Er war der erste der, 1971 kurz vor dem Durchbruch der Band, ausscheiden musste.
2013 verstorben, war er auch der erste Todesfall im YES-Umfeld.
Nach einem kurzfristigen Gastspiel beim Jethro Tull-Ableger Blodwyn Pig (9/70-11/70) gründete er 1971 die Band Flash.
Zunächst entwickelte sich die Band sehr gut.
Es wurden 3 Alben aufgenommen, es gab Charts-Platzierungen und erfolgreiche Tourneen.
Als jedoch das 3. Album in den USA promotet werden sollte, kam es zum Bruch.
Das Management buchte Konzerte deren Publikum überhaupt nicht der Zielgruppe von Flashentsprach.
Des Weiteren machte die Plattenfirma keine Werbung und das neue Album war nirgends in den Plattenläden verfügbar.
Persönliche Zwistigkeiten führten dazu, dass Peter Banks seinen Ausstieg aus der Gruppe erklärte, dies jedoch kurz danach wieder rückgängig machen wollte.
Die Plattenfirma hatte jedoch schon ihre Entscheidung getroffen und keine Zahlungen mehr geleistet.
Schlimmer noch, wurde sein Equipment vom Management konfisziert und an einem unbekannten Ort gelagert.
Nachdem er herausgefunden hatte, wo sich seine Amps, Effektboards, Gitarren usw. befanden, hat er sie quasi dort gestohlen.
Prompt wurde er vom Management angezeigt jedoch wieder fallen gelassen, da es sich ja um Eigentum von Peter Banks handelte.
Nach diesem Abenteuer konnte er sich endlich wieder seiner Musik widmen.
1973 jammte er in einer Band, die von Phil Collins gegründet wurde und sich Zox & the Radar Boys nannte.
Mit dabei war auch Phils Kumpel aus Flaming Youth-Zeiten Ronnie Caryl und der in Jazzkreisen bekannte Violinist Mike Piggott.
Im Prinzip war dies die Keimzelle von Brand X.
Nachdem auch der Versuch Flash, mit Ray Bennett, wiederzubeleben scheiterte, begann Peter Banks eine komplett neue Gruppe zu formieren.
Ein Bandname war schnell gefunden: EMPIRE.
Erste im Bunde war seine Frau Sydney Foxx, die für den Gesang und die Texte zuständig war.
Sie hat eine schöne Alt-Stimme die sowohl für Popmelodien als auch Balladen sehr variabel ist.
![Bild](http://www.progarchives.com/progressive_rock_discography_band/5106.jpg)
Als Keyboarder konnte ein gewisser Jakob Magnusson gewonnen werden, der später durch einige Solo LP’s an der US Westküste bekannt wurde.
Bill Champlin, Jeff Porcaro, Vinnie Colaiuta, Stanley Clarke, Tom Scott, Freddie Hubbard und nicht zuletzt Peter Banks, waren an den Aufnahmen zu seinen smoothen Jazz-Funk orientierten Platten beteiligt.
![Bild](http://www.westcoast.dk/wp-content/uploads/2013/09/mag.jpg)
Der Bassist John Giblin entwickelte sich in den 80ern und 90ern zu einem der gefragtesten Sessionsmusiker Londons.
Er tauchte auch in Besetzungslisten von Jon Anderson und Brand X auf.
Als Studiomusiker unterstützte er von Phil Collins über Peter Gabriel bis zu Kate Bush und David Gilmour alles was Rang und Namen hat.
![Bild](http://www.delpalmer.com/USERIMAGES/John%20Giblin.jpg)
Auch der Drummer Preston Ross-Heyman avancierte zum gefragten Studiomusiker.
Spielte bei Kate Bush, Atomic Rooster, Brian Ferry, Roy Harper, Brand Xsogar bei Asia.
![Bild](http://www.angelfire.com/ar2/vincentcrane/Photos/Preston.jpg)
Out of Our Hands
ein von Hammond Orgel geprägter Opener, mit treibender Bass -Rhythmusfraktion.
Der Song ist sehr vielschichtig aufgebaut, mit vielen Instrumental-Einlagen, mehrstimmigen Chorgesang, Synthesizer-Verzierungen, hymnischen Interludien und einem punktgenauen Gitarrensolo.
Das Stück geht wohl in die Zeit des letzten gleichnamigen Flash Albums zurück.
Auch der Slideeffekt, wie man ihn vom Ende in Yours is no Disgrace kennt, wurde hier eingesetzt.
More Than Words
beginnt mit tragenden Klängen, die auch von FOCUS stammen könnten.
Der Gesang von Sydney Foxx erinnert im Intro etwas an Annie Haslam.
Rockige Ausbrüche leiten zu einem poppigen Refrain über.
