Max Webster - High Class in Borrowed Shoes (1977)
Diese Kanadier spielten auf der gleichen Etage wie Rush und hatten sich wohl auch das eine oder andere Riff abgeschaut, schienen sich aber selbst nicht so ernst zu nehmen wie viele andere schnauzbärtige Langhaarige, die in den 70er Jahren proggigen Rock spielten.
Die ersten drei Titel auf dieser LP sind einfach brillant. Ein hervorragender Song nach dem anderen.
Großartige Texte, großartige Spieltechnik und kristallklare Produktion dank des Genies von Terry Brown (Rush 1974-1981).
Words to Words ist ein sanftes, balladeskes Nugget mit einem großartigen Refrain, während "In The Context of the Moon" Zappa-Keyboard-Schrägheiten nachjagt und die blitzenden Tasten von "Gravity" einige großartige Hooks enthalten.
Max Webster lassen sich nur schwer in ein einziges Genre einordnen.
Manchmal sind sie einfach nur harter Rock, manchmal haben sie einen glamourösen Sound, und gelegentlich nehmen sie einen künstlerischen/proggigen Einfluss an.
Egal für welchen Stil sie sich entscheiden, er funktioniert fast immer, und High Class In Borrowed Shoes ist der Beweis dafür.
Der Titeltrack bietet Hardrock und Glam, ebenso wie "America's Veins", während das exzellente "Diamonds Diamonds" ihre Fähigkeit zeigt, unkonventionelle Musik zu machen, die trotzdem eingängig klingt.
Nicht ganz so stark wie ihr Debütalbum, aber immer noch verdammt gut und besser als der meiste Mist, den man heute so hört und sich "Rock" nennt.
Wenn man das Album kritisieren will, könnte man argumentieren, dass die ersten paar Tracks deutlich stärker sind als der Rest, aber insgesamt ist High Class In Borrowed Shoes ein sehr gutes Album von einer Band, die leider oft übersehen wird.
