50. Geburtstag von Yes in 2018

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JJG
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Re: 50. Geburtstag von Yes in 2018

Beitrag von JJG »

Letzter Beitrag der vorhergehenden Seite:

Hier der Artikel mit Rick's Statement zum 50. Geburtstag von Yes. Lustig wie er die Reunion einerseits verneint,
sich andererseits eine "große Bühne" für alle Ex-Mitglider wünscht. Bisher kam ja auch keine Info mehr zu den
Ankündigungen von Yes feat. ARW außer die geplanten Festivalauftritte.
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"We are truth made in heaven, we are glorious" (Anderson/Stolt 2016)

Saaldorf

Wilson
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Re: 50. Geburtstag von Yes in 2018

Beitrag von Wilson »

Ich schreibe das einfach mal hier hin:

1) Der neue Rolling Stone (4-2018) hat u.a. das Thema Konzeptalben und schreibt dazu in der Ankündigung:

Special: Die 50 besten Konzeptalben
The Who, Sufjan Stevens, Donald Fagen, Willie Nelson, Nine Inch Nails, Mothers Of Invention, Erykah Badu – und, ja, auch Yes, Jethro Tull, Genesis: Zehn ROLLING-STONE-Autoren haben die interessantesten Konzeptalben ausgewählt

2) Der neue Uncut Ultimate Music Guide beschäftigt sich auch mit Yes aus Anlass des 50. Geburtstag:

Introducing Yes: The Ultimate Music Guide
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JJG
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Re: 50. Geburtstag von Yes in 2018

Beitrag von JJG »

"We are truth made in heaven, we are glorious" (Anderson/Stolt 2016)

Saaldorf
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JJG
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Re: 50. Geburtstag von Yes in 2018

Beitrag von JJG »

Ein ganz ordentliches Tube von YIND aus Tilburg

"We are truth made in heaven, we are glorious" (Anderson/Stolt 2016)

Saaldorf
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SOON
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Re: 50. Geburtstag von Yes in 2018

Beitrag von SOON »

Wilson hat geschrieben: Do 29. Mär 2018, 12:22
2) Der neue Uncut Ultimate Music Guide beschäftigt sich auch mit Yes aus Anlass des 50. Geburtstag:

Introducing Yes: The Ultimate Music Guide
Ich hab mir die Ausgabe gegönnt.
Besteht überwiegend aus Rezensionen zu den Alben.
Das wurde ja schon oft genug durchgekaut.
Etwas enttäuschend aber schön bebildert.
MAKE PROG NOT WAR ! ---> ---> My 2023 Album Faves
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Topographic
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Re: 50. Geburtstag von Yes in 2018

Beitrag von Topographic »

YES am 24. & 25. März in London, Palladium mit Fan-Convention zum 50. Bandjubiläum


„London ist auch ohne YES immer großartig!“ – Da stimme ich Wilson uneingeschränkt zu. Aber mit YES ist der London-Trip immer ein unvergessliches Highlight.
Ob in der Royal Albert Hall bei der Ladder-Tour, ARW im Hammersmith Odeon, Rick Wakeman in Hampton Court, Rick & Jon in Albany – oder am vergangenen Wochenende YES an zwei Abenden im Palladium – Konzerte in London sind immer etwas Besonderes. Hier entstanden YES, hier triffst du an der Bar Menschen, die bei einem der ersten Konzerten 1968 im Marquee Club dabei waren, hier treffen sich Fans auch aus den USA die über 300 YESKonzerte erlebt haben, Die-hards aus Frankreich, Holland, Polen, Tschechien, der Schweiz – auch einige deutsche Fans waren da (leider niemand aus dem Forum), und man kennt sich mittlerweile. „Hi, are the other guys from Loreley here, too? It would be pretty cool to do the same picture as there here again!“ (Catherine Brun mit Grüßen an rowoma). „No, they are old men, need a lot of sleep nowadays.“ Anyway…