Viele Tempo und Stimmungswechsel bestimmen den Song, der Einsatz von Gitarre und Tasteninstrumenten hält sich die Waage.
Someone Who Cares
wieder ein eher getragenes Lied, dass hier aber mehr durch ein Bluesfeeling bestimmt wird.
Die Gesangsmelodie fällt hier etwas schwach aus, der ganze Song zieht sich etwas lang dahin.
Herausragend, einmal mehr, die Gitarreneinlagen, von Peter Banks im Mittelteil.
For a Lifetime
eine sentimentale fast kitschige Ballade, die mir aber sehr gefällt.
Pianotupfer, vibrierender Gesang, wunderschöne Melodiebögen auf der Gitarre.
Mit 2:44 gut auf den Punkt gebracht.
Hear My Voice on the Radio
der Titel ist Programm.
Wäre sicher 1. Wahl für eine Singleauskopplung.
Der eingängige Refrain, die memoralen Gitarrenhooks, haben durchaus Ohrwurmqualitäten sowie einen countryesken Unterton.
Shooting Star
Mit 13 Minuten, in 4 Parts strukturiert, das längste Stück der Platte.
Der Track wird durch viele Brüche, stilistisch wie stimmungsmässig, gekennzeichnet.
Ein roter Faden ist nicht erkennbar ausser, dass man am Ende wieder auf den Vokalteil vom Anfang zurück kommt.
Durch ausgiebige Instrumentalpassagen stellt die Band ihr beträchtliches Potenzial unter Beweis.
Von rockig-kantig, symphonisch-bombastisch über psychedelisch bis zum radiotauglichen Refrain.
Zum finale spielt Banks mit einen sitarähnlichen Gitarrensound, der eindeutig auf Steely Dans Do It Again zurück geht.
Sky at Night
Das, möglicherweise, beste Peter Banks-Stück überhaupt.
Beginnend mit gedämpfter Akustikgitarre und träumerischem Gesang, entfacht Sky at Night wunderschöne Stimmungsbilder.
Im Mittelteil ist P. Collins und die Tablas von Gopal zu hören, die von fließenden Melodiebögen getragen werden.
Auch die Mellotronpassagen mit String- und Flutesounds fügen sich perfekt in diesen Song ein.
Peter gab sich bei der zeitraubenden Produktion dieser Tracks sehr viel Mühe, was auch zu einigen ausgezeichneten Arrangements führte.
Die Plattenfirma sah das leider nicht so und strich Banks weitere Finanzmittel wodurch die Veröffentlichung eines Albums nicht mehr möglich war.
Peter gab nicht auf und versuchte sein Glück in den USA und bot die fertigen Bänder verschiedenen Firmen an aber inzwischen waren eher funkige und poppige Klänge in Mode.
Nur selten gelangen Prog-Bands mit Frauenstimmen größere Erfolge, was sicher ein weiterer Aspekt für das Scheitern von Empire war.
Zwischenzeitlich ist die Band zerfallen, die weiteren Stationen der Mitglieder lassen ahnen was Empire für eine starke Liveband geworden wäre.
Wer nach ähnlicher Musik von Bands wie Camel, Focus, Steve Hackett oder Renaissance sucht, findet mit Empire Mark I ein hervorragendes Album.
Sicher lässt Peter Banks, an einigen Stellen, absichtlich seine YES Vergangenheit durch klingen.
Mark I zeigt auf eindrucksvolle Weise, dass Banks an den Arrangements der ersten beiden YES-Platten großen Anteil hatte aber auch sein Gitarrenspiel ist hier durchweg brillant.
Ich hätte ihm viel mehr Aufmerksamkeit gewünscht.
Erschienen ist Mark I erst 1995 als CD bei One Way Records.
1995 One Way
CD: OW 31443
Band members:
Peter Banks: guitar, vocals, keyboards
Sydney Foxx: lead vocals
Jakob Magnusson: keyboards, vocals
John Giblin: bass
Preston Ross-Heyman: drums, vocals
Additional musicians:
Phil Collins: drums, backing vocals
Sam Gopal: tabla
Aufgenommen: 26. September - 5. November 1974
Produced by Peter Banks
Engineered by Richard Palmer
All music by Peter Banks, lyrics by Sydney Foxx
Tracks:
1. Out of Our Hands (5:40)
2. More Than Words (7:40)
3. Someone Who Cares (7:01)
4. For a Lifetime (2:44)
5. Hear My Voice on the Radio (3:30)
6. Shooting Star (13:00)
Part 1 - From the Top
Part 2 - Common Ground
Part 3 - Iceland on the Rocks
Part 4 - Shooting Star
7. Sky at Night (9:36)
![Bild](http://ecx.images-amazon.com/images/I/51ynJZubC4L.jpg)