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Songfacts:
Yours Is No Disgrace – 9'41''
Album: The YES Album
Released: 19. März 1971
Recorded: 1970
Writer: Jon Anderson, Chris Squire, Steve Howe, Tony Kaye, Bill Bruford
Producer: Yes and Eddie Offord

zur Textübersetzung : Yours Is No Disgrace

Yours is No Disgrace ist das erste Yes-Epos, dass heute noch von YES live gespielt wird.
Von den ersten Gitarrennoten an zeigt Steve Howe -der dieses Stück, von Anfang bis Ende, mit einem jazzigen Gefühl, durchdringt- warum er bei YES Mitglied wurde.
YinD ist ein vergleichsweise einfacher Prog-Rock-Track, weil er nicht zu übermäßig produziert wurde.
Mit seinen klobigen Eröffnungsakkorden beginnt der Song ähnlich wie "No Opportunity Necesary, No Experience Needed".
Bill Bruford beschreibt ihn als Big Country -Music weil wohl der galoppierende Rhythmus von Bonanza inspiriert wurde.
Tony Kayes Hammond-Part zu Beginn des Songs ist sehr konventionell und im Mainstream des Rock-Orgelspiels angelegt.
Die wirbelnde Orgel und die chorartige Harmonie funktionieren aber perfekt.
Was die Struktur von YinD wirklich entfaltet, ist aber das unglaublich dynamische Bassspiel von Chris Squire.
Im mittleren Abschnitt des Songs trägt Squire das Stück, mit harmonischem Gesang und nur wenig Gitarrenbegleitung fast alleine.
Hier ist leicht zu erkennen, wie groß der Beitrag von Chris Squire zur YES-Musik war.
Textlich geht es wohl um eine poetisch verschleierte Antikriegserklärung, vor dem Hintergrund des Vietnamkrieges.
Jons Vocals erreichen hier kristallklare Höhen wie man sie zuvor noch nicht gehört hat.

Ich meine 10 Pkt. sind dafür das mindeste!

Ich gebe 2x 10 Punkte:
1 x für das Stück
1 x für die Beschreibung von Soon

Gruß Soundchasing

Ich glaube 1978 habe ich Rias gehört, an einem Samstag, da kam eine Rockmusiksendung von 16-18 Uhr.
Der Rias hatte ja in Hof einen Sender und war hier auf UKW gut zu empfangen.
Leider hatte ich den Anfang der Sendung verpasst und machte das Radio mitten in einem Livestück an.
Es lief gerade eine Instrumental-Sektion und nach wenigen Sekunden beschloss ich den Titel trotzdem
mit zuschneiden.
Für mich besonders grandios - die Gitarre. Damals waren ja die Blues-Gitarristen ganz groß in und
es kamen Bands wie ACDC und Dire Straits ganz groß raus.
Als ich 13 war fand ich "Take it easy" von der Eagles ganz toll, aber mein Musikgeschmack änderte sich
als mir mein Cousin eine Kassette von Yes-vorspielte, es war ein einstündiges Special über die Band.
"Going for the One" war damals das aktuelle Album, aber es gab neben den Solos von "Fragile"
noch von fast jedem Album ein Stück und von "Close to the Edge" den Schlussteil. Zuerst fand ich das
nicht so toll aber dann sollte es mich nie wieder loslassen.
Das Stück, das ich damals halb mitschnitt war "Yours is no Disgrace", vor allem wegen Steves Spiel.
Ich bin also etwas anderer Meinung als Soon, es ist eines der besten Gitarren-Stücke, die jemals komponiert wurden.
Das Stück lebt vor allem von Steves Spiel und ist eines der wenigen Stücke, die von allen Yes-Musikern des Albums
mit komponiert wurde.
Es ist vielleicht das Yes-Stück, welches ich wohl am häufigsten gehört habe.
Als mein Cousin zum Studium in Leipzig war, kaufte er sich für 300 Ostmark die "Yessongs",
die ich damals "eingesogen" habe.
Das Stück lebt von allen Musikern, Bill hartes pointiertes Drumspiel, Chris' federnder Basslauf, die fette Hammond
von Tony, Jons Gesang und der Satzgesang, die Übergänge und der Textinhalt über die Verblendung und Unschuld
der naiven rekrutierten Soldaten, passend damals zum Vietman-Krieg und der Friedensbewegung.
Das absolute Sahnehäubchen ist jedoch Steve, so ein brachiales Solo, oder Solos, die ich über die Jahre
gesehen, gehört und gefühlt habe. kein anderer Gitarrist kann das spielen, Erst die Akkorde E,A D, dann
der Wah-Wah-Effekt, das mühelose wandern zwischen Rock und Jazz-Läufen und Bluegrass, einfach nur genial.

