Notenvergabe für "Tales From Topographic Oceans"

veröffentlicht: 14.12.1973

Jon Anderson ; Chris Squire ; Steve Howe ; Rick Wakeman ; Alan White

Wie bewertet ihr TFTO?

Du kannst eine Option auswählen

 
 
Ergebnis anzeigen

Benutzeravatar

Topographic
Keymember
Beiträge: 2943
Registriert: So 24. Feb 2008, 15:20
Has thanked: 61 times
Been thanked: 412 times

Re: Notenvergabe für "Tales From Topographic Oceans"

Beitrag von Topographic »

Letzter Beitrag der vorhergehenden Seite:

Michael hat geschrieben:
Die oft geäußerten Vorwürfe der Überlänge kann ich nicht nachvollziehen. Für mich kann und muss da nichts kürzer sein. Aus welchem Grunde? Um es kommerzieller und leichter verdaulich zu machen? Warum muss alles für möglichst viele konsumierbar sein? Im Gegenteil: Verlängerungen wie das ungekürzte Intro auf dem Remaster sind der Beweis, dass es durch eine Ausdehnung möglicherweise noch besser gewesen wäre.

Nicht Tales ist zu lang, sondern die Aufmerksamkeitsspanne der meisten Hörer ist zu kurz. Die Menschen (auch die älteren) sind inzwischen auf eine schnelle Konsumierbarkeit konditioniert. Tales ist dazu auf jeden Fall ein Gegenentwurf und solche Werke werden heute mehr gebraucht denn je.


Michael
Ich stimme dir in allem zu. TFTO beinhaltet so viel, was man nur bei intensivem und genauem Zuhören entdeckt und erfährt - man muss sich wirklich darauf einlassen. Die Tales sind ein einzigartiges Meisterwerk!

number nine
Beiträge: 707
Registriert: Mi 29. Jun 2011, 22:27

Re: Notenvergabe für "Tales From Topographic Oceans"

Beitrag von number nine »

Ich bin auch ganz bei Michael. Tales ist an keiner einzigen Stelle "breitgetreten". Ich wüsste nicht, wo! Tales war wegweisend für den Prog genau wie Suppers ready. Es gibt Bands, die es besser gemacht haben und Bands, die es weniger gut gemacht haben. Das lässt aber an Tales nichts zu rütteln. Was können Yes dafür, dass andere Bands sich in dieses Fahrwasser begeben haben? Die verschrobenen Texte waren nicht Ausdruck des Zeitgeistes. Damals noch nicht. Diese Texte sind Zeitgeist einer Schaffensperiode. So waren die halt drauf damals! Die wollten keine Nische bedienen.

Was dabei herausgekommen ist, war gänzlich neu!

Tales ist melodiös faszinierend, majestätisch, mitreißend.

Ich kenne keine Band, die sowas je wieder hervorbrachte, ohne mit Yes und Tales in Verbindung gebracht zu werden. Heutige Spracheinteilungen wie "New Age" lassen sich in der Tat nicht auf Tales & Co. anwenden. Das verzerrt alles.
Hate takes a lot of energy - and i'm savin' mine up for all the good shit that's comin' my way 'cause i'm a good person and i deserve good shit in my life.

hans
Beiträge: 882
Registriert: Di 16. Nov 2004, 21:31
Been thanked: 3 times

Re: Notenvergabe für "Tales From Topographic Oceans"

Beitrag von hans »

Tales ist vor allem ... lang.

Grüße vom Scheißgesindel. ;)
Benutzeravatar

SOON
Website-Betreiber
Beiträge: 11883
Registriert: So 9. Mär 2008, 16:20
Has thanked: 665 times
Been thanked: 770 times

Re: Notenvergabe für "Tales From Topographic Oceans"

Beitrag von SOON »

Ich liebe TFTO in seiner ganzen Länge und Breite, es bleibt bei 9 Pkt.