Ich hatte mich im Court Hotel gleich um die Ecke vom Palladium einquartiert, ein wenig Mitbekommen, was rund um die Konzerte am Veranstaltungsort passiert, mochte ich schon immer. Das Palladium ist ein sehr gediegener Konzertsaal, sehr enges Foyer und schmaler Eingangsbereich, zumal am Merchandisestand großes Gedränge herrschte, und die roten Plüschkinosessel sind sehr eng gestellt, immerhin passen so etwas über 2200 Besucher in die Reihen von Parkett und Balkon. Beide Konzerte waren ausverkauft, auch die Convention.
Das Samstagskonzert sah ich vom Parkett aus, leider etwas zu weit links, um die Leinwände richtig genießen zu können, auf denen Filme die Bühnenshow unterstützten. Auch der Sound war hier nicht so toll. Sonntags vom Balkon aus hatte ich freie Sicht und klaren Sound. Das Gänsehautkribbeln beim Feuervogel-Opening stellt sich bei mir schon lange nicht mehr ein, aber die Vorfreude auf die aktuelle YESBand ist trotzdem immer groß. Und ich hab beide Konzerte sehr genossen.

Nach YIND hatte sich die Band eingespielt – und das war die Erkenntnis des Abends: Hier spielte eine zusammengewachsene Band, nicht Steve Howe & Mitmusiker. Jay Schellen ist ein guter Drummer, er macht Tempo, kann subtil und rockig, mit kleinen Verspieltheiten und auch mal Off-Beats performt er sehr vital. Steve Howe versucht manchmal das Tempo wieder etwas rauszunehmen, aber trotzdem, alles bestens. Kein „Steve on fire“, sein Spiel großartig und einfach YES pur. „Mood for a Day“ lässt mein Herz immer höher schlagen, er brachte es übergangslos an beiden Abenden. Billy Sherwood hielt sich sehr zurück, ganz groß sein Bassspiel und auch die Vocals hat er stark verbessert. Jon Davison hat mittlerweile eine starke Bühnenpräsenz, gesanglich top, halt auf seine Weise. SSOTS klingt im Mittelteil ohne Anderson / Squire etwas arm, aber nur, weil man eben den Vergleich hat. Bei allen anderen Songs klangen die Vocals von richtig gut bis wunderbar. Davison vermochte live sogar mehrfach zweistimmig zu singen! Geoff Downes hat auf jeden Fall geübt und nutzte vor allem oft die typischen und erwarteten Sounds. Das kommt einem Song wie AYAI sehr zugute (zumindest am Samstag!). Bei Wonderous Stories und vor allem Parallels musste ich allerdings alle meine „positive Vibes“ freilassen, um dem Kopfschütteln schnell ein Ende zu bereiten.

Dann die Tales nach der Pause. Ich hatte Bedenken, mich wirklich auf diese Liveversion meines absoluten Lieblingsalbums einzulassen, doch es war richtig gut. Es ist die Musik, die Komposition, sind die Texte, was mich wegträgt – wenn es gut gespielt ist. Und YES, da steckte viel Übung und Herzblut drin. Billy, Jon und Steve fühlen diese Suiten in jedem „moment, moment, moment…“ und als Alan zum Drum Solo von Ritual aufs Podest gehievt wurde, tobte der Saal. Unterstützt von Davison, Schellen (und ein bisschen Playback) gab es da die volle Dröhnung. Seit 1974 gab es nicht mehr so viel Tales am Stück und zumindest am Samstag hatte ich am Ende feuchte Augen.

Erste Zugabe war Tempus Fugit mit Trevor Horn – noch einmal war ich zumindest im Wartereaum zum YESHimmel. Horn hatte ich (wie auch Moraz und leider Banks) zuvor noch nie live erlebt. Und der Song war ein wirklicher Höhepunkt, Horn singt mitreißend gut und die Band (nur die Dramabesetzung mit Sherwood war auf der Bühne) war von sich selbst begeistert. Am Sonntag allerdings zu sehr, da stimmten vor allem Rhythmus und Zusammenspiel nicht immer. Roundabout und ST (nur mit Gitarrensolo) heizten den Fans nochmal richtig ein. Wow! Das hätte ich so nicht erwartet.


