Silhouette

Forumsregeln
Die Threads werden automatisch nach Namen der Interpreten (alphabetisch) sortiert. Viel Spaß!
Antworten
Benutzeravatar

Topic author
nixe
Keymaster
Beiträge: 14501
Registriert: Sa 7. Dez 2013, 19:35
Wohnort: komplett im Prog versumpft
Has thanked: 887 times
Been thanked: 1398 times

Silhouette

Beitrag von nixe »

http://www.silhouetteband.nl/
Bild
Silhouette entstanden 2005 als sich Drummer und Sänger Jos Uffing, Gitarrist und Sänger Brian de Graeve, Keyboarder Erik Laan und Basser Gerrit Jan Bloemink zusammen fanden.

Nicht unbedingt eine Newcomer-Band, die Musiker sind durchweg Ende der 60er-Jahre des vorigen Jahrhunderts geboren, also keine Jünglinge mehr. Dazu spielten bis auf Basser Bloemink alle bereits vorher in Bands.

Die gemeinsamen Einflüsse der Musiker lauten: Marillion, Genesis, Pink Floyd, Porcupine Tree, Asia, Neil Morse, Spock's Beard, IQ, etc.. Und ehrlich gesagt so klingt denn die Musik von Silhouette auch.

2007 wurde das Debüt veröffentlicht, 2009 ein zweites Album nachgeschoben.
(Thomas Kohlruß)
Tschüß
nixe

Musik hat die Fähigkeit uns geistig, körperlich & emotional zu beeinflussen!

!!!I like Prog!!!

!!!Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten!!!
Benutzeravatar

Topic author
nixe
Keymaster
Beiträge: 14501
Registriert: Sa 7. Dez 2013, 19:35
Wohnort: komplett im Prog versumpft
Has thanked: 887 times
Been thanked: 1398 times

Re: Silhouette

Beitrag von nixe »

Progressive Promotion:
Silhouette sind eine niederländische Symphonic-Rock Band, die sich stark an den großen Vorbildern Genesis, IQ, Pendragon, Marillion oder Pink Floyd orientiert. Hervorragendes Debütalbum von 2007.
2007 Bild A-maze
Tracklist:
1. Ocean of Life
2. The Lie
3. Special Days
4. Where Are You Know
5. The World Is Gonna Get You
6. Betray Me
7. Reunion
8. Seize The Night
9. Long Distance Love

http://coverlib.com/search/?q=Silhouett ... e&Sektion=
Tschüß
nixe

Musik hat die Fähigkeit uns geistig, körperlich & emotional zu beeinflussen!

!!!I like Prog!!!

!!!Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten!!!
Benutzeravatar

Topic author
nixe
Keymaster
Beiträge: 14501
Registriert: Sa 7. Dez 2013, 19:35
Wohnort: komplett im Prog versumpft
Has thanked: 887 times
Been thanked: 1398 times

Re: Silhouette

Beitrag von nixe »

2009 Bild Moods

Allgemeine Angaben:
Erscheinungsjahr: 2009
Besonderheiten/Stil: Melodic Rock / AOR; Neoprog; Rock / Pop / Mainstream
Label: Progress Records
Durchschnittswertung: 9/15 (1 Rezension)

Besetzung:
Brian de Graeve guitar, lead vocals, backing vocals
Erik Laan keyboards, lead vocals (11), backing vocals, additional bass (10)
Jos Uffing drums, lead vocals, backing vocals, additional guitar (6)
Gerrit-Jan Bloemink bass
Gastmusiker:
Aldo Adema guitar solo (11)

Tracklist:
1. Concert Hangover 8:48
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
2. Don't Threaten My Peace Of Mind 6:06
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
3. Searching For Her 6:41
4. Second Time Down 4:23
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
5. Don't Mess With Me 5:45
6. Feeling Good 5:15
7. Unreal Meeting 10:48
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
8. Cinema Backseat 5:16
9. Far Away 6:04
10. Moods 5:43
11. Another Bed Time Story 7:32
12. The Answers 5:57
Gesamtlaufzeit 78:18
von: Thomas Kohlruß

In der Mailing-Liste der [progrock-dt] gab es kürzlich eine Diskussion über den Sinn und Unsinn von Promos, über die Leiden und Freuden der privilegierten Promo-Empfänger und den ganzen Rest. Silhouette sind eine holländische Neoprog-Band, wie kommt sowas in meinen Player? Klar, das ist also ein solche Corpus Delicti, ein Promo. Und ehrlich gesagt, bei meiner begrenzten Begeisterung für Neoprog holländischer Prägung, war das auch der einzige Weg. Macht Euch also auf einen Verriss gefasst!

