Die 60er Jahre

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SOON
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Die 60er Jahre

Beitrag von SOON »

Sixties !

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In diesem Thread können alle Themen rund um die Sixties diskutiert werden.

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SOON
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Re: Die 60er Jahre

Beitrag von SOON »

number nine hat geschrieben: Film: The Substance - Albert Hofmann´s LSD

In den Kinos hatte ich diese preisgekrönte Dokumentation dieses Jahr verpasst. Es ist kein "Drogen"verherrlichendes Bild, was hier gezeigt wird, sondern ein interessanter Einblick in die Amerikanische/(Schweizerische ;) ) Geschichte.

Das Kinoplakat ist allemal gelungen :mrgreen:
SOON hat geschrieben:ich hab mich mit diesem Thema mal befasst, als ich von Aldous Huxley "Die Pforten der Wahrnehmung" las.
SOON hat geschrieben:
number nine hat geschrieben:
SOON hat geschrieben:ich hab mich mit diesem Thema mal befasst, als ich von Aldous Huxley "Die Pforten der Wahrnehmung" las.
Ja, das hab ich auch mal gelesen, ist aber schon ne ganze Weile her. Findet in dem Film keinerlei Erwähnung. Etwas schade, wie ich finde, in die Richtung emotional wird es erst am Ende, wo es um Krebspatienten geht. Die Doku ist wirklich interessant, aber im Mittelteil reiten sie, wenn auch kritisch betrachtend und mit interessanten Interviews, zu sehr auf Timothy Leary herum. Hofmann selbst, im Alter von 100 Jahren, findet sehr kritische Worte in dessen Richtung ...
Leary war in den USA zeitweise Staatsfeind Nr. 1, mit seinen Philosophien hatte er durchaus einen negativen Einfluss auf die Jugend der 60er.
number nine hat geschrieben:
SOON hat geschrieben: Leary war in den USA zeitweise Staatsfeind Nr. 1, mit seinen Philosophien hatte er durchaus einen negativen Einfluss auf die Jugend der 60er.
Das ist ein zweischneidiges Schwert. Ich meine, es war Nixon, der Leary zum gefährlichsten Mann Amerikas erklärte. Das war er jedoch mit Sicherheit nicht. Learys Einfluss auf die psychedelische Bewegung sollte man weder über- noch unterschätzen. Ich habe auch eine Biografie und ein Buch von ihm gelesen. Er hat auch eines geschrieben, was mir zu abstrus war, ich meine es heißt Neurologik und beschäftigt sich mit Bewusstseinsschaltkreisen, die ein jeder Mensch durchlebt. Natürlich ist es so, dass ein Aufruf dazu, auf die gesellschaftlichen Normen der Zeit zu schei ... und auszusteigen, um sich völlig anderen Dimensionen hinzugeben, unverantwortlich und indifferent ist. Aber vieles, was er an der Regierung, an gesellschaftlich anerkannten Strukturen und auch an Religionen kritisierte, war und ist nicht völlig von der Hand zu weisen. Mit seinen Kritiken hat er auch bei weitem nicht das Rad neu erfunden, aber er verfügte über ein gewisses Talent, die Dinge beim Namen zu nennen und nicht ohne Humor und schöne Beispiele zu präsentieren. Leary war ein Träumer und ein Idealist, stets radikal und nicht in der Lage, einen Mittelweg einzuschlagen. Allein seine Biografie ist sehr unterhaltsam und wird in der Form sicher einzigartig bleiben.

Ob er ein Genie war, kann ich nicht sagen, jedoch ein gewisser Hauch von Wahnsinn wohnte ihm inne. Nicht zuletzt hat Timothy Leary die Flower Power Bewegung entscheidend mitgeprägt. Er kann auch kein Dummkopf gewesen sein, denn Leute wie Huxley, Ginsberg oder auch William Gibson befanden sich in seinem Dunstkreis. Seine Thesen bezüglich des Umgangs mit psychoaktiven Substanzen sind natürlich sehr hinterfragbar. Learys Einfluss jedoch, auf die Musik, auf die Friedensbewegung, auf die Bürgerrechts- und Menschenrechtsbewegung und auf die Frauenbewegung sind jedoch nicht zu unterschätzen.