Die Convention am nächsten Tag war auf rund 500 Fans beschränkt, weil das obere Foyer sonst nicht genug Platz geboten hätte. Queuing war angesagt, was wäre England auch ohne ein solches Erlebnis. Roger Dean signierte mit einer Geduld und Freundlichkeit beinahe den ganzen Nachmittag, redete mit den Fans und hatte eine tolle Auswahl seiner Bilder mitgebracht. Variationen der Tales und das Originalgemälde des Topographic Drama Covers etwa, aber auch Drucke, Briefmarken und Bücher. Eine Fundgrube zum Verweilen. Auf der anderen Seite gab es eine bebilderte Retrospektive der YESHistorie, viele Ausschnitte aus Zeitschriften, Poster und andere Memorabilia, einiges hatte ich noch nie gesehen. Alles sehr eng und du redest quasi auf jedem Meter mit jemandem. Und alle diese Menschen superfreundlich und positiv gestimmt.

Im Saal unten standen „SeYes“ auf der Bühne und lieferten eine atemberaubende Version der „Gates“ ab. Das war Hammer! Auch wenn der Sänger sich nicht in allen Passagen in höchste Höhen schraubte, das war völlig egal. Beseelt und technisch perfekt – Standing Ovations. Ob YES das so schaffen würden, ich zweifle. Und wieder hatte ich, total mitgenommen, feuchte Augen. YES, es ist die Musik und das Liveerlebnis, egal, wer da oben steht. Nur, richtig gut gespielt muss es sein. Du schaust in die Gesichter der anderen Fans und findest darin das gleiche Glück dieses Moments. Anschließend gab es noch CTTE – und ja, das ist doch ein richtig schwieriger Song, den SeYes da gemeistert haben.

Trevor Horn war anschließend angesagt, „Launch von FFH Return Trip“. Aber Horn ließ sich nicht sehen. Dafür gab’s ein ausführliches Interview mit Roger Dean mit klugen Fragen und ebensolchen Antworten. Etwa wie das YESLogo entstand, Ausführungen zu den Deanschen Landscapes und sein Herangehen an die verschiedenen YESCover. Interviews mit den YESBuch-Autoren David Watkinson und Simon Barrow schlossen sich an – vor allem Barrows Art, sich der Musik von YES zu nähern, war hochinteressant. Die Auktion von „YES Items“ ersparte ich mir und holte mir lieber das Return-Album. Die Idee hatten viele und die Schlange bei Roger Dean, um sich auch das signieren zu lassen, überschritt dann doch mein Standvermögen. Unten spielten als zweite Tribute-Band immerhin Fragile mit Claire Hamill. Ich mag ihren Gesang auf Steve Howes Zauber-Song „Look Over Your Sholder“ (den sie leider nicht spielten), auch auf „The Friends of Mr. Cairo“ von Jon & Vangelis ist sie zu hören.
Fragile waren vor allem laut und rockig, der Keyboarder tobte glitzernd über alle Feinheiten hinweg – auch so kann man YES interpretieren. Claire Hamill sang und schrie sich die Seele aus dem Leib, die Jahre fordern ihren Tribut und ihre Performance von HotS erinnerte mich an die von Benoit David in Stuttgart… Fragile eröffneten mit einer Heavy-Version von Siberian Khatru und brachten zum Schluss noch das Raumschiff „Awaken“ durch den ziemlich stürmischen Hyperraum.
The Revealing Science of God, Ritual, The Gates of Delirium, Close to the Edge und Awaken, alles an einem Tag auf derselben Bühne – das werde ich wohl nicht mehr erleben.

