Queen

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Fragile
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Queen

Beitrag von Fragile »

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Kurzbiographie (Quelle: laut.de)

Ende der 60er Jahre spielen Brian May (*19. Juli 1947, Gitarre) und Roger Taylor (*26. Juli 1949, Drums) in der Londoner College-Band Smile, bis ein Kerl namens Farrokh Bulsara (*05. September 1946, Gesang) die beiden überzeugt, statt geradlinigem Rock doch etwas Neues, eine Mischung aus Rock und Operette zu kreieren. Die drei machen sich ans Werk, finden in John Deacon (*19. August 1951) einen Bassisten, und noch 1970 entstehen ihre ersten Kompositionen, mit denen in und um London getourt wird. Durch ihre Liveshows machen sie sich schnell einen Namen.

Der auf Sansibar geborene und 1964 mit seinen Eltern vor der Revolution geflohene Bulsara nennt sich fortan Freddie Mercury. Er stellt auf der Bühne sein schauspielerisches Talent unter Beweis und kümmert sich außerdem um das optische Erscheinungsbild der Band, das sich zur damaligen Zeit stark von Heavy Rock-Bands der Marke Led Zeppelin unterscheidet. Mit Glitzerhemden, Frauenkostümen, Schminke und Nagellack suchen Queen wie die neuen Glamrock-Stars David Bowie und T. Rex die Provokation.

Anfang 1972 gelangt ein Demotape der Band in die Hände eines EMI-Scouts, der Queen nach einem Livetest für ein Album unter Vertrag nimmt. Die erste Single "Keep Yourself Alive" steigt in Japan in die Top Ten ein, geht in Europa aber unter, das Album "Queen I" erweist sich immerhin als Achtungserfolg. 1974 erscheint "Queen II" und die Band supportet Mott The Hoople auf UK-Tour. Von nun an geht es Schlag auf Schlag: "Killer Queen" vom "Sheer Heart Attack"-Album avanciert zum Hit, die Band tourt was das Zeug hält und erspielt sich Fans auf allen Erdteilen. "Bohemian Rhapsody" wird zur besten Single 1976 gekürt, ein Jahr später komponiert Mercury mit "We Are The Champions" eine Art "My Way" für Stadionkonzerte.

Anfang der Achtziger kooperieren Queen mit David Bowie für den Welthit "Under Pressure". Das dazugehörige '82er Album "Hot Space" wird für die beinharte Fan-Fraktion allerdings zum Härtetest. In München, dem Herzen des Disco-Beats aufgenommen, lassen Queen die synthetischen Eindrücke der allabendlichen Partynächte merklich in ihren Rocksound mit einfließen. Bei Presse und Fans stößt diese Entscheidung auf wenig Gegenliebe. Neben unerwarteten Discofunk-Ausflügen wie "Staying Power" und "Back Chat" ist mit "Life Is Real" auch eine leise Piano-Hommage an den kurz zuvor erschossenen John Lennon auf dem Album enthalten.

Die Charts erobern Queen schon zwei Jahre später mit dem "The Works"-Album und den Welthits "Radio Ga Ga" und "I Want To Break Free" zurück. Der letztere, von John Deacon verfasste Song, wird zur Hymne der südafrikanischen Widerstandsbewegung gegen die Apartheid. Anfang 1985 geben Queen zwei umjubelte Konzerte in Brasilien, die als "Rock in Rio" (bei dem übrigens auch Yes auftraten) in die Geschichtsbücher eingehen. Es ist das größte Festival seit Woodstock. Im Juli treten sie bei Bob Geldofs Live Aid auf und spielen in London vor über 70.000 Zuschauern. Auf der "Magic Tour 1986" sind Queen das letzte Mal live zu sehen. Auf dem Mannheimer Maimarktgelände erleben 80.000 Menschen ihren Auftritt, es ist die größte jemals erzielte Zuschauermenge eines Konzerts in Deutschland. Das dazugehörige Album "A Kind Of Magic" schreibt die Band mehr oder weniger als Soundtrack für den Film "Highlander".

1987 und 1988 gehen die Bandmitglieder vor allem Soloaktivitäten nach. Roger Taylor gründet die Band The Cross und Mercury kooperiert mit der Sopranistin Montserrat Caballé für ein Album. Der Song "Barcelona" wird zum Eröffnungstitel der Olympischen Spiele 1992 ausgewählt. Tourpläne für das erfolgreiche Queen-Album "The Miracle", das 1989 erscheint, werden wegen des fortgeschrittenen schlechten Gesundheitszustandes von Freddie verworfen. Der Frontmann zieht sich aus der Öffentlichkeit zurück und begibt sich mit der Band schon ein Jahr später erneut ins Studio, um "Innuendo" aufzunehmen.

