Was ist "gute Musik"?

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noitalever
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Re: Moin noitalever

Beitrag von noitalever »

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Quiet hat geschrieben:

Man muss den Begriff "gut" im Bezug auf die Musik definieren.Wie muss die Musik sein, um von dem Zuhörer als gut betrachtet zu werden?
Das entscheidet der Zuhörer. Es ist so einfach. Wer das hier ( gut findet,hat leider genauso recht,wie ich.
Ob er dann auch Geschmack hat,ist eine andere Frage ;) .
In dem Moment,wo ich es schrieb,habe ich es so gesehen.
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Aprilfrost
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Re: Moin noitalever

Beitrag von Aprilfrost »

noitalever hat geschrieben:
Quiet hat geschrieben:

Man muss den Begriff "gut" im Bezug auf die Musik definieren.Wie muss die Musik sein, um von dem Zuhörer als gut betrachtet zu werden?
Das entscheidet der Zuhörer.
Jetzt kommen wir dem Kern der Sache näher. Die Definition von "gut" ist viel zu unscharf. Allerdings ist mir die Aussage "Gut ist, was gefällt" zu dürftig.

Der Teemeister
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Re: Was ist "gute Musik"?

Beitrag von Der Teemeister »

Meine Ex-Freundin hätte gesagt: "Teemeister, alter Blödmann, gute
Musik ist solche, dir mir gut tut."
Allerdings war auch ihr kompletter Vorname im Wort "gute" enthalten ...
Aber so ganz Unrecht hatte sie nicht.

Nein, die Definitionen müssen ungenügend bleiben, da die Frage
kindisch und unpräzise ist. Es gibt vielleicht akademisch "stimmige"
und andererseits "taktlose" Musik, okay. Aber auch dies bleibt kulturell und
regional begrenzt. Beispiel: 1994 spielte die Michael Nyman Band
mit einem Orchester aus Marokko, welches noch nicht wirklich
etwas vom Kontrapunkt, vom Generalbass, und vom Takthalten
gehört hatte. Das auf der CD "Live" vorliegende Ergebnis ist trotzdem
wundervoll.

Jetzt, im Ausklang meines Lebens (grins) wehre ich mich vehement gegen
jeglichen Formalismus, gegen eine jede Verschubladung, gegen "Musik sollte,
könnte, muß ... " und so weiter. Richard Wagner hätte wohl gesagt: "Musik taugt
mir nur, wenn sie mir tauglich ist". Akademisches Wissen überlasse ich
gern den Schubladern und Staubsetzern. Es geht mir nur noch um Gefühl.
Habt ihr schon mal Musik gehört, die absichtlich nicht 100 Prozent im Takt ist?
Mein Lieblings-Japaner Seigen Ono bringt manchmal so etwas, desgleichen ein
gewisser Benjamin Lew. Wow, wie da die Aufmerksamkeit plötzlich refokusiert wird.
Wohlklang ensteht, wenn Töne mit meiner Seele im Einklang sind.
Punkt.
Von mir aus auch Kontrapunkt



Frosti:
Und es gibt sehr wohl gute Musik, die mir nicht gefällt
Ganz einfach: Weil sie keine Entsprechung in Deiner Seelensubstanz findet;
oder Dir das aha-Schlüsselerlebnis dafür fehlt; Du mit der falschen, destruktiven
Hör-Einstellung (Deiner Seele, Deines Bewußtseins, Deiner Wahrnehmung) an
die Sache heran gehst. Da mag viel aus abgewehrten Dogmen seitens
der Lehrer oder Eltern in userem Unterbewußtsein mitschwimmen; dass unsere
Prä-Urteile und a-priori-Bewertungen enstehen lässt. Aber vielleicht kommt das
aha-Erlebnis eines Tages noch. Bei mir wäre es dann z.B. Schumann, Schubert ...
Was Du dabei verkennst: Dies alles hat nichts mit der Musik, sondern nur
mit Dir selbst, und Deinen multiplen Attitüden zu tun. (Same goes for every one,
of course). Beispiel: ich habe Brahms lange ignoriert, weil Wagner ihn nicht
mochte. Rick Wakeman rückte mir den Kopf wieder gerade.
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SOON
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Re: Was ist "gute Musik"?