Denkste... „Moods“ ist schon das zweite Werk der Band, die sich 2005 gegründet hat. Die Musiker sind keine Jünglinge mehr und hatten vor Silhouette schon durchweg Erfahrungen in anderen Bands gesammelt, das scheint mir durchaus ein Pluspunkt zu sein. Als Vorbilder nennen die Musiker die üblichen Verdächtigen von Marillion über Pink Floyd und Genesis bis zu Spock's Beard und IQ. Pendragon fehlt in dieser Auflistung, erscheint aber im Booklet gleich ganz vorne, das ist nämlich das Konzert, auf das sich der Song „Concert Hangover“ bezieht. Das Booklet ist eine Photoshop-Zumutung ersten Ranges, soweit also alles wie gewohnt, erwartet und befürchtet.

Aber Silhouette machen ihre Sache gut. Mit Drummer Uffing und Gitarrist de Graeve hat man zwei gute Sänger am Start, Uffing etwas rauher, de Graeve etwas melodischer. Die Musik ist kraftvoll und noch nicht mal besonders klischeelastig. Na klar, es gibt gelegentliche Dudidu-Quietsch-Keyboards, aber überwiegend greift Erik Laan zu durchaus gelungenen Tönen. Na klar, die Gitarren sind nicht wirklich hart, aber im Klangbild deutlich präsent und ordentlich druckvoll. Das Drumming ist abwechslungsreich, wenn auch nicht übertrieben komplex. Und Basser Bloemink spielt unauffällig und legt so ein solides Fundament. Die Songs sind melodisch, hymnisch aber nicht übertrieben pathetisch oder kitschig. Silhouette finden da einen guten Weg durch die genretypischen Fettnäpfchen und lassen diese weitgehend unberührt. Die Vorliebe von Gitarrist de Graeve für AOR-Musik und Asia im besonderen, schlagen sich in breitwandigen Arrangements nieder, die aber niemals platt stadionrockig daherkommen. So machen Silhouette eigentlich ziemlich viel richtig, gerade der instrumentale Titeltrack beeindruckt mit seinem vielschichtigen Arrangement.

Die holländische Szene hält im übrigen zusammen: Aldo Adema (Seven Day Hunt, Ex-Egdon Heath) steuert ein Gitarrensolo bei, Gerben Klazinga (Knight Area) verpasst dem Album eine amtliche Produktion.

Trotzdem ist natürlich ein Album wie „Moods“ ein bisschen ein Anachronismus im Jahr 2009. Der „klassische“ Neoprog hat sich irgendwie doch ein bisschen überlebt. Aber wenn man dieser Musikrichtung immer noch einiges abgewinnen kann, dann sind Silhouette ein heißer Tip.
Anspieltipp(s): Don't Threaten My Peace Of Mind, Moods
Vergleichbar mit: allem, was man an holländischem Neoprog mit Melodic Rock-Touch mögen kann
Tschüß
nixe

Musik hat die Fähigkeit uns geistig, körperlich & emotional zu beeinflussen!

!!!I like Prog!!!

!!!Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten!!!
Benutzeravatar

Topic author
nixe
Keymaster
Beiträge: 14501
Registriert: Sa 7. Dez 2013, 19:35
Wohnort: komplett im Prog versumpft
Has thanked: 887 times
Been thanked: 1398 times

Re: Silhouette

Beitrag von nixe »

2012 Across the Rubicon
Bild
ProductInfo:
Mit dem dritten Album der Bandgeschichte meldet sich die niederländische Progrock-Band Silhouette am 28. Juni zurück. Die Platte erscheint über das schwedische Label Progress Records, wo im vergangenen Jahrzehnt auch schon Beardfish einmal zu Hause gewesen ist.

Silhouette gönnt sich den Luxus, mit mehreren Stimmen zu sprechen beziehungsweise zu singen. Drei Herren aus dem Quartett sind in der Lage, das Mikro ebenso zu bedienen wie ihre Instrumente. Das bringt Abwechslung ins Spiel. Die Musik selbst ist ebenfalls alles andere als eintönig. Ausschweifende Ausflüge in melodisch schöne Landschaften unternimmt Silhouette, das Keyboard ist dabei viel mehr als ein Mitläufer. Wenn die Band sich viel Zeit nimmt, und das geschieht gleich auf drei Elfminütern, dann wird es episch, dramatisch, nicht immer laut.

