Live oder Studio - dasselbe Lied oder was ist besser???

[Member X]

Im Spanienurlaub habe ich erstmals meinen ipod eingesetzt (nachdem ich endlich meine teuer nachgekauften Kopfhörer gefunden hatte) und mir was angehört??? Na, klar doch! Yes!

Ich fand heraus, dass es von etlichen Liedern Live- und Studio-Versionen gibt (isser nicht schlau, der kleine sm ). Beim direkten Vergleich fielen natürlich eklatante Unterschiede bei den Songs selbst auf. Jetzt mache ich eine Wissenschaft draus :ugeek: .

Auf der Fahrt zum Forumstreffen habe ich mir - soweit es meine Auspuffanlage erlaubte und nicht die nicht gerade schmächtige Audio-Anlage in meinem Z3 übertönte - natürlich Yes-Musik angehört und meine Untersuchungen fortgesetzt (zugegeben auf CDs im Auto schon eine Fummelei - ich werd mir das lieber wieder via mp3 reinziehen).

Nun, was habe ich im Detail festgestellt? Ja, eben. Die Versionen von der Bühne und aus dem Studio sind nicht gleich. Die Unterschiede betreffen natürlich Liedteile sowie deren Reihenfolgen und Längen, einzelne Melodien, Solos sowieso, Arrangements und Mixe. Ich muss sagen, als erstes fielen mir die Differenzen bei den Abmischungen auf. Ich war baff erstaunt, als bei einer Studioaufnahme Steve plötzlich, nachdem er schön auf der linken Seite zu hören war, auf der rechten Seite auftauchte. Das tut unser Steve nämlich auf der Bühne nicht. Und im Studio? Läuft er da hin und her? Neiiiiiiiiiiiiiiin! Daran ist nur der Ingenieur schuld, der depperte.

So komme ich zu meinem Einstiegsaspekt. Stereo-Bild und Panning (hin und her mischen eines Instrumentes oder einer Stimme zwischen den beiden Stereo-Kanälen).

Wie findet Ihr diesen Effekt. Manchmal denke ich, beim End-Mix sind sie schon ein Bisschen rotiert und haben nicht mehr gewusst, was sie taten oder tun sollen. Da saust gerade Steve's Gitarrenton wie wild durch das Stereo-Bild. Dasselbe Lied von einer Live-Aufnahme ist für mich viel angenehmer. Das Panning ist ja manchmal ein ganz schöner Effekt, aber zu viel davon macht einen im wahrsten Sinn des Wortes schwindelig.

Also: Mögt Ihr lieber irre Effekte (bzw. Effekthascherei) im Stereo-Bild oder seid Ihr mehr für aufgeräumte Verhältnisse. Damit es nicht zu einfach wird mit der Antwort, wäre eine Begründung natürlich schön (wenn's geht auch mit den Angaben, wo Ihr was gehört habt).

Nur bösartige Menschen behaupten nun, dass der Thread nur dazu dient, dass Ihr Euch mal wieder Yes-Musik genauer anhört

[DocFederfeld]

Naja, die Unterschiede sind mir auch aufgefallen, anders als Genesis, die immer versucht haben, live alles Ton für Ton nachzuspielen, haben Yes ja einiges verändert. Ein typisches Beispiel war für mich immer die Version von And You And I auf der Yessongs, die ja völlig anders beginnt.

Unabhängig davon bin ich ein grosser Livemusikfan. Ich höre bei vielen Bands die Liveaufnahmen häufiger und lieber. Und ich mag es, wenn sich die Liverversionen von den Studioaufnahmen unterscheiden.

[SOON]

Also generell finde ich die Liveversionen besser.
Sowieso ist für mich YES eine der genialsten Livebands!!!!!
Am Anfang meiner YESfanzeit fand ich die Studioversionen von Ctte und Fragile sogar deutlich schwächer aber seit ich die Rhinoremasters besitze habe ich den Studiosound erst richtig entdeckt.
Man kann durch raffinierte Stereomixe natürlich auch künstlerische Effekte erzielen wie z.B. bei Hots wo sich Howes Gitarrenspiel allmählich weit entfernt und dann wieder zurückkommt.
Das hat schon auch seinen Reiz.

Ich habe mal gelesen, dass bei Gfto alle Musiker gleich laut abgemischt wurden weil sich jeder im Mix nicht ausreichend berücksichtigt sah.
Das führte dazu, dass einige Spuren komprimiert werden mußte, was wohl irgendwie auch komisch klingt.