Tolle Review! Danke für Deine Worte, die das essential auf den Punkt bringen. Eine Meister Komposition der Band, Steve's geniales Spiel setzt diesem Stück die Krone auf. Das beeindruckende dabei ist, dass das das in so vielen Line Ups mit Steve so überzeugend funktioniert, ganz besonders stark finde ich die Version von Like It Is-Live in Bristol.

Der Song war auf meiner ersten Kassette, erhaeltlich im Centrum Warenhaus- Yes-Classic
Ich war gerade 14 und sofort schwer begeistert.
Denke mal die Scheibe ist der beste Einsteiger in die Yes Musik.
Danke an meinen Cousin der mir zuvor 3 Scheiben zum hoeren gab.
King Crimson - Red
Gentle Giant - Octopus
Yes - Fragile.
Ohne ihn waere ich wohl auch, in meinem jetzigen Alter, bei Silbereisen gelandet.
Hoffe das mein Sohn unsere Musik auch hoert. Noch zu jung mit 3 Jahren, aber er wird im Auto und zu Hause schon "konfrontiert"

JJG hat geschrieben: ↑Do 16. Apr 2020, 22:04
Ich bin also etwas anderer Meinung als Soon, es ist eines der besten Gitarren-Stücke, die jemals komponiert wurden.

So weit gehen unsere Meinungen gar nicht auseinander, ich habe das Stück nur mehr aus der Songwriter-Perspektive betrachtet und bin der Meinung, dass Yind mehr ist als die Gitarrenexplosion von Dr. Howe.
Dass sich Steve Howe mit dieser Gitarrenarbeit auf eine Ebene mit der Elite -Clapton, Hendrix, Page, McLaughlin- qualifiziert hat ist unstrittig.
So richtig entfaltet sich die Genialität von Steves Soloeinsätzen aber erst auf den Yessongs.
Auf der Studioversion ist deutlich zu hören, dass Squire den Song auf verschiedenen Ebenen mit seinen Bassläufen gestaltet.
Ohne die rhythmische Spannung die durch Bill verstärkt wird, wäre der Song ziemlich strukturlos.
Man denke nur an den Zwischenpart wo Chris einen Walking-Bass zu Anderson fast gesprochenen Text spielt.

Auf dem Wilson Mix hört man viel Akustikgitarre, z.b beim ersten Teil von Steves Solopart.
Kannst du diesen Eindruck bestätigen Jan?
Wo ist der Bluegrass-Einfluss? Nach dem fanfarenartigen Orgelpart?

SOON hat geschrieben: ↑Fr 17. Apr 2020, 18:45

JJG hat geschrieben: ↑Do 16. Apr 2020, 22:04
Ich bin also etwas anderer Meinung als Soon, es ist eines der besten Gitarren-Stücke, die jemals komponiert wurden.

So richtig entfaltet sich die Genialität von Steves Soloeinsätzen aber erst auf den Yessongs.

Ah, verstehe, da habe ich Dich wohl falsch verstanden, Du hast in deinem ersten Beitrag von der Studioversion
gesprochen, ich von YIND allgemein.
Ich habe zuerst die Yessongs-Version gekannt, erst viel später die Studio-Version. Zuerst war ich nicht so von
der Studio-Version angetan.
Den Bluegrass-Einfluss sehe ich, ähm höre ich bei den Übergängen in den Solos von den Akkord-Folgen auf
das Skalenspiel. Auch die Picking-Finger-Technik im Wechsel mit Plektum-Spiel, typisch für Bluegrass.

Fälschlicherweise wird im Zusammenhang mit yind das Bonanza - Thema genannt. Vielmehr handelt es sich eher um das "Gideons Day Theme".

https://youtu.be/hJ0yjPP2xk8

hellmuut hat geschrieben: ↑Mi 11. Jan 2023, 12:06 Fälschlicherweise wird im Zusammenhang mit yind das Bonanza - Thema genannt. Vielmehr handelt es sich eher um das "Gideons Day Theme".

https://youtu.be/hJ0yjPP2xk8

Das hat Bruford geäußert, stammt also nicht von Fans oder Rezensenten.