Das letzte Queen-Album verkauft sich im Zuge der gleichnamigen, an den Bombast des Kultsongs "Bohemian Rhapsody" erinnernden Single weltweit prächtig. Die schlimmen Befürchtungen über Mercurys Gesundheitszustand bewahrheiten sich am 23. November 1991, als der Sänger per Pressemitteilung bekannt gibt, an der Immunschwäche AIDS zu leiden. Tragischerweise verstirbt Freddie Mercury bereits am folgenden Abend an einer Lungenentzündung.

Zu seinem Gedenken organisieren die übrigen Bandmitglieder am Ostermontag 1992 im Londoner Wembley Stadion ein Tribute Concert, an dem Acts wie Guns'N Roses, George Michael oder Elton John ihre Queen-Favorites zum Besten gaben. 72.000 Zuschauer im Wembley Stadion und rund 1.5 Milliarden an den Fernsehgeräten erleben das Spektakel weltweit. 1995 erscheint an Freddies Todestag mit "Made In Heaven" das vorerst letzte Queen-Album mit sehr melancholischen Songs, die teilweise kurz vor seinem Tod entstanden.

Als Anfang des 21. Jahrhunderts das DVD-Zeitalter eingeläutet wird, müssen natürlich auch alte Queen-Videos in die digitale Remasters-Mangel. So erscheint 2003 mit "Live At Wembley Stadium" der Mitschnitt der beiden umjubelten '86er Konzerte in London, angereichert mit neuen Interviews der verbliebenen Bandmitglieder sowie mit Regisseur Gavin Taylor und Tour Manager Gerry Stickells, die Einblicke in den Aufbau der Shows geben. Auch die DVDs "Greatest Video Hits 1" und "Greatest Video Hits 2" sind neben den bekannten Clips randvoll mit haufenweise Archivmaterial, das teilweise sogar erstmals zu sehen ist.

Derweil haben Brian May und Roger Taylor noch keine Lust, das Kapitel Queen ad acta zu legen. Nachdem immer wieder Namen durch die Presse geistern, welcher Sänger denn nun anstelle von Freddie Mercury mit den beiden bei kommenden Live-Shows auf der Bühne stehen soll, präsentieren May und Taylor 2005 dann tatsächlich jemanden, mit dem sie auf Tour gehen wollen: Ex-Free und Bad Company-Sänger Paul Rodgers nimmt den Platz am Mikro ein.

Die Reaktionen der Die Hard-Fans sind gemischt. Wohl auch vor dem Hintergrund, dass nicht einmal mehr John Deacon Lust hatte, sich an dem Spektakel zu beteiligen. Trotzdem gehen die Karten für die Konzerte weg wie geschnitten Brot.

Wer der wahre Champion war, erweist sich aber erneut im Spätsommer 2006. Zum Gedenken an Mercurys 60. Geburtstag finden am 5. September in vielen Städten Gedächtnis-Partys statt. Auch das Queen-Label EMI lässt sich nicht lumpen und veröffentlicht das Frühwerk des Sängers auf der Solo-CD "The Very Best Of Freddie Mercury Solo".

Nachdem die Tour mit Paul Rodgers bis Ende 2006 immerhin eine Million Besucher anzieht, nehmen Queen 2008 unter dem Signum Queen + Paul Rodgers das Album "The Cosmos Rocks" auf. Doch die gegenseitige Wertschätzung hält nicht ewig: Im Frühjahr 2009 endet die Fußnote einer der nach wie vor größten und beliebtesten Rockbands der Welt. Zuvor haben sie in der Ukraine im Rahmen des Welt-AIDS-Tages aber noch ein Open Air vor über 350.000 Anwesenden aufgenommen, das unter dem Titel "Live In Ukraine" erscheint.