Ich habe mich in diesem Thread mal -zu einem ähnlichen Thema- mit mir selbst unterhalten :
http://yes.siteboard.eu/f42t156-rezi-dv ... agile.html

[Member X]

Also generell finde ich die Liveversionen besser.
Sowieso ist für mich YES eine der genialsten Livebands!!!!!
Am Anfang meiner YESfanzeit fand ich die Studioversionen von Ctte und Fragile sogar deutlich schwächer aber seit ich die Rhinoremasters besitze habe ich den Studiosound erst richtig entdeckt.
Man kann durch raffinierte Stereomixe natürlich auch künstlerische Effekte erzielen wie z.B. bei Hots wo sich Howes Gitarrenspiel allmählich weit entfernt und dann wieder zurückkommt.
Das hat schon auch seinen Reiz.

Ich habe mal gelesen, dass bei Gfto alle Musiker gleich laut abgemischt wurden weil sich jeder im Mix nicht ausreichend berücksichtigt sah.
Das führte dazu, dass einige Spuren komprimiert werden mußte, was wohl irgendwie auch komisch klingt.

Ich habe mich in diesem Thread mal -zu einem ähnlichen Thema- mit mir selbst unterhalten :
http://yes.siteboard.eu/f42t156-rezi-dv ... agile.html

Sorry, dass ich da damals bei Deinem Thread nicht eingestiegen bin zu

DVD AUDIO YES - FRAGILE (1972/2002)

Aber letztlich, wie Du schon selbst geschrieben hast, war diese Technik halt eine Sackgasse. Du hast damals nicht geschrieben, in/mit welcher Technik Du die Scheibe gehört hast:

- Advanced Resolution Multi-Channel Surround Sound (96khz/24Bit) –abspielbar nur auf speziellen DVD Audio Spielern-
- Advanced Resolution Stereo (96khz/24Bit) –abspielbar nur auf speziellen DVD Audio Spielern-
- Dolby Digital 5.1 Surround Sound –abspielbar auf allen DVD Video Spielern-
- DTS 5.1 Surround Sound –abspielbar auf allen DVD Video Spielern-
- Dolby Digital 2.0 Stereo –abspielbar auf allen DVD Video Spielern-

Interessant finde ich Deinen Hinweis:

"Auch Steven Wilson von Porcupine Tree ist ein Verfechter der Technik und beweist, dass sich Remixe auch für geringere Auflagen rechnen können."

WEIL Porcupine Tree ja gerade auch im Thread zum kommenden neuen Yes-Album angesprochen wurde.

Zum Thema Stereo-Effekte bei Yes-Studio-Aufnahmen. Mir klingen die Stellen alle zu synthetisch - anders als Floyd, die Stereo-Effekte ja in erster Linie für Geräusche eingesetzt haben (Schritte, Hubschrauber, etc.). Vielleicht muss ich mir die Yes-Beispiele noch öfter anhören, aber bisher bin ich um die Live-Aufnahmen noch mehr froh als früher, denn da steht Herr Howe wo er hin gehört, nämlich links, und da bleibt er auch

Übrigens: Keyboards mischt man ja häufiger im Stereo-Bild hin und her; allerdings habe ich da bei Yes auch Stellen, wo es mich fast nervt, dass Rick so bruchstückhaft mal von hier und mal von dort kommt. Wie gesagt sind (bisher) die Stereo-Spielereien nicht meins.

[SOON]

DVD AUDIO YES - FRAGILE (1972/2002)

Aber letztlich, wie Du schon selbst geschrieben hast, war diese Technik halt eine Sackgasse. Du hast damals nicht geschrieben, in/mit welcher Technik Du die Scheibe gehört hast:

- Advanced Resolution Multi-Channel Surround Sound (96khz/24Bit) –abspielbar nur auf speziellen DVD Audio Spielern-
- Advanced Resolution Stereo (96khz/24Bit) –abspielbar nur auf speziellen DVD Audio Spielern-
- Dolby Digital 5.1 Surround Sound –abspielbar auf allen DVD Video Spielern-
- DTS 5.1 Surround Sound –abspielbar auf allen DVD Video Spielern-
- Dolby Digital 2.0 Stereo –abspielbar auf allen DVD Video Spielern-

Natürlich mit der besten:
Advanced Resolution Multi-Channel Surround Sound (96khz/24Bit)
Alle Kanäle werden diskret wiedergegeben.

So ganz ist die Mehrkanaltechnik noch nicht abgeschrieben.
BluRay's haben das Abspielformat DTS HD Master Audio welches qualitativ mit SACD und DVD Audio vergleichbar ist.
Es gibt mittlerweile auch schon einige Audio only BluRay's.