Klar, dass er in gewissen Kreisen als Staatsfeind Nummer 1 bezeichnet wurde. Damit hat man aber auch erheblich zu einer gewissen Legendenbildung beigetragen :mrgreen:

Natürlich sind auch viele Musiker Leary "wohlgesonnen". Jon Lennon, Jon Anderson :D und natürlich auch irgendjemand bei Tool ...



.... Hm, eigentlich könnte man direkt einen Thread über ihn eröffnen :o
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SOON
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Re: Die 60er Jahre

Beitrag von SOON »

SOON hat geschrieben:
.... Hm, eigentlich könnte man direkt einen Thread über ihn eröffnen :o
ich habe mal einen allgemeinen zum Thema 60er Jahre daraus gemacht.
number nine hat geschrieben:
SOON hat geschrieben: Leary war in den USA zeitweise Staatsfeind Nr. 1, mit seinen Philosophien hatte er durchaus einen negativen Einfluss auf die Jugend der 60er.

Klar, dass er in gewissen Kreisen als Staatsfeind Nummer 1 bezeichnet wurde. Damit hat man aber auch erheblich zu einer gewissen Legendenbildung beigetragen :mrgreen:
Oberflächlich betrachtet kamen seine Botschaften eben sehr Drogen verherrlichend daher.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Leary für die Eltern damals der reinste Horror war.
Die Aussagen kamen ja immerhin von einem (bürgerlichen?) Harvard Professor, und der muß ja wissen von was er redet.
Leute von denen Mitmenschen abgedriftet oder gar gestorben sind, sehen das Thema sicher nicht so locker.
Letztendlich ist ja auch der Hippie-Movement im Drogennebel untergegangen.

Dass seine Erkenntnisse in Bezug auf psychoaktive Substanzen, für die Wissenschaft, sehr wichtig sind kann ich mir vorstellen aber für viele ist er halt nur ein Drogen Guru gewesen.
Vielleicht kann Frosty was dazu sagen, inwiefern Learys Erkenntnisse, heute wissenschaftlich verwertet werden.
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Aprilfrost
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Re: Die 60er Jahre

Beitrag von Aprilfrost »

SOON hat geschrieben:Vielleicht kann Frosty was dazu sagen, inwiefern Learys Erkenntnisse, heute wissenschaftlich verwertet werden.
Kann er nicht - und tut es trotzdem. 8-)

Als spät Berufener habe ich mein Psychologiestudium vor gut 20 Jahren aufgenommen. In den 12 Semestern, die ich an der Uni verbrachte (jedenfalls auf Seiten der Studis) ist mir der Name Leary vielleicht ein- oder zweimal begegnet. In welchem Zusammenhang, weiß ich jetzt nicht mehr genau. Ich glaube, einmal bei einem Referat zu Huxleys Pforten der Wahrnehmung. Leary war also - anders als Freud, Watzlawick oder Reich - kein Kernthema der Psychologie mehr. Was ist von seiner Arbeit geblieben?
Möglicherweise hat er der Bewusstseins-Forschung Impulse gegeben, dann aber eher im amerikanischen Raum. Dort gibt es eine Strömung, die sich "Positive Psychologie" nennt. (Ein Vertreter ist z.B. Martin Seligman.) Die Pos.Psych. beschäftigt sich mit den gesunden Anteilen der Seele, im Gegensatz zur Psychiatrie, die sich mit der "kranken" Psyche beschäftigt. Leary ging es nicht um Heilung, sondern um Entfaltung. Dass das Bewusstsein nicht nur eingeengt oder getrübt sein kann, sondern noch "ausbaufähig" ist, mag schon vor Leary Konsens gewesen sein. "Bewusstseinserweiternde Drogen" gab es ja vorher auch schon. Die 60er Jahre gaben Leary wohl die Legitimation, die Wirkung wissenschaftlich zu untersuchen. Wie es dieses Sujet mit sich bringt, bewegte er sich dabei auf unsicherem wissenschaftlichen Terrain. Seine Schaltkreise-Theorie wurde meines Wissens von keiner anderen psychologischen, neurobiologischen oder medizinischen Richtung aufgegriffen. Ich glaube, heute wird viel biologistischer mit solchen Themen umgegangen. Was sich messen und wiegen lässt, scheint eben nachvollziehbarer als das was jemand "nur" erlebt.

