Pentangle

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nixe
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Pentangle

Beitrag von nixe »

Um diesen Thread zu machen, brauche ich mal wieder die Hilfe von Wikipedia & den babyblauen-seiten, da ich mich so intensiv nicht mit Pentangle beschäftigt habe. Meine CD-Anzahl mit vier CDs ist auch bescheiden!!!

Wikipedia
Pentangle war eine Folkjazz-Band. Sie wurde 1967 von Bert Jansch und John Renbourn in London gegründet, die zuvor bereits kleine solistische Erfolge feiern konnten. Ihnen schlossen sich Jacqui McShee, Danny Thompson und Terry Cox an. Jansch und McShee hatten sich bereits 1964 in Collet's Records Store kennengelernt, wo Gill Cook, die Frau von Jansch arbeitete. Während McShee in klassischem Gesang geschult war, brachten Thompson und Cox, die zuvor als Studiomusiker und mit Alexis Korner gespielt hatten, Jazzeinflüsse in die Band.

Die musikalische Basis des Quintetts schufen neben der intelligent spielenden Rhythmusgruppe Cox/Thompson die beiden Gitarristen Jansch und Renbourn, deren filigran verzahntes akustisches Duospiel bald als Folk Baroque in der britischen Szene wegweisend wurde. Die ungewöhnliche Kombination von Sitar, Banjo und gelegentlich Glockenspiel erweiterte das akustische Klangspektrum. Schlagzeug und Kontrabass fügten swingende Jazz- und Blueselemente hinzu, und der klare, ätherische Gesang McShees rundete den akustischen Klang ab. Größere Bekanntheit erlangte die Formation durch die Zusammenarbeit mit Musikproduzent Shel Talmy ab Mai 1968, der die Alben The Pentangle, Sweet Child (Doppel-LP) und Basket of Light produzierte. Ab 1970 setzte Renbourn sparsam eine elektrische Leadgitarre ein. Die Gruppe konnte schnell die Clubszene verlassen und unter anderem in der Londoner Royal Albert Hall vor großem Publikum spielen. Teile des Konzerts finden sich auf dem Album Sweet Child. Vor allem das auf dem Transatlantic-Label veröffentlichte Album Basket of Light (1969) wurde von der Kritik hochgelobt. Im gleichen Jahr spielten sie auf dem Newport Folk Festival. In den darauf folgenden Jahren tourten sie mehrmals durch Großbritannien. Das Quintett verband so eigenwillig amerikanischen Country Blues mit selbstgeschriebenen und traditionellen Folksongs und Balladen. Die Stammbesetzung löste sich Ende 1972 auf. Jansch und McShee versuchten in den 1980er und 1990er Jahren ein Comeback mit wechselnden Besetzungen. John Renbourn nahm daran nicht mehr teil und wandte sich zunehmend der traditionellen „keltischen“ und mittelalterlichen Musik zu. In jüngerer Zeit geht er jedoch immer mal wieder mit McShee auf Tour.
Neuformation der Band

1984 kam es zu einer Reunion von Pentangle mit Cox, Thompson, Jansch und McShee. John Renbourn beteiligte sich nicht und wurde durch Mike Piggott ersetzt. Nach der Veröffentlichung von Open the Door verließ Thompson die Band. Für ihn kam Nigel Portman-Smith, dessen elektrischer Bass zum ersten Mal auf In the Round (1986) zu hören war. 1990 kam es erneut zu Besetzungswechseln: Piggott und Cox verließen die Band, dafür kamen Rod Clements von Lindisfarne und Gerry Conway von Jethro Tull. Es wurden die Alben So Early in the Spring und Think of Tomorrow veröffentlicht, die recht gute Kritiken ernteten. Auf der 1993 erschienenen Produktion One More Road spielte statt Clements jetzt Peter Kirtley. 1994 kam dann noch ein Live-Album auf den Markt. Ohne Bert Jansch formierte McShee mit dem Keyboarder Spencer Cozens und Drummer Gerry Conway für die CD About Thyme zunächst ein Trio, das zunächst mit Gastmusikern wie Ralph McTell, Albert Lee, John Martyn, Mike Mainieri oder Tony Roberts aufgestockt wurde. Aus dem Trio wurde dann mit dem Saxophonisten Jerry Underwood und Bassist Alan Thompson wieder ein Quintett, dass nun als Jacqui McShee’s Pentangle auftrat. Dieses Quintett veröffentlichte die CD Passe Avante sowie das Live-Album At the Little Theatre.

