So, endlich mal mit etwas Zeit und Muße ausgestattet, möchte ich auch meine Empfindungen zu diesem Konzert mitteilen. Mir hat es ,ähnlich wie Topographic nicht so gefallen wie erhofft, und ich schreibe ganz bewusst erst jetzt, weil ich im Vorfeld der anderen deutschen Konzerte Niemanden mit einer recht kritischen persönlichen Auffassung die Freude nehmen wollte. Ich denke, es war auch richtig so, denn die nach Karlsruhe folgenden Konzerte waren doch wohl alle besser.
Das Wichtigste zu Anfang: Ein Wiedersehen mit Topographic und die erste persönliche Begegnung mit Soon - wenn auch vor und nach dem Konzert nur kurz. Ich freue mich sehr auf die nächste Gelegenheit Jung’s.. [smilie=hello.gif]
'Rosarote Fanbrille zur Seite gelegt, hier mal ganz nüchtern und ungeschminkt meine Eindrücke:
Es ist nicht viel, was ich negativ empfand. Aber es hat gereicht, mir irgendwie die vorher vorhandene positive Stimmung nach gut 300 km Anfahrt an dem Abend kpl. zu „verhageln“.
Grund: Ich bin irgendwie ein Harmoniemensch und schlechten Gesang mag ich daher überhaupt nicht.
Nach vielen grandiosen Konzerterlebnissen mit YES, erlebt in vielen Konzerten ähnlich wie Topographic während der letzten gut 30 Jahre, war ich maßlos enttäuscht von der Harmonie des Gesangs in diesem Karlsruher Konzert.
Grandiose, für alle anderen Rockbands völlig unübliche und meisterhaft abgehobene Gesangsharmonien waren für mich in Verbindung mit genialen Kompositionen und ebenso genialer Instrumentbeherrschung immer eine der wichtigsten Qualitäten und Garanten für Gänsehautschauer bei Konzerten dieser Band. Diesen gesanglichen Anspruch hat ja auch Chris Squire mehrfach geäußert und er erwähnte dabei sogar 5th-Dimension als Vorbilder. An diesem Abend lief für meine Empfindung in dem Bereich alles schief.
Dabei möchte ich klar eine PRO-Stellung beziehen für Benoid David! Er hat zwar eine Stimme, die manchmal an eine Knabenchorstimme erinnert; aber ich finde, dass er seinen Beitrag absolut Top hinbekommen hat - Hochachtung!
Somit gibt es drei Probleme, die zu diesem Ergebnis geführt haben:
gesangliche Undiszipliniertheit vor allem von Chris Squire: Einsätze verpasst, unpräzises Timing und
Steve Howe: Der hat schlechtweg teilweise richtig schief gesungen, also die Töne nicht getroffen. Das ist aber nicht neu. Nur hier war es extrem. Ich finde und fand sowieso, das er das Singen aus dem Grund besser lassen sollte. Auch in früheren Konzerten lief der Gesang selten fehlerlos, aber - sorry - hier war das für mich völlig daneben. Dritter Grund war auch wohl bei diesem Konzert eine schlechte Gesangs-Abmischung.
So, nun höre ich auf mit Meckerei; aber ich musste mir meinen Frust als so langjähriger Fan einmal von der Seele schreiben. Trotz dieses negativen Erlebnisses kommt für mich auch heute vor und nach YES lange keine andere Band in meiner Wertschätzung und Benoit David ist für mich völlig akzeptabel, wenn Jon Anderson nicht mitmachen kann. Spannend fände ich es sogar, wenn die zusammen aufträten. Da wären phantastische Harmonien möglich…
Instrumental (bis auf Mr. Wakeman Jr., den ich aber nun nach Soundmunich’s Erklärungen in anderem Licht sehe) fand ich es wieder einmal genauso genial, wie Eure Empfindungen in den folgenden Konzerten - vielleicht ein Spur zu unemotional und abgebrüht aber meisterlich-unerreicht. Musik, die mir ALLES geben kann!
YES, jetzt habe ich wieder diese rosarote Fanbrille auf…
Beste Grüße
jo