[REVIEW] DVD AUDIO -5.1 MIX- FRAGILE

veröffentlicht: 26.11.1971

Jon Anderson ; Chris Squire ; Bill Bruford ; Steve Howe ; Rick Wakeman
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SOON
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[REVIEW] DVD AUDIO -5.1 MIX- FRAGILE

Beitrag von SOON »

DVD AUDIO YES - FRAGILE (1972/2002)

Multi-Channel Surround Sound Mix

1. Roundabout (8:29)
2. Cans and Brahms (1:35)
3. We have Heaven (1:30)
4. South Side of the Sky (8:04)
5. Five per cent for Nothing (0:35)
6. Long Distance Runaround (3:33)
7. The Fish (2:35)
8. Mood for a Day (2:57)
9. Heart of the Sunrise (10:34)
Bonus-Track
10. America

[thumbnail]http://ronkanefiles.files.wordpress.com ... -a_new.jpg[/thumbnail]

Inhalt der DVD :
Advanced Resolution Multi-Channel Surround Sound (96khz/24Bit) –abspielbar nur auf speziellen DVD Audio Spielern-
Advanced Resolution Stereo (96khz/24Bit) –abspielbar nur auf speziellen DVD Audio Spielern-
Dolby Digital 5.1 Surround Sound –abspielbar auf allen DVD Video Spielern-
DTS 5.1 Surround Sound –abspielbar auf allen DVD Video Spielern-
Dolby Digital 2.0 Stereo –abspielbar auf allen DVD Video Spielern-
Photo Gallery –abspielbar auf allen DVD Spielern-
Timeline –abspielbar auf allen DVD Spielern-
Song Lyrics –abspielbar auf allen DVD Spielern-

Erscheinungsdatum : 2002
Surround Sound Remix Produced, Engineered and Mixed by Tim Weidner
Surround Sound & Stereo Mastering : Steve Hall at FutureDisc

Bild

Eigentlich hat die DVD Audio den Format-Krieg gegen die Sacd bzw. BluRay längst verloren, dennoch gibt es gelegentlich noch Veröffentlichungen.
Dass sich die hochauflösenden Mehrkanaltonformate DVD Audio und Sacd nicht durchsetzten konnten hat verschiedene Gründe, zum einen hatte man kein wirkungsvolles Marketingkonzept das den potenziellen Käufern die Vorzüge des neuen Formats näher brachte und zum anderen blieb offen, ob sich die DVD Audio oder die Sacd überhaupt durchsetzen würde.
Große Hürden sind natürlich auch die Installation von 5 Lautsprechern um den Hörer, sowie der Neukauf von HiFi Komponenten und die teureren Scheiben selbst.

Die Frontkanäle dienen vor allem der Reproduktion der musikalischen Darbietung.
Den Center- und Surroundkanäle kommt vornehmlich die Abbildung des Aufnahmeraums zu.
Der Subwoofer entlastet die Frontlautsprecher von tiefen Frequenzen.
Die Aufstellung der Lautsprecher erfolgt kreisförmig um den Höhrer nach der ITU-R Norm.
Die Installation unterscheidet sich von der eines Heimkinos dadurch, dass die Surroundlautsprecher beim Heimkino diffus und bei Audiowiedergabe direkt in den Raum abstrahlen.

Vor allem Progressivrockgruppen hatten schon in den 60/70ern andere individuelle klangästhetische Vorstellungen, allen voran Pink Floyd die schon in den 70ern diverse Quadrophonie-Abmischungen ihrer früh-70er Alben anfertigen ließen.
Einer der wenigen wirklichen Mehrkanalkompositionen brachte Peter Gabriel mit dem 5.1 Mix von UP heraus, der damit auch neue künstlerische Möglichkeiten erschließt.
Auch Steven Wilson von Porcupine Tree ist ein Verfechter der Technik und beweist, dass sich Remixe auch für geringere Auflagen rechnen können.


