Tractor - Same

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michi1985
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Tractor - Same

Beitrag von michi1985 »

Tractor - Same (1972) 30th Anniversary Special Edition (2002)

OZ it Morpheus Records OZIT CD217

Bewertung: 9/10

Diese englische Band wurde im Jahre 1971 von Jim Milne und Steve Clayton in Rochdale, Lancashire gegründet. Die beiden Musiker spielten zuvor seit 1966 zusammen in einer Band namens "The Way We Live".

Das außergewöhnliche an diesem Debütalbum ist die Tatsache, dass es von den Beiden alleine ohne Mitwirkung anderer Musiker aufgenommen wurde. Ledeglich bei den Bonustracks der Jubiläumsausgabe sind teils andere Musiker mit vertreten.

Hier gibt es hervorragenden engergetischen, gitarrenlastigen Rock mit psychedelischen Exkursionen und einem kleinen Hauch folkiger Einflüsse. Die Songs sind meist aufgebaut auf Shuffle und Rockrhytmen, was jedoch durch das wuchtige, abwechslungsreiche Schlagzeug, die groovigen Percussioneinsätze und hypnotische Basslinien nicht langweilig wird.

"All Ends Up" hebt ab mit spaciegen Effekten und dem flattern eines Rotors, ehe eine brachiale Fuzzgitarrenwand hereinbricht. Wenig später setzt das hypnotische Schlagzeug und der rauhe Gesang ein. Psychedelische Zwischenpassagen mit groovigen Percussioneinlagen runden dieses unaufhaltsame Monster ab.

"Little Girl In Yellow" beginnt sehr unscheinbar mit cleaner, warmer Gitarre und relaxtem Gesang. Nach gut einer Minute gibts eine kurze Fuzzatakke, das treibende Schlagzeug und ein hypnotischer Bass setzen ein und die Gitarre spielt in cleanem Sound im Rhytmus mit. Die verzerrte Leadgitarre baut sich langsam auf und setzt plötzlich zu einem mörderischen Solo ein und legt alles in Schutt und Asche. Es wird ein wenig ruhiger, da die Gitarre wieder ein wenig für spaceige Töne sorgt, ehe es erneut in einer wilden Soloorgie ausartet.

"Watcher" bringt zur Auflockerung zwischendurch mal eine kurze, melodiöse, folkige Ballade mit sanftem Gesang und cleaner Gitarre.

"Ravenscroft´s 13 Bar Boogie" ist eine typische Boogienummer, die sehr rotzig dargeboten wird.

"Shubunkin" kommt sehr spaceig daher und überzeugt durch die tolle Gitarrenmelodie und das Drumgewitter.

"Hope In Favour" basierend auf einem mächtigen Gitarrenriff und teils verzerrtem Gesang geht hier gewaltig die Post ab.

"Everytime It Happens" ist ein ruhiges, psychedelisches Stück. Dominiert von melodischer Gitarre und eindringlichem Gesang. Zum Höhepunkt wird ein gefühlvoll gespieltes, verzerrtes Gitarrensolo.

"Make The Journey" beginnt mit minimalitischem Riff, stampfendem Rhytmus und Gesang. Ein abgedrehter Mittel und Schlussteil mit verfremdeten Stimmen weiss auch hier zu überzeugen.

Nun zu den Bonustracks:

"Sideral" kommt irgenwie leicht orientalisch mit sehr rytmischem Groove daher.

"No More Lies" ist eine schöne Ballade dominiert von einer akustischen Gitarre, ergreifendem Gesang mit tollen Saxophon und Flöten Einlagen von Nick Turner, dem Saxspieler von Hawkwind.

"Mr. Revolution Man" eine folkige Ballade von Jim Milne Solo an der Akustikgitarre und Gesang

"Everytime It Happens" eine kürzere, sehr eindringlich dargebotene, rein akustische Version dieses Songs, der dadurch aber etwas an Kraft verliert.

"The Storm" ist wieder balladesk und sehr melodisch und baut durch den kurzen, eindringlichen Refrain eine leichte Dramaturgie auf.

"The Watcher" eine wunderschöne Akustikversion dieses balladesken Songs.

Diese auf 1000 Stück limitierte CD Auflage auf OZ It Morpheus Records klingt hervorragend und bietet ein informatives Booklet. Es gibt jedoch auch eine Repertoire Ausgabe mit anderen Bonustracks, die allerdings schon vergriffen ist. Hat diese jemand von euch?


Tracklist:

01. All Ends Up 6:41
02. Little Girl In Yellow 8:07
03. Watcher 1:57
04. Ravenscroft´s 13 Bar Boogie 3:08
05. Shubunkin 2:57
06. Hope In Favour 2:46
07. Everytime It Happens 5:54
08. Make The Journey 9:09

Bonustracks:

09. Sideral (Live 2002) 5:20
10. No More Lies (Live 2001) 5:29
11. Mr. Revolution Man 3:08
12. Everytime It Happens 4:02
13. The Storm 2:44
14. The Watcher 2:23


Musiker:

Jim Milne - Guitars, Vocals
Steve Clayton - Drums, Percussion, Bass

Nick Turner - Sax, Flute (On Track 10)
Richard Lanchester - Djembe (On Track 9)
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