Santana

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Eric
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Santana

Beitrag von Eric »

Ich muss gerade feststellen, dass es zu einem meiner absoluten Lieblingskünstler gar keinen Thread gibt :shock: . Dann wollen wir das doch mal ändern ;) .
Bild Wie soll man diesen Mann jetzt vorstellen? :roll: . MUSS man diesen Mann überhaupt vorstellen? Naja, vermutlich haben die meisten hier sowieso mindestens 3 Alben im Schrank stehen und viele kennen sich garantiert viel besser aus als ich...

Ich versuch es trotzdem mal ganz kurz. Der mexikanische Gitarrist hat mit seiner Formation, der Santana Blues Band, nicht mehr oder weniger als einen neuen Musikstil kreiert: Eine Mischung aus psychelischem Rock und lateinamerikanischen Klängen. 1969 nimmt die Formation an dem legendären Woodstock Festival teil. Zu Klassikern wurden besonders die ersten 4 Alben, danach ließ auch der Erfolg mehr und mehr nach. Nachdem er 1998 in die Rock 'n' Roll Hall of Fame gelang ihm im Folgejahr mit Supernatural ein fulminantes Comeback. Das Album, auf dem viele bekannte Gastsänger und Gastmusiker (z.B. Eagle-Eye Cherry, Dave Matthews, Rob Thomas und Eric Clapton) mitwirken, wurde mit 8 Grammys ausgezeichnet; damit stellte Carlos Santana den Rekord von Michael Jacksons Thriller ein. Die beiden Folgealben Shaman und All That I Am verfolgten das gleiche Albumkonzept wie Supernatural (den typischen Santana-Stil mit aktuellen Pop-Elementen zu mischen und berühmte Gaststars einzubinden) und waren ähnlich erfolgreich. Viele Fans der frühen Phase lehnen diese neue Richtung als zu kommerziell jedoch ab.

Santana gehört für mich zum Sommer wie Sonnenschein, Strand und laue Nächte. Ich muss die Musik nur auflegen und bekomme automatisch gute Laune. 2009 hatte ich das Glück, Santana im Hamburger Stadtpark live zu erleben. Der Mann ist in den letzten Jahren regelmäßig auf Tour und hat von seiner Faszination nichts eingebüßt; seine Fans begeistert er generationenübergreifend. Mein Lieblingsalbum ist der Studio/Live Hybrid Moonflower, auf dem er kongenial von Organist Tom Coster, der auch am Songwriting beteiligt war, unterstützt. Santana und Coster entwickeln hier einen einzigartigen Sound, der das Album für mich zum ultimativen Santana-Hörerlebnis macht.

Im September erscheint sein neues Album Guitar Heaven, auf dem er Klassiker wie z.B. Smoke On The Water, While My Guitar Gently Weeps oder Riders On The Storm covert. Auch mit diesem Album geht Santana im Herbst wieder auf Tour.


Hier eine Auswahl an Santana-Alben, die zu meinen Lieblingsalben zählen:

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Das Debut

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Abraxas

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III

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Caravanserai

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Moonflower
Dio mio! Da hatte geklingelt die Telefon!
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nixe
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Re: Santana

Beitrag von nixe »

Letzter Beitrag der vorhergehenden Seite:

SANTANA LOTUS TOUR JAPAN 1973 TV broadcast video
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
Tschüß
nixe

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Topographic
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Re: Santana

Beitrag von Topographic »

SOON hat geschrieben:Evtl. bahnt sich eine Reunion der 60er-Jahre Besetzung an.
Neal Schon hopes to tour original lineup record, to be completed this week
Santana aim to take over the world again with their reunion album, says guitarist Neal Schon.

The Journey man has reunited with Carlos Santana and original members Gregg Rolie, Michael Carabello and Michael Shrieve for an album that’s nearing completion.

And he wants to take the project as far as it can possibly go.

Schon says via Facebook: “We are wrapping up Santana IV this week. Sounds amazing!

“This record is going to take over the world. I hope management gets it together for us to tour – I will tour with Carlos either way.


Da freue ich mich wirklich sehr drauf! Wird am 15. April veröffentlicht.

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Santana IV features 16 all-new tracks written and produced by the band that burst with the same unparalleled energy and superlative musicianship that made Santana a pioneering force in world music and a household name across the globe. Joining the core Santana IV band in the studio are current Santana members Karl Perazzo (percussion) and Benny Rietveld (bass), with the legendary vocalist Ronald Isley guesting on two cuts.


Yambu
Shake It
Anywhere You Want To Go
Fillmore East
Love Makes The World Go Round (Feat: Ronald Isley)
Freedom In Your Mind (Feat: Ronald Isley)
Choo Choo
All Aboard
Suenos
Caminando
Blues Magic
Echizo
Leave Me Alone
You And I
Come as You Are
Forgiveness


Passenderweise gibt`s im April auch drei Santana / Journey - Konzerte in den USA.
Am 16. Juli spielt Santana bei den Jazz Open in Stuttgart - leider sind alle Sitzplätze schon lange weg. Aber, da kommen sicher noch ein paar Termine.