Bild

Die Fragile DVD Audio bietet über denn Fernsehbildschirm ein animiertes und mit Ton unterlegtes Menü.
Die Tracks sind mit songrelevanten Bildern, einer Photogallerie und einer Timeline die einen auf eine Zeitreise von 1968 bis 1972 mitnimmt unterlegt.
Neben dem Bonustrack America und einem tollen Booklet, enthält die Disk auch noch die Lyrics.



1. Roundabout (8:29)
Schon beim federleicht und trotzdem prall klingenden Eröffungs-Ton von Steve Howe wird klar, so hat man den Klassiker weder auf LP noch CD, jemals zu hören bekommen.
Die beispiellosen Bassläufe und das flammend rhythmische Fundament, von Bruford, werden in bisher unbekannter räumlichen Perspektive, Feindynamik und Nuanciertheit abgebildet.

2. Cans and Brahms (1:35)
Bei diesem Stück baut uns Wakey seine Keyboardburg direkt ins Wohnzimmer.
Noch nie hatten die Instrumente soviel Luft zum atmen, wenn sie durch's gesamte Spektrum der erzeugbaren Tastenklänge schwirren.
Die tiefreichenden Basstöne stehen prall konturiert im Raum, ohne dröhnen.

3. We have Heaven (1:30)
Neben Five per cent for Nothing war We have Heaven immer die Lusche von Fragile.
Durch den Mehrkanal Mix wird erst klar wie trickreich und penibel hier die verschiedensten Gesangsspuren geschichtet werden und zu einem Stück der besonderen Art werden.

4. South Side of the Sky (8:04)
Bei South Side of the Sky strömen eiskalte Nebelbänke förmlich aus allen Boxen.
Wenn Steve Howe mit seinen monsteriösen Riffs frickelt, was das Zeug hält, geraten bei der CD Version die verzerrten Gitarrenklänge doch häufig zu wüsten Klirrgeräuschen.
Squire und Bruford grooven höllisch bis Wakeman in seinem Klavierpart zu Höchstform aufläuft.
Die akustische Darbietung von Wakemans Klavierspiel erinnert irgendwie an Kammermusik die in kleinen Räumen aufgeführt wird und vermittelt den Eindruck man sei von der Musik regelrecht eingehüllt.
Die Klavierpassagen sind derart wunderschön, dass man meinen könnte Sergei Rachmaninow wäre persönlich an der Aufnahme beteiligt gewesen.

5. Five per cent for Nothing (0:35)
Dieses Stück ist rhythmisch sehr interessant arrangiert, allerdings auch nicht von besonderer Bedeutung.
Diese Art von Räumlichkeit ermöglicht es dem Hörer Instrumente und Klänge zu hören die früher im Mix begraben waren.

6. Long Distance Runaround (3:33)
Ein Melodienfeuerwerk zünden Yes bei diesem Titel ab, dank deutlicher Kanaltrennung lassen sich die Spielanteile jedes Musikers genau zuordnen.
Besonders prägnant sind die fließenden Melodielinien von Chris.
Das Stück wird nahtlos durch einen Gitarrenchorus von Steve Howe, der sich wie ein Sternenhagel über den Hörer ergießt, übergeleitet.

7. The Fish (Schindleria Praematurus) (2:35)
Von der Struktur her ist The Fish die Fortsetzung von Long Distance Runaround nur die Melodie wurde verändert.
Es ist schon einmalig welch detailfreudiger Bassklampfenwirbel hier abgeht, früher sind die ausgefeilten Arrangements klippenden Verstärkern als Soundgestrüpp zum Opfer gefallen, hier kommen sie endlich kristallklar rüber.
Jon Anderson setzt dem ganzen durch seinen hymnischen Gesang im Outro die Krone auf.

8. Mood for a Day (2:57)
Howe’s artistisches, elektrisierendes Gitarrenspiel auf der akustischen ist ein audiophiler Leckerbissen, der nur unter Live-Bedingungen aufgenommen, eine derartige Dichte gelingen lässt.
Eddie Offord nahm die Gitarre sehr nah am Mikro ab, so dass auch feinste Griffgeräusche deutlich zu hören sind.