Im Januar 2007 wurde den fünf Gründungsmitgliedern der Band der Lifetime Achievement Award von BBC Radio 2 verliehen. Zu diesem Anlass betraten Jansch, Renbourn, McShee, Thompson und Cox zum ersten Mal seit 35 Jahren wieder gemeinsam die Bühne; einige wenige gemeinsame Auftritte folgten.
Diskografie

1968: The Pentangle
1968: Sweet Child (Doppel-LP, Live und Studio)
1969: Basket of Light
1970: Cruel Sister
1971: Reflection
1972: History Book (Sampler)
1972: Solomon’s Seal
1973: Pentangling (Sampler)
1993: One More Road
1994: Live 1994
1998: Passe Avant
2001: At the Little Theatre
2005: Feoffee's Land

Weblinks

Jacqui McShee’s Pentangle
Ausführliche Diskografie (bis 1994)

Normdaten (Körperschaft): GND: 5299143-X
Kategorien:

Folkband
Fusion-Band
Englische Band

babyblauen-seiten
Pentangle
aus: Großbritannien

Zur Band-Website
Bemerkungen

Pentangle wurde 1967 von John Renbourn und Bert Jansch gegründet, möglicherweise den zwei einflussreichsten Folk-Musikern Grossbritanniens. Auf den ersten Alben verbanden Pentangle akustischen Folk mit Jazz und Blues. Die helle Stimme von Jacqui McShee wurde dabei zum wichtigen Markenzeichen der Band. Bis zur Auflösung 1973 spielte traditionelle Folk-Musik eine immer wichtigere Rolle. 1982 kam es zu einem Comeback von Pentangle. Kurz danach verließ John Renbourn die Band. Seitdem erschienen einige, nicht immer berauschende, popangehauchte Alben von Pentangle. Seit Ende der 90er gibt es Jacqui McShee?s Pentangle. Damit mutierte Pentangle (ohne Jensch und Renbourn) zu einer Begleitband der Sängerin McShee.
(Siggy Zielinski)

Personell verwandte Bands (Pfadfinder)

Fairport Convention; Jethro Tull
Alle besprochenen Veröffentlichungen von Pentangle

Jahr Titel Ø-Wertung # Rezis
1968 Pentangle 12.00 1
1968 Sweet Child 12.00 1
1969 Basket of Light 11.33 3
1999 Pass avant 11.00 1

Pentangle Pentangle
CoverbildBild
Informationen

Allgemeine Angaben
Erscheinungsjahr: 1968
Besonderheiten/Stil: Blues; Folk; Jazz

Label: Sanctuary
Durchschnittswertung: 12/15 (1 Rezension)

Besetzung
Jacqui McShee Gesang
Danny Thompson Kontrabass
Bert Jansch Gitarre, Gesang

John Renbourn Gitarre
Terry Cox Schlagzeug

Tracklist

1. Let No Man Steal Your Thyme
2. Bells
3. Hear My Call
4. Pentangling
5. Mirage
6. Way Behind The Sun
7. Bruton Town
8. Waltz
9. Koan (Bonustitel)
10. The Wheel (Bonustitel)
11. The Casbah (Bonustitel)
12. Bruton Town (Bonustitel, Edit)
13. Hear My Call (Bonustitel, Alternativversion)
14. Way Behind The Sun (Bonustitel, Alternativversion)
15. Way Behind The Sun (Bonustitel, Instrumentalversion)



Rezensionen von: Jochen Rindfrey @
Achtung, dies ist kein Progressive Rock im üblichen Sinn! Man kann darüber streiten, ob diese Musik überhaupt in den Bereich Rock fällt. Die Gruppe Pentangle wurde von Musikern gegründet, die teils aus der Folk-Szene, teils aus Jazz und Blues-Szene stammten, und vereinigte Einflüsse aus allen diesen Stilrichtungen zu einem homogenen Ganzen. Das filigrane, immer leicht swingende Spiel der beiden Gitarristen wird von der jazzigen Rhythmusfraktion hervorragend ergänzt, der engelsgleiche Gesang von Jacqui McShee, die übrigens als einziges Mitglied der Urbesetzung heute noch dabei ist, hält das Ganze zusammen.

