Talking Heads

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Fragile
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Talking Heads

Beitrag von Fragile »

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Biographie: (Quelle: laut.de)
"We're on the road to nowhere, come on inside", tönt es immer wieder aus den Lautsprechern von Supermärkten und Tankstellen. Kuriose Abspielorte für eine Band wie Talking Heads, die es verstand, musikalischen und textlichen Anspruch mit meist gut anhörbaren Melodien zu verbinden.
Die Gruppe kommt 1974 an der Rhode Island School Of Design zusammen. Zum Schotten David Byrne (*14. Mai 1952 in Dumbarton) an Gitarre und Stimme gesellen sich zunächst Drummer Chris Frantz (*8. Mai 1951 in Fort Campbell/Kentucky) und Bassistin Tina Weymouth (*22. November 1950 in Coronado/Kalifornien), später auch der Keyboarder Jerry Harrison (*21. Februar 1949 in Milwaukee/Wisconsin). Nach Auftritten in lokalen Studentenkneipen ziehen sie 1975 nach New York, wo sie ein Jahr später im CBGB's spielen und sich einen Plattenvertrag sichern.
Ihr erstes Album "'77" gilt als Meilenstein des New Wave. Nur oberflächlich betrachtet präsentieren die "sprechenden Köpfe" darauf poppige Melodien. Byrnes Stimme "kam direkt aus dem Büro eines Manhattaner Wolkenkratzers, kalt, elegant und klaustrophobisch", während "die Party- und Diskoarrangements nicht wie gewohnt ein Gefühlsventil bilden, sondern intellektuelle Spannung aufbauen. Dem Punk und den komplexen Partituren der Supergruppen treten Talking Heads mit Einfachheit und Professionalität entgegen, dabei haben sie mit dem verbreiteten Sex, Drugs und Rock'n'Roll nichts am Hut", beschreibt ein Kritiker ihre Musik.
Mit einer rhythmuslastigen Mischung aus Ska, R'n'B, Funk und tiefgründig-absurden Texten begeistern sie neben ihren Zuhörern auch den Keyboarder Brian Eno, der als Produzent im Zweitling "More Songs About Building And Food" deutliche Spuren hinterlässt.
Eno ist auch bei den Nachfolgern "Fear Of Music" und "Remain In Light" so etwas wie das fünfte Mitglied der Band, jedoch ist es Byrne, der zunehmend die Richtung bestimmt. Während Eno elektronische Klänge beisteuert, beschäftigt sich der Schotte intensiv mit Rhythmen und lässt sich von fremden und exotischen Musikrichtungen inspirieren. Das Ergebnis ist etwas tanzorientierter, enthält aber nach wie vor den unverwechselbaren Talking Heads-Stempel.
Die Band ist am künstlerischen Höhepunkt ihrer Karriere. Während Byrne und Eno unter eigenem Namen weiter miteinander arbeiten, gründen die zwischenzeitlich verheirateten Frantz und Weymouth ihre eigene Band Tom Tom Club. Mit "Tom Tom Club" (1981) und "Close To The Bone" (1983) veröffentlichen sie zwei Alben, die drei erfolgreiche Singles enthalten. Auch Harrison präsentiert mit "The Red And The Black" (1981) ein Solowerk.
Als die Talking Heads 1983 wieder zusammen kommen, ist Eno nicht mehr dabei. "Speaking In Tongues", der Soundtrack zum Konzertfilm "Stop Making Sense" und "Little Creatures" bilden dafür kommerzielle Höhepunkte. Mit den Singleauskopplungen "Burning Down The House" sowie "Road To Nowhere" legen die Talking Heads zudem zwei Ohrwürmer vor und sichern sich eine immer noch sprudelnde Einnahmequelle.
Dann geht es jedoch bergab. "True Stories" ist weniger ein eigenständiges Album als der Soundtrack zum gleichnamigen Film, bei dem Byrne sein Debüt als Regisseur gibt. Die Band mutiert immer mehr zum Byrne-Projekt, und so besiegelt "Naked" 1988 das offizielle Ende.
Die Mitglieder setzen ihre Solokarrieren fort. Sowohl Harrison als auch Tom Tom Club veröffentlichen eher wenig beachtete Alben. Ohne Byrne gerät die 1996er Reunion unter dem Bandnamen The Heads und dem ALbum "No Talking Just Head" trotz der Gastsänger Michael Hutchence (INXS) und Debbie Harry (Blondie) zur halbherzigen Angelegenheit. Ein gemeinsamer Auftritt der Gründungsmitglieder bei der Aufnahme in der Rock'n'Roll Hall Of Fame sechs Jahre später bleibt ein einmaliges Ereignis.