Beitrag von SOON »

Der Teemeister hat geschrieben:
Nein, die Definitionen müssen ungenügend bleiben, da die Frage
kindisch und unpräzise ist.


so kindisch und unpräzise, dass sie tagtäglich im Austausch über Musik Gebrauch findet.
"gute Musik" ist eben eine Floskel die einem lange Erklärungen erspart.
Was man an, dieser oder jener, Musik "gut" findet kann man dennoch erläutern.
Dazu gibt es subjektive aber auch objektive Kriterien.
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Roland
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Re: Was ist "gute Musik"?

Beitrag von Roland »

Ich finde, Ute hat es auf den Punkt gebracht.

Der Teemeister
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Re: Was ist "gute Musik"?

Beitrag von Der Teemeister »

Ich finde, Ute hat es auf den Punkt gebracht.
Danke, Roland, ich sag`s ihr bei Gelegenheit. Sie hatte
ja stets und gerne Recht. Sie hat mich allerdings verlassen
und lebt jetzt glücklich und zufrieden (nach der Affäre mit
dem Fotografen aus Utah) in Utrecht.


(Nee, stimmt so nicht; aber das wollte ich schon immer mal sagen)


[smilie=guitar.gif] [smilie=snowman.gif]

... his visions lifelike and full of imagination ...

Quiet
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Re: Moin noitalever

Beitrag von Quiet »

Das entscheidet der Zuhörer.
Richtig, das entscheidet ,oder besser gesagt , fühlt der Zuhörer, absolut subjektiv.
Warum , wieso und wozu hören wir überhaupt Musik? Um sie zu genießen, um Spaß daran zu haben, um wunderbare und wudersame Gefühle hervorrufen zu lassen usw. das ist die Aufgabe von Musik.Musik, und Musik, die ihren Zweck erfüllt, ist gut.


Es ist so einfach. Wer das hier ( gut findet,hat leider genauso recht,wie ich.
Ob er dann auch Geschmack hat,ist eine andere Frage ;)

Was heißt denn "Geschmack haben " ?

Quiet
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Re: Was ist "gute Musik"?

Beitrag von Quiet »

aber auch objektive Kriterien.

Objektive Kriterien gibt es nicht.

Quiet
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Re: Was ist "gute Musik"?

Beitrag von Quiet »

[quote=" gute
Musik ist solche, dir mir gut tut."
[/quote]

Besser kann man es kaum ausdrücken.

Wilson
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Re: Was ist "gute Musik"?

Beitrag von Wilson »

Gute Musik ist solche, dir mir gut tut.
Quiet hat geschrieben:Besser kann man es kaum ausdrücken.
Grammatikalisch vielleicht schon :lol: .

Ich glaube auch nicht, daß es wirklich wissenschaftlich handfeste Gründe gibt, mit denen man gute von schlechter Musik unterscheiden kann. Aber es gibt wohl Ursachen dafür, warum man heute noch Mozart oder Bach hört, während andere Komponisten lange vergessen sind (gleiches gilt für die Literatur).

Der Teemeister
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Re: Was ist "gute Musik"?

Beitrag von Der Teemeister »

Aber es gibt wohl Ursachen dafür, warum man heute noch Mozart oder Bach hört,
Ja. Weil sie gut sind. Aber ist das alles? Nein! Auch: Weil sie
die Essenz ihrer Zeit transzendierten. Auch: Weil der Mensch
ein bequemliches Tier ist, ein nachplappernder Papagei, der
sich auf Gewohnheiten und das Urteil der anderen verlässt.
"Ach, schenk doch die "Dark Side Of The Moon"; die verschenken
doch alle, also muß sie gut sein. Und da liegt der Hase im Pfeffer.
Es gibt so viel gute, aber vergessene Musik. Klar, es gibt auch Epigonen
als Komponisten, wirklich unnötiges Zeug. Schwierig. Letztlich bleibt
alles Urteilen subjektiv.
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