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So, dann bin ich wohl der erste, der vom Konzert zurück ist. Wie es war? Zuerst mal das Objektive - die Set-List:Intro: Benjamin Britten's "The Young Person's Guide to the Orchestra" (Excerpts)
Yours Is No Disgrace
Tempus Fugit
I've Seen All Good People
Life On A Filmset
And You And I
Solitaire
Second Initial
Fly Frome Here Suite
- Overture
- We Can Fly
- Sad Night At The Airfield
- Madman At The Screens
- Bumpy Ride
- We Can Fly Reprise
Wonderous Stories
Into The Storm
Heart Of The Sunrise
Roundabout
Starship Trooper
(Korrigiere mich einer, falls es nicht richtig ist.Ich habe nicht mitgeschrieben.)
Nun das Subjektive:
Ich bin nicht als Kritiker zum Konzert gegangen, sondern weil ich einen netten Abend mit Yes haben wollte. Insofern ging ich wohlwollend dort hin und legte nicht jeden Ton auf die Goldwaage. Die Band war gut drauf und hatte anscheinend Spaß am Spielen. Der Klang war dort, wo ich saß, ganz okay. Die Gitarren waren ein bisschen in den Vordergrund gemischt. Zu Recht, Howe hat eine tolle Leistung hingelegt.
Der Gesang aller Musiker kam allerdings etwas hohl daher, klang wenig lebendig und überhaupt nicht warm. Zu viel Hall, zu wenig Volumen. Die Keyboards waren zu Beginn sehr im Hintergrund, spätestens bei "And You And I" aber präsent genug.
Und die Musiker? Nun, Downes ist nicht Wakeman, David nicht Anderson und White nicht mehr der Drummer, der er früher mal war. Daher will ich auch keine Vergleiche aufstellen.
Steve Howe spielte drauf los, was das Zeug hielt. Wenn er eine Gitarre mal länger als zwei Minuten in der Hand hatte, wurde er gleich etwas nervös und tauschte sie gegen eine andere aus. So kennen wir ihn. Wunderbar die Akustik-Soli, nicht ganz so überzeugend die Steelguitar, aber egal ob akustisch oder elektrisch: der Kerl hat einfach unwahrscheinlich flinke Finger. Sauber, Herr Howe!
Chris Squire, der sich häufig wie ein tapsiger Bär über die Bühne bewegte, bewies sein Können auf dem Bass ein ums andere Mal. Wären seine Gesangsleistungen genauso gewesen, wäre es noch schöner gewesen. Ich finde aber, seine und Benoits Stimmen harmonieren nicht gut miteinander.
Alan White, ich deutete es bereits an, muss seinem Alter allmählich Tribut zollen. Er trommelte brav, korrekt und rhythmisch einwandfrei, saß aber hinter seinem Schlagzeug wie ein Gastmusiker, der sich keine Freiheiten heraus nehmen mag und wohl froh war, als die ca. 2 1/4 Stunden um waren. Bei "Into the Storm" oder "Heart of the Sunrise" hätte die Halle wackeln müssen, wenn er richtig drauf drischt. So wackelte mal gerade eben das eine oder andere Becken. Schade.
Geoff Downes hielt sich ziemlich zurück. Hätte ruhig hin und wieder mehr aufdrehen können. Ging auf Nummer sicher. Ich weiß gar nicht, ob er überhaupt alle aufgebauten Keyboards benutzte.
Benoit David finde ich auf FFH gar nicht schlecht. Und auch an diesem Abend hatte er phasenweise ganz zufrieden stellend geklungen. Aber warum nur phasenweise? Bei "Heart of the Sunrise" zum Beispiel sackte rowoma neben mir mit jeder Textzeile tiefer in den Sitz, und ich selbst zuckte an den riskanten Stellen immer schon prophylaktisch zusammen. Manche Töne waren bis zu einem Halbton zu tief. Im Duo mit Squire war dann überhaupt nichts mehr zu retten. Also Ohren zu und durch.
Fazit: ich habe den Besuch nicht bereut. Allein Howe war das gesamte Eintrittsgeld wert. Und die schönen, bekannten Bilder von Roger Dean ließen noch einmal an die große Zeit von Yessongs erinnern.
... Er kämpfte sichtlich mit seinem "In-ear monitoring" oder wie man das nennt, war mal in schwierigen Passagen top drauf, mal dann aber auch in scheinbar leichteren Parts schwer daneben und hat das Ende von Heart of the Sunrise, das ansonsten sehr gut rüberkam und vom Publikum gefeiert wurde, ordentlich versemmelt. Benoit wird weiterhin ein Streitpunkt bei Yes sein. Geoff war ein solider Gastmusiker, der allerdings keine Akzente setzte. In unserer After-Show-Runde wurde schon Tom Brislin andiskutiert. 