Die Instrumentation ist ausschließlich akustischer Art, kann aber dennoch sehr dynamisch sein, vor allem wenn Danny Thompson auf dem Kontrabass loslegt. Dabei wird auch schon mal richtig gejammt, wie auf "Pentangling", dem instrumentalen "Bells" oder dem abschließenden "Waltz". Diese Titel sind Eigenkompositionen, ebenso wie die bluesorientierten Songs "Mirage" und "Way behind the sun". Traditionelle Folksongs werden hier nur zwei bearbeitet, "Let No Man..." und "Bruton Town", beide mit dem für die frühen Pentangle typischen leichten Jazzfeeling. Schließlich gibt es mit dem swingenden "Hear My Call" noch ein Cover eines Songs der Staple Sisters.

Empfehlenswert ist dieses Album vor allem für Fusion-Interessierte. Wer allerdings auf Keyboards oder elektrische Gitarre nicht verzichten kann, wird nicht so viel mit Pentangle (zumindest deren frühen Werken) anfangen können.

Interessenten sollten darauf achten, die neue Remaster-Ausgabe mit Bonustiteln zu kaufen, die ursprüngliche Version ist nur 32 Minuten lang!
Anspieltipp(s): Pentangling, Bruton Town
Vergleichbar mit:

Veröffentlicht am: 11.5.2002
Letzte Änderung: 22.12.2003
Wertung: 12/15

Pentangle Sweet Child
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Informationen

Allgemeine Angaben
Erscheinungsjahr: 1968
Besonderheiten/Stil: Folk; Jazz; sonstiges

Label: Sanctuary Records
Durchschnittswertung: 12/15 (1 Rezension)

Besetzung
Terry Cox drums,glockenspiel,vocals
Bert Jansch acoustic guitar,vocals
Jacqui McShee vocal

John Renbourn acoustic guitar,vocal
Danny Thompson double bass

Tracklist
Disc 1
1. Market song
2. No more my lord
3. Turn your money green
4. Haitian fight song
5. A woman like you
6. Goodbye pork-pie hat
7. Three dances-Brentzel gay,La rotta,The earle of Salisbury
8. Watch the stars
9. So early in the spring
10. No exit
11. The time has come
12. Bruton town
13. Hear my call
14. Let no man steal your thyme
15. Bells
16. Travelling song
17. Waltz
18. Way behind the sun
19. John Donne song

Disc 2
1. Sweet child
2. I loved a lass
3. Three part thing
4. Sovay
5. In time
6. In your mind
7. I've got a feeling
8. The trees they do grow high
9. Moon dog
10. Hole in the coal
11. Hole in the coal (alt.version)
12. The trees they do grow high (alt.version)
13. Haitian fight song (studio version)
14. In time (alt.version)


Rezensionen von: Siggy Zielinski

"Sweet Child" ist eine breitgefächerte, auf englischem Folk basierende Kollektion von überwiegend kurzen Stücken, darunter Jazz-Adaptationen des legendären Bassisten Charles Mingus, Blueslieder, ein in keinster Weise dümmliches amerikanisches Kinderlied, in ihrer Schönheit beeindruckende traditionelle Volkslieder aus England und Umgebung, folkig-jazzige, jammende Instrumentals, unablässige Gitarrendialoge, mittelalterliche Musik, darunter 600 Jahre alte Tanzlieder für Glockenspiel und Gitarre, sowie ein meisterhafter akustischer Song von Bert Jansch, das wären vielleicht so die wichtigsten Attraktionen. Darunter auch Live-Versionen fast aller Stücke aus der ersten Pentangle-Platte. Mir gefällt noch "Three part thing" ganz besonders, ein polyphones, mittelalterlich angehauchtes Stück.