Und dann soll in diesem Jahr auch noch Santanas "Supernova"-Projekt mit John McLaughlin, Herbie Hancock und Wayne Shorter ins Studio und über die Bühne gehen. Doppelte Vorfreude!
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Re: Santana

Beitrag von Topographic »

Hier gibt's die Single vorab zu hören. Auf YT ist die Qualität ein wenig besser, dort hat aber die GEMA geblockt.

Anywhere You Want To Go
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SOON
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Re: Santana

Beitrag von SOON »

ich finde den Song eher mittelmässig und der Cha Cha Cha Rhytmus ist das reinste Santana-Klischee.
Hoffentlich gibt es auch ausladende Instrumentalparts auf dem Album, sonst hat sich die Reunion für mich nicht gelohnt.
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Re: Santana

Beitrag von Topographic »

SOON hat geschrieben:ich finde den Song eher mittelmässig und der Cha Cha Cha Rhytmus ist das reinste Santana-Klischee.
Hoffentlich gibt es auch ausladende Instrumentalparts auf dem Album, sonst hat sich die Reunion für mich nicht gelohnt.
Ziemlich retro und dabei wenig originell. Aber das ist nur die Single - das wird sicher noch besser.
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nixe
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Re: Santana

Beitrag von nixe »

Sorry, aber Reunions in der Art haben für meine Begriffe nie gehalten, was man sich erhofft hat!!!
Tschüß
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JJG
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Re: Santana

Beitrag von JJG »

Der erste Durchlauf ist nun (im Auto) durch. Bisher hab ich ein gutes Gefühl, klar ganz viel Anklänge an
die "gute alte Zeit". Trotzdem macht das Album Spaß - es schreit nach Sonne und kann so ein paar Wolken
vertreiben, hin und wieder gibt es schon mal ein paar Längen. Im Media-Markt ist der Preis z.Zt. 3€ günstiger
als auf Amazon. Die Do-Vinyl-Ausgabe hat auch einen Download-Code.
"We are truth made in heaven, we are glorious" (Anderson/Stolt 2016)

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nixe
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Re: Santana

Beitrag von nixe »

So, bei mir ist es erstmal statt der Neuen diese geworden:
[thumbnail]http://ecx.images-amazon.com/images/I/8 ... L1500_.jpg[/thumbnail][thumbnail]http://ecx.images-amazon.com/images/I/8 ... L1200_.jpg[/thumbnail]
War wesentlich billiger & wird genauso heiß pro & contra diskutiert!!! Sie kann mit Caravanserai genauso wenig mithalten, wie die Neue mit den ersten beiden!!!
Gestern kam dann noch diese an:
[thumbnail]http://ecx.images-amazon.com/images/I/7 ... L1216_.jpg[/thumbnail][thumbnail]http://ecx.images-amazon.com/images/I/8 ... L1212_.jpg[/thumbnail]
& sie ist der DoppelGänger von Lotus!!!
Tschüß
nixe

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nixe
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Re: Santana

Beitrag von nixe »

http://www.sueddeutsche.de/kultur/pop-b ... -1.2954576
Bizarre Duelle

Santana spielen wieder in der Woodstock-Besetzung, der das Undenkbare gelang: die geglückte Vermählung von Jazz und Rock.

Santana spielen wieder in der Woodstock-Besetzung, der einst das Undenkbare gelang: die geglückte Vermählung von Jazz und Rock. Dann machten alle Beteiligten 45 Jahre Konsens-Rock. Kann das ein Musiker schadlos überstehen?

von Andrian Kreye

Es ist ja schon eine Sensation, dass Santana wieder in der Originalbesetzung ihres Auftritts von Woodstock im Studio war. Bei dem epochalen Festival 1969 rissen sie die Hippiemassen mit einem musikalischen Stromstoß aus dem Tran des Sommersamstagnachmittags, der noch lange nachwirken sollte. So etwas hatte damals noch keiner gehört: eine Band, die aus Rock und so ziemlich der gesamten Musikgeschichte Lateinamerikas - von Cumbia bis Salsa - eine Ekstase produzieren konnte, über der dann ihr mexikanischer Anführer und Namensgeber eine Gitarre spielte, die erstmals nicht vom Blues des Mississippi Delta, sondern von den laserstrahlartigen Saxofonlinien John Coltranes geprägt war.

Weil das heute fast vergessen ist, sei hier kurz die Aufzeichnung eines Konzerts im neuenglischen Städtchen Tanglewood von 1970 ans Herz gelegt, die man auf den gängigen Videoseiten ohne Mühe finden kann. Das war einer dieser seltenen Momente, in dem der Versuch funktionierte, die musikalisch so unvereinbaren Genres Jazz und Rock zu vermischen. Bei "Savor/Jingo" zum Beispiel treiben die drei Trommler Carlos Santana und den Organisten Gregg Rolie in Wellen der Ekstase, bei denen es nicht nur ein Stilmittel ist, dass die Band statt eines Liedtextes jene afrikanischen Formeln skandiert, die man aus Trancezuständen des Voodoo (oder in diesem Falle der Santeria) kennt.