Zum Thema New Age hatten wir auch mal was:
http://yes.siteboard.eu/f124t1435-new-age-music.html
MAKE PROG NOT WAR ! ---> ---> My 2024 Album Faves
Benutzeravatar

rowoma
Beiträge: 709
Registriert: Sa 23. Apr 2005, 22:31
Wohnort: Speyer
Has thanked: 63 times
Been thanked: 51 times

Re: Notenvergabe für "Tales From Topographic Oceans"

Beitrag von rowoma »

hans hat geschrieben:Tales ist vor allem ... lang.
Hi Hi - so wie "backdrop"??? :D :D :D :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: (sorry, musste sein... wieder mal - hihihi))

DocFederfeld
Keymember
Beiträge: 1726
Registriert: Di 18. Aug 2009, 14:53

Re: Notenvergabe für "Tales From Topographic Oceans"

Beitrag von DocFederfeld »

Michael hat geschrieben:
DocFederfeld hat geschrieben:… Nein - ich sehe TFTO als Ausgangspunkt für das, was später kam ... nachdem Yes das veröffentlicht hatte, dachten später viele Künstler, wenn der Songs nur lang genug ist und der Text so richtig verschwurbelt, sind wir genauso cool wie Yes damals :mrgreen:
Ich bleibe dabei: Ich sehe da keine Verbindung. Und Du wiederholst nur Deinen ins Leere laufenden Einwand, weil Du Yes nicht für den Scheiß verantwortlich machen kannst, den andere viel später verzapft haben.

Michael
Nein - aber Du willst das natürlich auch nicht als Argument anerkennen. Natürlich mache ich Yes nicht für das verantwortlich, was andere Gruppen später komponiert haben. Ich schreibe nur, daß sie den gleichen Fehler gemacht haben, wie viele andere im Verlauf: Sie haben aus Ideenlosigkeit einfach alle Elemente zusammengeworfen, die man Klischeehaft mit Prog verbindet und haben geglaubt, daß daraus ein gutes Progalbum wird. Und da haben sie sich mächtig getäuscht :mrgreen:

hans
Beiträge: 882
Registriert: Di 16. Nov 2004, 21:31
Been thanked: 3 times

Re: Notenvergabe für "Tales From Topographic Oceans"

Beitrag von hans »

rowoma hat geschrieben:
hans hat geschrieben:Tales ist vor allem ... lang.
Hi Hi - so wie "backdrop"??? :D :D :D :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: (sorry, musste sein... wieder mal - hihihi))
:lol: ... 1:0...

Nein, natürlich nicht 1:0, denn wir wollen hier ja nicht den gewaltigen Output einer hochkreativen Band in ihrer kreativsten Zeit mit dem Feierabendgenudel eines Lohnarbeitsknechts vergleichen. Dagegen hat Topographic Oceans natürlich leichtes Spiel.

Dennoch: gut gekontert. :mrgreen:

number nine
Beiträge: 707
Registriert: Mi 29. Jun 2011, 22:27

Re: Notenvergabe für "Tales From Topographic Oceans"

Beitrag von number nine »

DocFederfeld hat geschrieben:Nein - aber Du willst das natürlich auch nicht als Argument anerkennen. Natürlich mache ich Yes nicht für das verantwortlich, was andere Gruppen später komponiert haben. Ich schreibe nur, daß sie den gleichen Fehler gemacht haben, wie viele andere im Verlauf: Sie haben aus Ideenlosigkeit einfach alle Elemente zusammengeworfen, die man Klischeehaft mit Prog verbindet und haben geglaubt, daß daraus ein gutes Progalbum wird. Und da haben sie sich mächtig getäuscht :mrgreen:
Ich glaube nicht, dass damals, als Tales entstand, man schon vom Verbinden von Elementen zur Erfüllung eines Klischees sprechen kann. Der Prog war damals sehr lebendig und noch lange nicht so als Genre verwurzelt wie heute. Da experimentierte man und wollte möglichst großes schaffen. Ich denke, dass man weit davon entfernt war, ein Klischee auffüllen zu wollen. Darüber hinaus liegt das Ergebnis bzw. die Beurteilung dessen im Falle von Tales natürlich im Auge des Betrachters bzw. im Ohr des Zuhörers. Insofern kann man nicht sagen, dass Yes sich mit ihrem Vorhaben bezüglich Tales mächtig getäuscht haben. Das Vorhaben dürfte, wie gesagt, jedoch auf keinen Fall darin bestanden haben, sich eines Baukastens zu bedienen, um ein Album zu machen, was gewisse Standards eines Genre erfüllt. Die gab es damals noch nicht, vielmehr haben Bands wie diese mit diesen Album diese Standards mit geschaffen.
Hate takes a lot of energy - and i'm savin' mine up for all the good shit that's comin' my way 'cause i'm a good person and i deserve good shit in my life.