Fast ganze Musik ist hier akustisch, die erste CD live, von tadelloser Soundqualität, die zweite mit Studioaufnahmen. Gekennzeichnet von jazziger Leichtigkeit, mit Kontrabass, sehr oft Besenschlagzeug, dazu die elfenhafte Stimme Jacqui McShees und überwiegend akustische Gitarren der Pioniere des englischen Folks Renbourn und Jansch. Man muss sich nur noch daran gewöhnen, dass der Großteil der Liveaufnahmen aus sehr kurzen Stücken besteht, so dass manchmal der Applaus kaum kürzer erscheint als einige der musikalischen Vorträge. Nachdem jahrelang nur eine Einzel-CD-Ausgabe von "Sweet Child" vorlag, kam 2001 ein erweiterte Doppel-CD-Auflage auf den Markt. Offensichtlich gibt es aber immer noch einige wenige Titel, die nur auf der Original-Doppel-LP auftauchten, und bisher nicht auf CD erschienen sind.

"Sweet child" bleibt ein eindrucksvoller Beweis für die damalige Vielseitigkeit und Musikalität von Pentangle. Trotz alledem blieben Pentangle in erster Linie eine hervorragende, Ende der 60er stark angejazzte Folkband.
Anspieltipp(s): A woman like you,Bruton town,So early in the spring,Let no man steal your thyme, Waltz,Three part thing,Sovay,In time,The trees they do grow high
Vergleichbar mit:

Veröffentlicht am: 18.1.2003
Letzte Änderung: 18.1.2003
Wertung: 12/15

Pentangle Basket of Light
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Informationen

Allgemeine Angaben
Erscheinungsjahr: 1969 (seit August 2005 als auch Dual Disc)
Besonderheiten/Stil: Folk

Label:
Durchschnittswertung: 11.33/15 (3 Rezensionen)

Besetzung
Terry Cox drums,glockenspiel & vocal
Bert Jansch acoustic guitar & vocal
Jacqui McShee vocal

John Renbourn guitar,vocal & sitar
Danny Thompson double bass

Tracklist

1. Light Flight 3:18
2. Once I Had A Sweetheart 4:39
3. Springtime Promises 4:08
4. Lyke-Wake Dirge 3:35
5. Train Song 4:47
6. Hunting Song 6:43
7. Sally Go Round The Roses 3:38
8. The Cuckoo 4:28
9. House Carpenter 5:27
10. Sally Go Round The Roses (alternate version) (bonus track auf Dual Disc) 3:40
11. Sally Go Round The Roses (alternate version) (bonus track auf Dual Disc) 3:42
12. Gold Mountain (b-side single) (bonus track auf Dual Disc) 2:02
13. I Saw An Angel (b-side single) (bonus track auf Dual Disc) 2:54
Gesamtlaufzeit 53:01



Rezensionen
von: Siggy Zielinski (Rezension 1 von 3)


Auf "Basket of light" behielten Pentangle zwar ihre Frische atmenden akustischen Arrangements, die aus verwobenen folkigen Gitarrenmotiven, akustischem Bass, Schlagzeug, und gelegentlich auch aus Sitar und Glockenspiel bestanden. Aber die auf der ersten beiden Alben noch sehr wichtigen Jazz- und Blues-Einflüsse spielten auf "Basket of light" - bis auf das bluesig angehauchte "Sally go round the roses" - kaum noch eine Rolle. Auf dem drittem Pentangle-Album hatte man sich ausschließlich dem anspruchsvollen, federleicht gespielten Folk zugewandt, dessen fesselnde Melodien meistens von der kristalklaren Stimme Jacqui McShee's vorgetragen wurden. Gelegentlich übernahm die leicht erkennbare sanfte Stimme von Bert Jansch die führende Rolle. Manchmal sorgte sie zusammen mit Renbourn und Cox für mehrstimmigen Gesang. Das ausnahmsweise mal beinahe a capella mehrstimmig gesungene "Lyke-Wake Dirge" gehört beispielsweise zu den ungeheuer atmosphärischen altenglischen Traditionals auf diesem Album.