Wird es kürzer, wie bei Grendel Memories, schimmert nicht zu knapp der gute alte (Hammond-)Sound solcher Rockdinos wie Deep Purple durch. Insgesamt aber sind Anhänger von IQ, Arena oder The Flower Kings, also Freunde melodiösen, verspielten Progrocks, bei Silhouette in guter Gesellschaft.
Allgemeine Angaben:
Erscheinungsjahr: 2012
Besonderheiten/Stil: Neoprog; RetroProg
Label: Eigenproduktion
Durchschnittswertung: 8.5/15 (2 Rezensionen)

Besetzung:
Erik Laan Keyboards and Vocals
Brian de Graeve Guitars and Vocals
Jos Uffing Drums and Vocals
Gerrit-Jan Bloemink Bass
Gastmusiker:
MaryO flute solo on Don't stop this movie
Aldo Adema additional guitar,orchestration and percussion

Tracklist:
1. Across the Rubicon 2.51
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
2. Breathe 11.46
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
3. Empty Places 4.13
4. When Snow's Falling Down 7.10
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
5. Anybody 11.30
6. Grendel Memories 5.42
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
7. Nothing 4.17
8. Don't stop this movie 11.52
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
Gesamtlaufzeit 59:21
von: Siggy Zielinski

Die Beschreibungen zum Zweitwerk von Silhouette, die man auf diesen Seiten lesen kann handelten von nicht mehr so ganz zeitgemäßem Neoprog. Nicht gerade ermutigend. Was eigentlich in jeweiligem Jahr nach 1980 zeitgemäß ist sollte uns als eine Webseite, die sich einer in den 70ern verwurzelten Musik widmet, wahrscheinlich nur am Rande interessieren. Möglicherweise hat selbst die kleine, in großen Teilen rückwärtsgewandte Progszene ihre nicht zeitgemäßen Alben, was an sich schon paradox ist. Im Jahre 2012 bietet die dritte, "Across the Rubycon" genannte Scheibe der Holländer die Gelegenheit ihnen eine neue Chance zu geben. Eines erscheint mir dabei sicher: ich kann keine Spuren von AOR oder Asia ausmachen, dafür aber eine gutklassige Mischung aus Neo- und Retroprog.

Die Frontcover-Bildcollage mit einem schwebenden U-Boot vermittelt zusammen mit dem Bandlogo eine sympathische Naivität, die auf eine Geistesverwandtschaft mit der Ästhetik einiger Eloy-Cover hindeuten kann. Die zwischen leichtfüßig und druckvoll wechselnde, mitunter leicht euphorische Musik von "Breathe", die zudem mit kraftvollen Synthesizern und melodiösen Gitarren aufwartet, hat für mich eine gewisse Ähnlichkeit ausgerechnet mit der Musik von Eloy, wie man sie u.a. auf Alben wie "Colours" oder "Performance" gehört hat. Das macht mir Silhouette doch sehr sympathisch.

Ob die balladesken Teile für Piano, akustische Gitarre, künstliche Streicher und Stimme in "Empty Places" eher an Marillion, oder doch an Pallas – oder wen auch immer - erinnern ist nicht entscheidend, aber damit sei die Richtung angedeutet. Entscheidend ist: Silhouette schaffen es immer wieder ihre nicht gerade als Pioniertat einzustufende Musik frisch und kitschfrei zu gestalten. Lieder wie "When the snow's falling down" zeigen die Band etwas weniger episch und bombastisch, dafür aber immer noch melodielastig. Textlich geht es in dem Stück um Kindheitserinnerungen an die weiße Jahreszeit. Sollte auch mal behandelt werden, das Thema, wenn schon eine Gruppe von Musikern die Begabung besitzt, so etwas weitgehend unprätentiös rüberzubringen. Na gut, ob der Kinderchor am Ende unbedingt sein musste, sei jetzt dahingestellt... In "Anybody" beschäftigt sich der Sänger textlich mit Depressionen und auch musikalisch kommen verstärkt melodramatische Akzente zum Vorschein. Das Stück klingt für mich, als würden Uriah Heep mit kraftvoller elektronischer Orgel auf Marillion mit Fish treffen. "Grendel memories" repräsentiert wiederum eine Facette der Band, die Hardrock und Neoprog zwischen unbeschwert und atmosphärisch bietet. Und die Synthesizer lassen mich wieder an die bereits genannten Hannoveraner denken.

