Magenta - Metamorphosis

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JJG
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Magenta - Metamorphosis

Beitrag von JJG »

Magenta – Metamorphosis

Man stelle sich vor, dass Annie Haslam, Steve Howe, Chris Squire, Mike Portnoy und Jordan Rudess (beide Dream Theater)in einer Band spielen würden. Was käme dann wohl raus: Magenta.

Kopf von Magenta ist der Multiinstrumentalist Rob Reed, der alle möglichen Saiteninstrumente, Keyboards, den Hintergrundgesang und andere Instrumente verantwortlich ist. Dazu gesellt sich Christina Booth mit ihrer markanten Stimme sowie der hervorragende Gitarrist Chris Fry, Schlagzeuger Tim Robinson und Martin Rosser (Gitarren) sowie eine ganze Reihe Gastmusiker.

Das Album bietet kurzweilige Musik, die in ihrem Aufbau an die Artrockgrößen der 70er erinnert. Hier findet aber keine Nachahmung statt, sondern ausgefeilte Songs wurden komponiert, die wirklich das Prädikat progressiv verdienen. Natürlich ist auch der Yes-Fan sehr erfreut Gitarren- und Bass-Parts im Stile von Howe und Squire zu vernehmen.

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Vier Songs sind auf dem Album zu hören und es ist wahrlich kein „easy-listening“ Album geworden. Gleich zu Beginn gibt es den dreiteiligen Song „The Ballad Of Samuel Layne“ zu hören, der schon gleich mal knapp über zwanzig Minuten geht und in die „Hall Of Fame“ der Longsongs gehört. Christina Booth singt die Geschichte über den Soldaten Sam, der am vorletzten Tag seines Lebens ist … eine wundervolle Liebesgeschichte, die in den Sinnlosigkeiten von Kriegshandlungen endet? Hört euch den Song selbst an, dann wisst Ihr wie die Geschichte aus geht. Musikalisch dichter Artrock in dem sich die Instrumente austoben, musikalische Brücken über scheinbar unüberwindbare Täler bauen und zur Sanftheit einer ins Mark gehen Frauenstimme führen. Schon allein wegen dieses Stückes lohnt sich der Kauf der CD.

Nahtlos geht es dann zum „Prekestolen“ (dem Predigerstuhl) in Südnorwegen. Diese imposante „Pilgerstätte“ sollte man beim nächsten Norwegen-Urlaub im Programm haben. Dieser (kürzeste) Song erinnert mich ein wenig an Gabriels „San Jacinto“. Auch hier läuft die Sängerin zu Höchstform auf. Und in den Textinhalten wir wiederum erkennen, wie klein wir Menschen sind und welche Verantwortung wir dennoch haben.
Vielleicht kommen wir deshalb zum Titelsong „Metamorphosis“. Frau Booth in Gesalt einer singenden Hexe sinniert über Leben und Tod und stellt die scheinbar wichtigen Dinge unser Erdenzeit in Frage. Beim dramatischen Aufbau des Songs verwundert es nicht, dass Mastermind Rob Reed gerade Yes als erste seiner musikalischen Einflüsse auf der Homepage benennt. Alle möglichen Keyboard-Sounds werden mit den Gitarren verwoben und mit treibenden Bassläufen vorangetrieben. Man kehrt zu Vokalparts mit vollen akustischen Gitarren zurück um die Stimme in den Vordergrund zu heben. Letztlich besteht aber ein ausgewogenes Gleichgewicht. Auch die Freunde der härteren Fraktion werden sich daran erfreuen können.

Das Stück „Blind Faith“ und bildet einen würdigen Abschluss für ein gelungenes Album und ist auch wieder etwas eingängiger aber düsterer gehalten. Textlich werden die Themen der vorangegangenen Songs nochmals aufgeworfen und mahnen schlussendlich mit den letzten Worten „Wake Up“. Ob Steve Howe nicht doch ein paar Gitarrenparts beigesteuert hat ?

Ein geniales Album haben die Waliser geschaffen, welches von mir volle Punktzahl erhält. Auch Annie Haslam scheint von der Band begeistert zu sein. Sie war Gastsängerin auf dem Song „Night And Day“. Hier findet Ihr Annies Kommentar.

Wer mal in Songs rein hören möchte, der klickt auf diesen Link. Da findet Ihr eine Übersicht über die bisherigen Alben.
"We are truth made in heaven, we are glorious" (Anderson/Stolt 2016)

Saaldorf

Royale
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Re: Magenta - Metamorphosis

Beitrag von Royale »

Ich kenne dieses Album und kann JJGs Auführungen größtenteils zustimmen.
JJG hat geschrieben: Das Album bietet kurzweilige Musik,
Absolut! Leider find ich die Musik auch sehr zugänglich, aber sie hat für mich keinen hohen "Langzeitspaßfaktor". Das liegt hauptsächlich daran:
JJG hat geschrieben:Natürlich ist auch der Yes-Fan sehr erfreut Gitarren- und Bass-Parts im Stile von Howe und Squire zu vernehmen.
Diese Beobachtung kann ich teilen. Allerdings lege ich sie negativ aus. Man erkennt sehr wohl die Stile Howes und Squires (und noch einigen andere Prog-Größten) wieder und das Album ist wirklich genial gespielt. Allerdings wurden hier "nur" Fragmente (Ideen) bestehender Alben zusammen geschustert, sodass bei mir, obwohl ich die Musik richtig nett finde, nicht viel hängen bleibt. Es fühlt sich mehr an wie "Prog-Fastfood". Man weiß und kennt, was man bekommt, es gefällt einem, aber irgendwie ist es kein "Erlebnis".

Wie aber hoffentlich bereits angeklungen ist, halte ich die Musiker von Magenta für sehr fähig und meine Kritikpunkte dem an sich guten Alben gegenüber sind teilweise in meiner Abneigung dem Neo-Prog gegenüber begründet.
Leb in meiner Welt

Günes
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Re: Magenta - Metamorphosis

Beitrag von Günes »

Sorry, dieses Album ist mal wieder eine große Enttäuschung von Magenta. Seven und Revolutions sind ok, aber dieses Album ist für mich eigentlich sehr enttäuschend.
SGE!
Alles andere ist würg, ok, der FSV ist auch noch in Ordnung, immerhin bin ich Bornheimer und als solcher liebt man die Eintracht und den FSV. überhaupt ist Bornheim der beste Ort unter Gottes Sonne. Ihr zweifelt? Zweifelt nicht!

Wakey's #1 Fan
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Re: Magenta - Metamorphosis

Beitrag von Wakey's #1 Fan »

Mir gefällt dieses Album sehr gut, wie der Rest von Magenta. Ich mag einfach die Band und Christina Booth hat für mich die beste weibliche Stimme für Prog.
Poké-, Apple- und Yesfan!

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