Diskographie:
* 1973: Queen
* 1974: Queen II
* 1974: Sheer Heart Attack
* 1975: A Night at the Opera
* 1976: A Day at the Races
* 1977: News of the World
* 1978: Jazz
* 1979: Live Killers
* 1980: The Game
* 1980: Flash Gordon – Original Soundtrack Music
* 1981: Greatest Hits
* 1982: Hot Space
* 1984: The Works
* 1986: A Kind of Magic
* 1986: Live Magic
* 1989: The Miracle
* 1989: At the Beeb (BBC-Sessions von 1973)
* 1991: Innuendo
* 1991: Greatest Hits II
* 1992: Live at Wembley (Liveaufnahme von 1986)
* 1995: Made in Heaven
* 1997: Queen Rocks
* 1999: Greatest Hits III
* 2000: The Platinum Collection
* 2004: Queen on Fire – Live at the Bowl (Liveaufnahme von 1982)
* 2005: Return of the Champions (Queen + Paul Rodgers live)
* 2007: Queen Rock Montreal (Liveaufnahme von 1981)
* 2008: The Cosmos Rocks (Queen + Paul Rodgers)
* 2009: Live in Ukraine (Queen + Paul Rodgers)
* 2009: Absolute Greatest
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Member Y
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Re: Queen

Beitrag von Member Y »

Letzter Beitrag der vorhergehenden Seite:

Pampel's Muse hat geschrieben: Es gibt aber unbestritten hervorragende Musiker, die leider nicht wohltätig sein können, auch wenn sie es gerne wollten. Und bei den Spielen der Amateure fände ich eben einen solchen auch für die Musik passender. Ja, ja, ich weiß, ich träume weiter ...
Das hat mit träumen gar nichts zu tun, da bin ich mit Dir zu 100% einer Meinung.
Gruß aus der Fussballhauptstadt! ;) :lol:

Member Y
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Re: Queen

Beitrag von Member Y »

So, jetzt habe sogar ich von Queen die Schnauze voll. Ich habe mir gerade Konzertausschnitte vom 11.07.12 aus dem "Hammersmithh Apollo" angehört-und gesehen. Das ist nur noch peinlich und nervig, was May und Taylor da mit dem "Schnulli" A. Lambert fabrizieren. Den clip habe ich bewusst nicht hier reingestellt. Möchte ich Euch nicht zumuten.
Zwar haben es die beiden Alten musikalisch noch drauf, andererseits kann ich das alte Zeug, wieder neu aufgewärmt, und dann noch mit einem dermaßen talentfreien Sänger und Hampelmann, langsam nicht mehr hören.

MX 2
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Re: Queen

Beitrag von MX 2 »

schneeblick hat geschrieben:So, jetzt habe sogar ich von Queen die Schnauze voll. Ich habe mir gerade Konzertausschnitte vom 11.07.12 aus dem "Hammersmithh Apollo" angehört-und gesehen. Das ist nur noch peinlich und nervig, was May und Taylor da mit dem "Schnulli" A. Lambert fabrizieren. Den clip habe ich bewusst nicht hier reingestellt. Möchte ich Euch nicht zumuten.
Zwar haben es die beiden Alten musikalisch noch drauf, andererseits kann ich das alte Zeug, wieder neu aufgewärmt, und dann noch mit einem dermaßen talentfreien Sänger und Hampelmann, langsam nicht mehr hören.
Habe mir Ausschnitte auf youtube angesehen, sehr peinlich, das Ganze.
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Aprilfrost
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Re: Queen

Beitrag von Aprilfrost »

Da ergeben sich ein paar Fragen:

- Wer, beim Geier, ist Adam Lambert?
- Wo ist Paul Rogers abgeblieben?
- Wann sagt mal jemand diesem Gesangsdarbieter, dass man Charisma hat oder nicht (so wie Freddy Mercury z.B.), und dass man das nicht lernen kann?
- Und warum machen die Rest-Queens das?

Member Y
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Re: Queen

Beitrag von Member Y »

Eclipse hat geschrieben:Habe mir Ausschnitte auf youtube angesehen, sehr peinlich, das Ganze.
Aprilfrost hat geschrieben:Da ergeben sich ein paar Fragen:

- Wer, beim Geier, ist Adam Lambert?
- Wo ist Paul Rogers abgeblieben?
- Wann sagt mal jemand diesem Gesangsdarbieter, dass man Charisma hat oder nicht (so wie Freddy Mercury z.B.), und dass man das nicht lernen kann?
- Und warum machen die Rest-Queens das?
Vier absolut berechtigte Fragen, Frosty.
- Lambert ist angeblich bei einer Castingshow entdeckt worden, mehr weiss ich auch nicht.
- Paul Rodgers, den ich, wie Du wahrscheinlich auch, mir als Queensänger für längere Zeit hätte vorstellen können, ist mit seiner alten Combo Bad Company unterwegs. Er soll sich von Queen in Freundschaft getrennt haben.
- Ist mir ebenfalls schleierhaft.
- Kann ich auch nicht begreifen. Das liebe Geld kann es ja wohl nicht sein. Zumal die beiden doch andere Optionen
haben: z.B. jeweilige Soloprojekte, die bisher überwiegend vorzeigbar und hörbar waren oder sie machen zu zweit als Queen plus Bassist und evtl. Keyboarder(Spike Edney)weiter, aber dann bitte mit neuem Material. R. Taylor hat doch Gesangsqualitäten.
Mir erschließt sich diese traurige Entwicklung nicht und bin sehr enttäuscht.
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Bruford65
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Re: Queen