Insofern: nein, ich glaube nicht, dass Leary heutzutage noch eine Rolle spielt. Außer vielleicht in bestimmten Kreisen, die sich schon länger mit seiner Arbeit beschäftigen.

Wilson
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Re: Die 60er Jahre

Beitrag von Wilson »

Aprilfrost hat geschrieben:"Bewusstseinserweiternde Drogen" gab es ja vorher auch schon.
Danke für den Beitrag.

Noch ein Wort zur "Bewusstseinserweiterung" - ich halte das für eine sehr gefährliche Bezeichnung und Verharmlosung. Mit ist bewusst, daß heute buchstäblich jeder zwischen 14 und 30 mehr oder weniger regelmäßig kifft. Aber selbst Cannabis ist bei weitem nicht so harmlos, wie immer getan wird. Natürlich ist es nicht gefährlicher als täglicher (und legaler) Alkoholkonsum, aber harmloser ist es auch nicht. Alle Drogen führen ja in Wahrheit nicht zu einer Erweiterung, sondern zu einer Veränderung des Bewusstseins, meistens sogar zu einer Einschränkung der Denkfähigkeit.

Ein Problem ist der Gebrauch von Cannabis, LSD u.ä. auch immer nur für eine kleine Zahl von Leuten geworden. Natürlich gab es Menschen wie Huxley oder im deutschen Sprachraum auch Ernst Jünger, die nicht nur alles durchprobiert haben, sondern über ihre Erfahrungen auch intelligente und interessante Schriften verfasst haben.

number nine
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Re: Die 60er Jahre

Beitrag von number nine »

Wilson hat geschrieben: Ein Problem ist der Gebrauch von Cannabis, LSD u.ä. auch immer nur für eine kleine Zahl von Leuten geworden.
Ich würde die Anzahl derer, für die ihr Gebrauch von Cannabis, LSD oder was auch immer, ein Problem geworden ist, nämlich in der Art, dass sie sich ins gesellschaftliche Abseits brachten, für relativ groß einschätzen. Ganze Subkulturen haben sich auf diese Art und Weise entwickelt. Aber viele scheitern und leben ihr Potential in der Gesellschaft und im realen Leben nicht aus. Diesbezügliche Schwächen, wie mangelndes Verantwortungsbewusstsein oder mangelnde Eigenverantwortung und Disziplin gehen mit Sicherheit in einem übermäßigen Alkoholkonsum oder aber dem Missbrauch psychoaktiver Substanzen besonders auf. Nicht die Substanz ist das Problem, sondern menschliche Schwächen.

Psychoaktive Substanzen gehören in Nischen, wo z. B. ein Huxley sitzt und Bücher schreibt oder Leute ganz merkwürdige Musik auf Tonträger bannen, aber nicht in die Diskos am Wochenende!

Bezüglich des Einflusses von Leary auf die Psychologie dürfte diese gegen null gehen. Leary ist dafür viel zu weit über das Ziel hinaus geschossen. Fundierte Forschung hat er nur in Ansätzen zu Beginn betrieben. Danach war er viel zu sehr auf dem Trip und permanent auf Gegenkurs zur etablierten amerikanischen Gesellschaft. Diese Reibungspunkte setzte er dann in seinen Schriften um, die natürlich Probleme richtig erkannten, aber keinen greifbaren Lösungsansatz baten. Er war ein herumziehender scharfsinniger Satiriker, der irgendwie dauer-high war.

