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Nach dem mein ausführlicher Konzertbericht, den ich unmittelbar nach meiner Rückkehr aus Stuttgart geschrieben habe, im Netz verschwunden ist, habe ich mich entschlossen, doch noch ein paar Zeilen zu schreiben.Bezüglich der Lokalität „HEGELSAAL“, wusste ich im Voraus, dass die Akustik nicht gut sein würde. Es sind zwar ca. 100 Plätze leer gewesen, man hätte aber dennoch dieses Konzert in den BEETHOVENSAAL legen sollen. Er ist die einzige Arena, die sich auch für ein hochwertiges Rockkonzert aussteuern lässt. Das ist in Stuttgart so, lieber investiert man in minderwertigen Fußball! Die Kritiken im Voraus haben bei mir dazu noch ein ungutes Bauchgefühl hinterlassen. Ist „YES“ wirklich zu einer Coverband abgestiegen oder sind das nur leere Worthülsen, von Kritikern, welche diese Art von Musik eh' nicht versehen?!
Ich kann nach dem Konzert, mit großer Überzeugung behaupten, mein 14. Yes-Konzert in 43 Jahren, war Superklasse!!!!! Wie bereits von einem Yes-Freund beschrieben, gab es einige kleine technische Probleme, die man verzeihen kann. Alle 5 Musiker haben auf höchstem Niveau gespielt, sie haben sich in sehr guter Verfassung präsentiert, wirklich ohne Ausnahme.
Stevie Howe hat deutlich gezeigt, dass er die „Chefrolle“ übernommen hat. Sein Gitarrenspiel ist allein schon das Eintrittsgeld wert. Geoff Downes ist vielleicht kein Wakeman oder Khoroshev, dennoch gab es an seinem Keyboardspiel nichts, aber auch gar nichts zu kritisieren. Es hat alles gepasst und harmoniert. Jon Davison hat mich mehr als überrascht. Er kann Jon Anderson zwar niemals ersetzen, aber wie er sich weiter entwickelt und an disem Abend präsentiert hat, das war schon phänomenal. Ich war sehr lange der Überzeugung, er wird nie über die Rolle des singenden Pizzaboten hinaus wachsen, aber weit gefehlt. Bis auf erste kleine Schwächen bei „Life Seeker“ aus Starship Trooper in der Zugabe, war das aller erste Sahne. Wenn sich der Junge so weiter entwickelt, lässt er nichts mehr, aber auch gar nichts mehr vermissen! Alan White war auch an disem Abend souverän oder eine sichere Bank. Sein sehr warmes Drumming, ohne sich in den Vordergrund zu spielen, gibt der Musik von Yes die richtigen Grundlagen. Billy Sherwood, der neue Bassist und Nachfolger unseres Chris Squire, hatte seinen alten Freund und Weggefährten nicht vermissen lassen. Er ist bereits hier und heute ein vollwertiger Ersatz. Wenn Chris ihn aus einer anderen Welt begutachtet hat, dann konnte er mit Fug und Recht behaupten, Billy ist ein sehr, sehr guter!! Sein Bassspiel ist auf aller höchstem Niveau. Es hat ihm auch keiner verübelt, dass am Anfang von „Heart of the Sunrise“ sein Bass, bzw. Basspedal ausgefallen ist. Das ist eben die Technik, Stevie hat die Situation gerettet und weg gelächelt.
Bedenkt man, dass sich der überwiegende Teil der Besetzung, streng auf die 70zu bewegt und netto 2 Stunden und 15Minuten Musik auf diesem Niveau präsentierten, habe ich aller höchsten Respekt. Keine Band der Welt kann so klingen , wie vor 40 Jahren, das ist unmöglich.
Meine Erwartungen sind bei Weitem übertroffen worden, da muss sich ARW warm anziehen!
Wakeman habe ich mit Yes zwischen 2002 und 2004 3x erlebt, und habe ihn nur als Bremser empfunden. Er hat den typischen Yessongs die Dynamik, die Spannungsbögen genommen und die, für diese Art von Musik, wichtigen Höhepunkte abgeflacht. Die Oberkritiker möchte ich darauf hinweisen, dass jedes Konzert nur so gut sein kann, wie es der Veranstaltungsort/die Halle hergeben kann. Das sollte auch beim nächsten Besuch von YES in Stuttgart Beachtung finden.
