[REVIEW] FLASH - FLASH (1972)

feat. Banks
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SOON
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[REVIEW] FLASH - FLASH (1972)

Beitrag von SOON »

Flash - Flash 1972 Sovereign [UK]; Capitol [US]


Peter Banks: electric, acoustic and Spanish guitars, ARP synth, backing vocals
Ray Bennett: bass guitar, backing vocals,
Colin Carter: lead vocal, percussion
Mike Hough: drums, cymbals, percussion

Tony Kaye: organ, piano, ARP synth

Produced by Derek Lawrence
Engineer: Martin Birch
Recorded at De Lane Lea Studios 8-21 Nov 1971
Mixed and mastered at Abbey Road Studios
Cover by Hipgnosis


1. Small Beginnings [Banks/Carter] (9:23)
2. Morning Haze [Bennett] (4:32)
3. Children of the Universe [Bennett] (8:55)
4. Dreams of Heaven [Banks/Carter] (12:57)
5. The Time It Takes [Banks/Carter] (5:48)

Bild

Geplant war Flash eigentlich als 5-köpfige Band, mit Keyboarder, zur Disposition stand neben Ex-KC Tastenmann Ian McDonald, man höre und staune,
kein geringerer als Rick Wakeman der ein paar Wochen später bei einer anderen Band namens YES auftauchen sollte.
Auch Patrik Moraz bot sich der Band an, wurde jedoch abgewiesen.
Man entschied sich für einen unbekannten Musiker an dessen Namen sich niemand mehr erinnern kann.
Als es im November 1971 ins Studio gehen sollte war der Mann allerdings nicht mehr aufzufinden worauf Peter Banks seinen alten YES-Kumpel Tony Kaye zu den Aufnahmen einlud.
Häufig wird geschrieben, dass Banks und Kaye die Band gemeinsam gründeten, diese Mär stimmt allerdings nicht.
Tony Kaye war nur bei den Aufnahmen zum ersten Album dabei und hatte nie die Absicht bei Flash einzusteigen.
Nach den Aufnahmen zum Flash Debutalbum verzichtete man vollständig auf einen Keyboarder.

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Der erste Song auf der Platte „Small Beginnings“ ist gleich einer der besten und erfolgreichsten (US Chart#33) Songs von Flash.
Es verwundert wohl niemand, dass Flash stark nach den frühen YES klingen.
Jedenfalls sind sämtliche Merkmale wie Breaks, Rhytmuswechsel, Peter Banks- Hooks, 3-teilger Harmoniegesang, melodische Bassläufe und filigrane Gitarrenlinien vorhanden.
Auch Tony Kaye drückt seinen unverkennbaren Stempel auf.
Ein Vergleich mit Yours is no Disgrace braucht dieser Titel auf jeden Fall nicht zu scheuen obwohl der Gesang sowie das Songwriting eher durchschnittlich daherkommen.

Nach diesem furiosen Start folgt mit „Morning Haze“ eine ruhige folkige Nummer die durch akustische Gitarre,
dezenter Perkussion und schönen Westcoastharmonien dominiert wird und etwas an Crosby, Stills & Nash erinnert.
Geschrieben und gesungen wurde das Stück von Ray Bennett der auch akustische Rhytmusgitarre spielt.

„Children of the Universe“ ist ein treibender, orgellastiger 9-Minüter der wieder auf Basis des yestypischen Songbaukastens entstanden ist.
Lyrics ala La ouv ya ouv ya la ouv ya ouv ya la kann man dabei als Nonsens abhaken.
Die Band spielt trotzt der häufig vertrackten Passagen sehr flüssig und rockig und Tony Kaye glänzt auch hier mit einem tollen Solo.

Der längste und ambitionierteste Song des Albums ist mit fast 13 Minuten „Dreams of Heaven“.
Nach einem chaotischen King Crimson-mässigen Eröffnungstusch entwickelt sich dieses Stück vor allem zur Spielwiese für das raffinierte Gitarrenhandwerk von Peter Banks.
Das Epos wird immer wieder durchweht von einprägsamen Gesangsmelodien, klassisch angehauchten Piano- und Akustikgitarren Parts.
Im Kontrast dazu gibt es rasante Basslines, breitwandige Gitarrenriffs, ausgedehnte jazzige Solos bis hin zu psychedelischen Einsprengseln und bombastischen Synthiefanfaren.
Ein weiteres Highlight!

Das letzte etwas unspektakuläre Stück „The Time It Takes“ erinnert etwas an eine Wishbone Ash -Ballade und plätschert im positiven Sinne dahin.
Schöne Orgel- und Gitarrenakkorde werden im Outfade in Meeresrauschen übergeblendet und bilden einen entspannten Abschluss eines sehr guten Albums.

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Unterm Strich steht ein hochkarätiges Progressive Rock Album welches durch einen besseren Sänger bestimmt noch eine Schippe draufgelegt hätte.
Die ganze Scheibe wird durch dezentes Westcoastflair geprägt was sicher auch einer Anbiederung an den US-Musikmarkt geschuldet war.
Star der Platte ist sicher Peter Banks der hier beweist, dass auch mit ihm das The YES Album ein Meisterwerk geworden wäre und wie toll Time And A Word mit seinen Gitarrenparts anstatt des Orchesters geworden wäre.

YES-Fans der MK I Besetzung ist diese Scheibe zwingend ans Herz zu legen.


Bild

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Re: REZI: FLASH - FLASH (1972)

Beitrag von JJG »

Feine Rezi - lasse ich mir auf der Zunge zergehen.
Vielen Dank an Dr. Soon.
"We are truth made in heaven, we are glorious" (Anderson/Stolt 2016)

Saaldorf
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Re: REZI: FLASH - FLASH (1972)

Beitrag von JJG »

Das Album wurde nun remasterd und mit einem Bonus-Track versehen (Single-Version - Small Beginnings)

Das Back-Cover sieht so aus:

Bild

Reinhören könnt Ihr hier:

"We are truth made in heaven, we are glorious" (Anderson/Stolt 2016)

Saaldorf
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Aprilfrost
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Re: REZI: FLASH - FLASH (1972)

Beitrag von Aprilfrost »

Schöne Rezi, hat mich neugierig gemacht. Danke Soon.
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JJG
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Re: REZI: FLASH - FLASH (1972)

Beitrag von JJG »

Ich kann Soons Song-Einschätzungen nur zustimmen, übrigens gibt es die ersten Takte von
"Small Beginnings" auch auf dem Sampler: Yes-Album der Woche: Affirmative - The Yes Solo Family Album"
zu finden ist.
"We are truth made in heaven, we are glorious" (Anderson/Stolt 2016)

Saaldorf
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