Auf dem Gebiet der Forschung mit psychoaktiven Substanzen in der Psychatrie und Psychologie gibt es mit Sicherheit wichtigere Leute, als "Dr." Leary. Vielleicht weiß ja Frosti was darüber. Mir fallen da noch Stanislav Grof oder Roland Griffiths ein. Letzterer verabreichte LSD oder Psilocybin an Krebspatienten, die dadurch wohl besser im Alltag zu recht kamen.
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Re: Die 60er Jahre

Beitrag von SOON »

ich bin großer Fan der psychedelischen Musik-Ära und mir ist klar, dass diese ohne bewusstseinsverändernde Substanzen undenkbar gewesen wäre.
Aber Slogans wie Turn on, Tune in, Drop Out sind nicht nur provokant sondern auch verantwortungslos.
Im gewissen Sinne war ja Leary ein Popstar.
Er veröffentlichte mehrere Spoken Word-Alben die unter anderem die Einnahme von LSD zum Thema hatte.

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Aprilfrost
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Re: Die 60er Jahre

Beitrag von Aprilfrost »

number nine hat geschrieben:Auf dem Gebiet der Forschung mit psychoaktiven Substanzen in der Psychatrie und Psychologie gibt es mit Sicherheit wichtigere Leute, als "Dr." Leary. ... Mir fallen da noch Stanislav Grof oder Roland Griffiths ein.
Grof fiele mir auch als erstes ein. Ich habe mich aber, ehrlich gesagt, mit dieser Thematik nicht näher befasst, weiß darum wahrscheinlich auch nicht mehr als einige von Euch.
SOON hat geschrieben:ich bin großer Fan der psychedelischen Musik-Ära und mir ist klar, dass diese ohne bewusstseinsverändernde Substanzen undenkbar gewesen wäre.
Aber Slogans wie Turn on, Tune in, Drop Out sind nicht nur provokant sondern auch verantwortungslos.
Undenkbar? Wenn man abgedreht genug ist, ginge es vielleicht auch ohne Drogen. Da sich meine Suchtanteile allenfalls auf die legale Droge Alkohol beschränken, habe ich niemals psychedelische Musik in zugedröhntem Zustand gehört - und kann ihr trotzdem eine Menge abgewinnen. Was das aktive Musizieren angeht, sind die "erweiterten" Bewusstseinszustände ja auch nicht immer nur positiv. Wenn man einen Musiker von der Bühne tragen muss (war es Syd Barrett?), weil er immer und immer wieder nur ein und denselben Ton auf seiner Gitarre spielt, angeblich "stundenlang", ist die Erweiterung so weit überdreht, dass man wieder bei der Einengung angelangt ist. (Oder so. Ich weiß nicht, ob man mir folgen kann...)

Gut, dass Wilson noch mal die Gefahren angesprochen hat, die von Drogenkonsum ausgehen können. Kommt doch mal mit mir auf die geschlossene Station und sprecht mit Leuten, die eine drogeninduzierte Psychose haben. Dann versteht Ihr, was ich meine.
SOON hat geschrieben:Im gewissen Sinne war ja Leary ein Popstar.
Das wohl in erster Linie.
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Re: Die 60er Jahre

Beitrag von SOON »

Aprilfrost hat geschrieben:
SOON hat geschrieben:ich bin großer Fan der psychedelischen Musik-Ära und mir ist klar, dass diese ohne bewusstseinsverändernde Substanzen undenkbar gewesen wäre.
Aber Slogans wie Turn on, Tune in, Drop Out sind nicht nur provokant sondern auch verantwortungslos.
Undenkbar? Wenn man abgedreht genug ist, ginge es vielleicht auch ohne Drogen. Da sich meine Suchtanteile allenfalls auf die legale Droge Alkohol beschränken, habe ich niemals psychedelische Musik in zugedröhntem Zustand gehört - und kann ihr trotzdem eine Menge abgewinnen.
Das kam falsch an.
Ich oute mich mal als spießigen Langeweiler, der noch nie was mit illegalen Drogen zu tun hatte, auch wenn mein Musikkonsum darauf schließen lässt.
Natürlich muß man nicht breit sein, um von Astronomy Domine (Pink F.) fasziniert zu sein.
Aber ich behaupte (ohne "experienced" zu sein), dass die schöpferische Tätigkeit (in der Psych-Ära 66-69) vieler Musiker, auf die künstlerisch anregenden psychedelischen Drogen zurückzuführen ist.


