[REVIEW] RICK WAKEMAN - NO EARTHLY CONNECTION (1976)
Verfasst: Do 7. Apr 2011, 15:31
Künstler: Rick Wakeman
Album: No Earthly Connection
Erscheinungsjahr: 1976
Label: A & M Records
Katalog-Nr.:Original-Vinyl: AMLH 64583
Spielzeit: 42:11
Als japanisches CD veröffentlicht, auch als Papersleeve
Titel:
1. Music Reincarnate Part 1: The Warning (8:19)
2. Music Reincarnate Part 2: The Maker (3:34)
3. Music Reincarnate Part 3: The Spaceman (4:03)
4. Music Reincarnate Part 4: The Realisation (4:17)
5. Music Reincarnate Part V: The Reaper (7:55)
6. The Prisoner (7:01)
7. The Lost Cycle (7:02)
Musiker:
Rick Wakeman: Keyboards, Synthesizer, Mellotrons, Cembalo
The English Rock Ensemble:
- Reg Brooks: trombone, bass trombone, backing vocals
- John Dunsterville: acoustic & electric guitars, mandoline, backing vocals
- Tony Fernandez: drums, percussion
- Ashley Holt: lead vocals
- Roger Newell: bass, bass pedals, backing vocals
- Martyn Shields: trumpet, flugel horn, French horn, backing vocals
Auch diese wunderbare, sträflich unterschätze Platte des Tasten-Zauberers
Richard Christopher Wakeman besaß ich einst als Vinyl. Die CD-Fassung konnte
ich mir, nach 15 Jahren Hör-Abstinenz, inzwischen "organisieren". Sicher war es
für Rick nach solchen Werken wie JOURNEY oder KING ARTHUR nicht einfach,
das hohe Niveau zu halten, aber mit dieser Platte ist ihm dies meiner Meinung
eindeutig gelungen. Musikalisch orchestral und brillant, besticht der Meister
durch ein groß angelegtes, weiteres Konzeptalbum, dass auch nicht zuletzt
auf Themen basiert, die in Ricks tiefer religiöser Überzeugung verankert sind.
Die Instrumentalisierung und das Arrangement unter Verwendung von Blechbläsern
kreieren eine gelungene Synthese aus natürlichen Instrumental-Klängern, kontrastierend
miy Synthi-Einlagen, bei denen Rick wieder auf den höchsten Oktaven seine barocken
Thriller reinwirft. Viele Melodien sind uns jedoch bereits von vor allem KING ARTHUR
und JOURNEY vertraut. Einzig Ashley Holts Stimme ist, wie immer, etwas befremdlich/stilisiert
und gewöhnungsbedürftig. Ricks Stärken sind gleichzeitig aber auch seine Schwächen:
Er kommt über einen spätbarocken Ansatz nicht hinaus, wiederholt oft die sich
auf allen Platten gleichenden, optimistisch-positiv daherkommenden Phrasen, und
schafft es selten, einmal anders zu sein, als der altvertraute, typische Rick Wakeman.
Macht hier nichts; denn diese Platte war damals sehr frisch, original, und Art seines
Spiels hatte sich bei mir noch nicht so abgenutzt. Und, seltsam: gerade auf diese
Platte finde ich einige Parallelen zu der von Rick so "heißggeliebten" TOPOGRAPHIC
OCEANS. Im Satzgesang, manche Schlagzeug-breaks? Ob er da nicht seine
Frustration mit der Art der Arbeit im Studio und die Spannungen mit Steve auf
die Musik verlagert hat?