Wegen ihrer musikalischen Komplexität dürften die frühen Alben von Pentangle für einige Progfans von Interesse sein. Wer Schwäche für glockenhelle Frauenstimmen und wunderschöne Melodik hat, wird mit "Basket of basket" hochzufrieden sein.
Anspieltipp(s):
Vergleichbar mit:

Veröffentlicht am: 22.2.2004
Letzte Änderung: 22.2.2004
Wertung: 11/15



von: Siggy Zielinski (Rezension 2 von 3)

Seit August 2005 gibt es dank Sanctuary Records und Silverline Records auch eine Dual Disc von "Basket of Light".

Die eigentliche Langspielplatte von 1969, mit der musikalisch anspruchsvollen, atmosphärischen und akustisch angejazzten Variante des englischen Folk wurde auf der Audio-CD-Seite um 4 Bonus Tracks erweitert, die allerdings vor allem nur historischen Wert haben dürften. Für Sammler gibt es darunter mit "Gold Mountain" und "I saw an angel" zwei eher durchschnittliche Folk-Songs, die möglicherweise zurecht nur als Single B-Seiten fungierten.

Auf der DVD-Seite der Dual Disc kommt ein 5.1 Surround-Mix von "Basket of Light". In einem ausführlichen Text kann man einiges über die Band und das Album lesen, oder sich über die Hintergründe zu jedem einzelnen Song informieren. Und so erfährt der Hörer beispielsweise, dass durch Popularität von "Light Flight", einem Song, der alle Folgen einer BBC-TV-Serie eröffnete, sowohl das Album "Basket of light" als auch der Song in den Charts landeten. Damit jetzt keiner denkt, "Light flight" wäre ein simpler Popsong: dessen Rhythmus wechselt zwischen 5/8, 7/8 und 6/4...

Für die Computer Extras der Dual Disc braucht man wohl ein Computer-DVD-Laufwerk....Jetzt habe ich endlich einen guten Grund gefunden, ein solches einbauen zu lassen...Auf der CD-Seite mochte mein Computer jedenfalls nur die Musikstücke erkennen...
Anspieltipp(s):
Vergleichbar mit:

Veröffentlicht am: 21.8.2005
Letzte Änderung: 21.8.2005
Wertung: 11/15



von: Andreas Pläschke @ (Rezension 3 von 3)

Auch mir flatterte diese DualDisk ins Haus und als Ergebnis davon muß ich mich nun sehr zusammenreißen, um nicht noch ein weiteres Sammelgebiet aufzumachen.

Folk/Folkrock ist eines der musikalischen Gebiete, die ich zwar sehr mag, aber aufgrund des Umfanges bisher eher wenig beackert habe. Neben wenigen Steeleye Span- oder Fairport Convention-Alben habe ich nur noch ein paar französische und irische Gruppen hier stehen, aber zu weiteren Käufen wollte ich mich nicht hinreißen lassen.

So kenne ich Pentangle nur den Namen nach bzw. sind mir die Musiker von anderen CDs bekannt. Musikalisch bietet das Quartett eine wirklich exquisite, akustisch dominierte Musik, über der die klare Stimme Jacqui McShees schwebt, die keinen Vergleich mit Sandy Denny oder Maddy Prior zu scheuen braucht. "Lyke-Wake Dirge" erinnert ein wenig an "Gaudete" von Steelye Span, da auch hier ein religiöses Thema angestimmt wird. Vereinzelt tauchen sitarähnliche Klänge auf (z.B. in "Once I had a sweetheart"), die dem Ganzen ein exotisches Gepräge geben, aber im Wesentlichen besteht die Musik aus Folk britischer Prägung, mit sehr gelungenen, oft mehrstimmigen Gesang und wirklich guten Instrumentalisten - mir gefällt Danny Thompson am Bass besonders.

Wie Siggy schon schrieb, Prog ist das nicht, aber die Komplexität der Arrangements lohnt mehr als nur ein Hineinhören.