Interessant finde ich Deinen Hinweis:

"Auch Steven Wilson von Porcupine Tree ist ein Verfechter der Technik und beweist, dass sich Remixe auch für geringere Auflagen rechnen können."

Wilson mixt gerade mit Robert Fripp den Backkatalog von King Crimson in Mehrkanal, also wie gesagt, so ganz weg ist die Geschichte noch nicht aber sehr speziell.

Zum Thema Stereo-Effekte bei Yes-Studio-Aufnahmen. Mir klingen die Stellen alle zu synthetisch - anders als Floyd, die Stereo-Effekte ja in erster Linie für Geräusche eingesetzt haben (Schritte, Hubschrauber, etc.). Vielleicht muss ich mir die Yes-Beispiele noch öfter anhören, aber bisher bin ich um die Live-Aufnahmen noch mehr froh als früher, denn da steht Herr Howe wo er hin gehört, nämlich links, und da bleibt er auch
Wie gesagt sind (bisher) die Stereo-Spielereien nicht meins.

Meiner Meinung gibt es Pro und Contra für Stereo Effekte.
Im Jazz sind die Mixverhältnisse ganz klar nach art der Livedarbietung verteilt.
Bei Rockmusik gibt es keine allgemein anerkannten Klangästhetischen Vorgaben.
Man spricht ja heute sogar vom Sounddesigner.

[Roland]

Gaaaanz früher störte es mich, wenn Studio und Live stark variierten. Heute ist es umgekehrt. Beispiel aus der Genesis Welt (liebe YESer verzeiht mir): Abacab ist ein Studiotrack, der mich damals zum Weinen brachte. Das waren nicht mehr meine Genesis. Aber als ich die Version auf der LP "Three Sides Live" hörte und zwar richtig bewußt, war ich wieder (ein bischen) versöhnt. Da wo die Studio Version ausgeblendet wird (ich hasse solche Fade-outs), geht es auf Three Sides Live erst richtig los. Und da spürte ich: diese Meister der Musik haben den Song in einem Ansturm von Spielfreude weiterentwickelt und zu einem Diamanten geschliffen.
Zur Spielerei mit den Stereo-Effekten: dosiert eingesetzt mag ich das. Bei dem Remix der Genesis-Trespas hat Nick Davies bei "The Knife" genau solche Effekte weggemischt und damit dem Lied seiner Magie von 1970 beraubt.

Seid mir nicht böse, daß ich keine Vergleiche aus der Yes-Welt dazu habe...aber so viel sei gesagt: die Yessongs ist meine Lieblingsplatte von Yes und die ist Live...vielleicht liegts auch daran, daß es die erste Platte von Yes war, die ich kennen- und lieben lernte. (dieses saustarke 3-fach-Klappcover).

[Member X]

Man spricht ja heute sogar vom Sounddesigner.

Na ja, das ist aber nicht der Mann am Fading-Poti:

http://de.wikipedia.org/wiki/Tongestaltung

[BBQ.Master]

Ich finde, dass gerade Studioaufnahmen eine gewisse Räumlichkeit haben sollten, da es kaum etwas langweiligeres gibt, als wenn auf beiden Kanälen genau das gleiche läuft.

[Member X]

Ich finde, dass gerade Studioaufnahmen eine gewisse Räumlichkeit haben sollten, da es kaum etwas langweiligeres gibt, als wenn auf beiden Kanälen genau das gleiche läuft.

Wenn das akustische Raumbild der Bühnenaufstellung wiedergegeben wird, läuft ja nicht auf beiden Kanälen das gleiche. Ein "wildes hin und her Gehüpfe" einzelner Stimmen/Instrumente ist auch nicht zwingend ein "Raumklang", sondern wirkt u.U. eher strange.

[Fragile]

Naja, die Unterschiede sind mir auch aufgefallen, anders als Genesis, die immer versucht haben, live alles Ton für Ton nachzuspielen, haben Yes ja einiges verändert. Ein typisches Beispiel war für mich immer die Version von And You And I auf der Yessongs, die ja völlig anders beginnt.

Unabhängig davon bin ich ein grosser Livemusikfan. Ich höre bei vielen Bands die Liveaufnahmen häufiger und lieber. Und ich mag es, wenn sich die Liverversionen von den Studioaufnahmen unterscheiden.

Dem habe ich nicht viel hinzuzufügen. Die meisten Yessongs bekommen erst live so richtig Energie. Auch über CTTE, "Ritual" und Gates" mit zusätzlichem Sinfonieorchester von der Magnification-Tour kann ich nur gute Worte verlieren.