Dass ich von dem Album positiv überrascht bin, konnte man wahrscheinlich dem gesamten Text entnehmen. Also, nicht von Etiketten wie "holländische Neoprog-Band" abschrecken lassen, sondern mal reinhören.
von: Gunnar Claußen

Silhouettes "Across The Rubicon" ist mal wieder so ein Album im Zwiespalt, und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Einerseits gibt es hier ordentlich mit Hardrock-Elementen angereicherte Passagen, andererseits regieren oft genug neoproggige Keyboardwände. Einige Sachen klingen nach Plastik (die Keyboards), andere dagegen erwecken den Eindruck altehrwürdiger Möbelstücke aus Eichenholz (wenn etwa die Hammondorgel in den Sound einfällt). Stellenweise agieren Silhouette souverän (wenn der Keyboarder zu Banks'igen Arpeggios ansetzt), dann wieder klingen sie doch etwas amateurhaft (was vor allem für die stets etwas holprige Rhythmussektion samt des Uffta-Uffta-Schlagzeugs gilt).

Und ähnliches gilt auch für die Kompositionen: Longtracks wie "Breathe" oder "Don't Stop This Movie" klingen reichlich aufgeblasen, weil die Spannung hier hauptsächlich von den dicht gepackten bis überladenen Arrangements und einer Menge Keyboardbombast ausgeht und gar nicht so sehr vom Abwechslungs- und Kontrastreichtum im Aufbau des Stückes. In dieser Form entsteht hier der Eindruck, Silhouette könnten gar nicht soviel ausdrücken, wie sie sagen wollten. Besser macht es dabei wohl der Mittelteil von "Anybody", bei dem das Arrangement stellenweise zurückgefahren wird und ganz manierliches Retromaterial enthüllt.

Umgekehrt wirken die kürzeren Stücke wesentlich schlüssiger, wildern dafür aber umso mehr in Neoprog-Gefilden. Allen voran geht hier das balladeske "Empty Places", das eine Menge dieses markanten alten Marillion-Pathos à la "Chelsea Monday" oder "Kayleigh" versprüht (wahlweise kann aber auch Pink Floyds "High Hopes" als Referenz dienen). Das ist zwar fies abgekupfert und mindestens doppelt so plakativ wie die Originale, macht aber dennoch Laune. Und auch das gefällig rockende "Grendel's Memories" weiß zu gefallen, wenn auch die Keyboards hier mal wieder übermächtig im Vordergrund stehen.

Das ist dann letztlich auch als das Hauptproblem von "Across The Rubicon" auszumachen, denn die meisten Stücke werden tatsächlich von einer Riesenladung Keyboards förmlich erdrückt. Das ist nicht nur unangemessen, sondern strapaziert auch die Ohren des Hörers. Wer hätte gedacht, dass ein Neoprog-Album mal das Potenzial hat, das Gehör zur Explosion zu bringen? Ich nicht, und sowas schmälert dann leider auch die eigentlich grundsolide Leistung, die Silhouette hier abliefern. Sowas lässt sich wesentlich dezenter umsetzen, wie beispielsweise letztes Jahr Ignatius gezeigt haben.
Anspieltipp(s): Empty Places, Grendel's Memories, Anybody (mit Abstrichen)
Vergleichbar mit: Marillion in etwas härter
Tschüß
nixe

Musik hat die Fähigkeit uns geistig, körperlich & emotional zu beeinflussen!

!!!I like Prog!!!

!!!Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten!!!
Benutzeravatar

Topic author
nixe
Keymaster
Beiträge: 14501
Registriert: Sa 7. Dez 2013, 19:35
Wohnort: komplett im Prog versumpft
Has thanked: 887 times
Been thanked: 1398 times

Re: Silhouette

Beitrag von nixe »

2014 Beyond the Seventh Wave
Bild
Allgemeine Angaben:
Erscheinungsjahr: 2014
Besonderheiten/Stil: Neoprog; RetroProg
Label: Freia Music
Durchschnittswertung: 8/15 (1 Rezension)

Besetzung:
Erik Laan lead- and backing vocals, keyboards, bass pedals, add. bass
Brian Graeve lead- and backing vocals, 12 string acoustic guitar
Gerrit-Jan Bloemink bass guitar
Daniel van der Weijde acoustic and electric guitar
Rob van Nieuwenhuijzen drums and percussion
Jurjen Bergsma add. bass guitar
Gastmusiker:
Laura ten Voorde violin
Tamara van Koetsveld Clarinet
Ruben van Kruistum cello
Ton Scherpenzeel Moog synthesizer
MaryO flute, backing vocals

