P2O5 - Same

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michi1985
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Registriert: Mi 2. Apr 2008, 22:20

P2O5 - Same

Beitrag von michi1985 »

P2O5 - Same (1975/1976)

Ohrwaschl CD OW 018

Bewertung: 8/10


P2O5, deren Name von einer chemischen Formel eines Spregstoffs stammt wurden bereits 1970 in Nürnberg gegründet. Zunächst gab die Band nur Aufritte in Ihrer nähren Umgebung und 1971 ein Konzert für die Unicef. Nach einem Gitarristenwechsel im Jahre 1972 und stetig steigendem Bekanntheitsgrad bekamen Sie Angebote für größere Gigs, die auch ein weiträumigeres Gebiet umspannten. 1974 wird die Band vom Bayerischen Rundfunk zu einem Live Contest in das Studio 1 des Südwestfunks Baden-Baden eingeladen, wo Sie einen souveränen zweiten Platz belegte. 1977 kam ein neuer Sänger in die Band, mit dem die erste LP "Vivat Progressio Pereat Mundus" aufgenommen und ein Jahr später in einer 300er Auflage veröffentlicht wurde. Die Band verwendete damals bei Ihren Auftritten Phantasievolle Bühnenbilder mit einem überdimensionalen Marmorkreuz, brennende Fackeln, Kostüme, was ihnen eine große Fangemeinde erbrachte, bei der sie heute wohl Kultstatus geniessen. Nach immer häufiger werdenen Umbesetzungen löste sich die Band 1982 endgültig auf.

Die Aufnahmen auf dieser CD stammen alle aus den Jahren 1975 und 1976 und sind damals nicht auf Vinyl veröffentlicht worden. Hier wird urwüchsiger, krautiger, progressiver Hardrock, der manchmal in psychedelische Gefilde abdriftet geboten. Die Musik ist typisch krautig: schmutziger Gesang, schrammlige Tastenklänge, satte Gitarren und eine solide Rhytmustruppe. Die Kompostitionen sind roh, ungschliffen und strotzen vor Ecken und Kanten, was ich jedoch nicht abwertend meine.

"All Right", der Opener rockt gewaltig los. Eine kompakte Hardrocknummer mit dreckigem Gesang und schrillem Gitarrensolo, basierend auf einem pumpenden Riff und schwerer, treibender Orgel.

"A Star Behind The Wall" beginnt mit kräftiger Orgel und Gitarre, ehe es rasch ruhig wird und sich zu einem fortlaufenden Mittelteil mit floydigen Keyboards untermalt von minimalistischen, hypnotischem Rhytmusstrukturen und düsterem Gesang entwickelt. Der Schlussteil kommt wieder kraftvoll daher mit heulendem Gitarrensolo und schmutzigem Gesang.

"Hangman" Zur Auflockerung eine berührende, melodiöse Ballade mit wuchtigem Refrain, getragen von sanften Keyboards und klagendem Gesang. Gefühlvolle Gitarren und Tastensoli runden das Stück ab.

"When A Soldier Dies" bietet packende Dramaturgie mit traurigem Gesang, aufgebaut auf einen melancholischen Teppich aus Gitarren und Keyboardklängen.

"I Didn´t Care" beginnt spannugsaufabauend mit einem ruhigen, floydigen Intro aus Gitarre und Tasten und wenig später Gesang, ehe sich eine erdige, riffgetragene Rhytmusstruktur aufbaut, über die abwechselnd gefühlvolle Soli und Gesangseinlagen folgen.

"Near By The Dark Blue Lake" Über eine zerbrechliche Gitarrenmelodie entwickelt es sich zu einem dichten Klangteppich mit düster anmutendem Gesang, eindringlichen Gitarrensoli und kraftvollen Zwischenpassagen.

"Major God" Ein spannungsgeladenes Stück, das mit hypnotischem Rhytmus und schleppendem Gitarrenriff beginnt. Es wird ruhig, düsterer Gesang untermalt von atmopshärischen Keyboards setzt ein, ehe das Intromuster später wieder einsetzt, ein Gitarrensolo folgt und das psychedelische Thema wieder auftaucht und es mit kreischenden Schreien endet.

"I Gotta Go Over Me" Als Bonustrack noch eine flotte, stampfende Rocknummer mit treibenden Riffs, fetzigen Soli und röhrendem Gesang.

Die Klangqualität der Aufnahmen dieser CD ist zwar recht bescheiden und wirkt für die heutige Zeit sehr angestaubt, aber aus musikhisorischer Sicht, vor allem für Krautrocker eine sehr hörenswerte Scheibe.


Tracklist:

1. All Right 4:48
2. A Star Behind The Wall 9:34
3. Hangman 6:03
4. When A Soldier Dies 5:38
5. I Didn´t Care 9:20
6. Near By The Dark Blue Lake 6:59
7. Major God 9:51

Bonustrack:

8. I Gotta Go Over Me 7:00


Musiker:

Konny Hempel - Guitar
Rainer Häuser - Guitar
Helmut Hiebel - Bass, Vocals
Wolfgang Burkhard - Keyboards
Edwin Lotter - Drums
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