Das letzte Mal, dass diese Besetzung etwas zusammen einspielte, ist nun ziemlich genau 45 Jahre her. Das war das Album "Santana III", weswegen das neue Album "Santana IV" (Thirty Tigers) heißt. Die Frage ist natürlich, ob ihnen die Ekstase noch gelingt. Man mag das gar nicht so eindeutig beantworten, weil man sie ja ebenso lange nicht mehr live gehört hat. Und als Entschuldigung dafür, dass "Santana IV" das hundsmiserabelste aller hundsmiserablen Wiedervereinigungsalben geworden ist, kann man sich auch den Werdegang der Musiker ansehen, den sie nach ihrem Bruch von 1971 durchlaufen haben.

Carlos Santana versuchte sich am spirituellen Jazz und leider auch am spirituellen Leben. Er nannte sich Devadip, weil ihm sein Guru Sri Chinmoy eingeredet hatte, dass das "Licht und Auge Gottes" heiße und deswegen sehr gut zu einem erleuchteten Rockstarleben passe. Das mit dem Rockstar war ihm dann auch sehr viel lieber als das mit dem Jazz. Deswegen rutschte er in eine bizarre Mischung aus internationalem Folkloretag und Konsensrock mit Salbungstexten. Das funktionierte in der Freundschaftsbändchenwelt der politisch interessierten Jugend ganz hervorragend. 2000 (da war er Anfang 50 und die Jugend saugte sich ihre Musik schon gratis aus dem Netz) verkaufte er von dieser Melange zehn Millionen "Supernatural"-Alben.

Sein zweiter Gitarrist Neal Schon und Organist Gregg Rolie gründeten nach ihrem Ausstieg bei Santana die Gruppe Journey, die eine besonders breitbeinige Form des Schmachtrocks pflegte, die sich besonders gut für Konzerte in Sportstadien eignete und sich weitestmöglich vom rhythmischen Flechtwerk bei Santana entfernte.
Dies ist das hundsmiserabelste aller hundsmiserablen Wiedervereinigungsalben

Deswegen darf man die - zugegeben passiv-aggressive rhetorische - Frage stellen, ob man nach viereinhalb Jahrzehnten Millionenverdiensten mit Konsensmusik noch einmal an den Moment anschließen kann, als Rock der Soundtrack einer Aufbruchsbewegung war, die Musikern das Experiment erlaubte und die Ekstase einforderte.

Die Antwort lautet leider: nein. Selbst wenn man noch einmal ganz genau auf die Feinheiten achtet. Auf die ungelenken Rocksongs mit den Texten, die klingen, als hätte sich eine Werbeagentur die für einen Wohltätigkeitsspot ausgedacht, auf die bizarren "Mucho Macho"-Gitarrenduelle, auf die club-méditerranée-haften Tropenklischees, auf die viel zu vielen Stellen, an denen Santana wie eine Santana-Coverband klingt. Und auf die viel zu wenigen Stellen, an denen Gregg Rolies fauchende Orgel und die drei Trommler die Gitarristen für ein paar Momente zu ihrer alten Größe treiben.
Schon eine sehr heftige Aussage!!!
Tschüß
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Wilson
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Re: Santana

Beitrag von Wilson »

Ich kenne das neue Album nicht und interessiere mich auch nicht mehr nennenswert für Santana, aber wir wissen doch alle, dass Musikjournalisten nicht mehr über Musik wissen als wir Musikbegeisterte. Sie haben auch keinen besseren, sondern nur einen anderen Geschmack. Allenfalls können sie sich manchmal besser ausdrücken.

Insofern kann man die Kritik wegschmeißen.

Kreye ist mir schon häufig durch seinen Quark aufgefallen; er passt insofern glänzend zu Willi Winkler und Karl Bruckmaier, die ebenfalls dort immer wieder schrieben. Man beachte, dass er eigentlich kein einziges Wort darüber verliert, warum er das Album so schlecht findet, sondern bloß den Werdegang der Musiker seit den frühen 70ern kritisiert.
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JJG
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Re: Santana

Beitrag von JJG »

@ Wilson - im letzten Absatz bewertet er das Album schon, trotzdem muss/will ich Dir recht geben.
Dann immer wieder das Totschlag-Argument "Cover-Band", das ist in den Verriss-Kritiken wenig originell.
Mir scheint man will sich nicht wirklich mit der Musik auseinandersetzen, ist müde ob aller Soll-Reviews ...
Stattdessen gibt es tausend Argumente zum eigenen Blickwinkel zur historischen Betrachtung. Nun denn
sei es wie es sei.

Btw - ich schmiere Dir ja nicht gerne Honig um den Mund, aber ich hab Deine Reviews im "Empire" mit Genuss gelesen.

Ach ja, leider hat wieder jemand das komplette Album auf Youtube gesetzt:

[BBvideo 360,250][/BBvideo]
"We are truth made in heaven, we are glorious" (Anderson/Stolt 2016)

Saaldorf
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