Beitrag von Bruford65 »

schneeblick hat geschrieben: Vier absolut berechtigte Fragen, Frosty.
- Lambert ist angeblich bei einer Castingshow entdeckt worden, mehr weiss ich auch nicht.
- Paul Rodgers, den ich, wie Du wahrscheinlich auch, mir als Queensänger für längere Zeit hätte vorstellen können, ist mit seiner alten Combo Bad Company unterwegs. Er soll sich von Queen in Freundschaft getrennt haben.
- Ist mir ebenfalls schleierhaft.
- Kann ich auch nicht begreifen. Das liebe Geld kann es ja wohl nicht sein. Zumal die beiden doch andere Optionen
haben: z.B. jeweilige Soloprojekte, die bisher überwiegend vorzeigbar und hörbar waren oder sie machen zu zweit als Queen plus Bassist und evtl. Keyboarder(Spike Edney)weiter, aber dann bitte mit neuem Material. R. Taylor hat doch Gesangsqualitäten.
Mir erschließt sich diese traurige Entwicklung nicht und bin sehr enttäuscht.
Tja, vielleicht ist das enfach nur mal wieder ein Fall von: "Nicht-wissen-wann-es-Zeit-ist-aufzuhören"....?! :roll:
Soll´s ja öfter geben... :?
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Fragile
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Re: Queen

Beitrag von Fragile »

Ich habs mir auch angeschaut und war zutiefst erschüttert! :shock:
Da hätte ich sogar lieber die Gaga an Vokalmikrofon gehört, wenn die Herren May und Taylor sich dann einen neuen Bandnamen zugelegt und "Queen" einfach ruhen gelassen hätten.

Dann lieber immer mal wieder sporadische Auftritte wie 2002 beim Konzert zu Queen Elizabeth's 50. Thronjubiläum. Wenn ich mir heute 10 Jahre später die DVD davon anschaue und Brian May zu Beginn des Konzertes auf dem Dach des Buckingham Palace "God Save The Queen" (also die Hymne, nicht den Sex Pistols-Song ;) ) spielt, ist das immer wieder ein Gänsehauterlebnis.
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Re: Queen

Beitrag von Member Y »

Fragile hat geschrieben:Dann lieber immer mal wieder wieder sporadische Auftritte wie 2002 beim Konzert zu Queen Elizabeth's 50. Thronjubiläum. Wenn ich mir heute 10 Jahre später die DVD davon anschaue und Brian May zu Beginn des Konzertes auf dem Dach des Buckingham Palace "God Save The Queen" (also die Hymne, nicht den Sex Pistols-Song ) spielt, ist das immer wieder ein Gänsehauterlebnis.
Sporadische Auftritte wären eine Option. Ganz aufhören sollten die beiden nicht. Da würde mir doch etwas fehlen, insbesondere Brian May`s Gitarre.
Der Auftritt auf dem Dach des Buckingham Palace hat mich damals auch begeistert.

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Re: Queen

Beitrag von Member Y »

Brian May geht mit Kerry Ellis, mit der er vor 2 Jahren ein Album veröffentlicht hat, im November auf UK-Tour.
Der alte Brian scheint wieder zu wissen, mit welchem(r) Sänger(in) er auftreten kann. Diese Tour wird wohl kaum in Peinlichkeit enden.
Bild
Dass Kerry Ellis singen kann, hat sie spätestens mit ihrem o.g. Debütalbum "Anthems" bewiesen. Zwar nichts weltbewegendes, aber qualitativ guter Poprock für Leute, die Queen ertragen können. Also, lieber Wilson, einfach die "Lauscher" auf Durchzug.;)
[youtube]EyCi_TQC5NI&feature=relmfu[/youtube]
Übrigens, an den Drums sitzt Roger Taylor`s Sohn Rufus.