Der 5.1-Mix liegt im DVD-Audioformat vor und ist sehr dezent gehalten. Keinerlei Gimmicks nerven aus den hinteren Lautsprechern, dafür entsteht ein Höreindruck, der die Musik quasi live aus dem Studio erklingen läßt - eine gelungene Abmischung, da Spielereien dem folkigen Charakter nur geschadet hätten. Auf dem Bildschirm lassen sich Informationen zu den einzelnen Titeln mitlesen, eine Bildergalerie und ausführliche Linernotes runden das Paket ab.

Der DVD-Datenteil installiert auf dem PC einen Launcher, der via Internet eine Verbindung zur Homepage des Herstellers führt. Nach einer Registrierung als Kunde und der DVD kann man u.a. einen aktuellen Terminkalender der Band ansehen (wo treten sie auf etc.), auch die Photos und die Lyrics sind potenziell abrufbar (leider bei dieser DVD nicht). Darüber hinaus gibt es die komplette CD auch als AAC bzw. WMA-Files, so abgemischt, dass im Kopfhörer ein Sourroundsound simuliert wird.

Fazit, neben der vorzüglichen Musik auch eine gelunge DualDisk, das Medium könnte ein Renner werden, bietet es doch eine Menge nützlicher Details für alle. Und ich, ich armer Tor mache nun doch noch den Folkrock aus britischen Gegenden zum Sammelgebiet ;->>
Anspieltipp(s):
Vergleichbar mit:

Veröffentlicht am: 22.8.2005
Letzte Änderung: 22.8.2005
Wertung: 12/15

Pentangle Pass avant
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Informationen

Allgemeine Angaben
Erscheinungsjahr: 1999
Besonderheiten/Stil: Folk; sonstiges

Label: Park Records
Durchschnittswertung: 11/15 (1 Rezension)

Besetzung
Jacqui McShee Vocals
Gerry Conway Drums, Percussion
Spencer Cozens Piano, Keyboards, Voice
Alan Thompson Bass, Acoustic Guitar

Jerry Underwood Saxophones
John Giblin Bass
Miles Bould Percussion

Tracklist

1. The house carpenter 6:07
2. The nightingale 5:11
3. Gypsy countess 6:11
4. That's the way it is (Matt's song) 5:00
5. Jardin d'amour 5:01
6. We'll be together again 4:49
7. Edsong 6:27
8. Lagan love 7:03
9. Midnight dance (Ageing Salomi) 6:27
10. Just for you (Song for Cath) 4:50
Gesamtlaufzeit 57:06



Rezensionen von: Kristian Selm

Was man so alles auf seinem Urlaub bei zufälligen Stöbern in Plattenläden findet. Nicht etwa, wie in diesem Fall bei einem Urlaub auf Hawaii, hawaiianischen Prog, sondern das damals aktuelle Album einer Band, die für mich zu einer der positiven Überraschungen auf der 99er Ausgabe des Burg Herzberg Festivals zählte.

Bereits 1967 gegründet, ist bei diesem Album von der ursprünglichen Besetzung niemand mehr dabei, allein die Ende der 60er Jahre hinzugestoßene Folk-Sopranistin Jacqui McShee hält die Fahne der sensiblen Jazz-Folk-Rocker hoch. Dabei umgibt sie sich mit erstklassigen Musikern, wie z.B. Schlagzeuger Gerry Conway (Fairport Convention, Jethro Tull), dem Saxophonisten Jerry Underwood oder auch als Gastmusiker Bassist John Giblin. Neben der unverwechselbaren Stimme von Jacqui McShee, die in Tonlage zwischen Annie Haslam und Loreena McKennitt liegt, durchziehen vor allem leicht mit Jazz angehauchte Ideen und komplexe Rhythmen die Musik.

Doch da das Schlagzeug mehr gerührt (mit Besen) als geschlagen wird, klingt dies sehr zurückhaltend, geradezu unterschwellig, aber dennoch beeindruckend. Beim Herzberg Open Air hatte die Band mit der späten Uhrzeit zu kämpfen, da die hauptsächlich auf Neuinterpretationen englischer bzw. keltischer und französischer Traditionals aufgebauten Klänge meist sehr ruhig vor sich hinfließen. Für manchen vielleicht inhaltlich zu wenig, ist dies deutlich Musik für die ruhigen Stunden des Tages.