Michael
Beiträge: 38
Registriert: Di 6. Dez 2011, 21:23
Wohnort: Hille

Re: Notenvergabe für "Tales From Topographic Oceans"

Beitrag von Michael »

number nine hat geschrieben:… Ich glaube nicht, dass damals, als Tales entstand, man schon vom Verbinden von Elementen zur Erfüllung eines Klischees sprechen kann. Der Prog war damals sehr lebendig und noch lange nicht so als Genre verwurzelt wie heute. Da experimentierte man und wollte möglichst großes schaffen. Ich denke, dass man weit davon entfernt war, ein Klischee auffüllen zu wollen. Darüber hinaus liegt das Ergebnis bzw. die Beurteilung dessen im Falle von Tales natürlich im Auge des Betrachters bzw. im Ohr des Zuhörers. Insofern kann man nicht sagen, dass Yes sich mit ihrem Vorhaben bezüglich Tales mächtig getäuscht haben. Das Vorhaben dürfte, wie gesagt, jedoch auf keinen Fall darin bestanden haben, sich eines Baukastens zu bedienen, um ein Album zu machen, was gewisse Standards eines Genre erfüllt. Die gab es damals noch nicht, vielmehr haben Bands wie diese mit diesen Album diese Standards mit geschaffen.
100%ige Zustimmung.

DocFederfelds Einlassungen lesen sich wie die eines Rückwärtseinsteigers in die Materie.

Ich kenne jemanden der in den 80ern/90ern mit Retroprog großgeworden ist. Als er in den 90en zum ersten Mal Relayer hörte, glaubte er eine neue Band zu hören, die versuchte seine Lieblinge zu kopieren. Sozusagen Retro-Retroprog ;-)

Zur Zeit von Tales gab es den verkürzenden Begriff Prog nicht. Allenfalls sprach man von Progressiver Musik. Dass Yes mit Tales auf irgendeinen Zug aufgesprungen wären um Klischees zu bedienen, ist völlig abwegig. Viel mehr hat man versucht, sich von alten Schranken zu befreien und zu experimentieren, auch auf Risiko. Diese Eigenschaft ist ihnen in den letzten Jahrzehnten jedenfalls völlig abhanden gekommen. Deswegen kann Tales meiner Meinung nach gegen alle Alben der 80er, 90er und 2000er Jahre locker bestehen.

Michael

number nine
Beiträge: 707
Registriert: Mi 29. Jun 2011, 22:27

Re: Notenvergabe für "Tales From Topographic Oceans"

Beitrag von number nine »

DocFederfeld hat geschrieben:Sie haben aus Ideenlosigkeit einfach alle Elemente zusammengeworfen, die man Klischeehaft mit Prog verbindet und haben geglaubt, daß daraus ein gutes Progalbum wird. Und da haben sie sich mächtig getäuscht :mrgreen:
Um das nochmal aufzugreifen, lieber Doc, spricht auch, abgesehen von allem anderen, die Notenvergabe hier im Forum schon dagegen, dass sich Yes mit Tales "mächtig getäuscht" haben.

Im Übrigen glaube ich nicht, dass man die Yes aus den 70gern mit den späten Yes (90ger) vergleichen kann und die Alben wirklich gegeneinander antreten lassen kann.
Hate takes a lot of energy - and i'm savin' mine up for all the good shit that's comin' my way 'cause i'm a good person and i deserve good shit in my life.

Michael
Beiträge: 38
Registriert: Di 6. Dez 2011, 21:23
Wohnort: Hille

Re: Notenvergabe für "Tales From Topographic Oceans"

Beitrag von Michael »

DocFederfelds Argumentation liest sich so, als wenn man den Bauern der vorindustriellen Zeit vorwerfen würde, sie hätten mit ihrer Arbeitsweise nur die Klischees der heutigen Bio- und Ökotrends bedient.

Vielleicht sollte ich als Neueinsteiger in diesem Forum noch erwähnen, dass Relayer mein erstes Yes-Album war. Und zwar als Neuerscheinung, die ich mir als damals 14-Jähriger zulegt habe. Kurz darauf hatte ich alle bis dahin erschienenen Alben zusammen. Wobei Tales früh vergriffen war und Mitte der Siebziger zumindest zeitweise nicht zu bekommen war.

Meine Sicht der Dinge kommt also aus einer Zeit, als das alles wirklich neu war. Die Zeit war offen für Neues und die Musikindustrie war noch bereit, Risiken einzugehen und Künstler einfach machen zu lassen. Die Szene war noch nicht von den Bohlens und Konsorten beherrscht. Deswegen gibt es Alben wie Tales und nicht weil Moden und Klischees einer viel späteren Zeit bedient wurden.

Michael
Antworten

Zurück zu „Tales From Topographic Oceans“