Simple Minds

[Fragile]

Wegen der Simple Minds-Assoziation beim Durchhören des Squackett-Albums und auch, weil die Herren in diesem Jahr wieder auf Tour gehen, habe ich es mir mal erlaubt, dieser Band hier eine Thread zu widmen.

Die Schotten, die in den 80ern mit Hits wie u.a. "Don't You Forget About Me" (aus dem ganz hinreißenden Film "The Breakfast Club", sollte man mal gesehen haben), "Alive And Kicking" und "Belfast Child" große Erfolge landen konnten, machen in diesem Jahr bei ihrer Tour auch hierzulande eine Stippvisite. Ob sie da auch schon neue Songs im Gepäck haben werden, ist noch nicht bekannt, für 2013 ist aber ein neues Album angekündigt worden. Hier die Tourdaten:

17.08.2012 Hamburg (Stadtpark)
19.08.2012 Köln (E-Werk)
21.08.2012 München (Tonhalle)
22.08.2012 Hanau (Amphitheater)
23.08.2012 Dresden (Alter Schlachthof)

Für die Progfans hier ist vielleicht die Frühphase bis "New Gold Dream" am interessantesten. Zwischen 1985 und 1991 hatten sie den größten und verdienten Erfolg (an "Street Fighting Years" hatte übrigens auch Trevor Horn produktionsmäßig seine Finger im Spiel), die Phase seitdem hat mich persönlich dann nur noch wenig interessiert. Tiefpunkt war 2001 das Coverversionen-Album "Neon Lights". Seitdem hatte ich das Interesse an der Band verloren, lediglich, als sie 2009 (???) bei "Wetten dass..." einen Song aus "Graffiti Soul" vorstellten, fand ich das sogar ziemlich gut. Dieses Album habe ich aber wie alles seit 1998 noch nicht gehört.

Die Simple Minds haben sich übrigens nach einer Textzeile im Song "The Jean Genie" von David Bowie benannt (..."he’s so simple minded he can't drive his module...") und seit ihrer Gründung häufige Besetzungswechsel durchgeführt. Übriggeblieben von der Urbesetzung sind heute nur noch Sänger Jim Kerr und Gitarrist Charlie Burchill. Allerdings ist auch Drummer Mel Gaynor seit 1997 wieder dabei, nachdem er schon zwischen 1982 und 1992 zur festen Besetzung gehörte.


Diskographie:
Life In A Day (1979)
Real To Real Cacophony (1979)
Empires And Dance (1980)
Sons And Fascination/Sister Feelings Call (1981)
New Gold Dream (1982)
Sparkle In The Rain (1984)
Once Upon A Time (1985)
Street Fighting Years (1989)
Real Life (1991)
Good News From The Next World (1995)
Neapolis (1998)
Neon Lights (2001)
Cry (2002)
Black & White 050505 (2005)
Graffiti Soul (2009)

[Wilson]

Ende der 80er waren die Simple Minds und U2 ziemlich auf Augenhöhe - musikalisch und was den kommerziellen Erfolg angeht. Ich fand sie damals sogar besser als U2. Die "Street Fighting Years" enthält ja auch ein Cover von "Biko". Bei der damaligen Tour habe ich sie im alten Mannheimer Eisstadion live gesehen. Das war damals ein starker Auftritt, ein wenig überschattet von Pink Floyd 6 Tage zuvor

Durchaus hörenswert ist auch ihr Livealbum aus den späten 80ern:

[Aprilfrost]

Seit Jahr(zehnt)en besitze ich die "Street Fighting Years", die mich nachhaltig begeistert und die zu den häufiger gespielten Alben bei mir zählt. Warum ich kein Interesse an weiteren Alben habe, kann ich mir auch nicht erklären. Angst? Angst, dass die mich enttäuschen könnten? (Kennt jemand einen guten Psychologen für mich?) Jedenfalls hat das erwähnte Album unwahrscheinlich starke Momente. Die Musikwelt wäre ohne die Simple Minds ärmer. Echt!

[Eric]

DIe Band war mir immer sehr sympathisch wegen der bekannten Radio Singles. Fan wurde ich durch eine Englisch-Referendarin, die für ihre Lehrprobe den Videoclip zu Belfast Child mitbrachte und wir in der Klasse Song und Video diskutierten. Die Klasse war etwas in der Bringschuld der Referendarin gegenüber. Bei einer vorherigen Lehrprobe hatten wir sie vor den Augen ihres Prüfers ziemlich auflaufen lassen, reichlich gestört und Unsinn gemacht. Pubertierende eben .

Aber mit dem Video hat sie die Klasse echt begeistern können und es kam eine sehr gute Diskussion zustande. Heute kennt man den Song leider hauptsächlich aus einer Bierwerbung. Eine Schande, wie man einen politischen Song so billig vermarkten kann.

Mitte der 90er kam dann die Good News From The Next World raus. Das Album war zwar nicht der Oberhammer, hatte aber 2 richtig gute Singleauskopplungen und ein paar weitere schöne Nummern. Jedenfalls ging ich auch ins Konzert in die Hamburger Sporthalle. Jim Kerr ist ein sehr guter Livesänger und toller Entertainer. Danach hab ich die Band aber aus den AUgen verloren. Es kam ewig nichts mehr und was kam.... naja.

