Yo La Tengo 15.03.2013, Manufaktur, Schorndorf

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SOON
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Yo La Tengo 15.03.2013, Manufaktur, Schorndorf

Beitrag von SOON »

Sanfte Gewalt

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Die Indie-Rock Veteranen aus Hoboken; New Jersey gaben nach 13 Jahren wieder ein Gastspiel in der Manufaktur -Schorndorf-.
Das Bühnenbild wurde gesäumt von bemalten Baumattrappen und allerlei Vintage-Instrumentarium.
Yo La Tengo, das sind: Ira Kaplan (Gesang, Keys und Gitarre), Georgia Hubley (Gesang, Schlagzeug und Klavier) und James McNew (Gesang, Keys und Bass).
Punkt 21 Uhr ging es ganz friedlich los, mit Akustikgitarren und Schlagzeugbesen.
Man hätte eine Stecknadel fallen hören, so gebannt waren die 600 bis 700 Hörer.
Intime Atmosphäre, filigran gestrickte Songs, gedämpft-flüsternder Gesang, spärliche Melodien und beruhigende Akkorde beherrschten den ersten Konzertteil, der ca. 45 Minuten dauerte.
Vorgestellt wurde das 13. Album -Fade-, Ohm und Two Trains kommen so schwerelos, folkig-melancholisch rüber, erst jetzt klickt das neue Album, bei mir, so richtig.
Der Gesang; sanft und leise, teilweise dreistimmig mit zarten Harmonien -famos!
Ständig wurden die Instrumente gewechselt.
Nach Autumn Sweater wurden die Akustikgitarren zur Seite gestellt und eine Umbaupause angekündigt.
Nun wurde erst das richtige Schlagzeug freigemacht, ein Flightcase voller E-Gitarren hergeschleppt und verkabelt.
Kein Zweifel, jetzt wird’s elektrisch, das akustische Vorspiel war praktisch das Vorprogramm.

22 Uhr, die ersten Klänge von Stupid Things (von Fade) ertönen, schreddernde Gitarrenakkorde und gedämpfte Gesangsmelodien kommen unter Schichten von Rückkoppelungen zum Vorschein -Shoegazing!
Die Band übernimmt die Kontrolle der Emotionen im Raum, Paddle Forward attackiert mit dröhnenden Riffs, luftiger Percussion gepaart mit zärtlichem Gesang.
Ohm wird nochmal in einer Feedback-getränkten Version präsentiert.
Noise Attacken umhüllen den Raum und bringen jeden näher zusammen.
Die Gitarren-Jams werden immer länger, monotone Rhythmen bilden einen explosiven Wall of Sound.
Verzerrungen verschlucken Verzerrungen, Ira Kaplan steigert sich zum Ganzkörper-Gitarren-Freak out, die Bühne bebt unter der schieren Kraft der Musik.
Mit Blue Line Swinger bringen sie den Saal zum kochen, verlassen die Bühne unter grollendem Verstärker-Gedröhn -es ist geschafft!
Schnappatmung, die Spannung hat sich gerade gelegt als der Zugabenteil mit einer experimentierfreudigen Coverversion von ZZ Tops Gimme me all your lovin losgeht.
Mit Cornelia and Jane klingt das Konzert aus, wie es begonnen hat, leise, leise, leise.

Sicher war dieses Konzert nicht jedermanns Sache, nur selten habe ich ein Konzert erlebt, dass so extrem zwischen laut und leise gepolt war.
Das ist eben strictly INDEPENDENT!
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