Aprilfrost hat geschrieben:
Was das aktive Musizieren angeht, sind die "erweiterten" Bewusstseinszustände ja auch nicht immer nur positiv. Wenn man einen Musiker von der Bühne tragen muss (war es Syd Barrett?), weil er immer und immer wieder nur ein und denselben Ton auf seiner Gitarre spielt, angeblich "stundenlang", ist die Erweiterung so weit überdreht, dass man wieder bei der Einengung angelangt ist. (Oder so. Ich weiß nicht, ob man mir folgen kann...)
Das ist auch klar.
Es gibt verschiedene Formen von Psychedelia.
Am fruchtbarsten ist es wohl psychedelische Erlebnisse in musikalischer Form nachzubilden.
Man kann, die Erlebnisse aber auch in Textform verarbeiten, oder bildhaft gestalten.
Musik als Hintergrund zum Drogenkonsum soll es ja auch geben.
In den 60ern war aber auch das Gemeinschaftserlebnis unter Rauschmittel, z.B. bei Konzerten verbreitet.

Mit „The Trip“ mit Peter Fonda und „Psych Out“ mit Jack Nicholson gab es schon 1967 kritische Filme die den Drogenhorror sehr gut vermittelten.

Interessante Filme zum Thema Hippie-Counterculture:

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Natürlich gibt's auch Lesestoff, unverzichtbar: Tom Wolfe's Electric Kool-Aid Acid Test

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Re: Die 60er Jahre

Beitrag von SOON »

Di 13. November 22: 45
HR
Unsere 60er Jahre

Beatfieber
Wie wir wurden, was wir sind
Dokureihe
Mitte der 60er Jahre greift das weltweite Beatfieber auf die Deutschen in Ost und West über. Die 13-jährige Rena Sander-Lahr aus Westberlin lauscht abends aus ihrem kleinen Kofferradio unter der Bettdecke dem Freiheitssender 904. Die Rhythmen aus dem Radio schreien nach Freiheit. Rena will raus aus den engen Verhältnissen. Ihre allein erziehende Mutter verdient mit der Pflege einer alten, unfreundlichen Tante den Lebensunterhalt. Als Rena beginnt, die Schule zu schwänzen, und ein Lehrer sie bei den 'Gammlern' an der Gedächtniskirche sieht, schaltet er das Jugendamt ein. Von einem Tag auf den anderen wird Rena in ein Heim gesteckt, das mit hohen Mauern und Stacheldraht einem Gefängnis gleicht. Auch in Leipzig schwärmen viele Jugendliche für Beatmusik und ecken damit an. Der 14-jährige Gerhard Pötzsch ist ein guter Schüler, aber als er sich die Haare lang wachsen lässt und einen Parka trägt, spucken ihn Leute auf der Straße an. Der Staat greift gegen diese so genannten Rowdys und Bummelanten durch und verbietet im Oktober 1965 allein in Leipzig über 40 Beatbands. Gerhard ist dabei, als sich auf dem Leuschnerplatz mehrere tausend Jugendliche versammeln, um zu protestieren. Es ist die erste Demonstration seit 1953 gegen die Partei, die immer Recht haben will. Im Rheinland ist der 16-jährige Herbert Moitzisch gerade vom Gymnasium geflogen. Als einziges Arbeiterkind hat er in seiner Klasse von Anfang an einen schweren Stand gehabt. Herbert ist ein begeisterter Gitarrist, und eines Tages steht der Chef der lokalen Beatgruppe 'Thunderbirds' vor seiner Tür, um Herbert für die Band zu gewinnen. Herbert stürmt mit seinen Freunden die Bühnen der Region und lässt sich vom Publikum feiern. (Senderinfo)
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