9. Heart of the Sunrise (10:34)
Gewaltig und stürmisch beginnt Heart of the sunrise mit Gitarre und Mellotron die sich ins unendliche zu entfernen scheinen, während Chris seinen Baß hypnotisierend, einschmeichelnd in einem Zwischenpart singen lässt, bis Steve und Rick wieder mit rasend-treibenden Soli das Klangspektrum umkreisen.
Mit einem Schlag fällt dann das akustische Geschehen wieder auf die Stereobühne zurück und Jon beginnt mit seinem Gesang.
Gerade bei diesem Stück werden die Möglichkeiten der Mehrkanaltechnik mitreißend und sinnvoll ausgenutzt.
Der Song endet mit dem Geräusch einer zugeschlagenen Türe und es erklingt wiederum das We have heaven-Thema, das zusammen mit South side of the sky ein Teilkonzept des Albums darstellt.

Bild

Meines Wissens nach war zuerst ein Mehrkanalmix von Close to the Edge geplant, allerdings konnte man wohl die Originalen Masterbänder nicht auffinden und entschied sich dann für Fragile.

Ich möchte mit diesem Beitrag auch einmal die Bedeutung der HiFi und Klangqualität, beim Musikhören, in den Vordergrund stellen.
Zunehmend machen sich ja eher oberflächliche Hörgewohnheiten breit, letztendlich ist es aber so, dass wir durch die Tonträger nur das Rohmaterial empfangen und die Musik erst selbst in unserem Kopf interpretieren und vollenden müssen und dafür ist eben eine möglichst originalgetreue Reproduktion der musikalischen Darbietung nötig.
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Der Teemeister
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Re: REZI: DVD AUDIO -5.1 MIX- FRAGILE

Beitrag von Der Teemeister »

3. We have Heaven (1:30)
Neben Five per cent for Nothing” war We have Heaven” immer die Lusche von Fragile.
Durch den Mehrkanal Mix wird erst klar wie trickreich und penibel hier die verschiedensten Gesangsspuren geschichtet werden und zu einem Stück der besonderen Art werden.
Hör mal genau hin. Es fehlt eine der vielen Gesangsspuren von Jon komplett!
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Re: REZI: DVD AUDIO -5.1 MIX- FRAGILE

Beitrag von SOON »

Der Teemeister hat geschrieben:
3. We have Heaven (1:30)
Neben Five per cent for Nothing” war We have Heaven” immer die Lusche von Fragile.
Durch den Mehrkanal Mix wird erst klar wie trickreich und penibel hier die verschiedensten Gesangsspuren geschichtet werden und zu einem Stück der besonderen Art werden.
Hör mal genau hin. Es fehlt eine der vielen Gesangsspuren von Jon komplett!
Ich weiß nicht worauf du hinaus willst, bei Mehrkanal-Mixen werden die Mixverhältnisse ja neu geordnet.
Da gibt es keine ästhetischen Kriterien, wie das zu erfolgen hat.
Von daher kann man eigentlich auch nicht sagen, dass was fehlt.
Mir gefällt We have Heaven sehr gut, die Stimmen kommen aus verschiedenen Richtungen, korrespondieren miteinander und steigen irgendwie in die Höhe.
Ein super Intro für South Side of the Sky.
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Der Teemeister
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Re: REZI: DVD AUDIO -5.1 MIX- FRAGILE

Beitrag von Der Teemeister »

Da gibt es keine ästhetischen Kriterien, wie das zu erfolgen hat.
Von daher kann man eigentlich auch nicht sagen, dass was fehlt.
Doch - nämlich dann, wenn etwas fehlt. :mrgreen: Nun habe ich - bisher
zum Glück, nunmehr leider :lol: das Ding erfolgreich verkauft, da ich es
so nicht gebrauchen konnte. Eine Gesangsspur FEHLT! frag mich mal, welche?
Ich wähne, es war das komplette repetierte "Here is here" (wenn es so heißen sollte)
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Re: REZI: DVD AUDIO -5.1 MIX- FRAGILE