[Member Y]

Ich besitze drei Alben von ihnen, "Glittering Prize", ein Best Of Album, "Good News From The Next World", sehr gitarrenlastig (stark), und von 2005 "Black&White" mit der sehr gefälligen Singleauskopplung "Home".

[MALPELO]

Mir gefallen besonders die Scheiben der frühen achtziger:

Sons and Fascination (1981) - hier besonders die Songs "I travel" und "Love Song" - wie ich finde, reiner "New Wave",oder wie immer man es nennen mag.....



oder

Empires and dance (1980) - "I travel" ein Track der beinahe noch etwas "Punkeinfluss" besitzt.....



sehr gelungen finde ich auch das neueste Album Graffiti Soul (2009) das ingesamt wieder etwas "back to the roots" klingt , und eine meiner
meistgehörten Scheiben des letzten Jahres ist.....

[Fragile]

Seit Jahr(zehnt)en besitze ich die "Street Fighting Years", die mich nachhaltig begeistert und die zu den häufiger gespielten Alben bei mir zählt. Warum ich kein Interesse an weiteren Alben habe, kann ich mir auch nicht erklären. Angst? Angst, dass die mich enttäuschen könnten? (Kennt jemand einen guten Psychologen für mich?) Jedenfalls hat das erwähnte Album unwahrscheinlich starke Momente. Die Musikwelt wäre ohne die Simple Minds ärmer. Echt!

Ach, mit einem Psychologen sollte man doch nicht gleich ankommen. Wie schon erwähnt, du und viele andere hier, die es auch gerne mal etwas kantiger haben, würden bestimmt vom Frühwerk der Band bis 1982 begeistert, vielleicht sogar überrascht sein. Wenn dir die "Street Fighting Years" gefällt, könnte ich dir noch zu dem zwei Jahre später erschienenen Album "Real Life" raten, das sich auch musikalisch durchaus daran anschließt. Abgesehen von Trevor Horn war dort auch das selbe Produzententeam am Werk.



Ich gebe übrigens zu, dass ich "Belfast Child" übrigens auch erst durch die von Eric erwähnte Bierwerbung kennengelernt habe. Bzw. habe ich da die Melodie zuerst gehört und beim Hören des Songs selbst dann entsprechend auch ein Deja Vu-Erlebnis gehabt. Mir scheint übrigens mittlerweile, dass die Simple Minds mit jener Bierbrauerei eventuell einen Vertrag geschlossen haben könnten. Momentan läuft in den dortigen Spots nach "Belfast Child" schon wieder ein Song von denen und zwar "Stars Will Lead The Way" vom Album "Graffiti Soul".

"Belfast Child" basiert übrigens auf dem alten irischen Folksong "She Moves Through The Fair", den man eventuell auch von "Lord Of The Dance" kennen könnte, da allerdings unter dem Titel "Our Wedding Day". Auch Mike Oldfield interpretierte den Song 1996 auf dem Album "Voyager" als Instrumental.

[Aprilfrost]

Wenn dir die "Street Fighting Years" gefällt, könnte ich dir noch zu dem zwei Jahre später erschienenen Album "Real Life" raten, das sich auch musikalisch durchaus daran anschließt.

Danke für den Tipp. Schon so gut wie gekauft.

"She moved through the Fair" ist mir natürlich ein Begriff. Ich habe zwei Versionen von Alan Stivell und Loreena McKennitt. Seltsam, dass mir noch nie die doch so offensichtliche Ähnlichkeit zu "Belfast Child" aufgefallen ist.

[Member Y]

Ich gebe übrigens zu, dass ich "Belfast Child" übrigens auch erst durch die von Eric erwähnte Bierwerbung kennengelernt habe. Bzw. habe ich da die Melodie zuerst gehört und beim Hören des Songs selbst dann entsprechend auch ein Deja Vu-Erlebnis gehabt. Mir scheint übrigens mittlerweile, dass die Simple Minds mit jener Bierbrauerei eventuell einen Vertrag geschlossen haben könnten.

Die Werbung schreckt vor nichts zurück, einen Song mit politischer Aussage zu versaubeuteln. Wenn die Simple Minds wirklich einen Vertrag mit der Sauerländer Brauerei geschlossen haben sollten, scheinen sie finanziell wohl noch nicht auf der sicheren Seite zu sein..
Ja, was macht man nicht alles für das liebe, gute Geld. Ein Grund mehr, das Krombacher nicht zu trinken. , obwohl es schmeckt. Schad`nichts, ich bleib sowieso bei meinem Stammbier

[SOON]

Don't You Forget About Me" und "Alive And Kicking" erinnern mich immer an einen 3-wöchigen Aufenthalt in Barcelona 1987.
Unsterbliche Klassiker, für mich.
Ansonsten hat sich bei mir nur Street Fighting Years etabliert (eine der ersten CD's die ich mir kaufte).
2 Songs fand ich allerdings mittelmässig und das Biko-Cover eher überflüssig.