Zum Abschluss der Fan-Convention gab es dann noch ein nicht angekündigtes Q&A mit YES. Alle waren in bester Stimmung, nur Jon Davison zog seine Sonnenbrille dem Mikrofon vor. Jerry Ewing vom ProgMag, der alle Interviews durchführte, ist aber auch Garant für Qualität und gute Atmosphäre. So ein Q&A hatte ich bisher auch noch nicht erlebt- auch das war eines der vielen Highlights an diesen zwei Tagen. Schließlich wurde uns noch verraten, wer am Abend die Band vor dem Konzert einführen würde – und das Publikum tobte, als Punkt zwanzig Uhr Bill Bruford angekündigt wurde. Seine kurze Laudatio war humorvoll, freundlich und sehr würdigend. Immerhin ein Gründungsmitglied von YES zur Feier des 50-jährigen YESJubiläums auf der Bühne, in den USA wird Tony Kaye diesen Part an der Hammond übernehmen. YES, auch mein Puls ging schneller.

Da Chris Squires Familie anwesend war, wurde an diesem Abend „dedicated to Chris“ eine bewegende Version von Onward gespielt. Fantastische Publikumsreaktion! Noch einmal Tales, noch einmal Trevor Horn, noch einmal die schönste Light- und Bühnenshow von YES seit langem – Tales in tiefem Blau und warmem Orange - und überhaupt eine gelungene Retrospektive der „Holy Grail-Days“ von YES. Bei Würm gab es auf der Bühne noch eine kurze Absprache von Sherwood und Howe, der verzichtete auf sein Gitarrensolo und Billy durfte sich, ohne sich in den Vordergrund zu spielen, einem Basssolo widmen – angesichts der Squire-Family ganz sicher noch einmal eine Reminiszenz an Chris. Mit dem YESSongs-Finale von Starship Trooper endete ein für mich sehr emotionales YESWochenende. Howe, White, Bruford, Horn, Downes, Sherwood, Davison, Schellen und Dean alle an einem Tag zu sehen war schon ein sehr besonderes Erlebnis. Auch das wird es so nicht mehr geben.

YESMusik, YesMen, YESWorld und einige schöne Begegnungen, auch wenn (sehr schade!) niemand aus dem Forum dabei war und ich mich da manchmal etwas „out“ fühle, ich war dabei, bei der Party zum 50. von YES und hab es als das genossen, was es war und ist. Lebensfreude, ein wenig Entrückung, Leuchten und Schweben - bestens verbrachte Lebenszeit! YES!

Bill Bruford

Soundchasing
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Re: 50. Geburtstag von Yes in 2018

Beitrag von Soundchasing »

Lieber Topo,

auch wenn wir alten Forums-Mitglieder unseren Schlaf brauchen und etwas träge geworden sind. Du hast uns mit deinem fantastischen Bericht aufgeweckt und unser Yes-Herz voll berührt. Du hast das so lebendig beschrieben - wir sind daher doch irgendwie dabei gewesen.

Vielen, vielen Dank

Wilson
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Re: 50. Geburtstag von Yes in 2018

Beitrag von Wilson »

Sehr toller und ausführlicher Bericht. Danke.
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SOON
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Re: 50. Geburtstag von Yes in 2018

Beitrag von SOON »

Tausend Dank, dass du uns an diesem Event teilhaben lässt. :good: :good: :good:
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rowoma
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Re: 50. Geburtstag von Yes in 2018

Beitrag von rowoma »

Danke, Topo!!! Sehr lebendig beschrieben - habe ‚ne kleine Träne verdrückt - und dass sich die „Lady“ an die Loreley erinnert samt der zerknautschten Typen (zumindest fühlte ich mich damals so) - beeindruckend!!! Freue mich jetzt einfach auf Mannheim...

Caravan
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Re: 50. Geburtstag von Yes in 2018

Beitrag von Caravan »

Vielen Dank für den tollen und ausführlichen Bericht......
....leider bin ich wohl irgendwie zu träge und verpasse dadurch einige Dinge im Leben.......
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