Studio-Alben:
'77 (1977)
More Songs About Buildings And Food (1978)
Fear Of Music (1979)
Remain In Light (1980)
Speaking In Tongues (1983)
Little Creatures (1985)
True Stories (1986)
Naked (1988)

Live-Alben:
The Name Of This Band Is... (1982)
Stop Making Sense (1984)
He's seen too much of life,
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Wilson
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Re: Talking Heads

Beitrag von Wilson »

Die Talking Heads höre ich seit fast 30 Jahren. "Speaking In Tongues" war im Mai oder Juni 1983 "Album des Monats" im MusikExpress-Sounds. Ich habe mir damals die MC (!) gekauft. Das klang ganz anders, als die Musik, die ich damals sonst so gehört habe, war aber trotzdem interessant. Live habe ich sie leider nie gesehen; ich kenne nur den tollen Konzertfilm "Stop Making Sense" von Jonathan Demme ("Das Schweigen der Lämmer").

Aber ich hatte das große Glück, ein Solokonzert von David Byrne 1994 in Frankfurt zu erleben. Das war ein ganz toller Auftritt, bei dem er sehr viel altes Material gespielt hat - "One In A Lifetime", "Road To Nowhere", "Psycho Killer", "Life During Wartime", "Burning Down The House", "Heaven" und noch mehr ...

Ich habe ein paar Tubes von 1994 gefunden - das war ein paar Wochen später, aber wahrscheinlich die gleiche Besetzung:

[youtube]EZDzwRluLWU&feature=relmfu[/youtube]
[youtube]MyQMQVfJSOU[/youtube]
[youtube]0z_jwQ5h_FA[/youtube]

Übrigens "True Stories" war vielleicht kein besonders wichtiges Werk, aber es hat immerhin einer anderen bedeutenden Band zu ihrem Namen verholfen ;)

[youtube]scdyR1L9uwM[/youtube]

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Fragile
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Re: Talking Heads

Beitrag von Fragile »

Wilson hat geschrieben:"Speaking In Tongues" war im Mai oder Juni 1983 "Album des Monats" im MusikExpress-Sounds.
Gerade mal in der "ME-Bibliothek" nachgeschaut, es war im Juli des betreffenden Jahres. Wenn gewünscht, kann ich die Kritik (5 Sterne by the way) hier gerne noch niederschreiben.
"Speaking In Tongues" dürfte aus der Post-Eno-Phase wohl auch mein favorisiertes Album sein. Und wenn man sich die Vorgänger bis "Remain In Light" mal so anhört, weiß man auch, woher King Crimson in der Phase von "Discipline" bis "Three Of A Perfect Pair" ihre Ideen hatten. Witzigerweise hatten ja vorher sowohl Robert Fripp ("Fear Of Music") als auch Adrian Belew ("Remain In Light") diverse Gastspiele bei den Heads. Da müssten sie dann ja ein wenig "Blut geleckt" haben.
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SOON
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Re: Talking Heads

Beitrag von SOON »

Ganz tolle Band!
Ich finde alle Scheiben stark, bis auf True Stories, die eigentlich kein richtiges TH-Album ist.
Bei mir ist Road to Nowhere damals eingeschlagen wie eine Bombe, das geniale Video hatte ich auf VHS aufgenommen und auf Heavy Rotation.

[youtube]E-zgXSMFuuE[/youtube]

Es dauerte eine Weile bis mir auch die frühen Sachen gefielen, inzwischen sind Fear Of Music und Remain In Light meine Faves.

Der Konzertfilm Stop Making Sense ist ebenso ein Knüller.

[youtube]pA1oFSMwRDU[/youtube]

Merkwürdig ist die Band bis heute, diese kühlen Bleichgesichter und diese heißen Rhythmen, da passt gar nichts zusammen, aber es funkt.

[youtube]thQTGPwYrxI[/youtube]
MAKE PROG NOT WAR ! ---> ---> My 2024 Album Faves

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Re: Talking Heads

Beitrag von Member Y »

"Psycho Killer" hat mich damals fasziniert, "Road To Nowhere" eher weniger. Mich mit der Band näher zu befassen, lag mir mehr oder weniger fern. Die kühle und distanzierte Ausstrahlung der TH hat mir nie imponiert. Im Gegenteil.

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Fragile
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Re: Talking Heads

Beitrag von Fragile »

Wilson hat geschrieben:Übrigens "True Stories" war vielleicht kein besonders wichtiges Werk, aber es hat immerhin einer anderen bedeutenden Band zu ihrem Namen verholfen ;)

[youtube]scdyR1L9uwM[/youtube]

Und Radiohead sind nicht die einzigen, die sich nach einem TH-Song benannt haben!

[BBvideo 360,250][/BBvideo]

https://de.wikipedia.org/wiki/Big_Country
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