Ein äußerst besinnliches Album, welches aber voll wunderbarer Momente und Melodien steckt. Durch den Einfluss neuer Klänge (z.B. moderne Rhythmen die von Jacquis Sohn stammen), wird auch dem Zeitgeist etwas Tribut gezollt. Und immer wieder diese Stimme, einfach traumhaft!
Anspieltipp(s):
Vergleichbar mit:

Veröffentlicht am: 10.11.2005
Letzte Änderung: 10.11.2005
Wertung: 11/15

Auf diese, zwar dürftige Weise lohnt es sich wenigstens, auch hier dieser zu wenig beachteten Band ein Denkmal zu setzen!!!
Auf Burg Herzberg durften ich ihnen musikalisch folgen & sie brachten eben etwas andere Klänge, die genauso hörens- & sehenswert sind, wie die anderen schönen Konzerte!!!
Zu FolkRock macht sich eine FrauenStimme besser (meine Meinung)
Das sind die Alben, die ich besitze:
1968: Sweet Child (Doppel-LP, Live und Studio)
1969: Basket of Light
1970: Cruel SisterBild
mit schönen longtrack (18min.)Bild
1971: ReflectionBild
& the CollectionBild


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SOON
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Re: Pentangle

Beitrag von SOON »

:dh:
absolut brillante Gruppe, Anixe!
Allerdings nur die frühen Pentangle, mit Renbourn/Jansch.
Dieser luftig-leichte Flow, trotz der vertrackten Rhythmen, ist unverkennbar.
Terry Cox spielt ohne Bassdrum, kombiniert mit dem akustischen Bassspiel von Thompson klingt das jazzig.
Der Hammer ist aber auch das Gitarrengeflecht von Renbourn/Jansch.
Die ersten 4 Scheiben sind essentiell, Reflection und Solomon’s Seal auch noch ok aber man spürt schon den Verfall der Gruppe.
Die 80er Reunion-Platten sind laut eines Bekannten von mir nicht mal schlecht aber es fehlt eben das Einmalige der Anfangsjahre.
Von daher sind sie auch verzichtbar, genau wie die Sachen von "Jacqui McShee's Pentangle" was im Prinzip ein Soloprojekt ist.
Trotzdem wer auf ihren Elfenhaften Gesang steht, bekommt immernoch erstklassiges geboten.

Wikipedia hat hier irgendwas falsch gemacht:
24. Feb 2014, 21:06 » anixek hat geschrieben:
Wikipedia

1968: The Pentangle
1968: Sweet Child (Doppel-LP, Live und Studio)
1969: Basket of Light
1970: Cruel Sister
1971: Reflection
1972: History Book (Sampler)
1972: Solomon’s Seal
1973: Pentangling (Sampler)
1993: One More Road
1994: Live 1994
1998: Passe Avant
2001: At the Little Theatre
2005: Feoffee's Land
Meiner Meinung nach ist sie so plausibler

Pentangle:
The Pentangle (1968)
Sweet Child (1968)
Basket of Light (1969)
Cruel Sister (1970)
Reflection (1971)
Solomon's Seal (1972)
Open the Door (1985)
In the Round (1986)
So Early in the Spring (1989)
Think of Tomorrow (1991)
One More Road (1993)
Live 1994 (1995)

Jacqui McShee's Pentangle:

About Thyme (1995)
Passe Avant (1998)
At the Little Theatre (2001)
Feoffee's Land (2005)

[BBvideo 425,350][/BBvideo]
MAKE PROG NOT WAR ! ---> ---> My 2024 Album Faves
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nixe
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Re: Pentangle

Beitrag von nixe »

'70 Cruel Sister-album & the song: Jack Orion
[BBvideo 425,350][/BBvideo]
Tschüß
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Re: Pentangle

Beitrag von nixe »

Pentangle - Hunting Song
[BBvideo 425,350][/BBvideo]
From the BBC special c.'70. Enjoy.
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