Tracklist:
1. Prologue 2:32
2. Betrayed 1:42
3. Web Of Lies Part I The Vow 8:19
4. Web Of Lies Part II The Plot 4:30
5. In Solitary 6:16
6. Escape 5:14
7. Lost Paradise 10:19
8. Betrayed Again 1:24
9. Devils Island 8:55
10. Beyond The Seventh Wave 7:39
11. Wings To Fly 5:09
Gesamtlaufzeit 61:59
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
von: Thorsten Gürntke

Silhouette sind mit ihrem vierten Album da. Oh, ihr habt nicht die ersten drei Alben mitbekommen? Nun, das könnte daran liegen, dass Silhouette nicht unbedingt zur Speerspitze des Progressive Rock gehören. Auch mit ihrem bisher „ambitioniertestem Projekt“ (so der Bandflyer), dem hier vorliegenden Konzeptalbum, wird sich daran nichts ändern. Silhouette sind – und zwar von Song zu Song auf dem Album gedacht –, wenn ich mir den Vergleich mit dem Fußball erlaube, eine Fahrstuhlmannschaft. Irgendwo zwischen Amateur- und Profibereich pendelnd.

Hier geht es mal nach oben, dann mal wieder nach unten. Von der Erstklassigkeit ist man sehr weit entfernt. Dazu agiert man zu „durchschaubar“. Man kopiert Spielzüge von erfolgreichen Mannschaften, ohne deren Potential abrufen zu können. Das führt zum einen oder anderen Fehlpass. Nicht zuletzt spielt man sehr viele Querpässe, im Spiel nach vorn ist das zu wenig, da wird wenig Pressing erzeugt und schnelles Spiel kommt dadurch erst recht nicht zustande. Dabei sind beide Stürmer (Sänger) gar nicht so schlecht, zelebrieren vielfach ein souveränes Spiel am Ball und netzen dann auch die entscheidenden Bälle für den Klassenerhalt ein. Leider: Der Torwart (Schlagzeuger) rumpelt ein ums andere Mal mit dem Verteidiger (Bass) zusammen und legt sich damit auch mal ein Eigentor ins Nest.

Es mangelt an der Abstimmung zwischen Offensive und Defensive. Daran kann auch ein solides technisches Verständnis nichts ändern. Die Stimmung im Stadion (Sound) ist hier und da auch recht dumpf, was nicht zuletzt der zu Saisonbeginn neu verpflichtete rumpelnde Torwart zu verantworten hat, weil er seinen Fans zur Unterstützung im Stadion eine recht große Stadion-Bass-Drum geschenkt hat, die doch sehr voluminös tönt. Im nicht ausverkauften Stadion produziert das einiges an Lärm, der Widerhall überdeckt zeitweise sogar das metallische Scheppern eines Pfostenschusses. Die Stürmer können sich gegen diese Macht auch nur schwer stimmlich durchsetzen und verstehen dann auch mal ihre Zurufe nicht. Da geht der eine oder andere Ball mangels Abstimmung verloren. Sobald der Abpfiff ertönt hat man auch nicht das Bedürfnis, sich den Zusammenschnitt des Spiels abends in der Sportschau nochmal ansehen zu wollen. Ein mittelklassiges Unentschieden eben, bei dem man froh ist, dass es doch ein Ligaspiel war und kein Pokalspiel, dass noch einer Verlängerung bedurfte.

Silhouette sind – mal wieder weg vom Fußball – solide. Das Album bewegt sich irgendwo zwischen „ganz nett“ und „na ja“, was beides keine Euphoriebekundungen sind. Alles ist irgendwie etwas dahinplätschernd. Zum Sound sei noch anzumerken, dass man eben eine sehr voluminöse Basswand über neo-proggigem Hochklang liegen hat. Die Sänger sollten meiner Meinung nach mehr zu sagen haben, bekommen dadurch aber auch wenig Luft zum Atmen. Die Gitarren liegen auch vornehm im hinteren Spurbereich und haben dadurch wenig Macht, aber das ist ja beim Neoprog eher üblich. Wer Neoprog mit hardrockiger Attitüde, viel Bombast und viel Wumms mag, der darf hier mal reinhören. An Genregrößen kann man meiner bescheidenen Meinung nach weder musikalisch, noch songschreiberisch und auch nicht klanglich heranreichen.
Anspieltipp(s): Beyond The Seventh Wave
Tschüß
nixe

Musik hat die Fähigkeit uns geistig, körperlich & emotional zu beeinflussen!

!!!I like Prog!!!

!!!Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten!!!
Antworten

Zurück zu „Bands/Musiker S“