Beitrag von SOON »

Der Teemeister hat geschrieben:
Da gibt es keine ästhetischen Kriterien, wie das zu erfolgen hat.
Von daher kann man eigentlich auch nicht sagen, dass was fehlt.
Doch - nämlich dann, wenn etwas fehlt. :mrgreen: Nun habe ich - bisher
zum Glück, nunmehr leider :lol: das Ding erfolgreich verkauft, da ich es
so nicht gebrauchen konnte. Eine Gesangsspur FEHLT! frag mich mal, welche?
Ich wähne, es war das komplette repetierte "Here is here" (wenn es so heißen sollte)
Doch, "Here is here" kommt nur von hinten links, ab ca. mitte des Songs.
Ich mag 5.1-Fragile sehr und bekam schon über 70 Euro für die DVD-Audio geboten aber nix da.
Inzwischen gibt's die auch als Multichannel SACD.

Welche Fragile-Version präferierst du?
Auf der CD-Ausgabe fehlte ja da Outro nach HOTS.
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olias1
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Re: REZI: DVD AUDIO -5.1 MIX- FRAGILE

Beitrag von olias1 »

19. Mai 2013, 12:33 » SOON hat geschrieben:
Der Teemeister hat geschrieben:
SOON hat geschrieben:Da gibt es keine ästhetischen Kriterien, wie das zu erfolgen hat.
Von daher kann man eigentlich auch nicht sagen, dass was fehlt.
Doch - nämlich dann, wenn etwas fehlt. :mrgreen: Nun habe ich - bisher
zum Glück, nunmehr leider :lol: das Ding erfolgreich verkauft, da ich es
so nicht gebrauchen konnte. Eine Gesangsspur FEHLT! frag mich mal, welche?
Ich wähne, es war das komplette repetierte "Here is here" (wenn es so heißen sollte)
Doch, "Here is here" kommt nur von hinten links, ab ca. mitte des Songs.
Ich mag 5.1-Fragile sehr und bekam schon über 70 Euro für die DVD-Audio geboten aber nix da.
Inzwischen gibt's die auch als Multichannel SACD.
Hallo!

Teemeister hat - meinen Ohren und meiner Version zufolge - größtenteils recht, es ist auf der DVD-Audio Ausgabe auf den Video-Spuren bei der DTS 5.1 und auch DD 5.1 Version ein Teil des Gesangs "To look aroud" (lt. Text aus der Remastered Ausgabe von 2003) so weit in den Hintergrund gemischt, dass man wirklich von einem Fehlen eines wesentlichen Elements sprechen kann. Auch ich habe das Gefühl "hier fehlt was". "To look aroud" ist in der Stereo Fassung am linken Lautsprecher ab 0:50 sehr dominant und übernimmt eigentlich den Hauptpart.

Aber ich gebe auch Soon recht, jeder Mix für sich betrachtet ist eine eigene Version und muss jetzt nicht unbedingt "sklavisch" dem Original folgen. Jedoch wenn eine ganze Spur faktisch akustisch "fehlt" ist das aus meiner Sicht schon bedenklich. Auch das laute Türschlagen am Wechsel von "WHH" zu "SSotS" ist vermutlich auf der gleichen Spur "verschwunden", also sprich, im Vergleich zur Stereo Version (sowohl 2003 als auch DVD-Audio), kaum zu hören.

Achtung! Bei den reinen DVD-Audio Spuren vertrauen ich derzeit meinem doch recht alten Verstärker nicht. Ich bin mir nicht sicher ob er die 6 Kanäle richtig auflöst.
SOON hat geschrieben:Auf der CD-Ausgabe fehlte ja da Outro nach HOTS.
Nur auf der ersten - seltenen - Ausgabe!
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