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Fragile
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Re: Queen

Beitrag von Fragile »

Hier die ME/Sounds-Kritik zum letzten zu Lebzeiten Freddies veröffentlichten Queen-Album "Innuendo", damals nämlich auch dort "Platte des Monats". Sehr interessant finde ich übrigens den letzten Absatz, denn auch ich habe mich immer gefragt: Warum sieht man in der Öffentlichkeit allenthalben Leute mit Led Zeppelin-, Stones-, Metallica-, Nirvana-, Oasis-, oder Floyd-T-Shirts, aber nie mit Queen-T-Shirts?


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ME/Sounds März 1991, Autor: Teddy Hoersch

QUEEN - INNUENDO
Nach einer Reihe mittelmäßiger, ja peinlicher Alben gelingt der betragten Rock-Königin eine echte Überraschung.

Das 17. Queen-Oeuvre INNUENDO (was laut Duden soviel bedeutet wie "boshafte, versteckte Anspielung, Stichelei oder Anzüglichkeit") vereint alle Tugenden, deren sich die vier Briten jemals rühmen durften: barockes Kraftgefühl, melodischer Faltenwurf, lärmende Omnipotenz, rockige Operetten-Seligkeit. "Queen-Songs", so sagte Sänger und Vortänzer Freddie Mercury einmal, "sind wie Papiertaschentücher. Man benutzt sie einmal und wirft sie dann einfach weg."
Das galt mit Einschränkungen bisher. Das gilt nun nicht mehr. Denn INNUENDO hat neben allen typischen Queen-Merkmalen eine merkwürdige Melancholie, einen Tiefgang, den man normalerweise nur sogenannter "Alterswerken" attestiert. Das Titelstück "Innuendo" - in Struktur und Dramaturgie dem klassischsten Queen-Stück "Bohemian Rhapsody" nicht unähnlich - hat bei weitem nicht dessen glamouröse Pfiffigkeit. Dafür besitzt INNUENDO, in seiner Gesamtheit und in den Einzelteilen, eine Kraft, die auf Erfahrung beruht. Was Kritiker immer monierten - die kalkulierte Präzision, die beängstigende Perfektion und die intellektuelle Kühle der Queen-Aktionen - ist fraglos noch vorhanden. Aber in Verbindung mit der neuen Tristesse ist aus dem effekthascherischen Selbstzweck sinnvolles Handeln geworden. Man trifft wohl immer noch die Kraftmeierei, aber Effekte sind als Effekte ausgewiesen, Halbernstes als Halbernstes und Traurigkeit als eben das. INNUENDO ist das erste Album, das Verletzlichkeit nicht in falsche Stärke, Ohnmacht nicht in falsche Macht ummünzt.
QUeen sind mit INNUENDO zu sich selbst zurückgekehrt. Kenner und Fans addieren nun zu den Muss-Alben wie SHEER HEART ATTACK das 17. Werk. Und vielleicht fühlen sie sich wie ein bekannter deutscher Showmaster bei folgender Überlegung: 50 Prozent hören Queen nicht, weil es total out ist, Queen zu hören. 20 Prozent hören eh immer weg. Die anderen 20 Prozent wissen es nicht so genau, und die restlichen zehn Prozent lieben Queen, ohne es in der Öffentlichkeit bekennen zu können. Die Frage: Warum bringen die eigentlich ein neues Album heraus, wenn sowieso niemand hinhört?
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Wilson
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Re: Queen

Beitrag von Wilson »

Fragile hat geschrieben:Warum sieht man in der Öffentlichkeit allenthalben Leute mit Led Zeppelin-, Stones-, Metallica-, Nirvana-, Oasis-, oder Floyd-T-Shirts, aber nie mit Queen-T-Shirts?
Das ist ja wohl logisch, oder :roll: Queen galten doch schon als "Schwulenband" (warum sollte man sich sonst bitte diesen Bandnamen zulegen :lol: ), als selbst Freddie Mercury das noch nicht zugegeben hat. Ich betone ausdrücklich, daß das nicht als abwertend von mir gewertet wird. Ich habe damit keine Probleme, aber eben immer noch große Teile der Gesellschaft. Daher haben wohl die meisten Männer keine Queen Shirts getragen und die Zahl der weiblichen Fans war, glaube ich, bei Queen relativ klein.

Ich finde es eher verwunderlich, daß Roger Taylor bis heute behauptet, er habe nicht gewusst, daß Mercury Sex mit Männern hatte (die beiden haben zusammen gewohnt!). Verwunderlich ist vielleicht sogar der falsche Ausdruck - ich finde es beschämend, daß er bis heute offensichtlich nicht dazu steht.
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