Pop, Iggy

Forumsregeln
Die Threads werden automatisch nach Namen der Interpreten (alphabetisch) sortiert. Viel Spaß!

Topic author
Fragile
Alumni-Admin
Beiträge: 7661
Registriert: Sa 23. Sep 2006, 16:20
Been thanked: 1 time

Pop, Iggy

Beitrag von Fragile »

Auch der im Nachhinein zum "Paten des Punk" erklärte Herr Osterberg darf in diesem Forum nicht unerwähnt bleiben, schon gar nicht, wenn sein Songwriterkollege und guter Freund Bowie hier auch einen Thread hat.

Bild

Biographie: (Quelle: Frank Laufenbergs Lexikon des Rock und Pop/wikipedia)
Der Sänger, Songwriter und Schlagzeuger James Jewel Osterberg (*21. April 1947 in Ypsilanti, Michigan) gründete 1964 seine erste Band The Iguanas, in dieser Zeit legte er sich auch das Pseudonym "Iggy Pop" zu, später spielte er als Drummer für Junior Wells, Buddy Guy oder die Shangri-Las. 1965 kam er zu den Prime Movers, 1966 als Schlagzeuger zur Butterfield Blues Band. 1967 gründete er gemeinsam mit dem Gitarristen Ron Asheton, dessen Bruder Scott Asheton am Schlagzeug, sowie dem Bassisten Dave Alexander die Psychedelic Stooges, die sich ab 1969 nur noch Stooges nannten. Beeinflusst von u.a. den Doors, Zappa, The Velvet Underground (deren Mitglied John Cale auch das Debutalbum der Stooges produzierte) und MC5 spielten sie ziemlich ungestümen Garagenrock und sowohl durch ihre Musik als auch durch ihre provokanten Bühnenshows (Iggy schnitt sich mit Glasscherben gerne mal Wunden ins eigene Fleisch) wurden sie Wegbereiter für viele Punk- und Postpunkbands der späteren Jahre (The Ramones, Sex Pistols, The Damned). Wahrscheinlich waren sie, ähnlich wie beispielsweise The Velvet Underground, ihrer Zeit soweit vorraus, dass sie in ihrer Hochphase ziemlich erfolglos blieben. 1971 löste sich Band jedenfalls erstmals auf und Iggy verdiente sich danach seinen Lebensunterhalt als Rasenpfleger auf Golfplätzen in Florida. 1972 kam es mit Hilfe von David Bowie zu einer Neuauflage der Stooges: Bowie produzierte deren Album "Raw Power", womit Iggy nie ganz zufrieden war, so dass 1997 eine "ent-Bowiefizierte" Version des Albums auf dem Markt kam. Aufgrund Iggy's Drogen- und Alkoholproblemen zu jener Zeit liefen auch die Stooges-Konzerte nicht wirklich gut, es gab Shows, wo ein beinahe komatöser Iggy Pop von Roadies auf die Bühne geschleppt werden musste. 1974 brach die Band wieder auseinander und Iggy begab sich sowohl in einen Entzug als auch in psychiatrische Behandlung. David Bowie war der Einzige, der ihn in dieser Zeit besuchte. Anschließend zogen Iggy und David in eine gemeinsame Wohnung in Berlin-Schöneberg. Bowie war es auch, der Iggy dort wieder zu einem Plattenvertrag verhalf und 1977 erschienen Iggy's von Bowie produzierte und in den Berliner Hansa-Studios aufgenommene Comebackalben "The Idiot" und "Lust For Life". Andersrum war Iggy auch an Bowie's ebenfalls im damals noch geteilten Berlin aufgenommenen Alben "Low" und "Heroes" beteiligt. Danach veröffentlichte er einige Werke unterschiedlicher Qualität wie "New Values" (1979), "Soldier" (1980), "Party" (1981) und "Zombie Birdhouse" (1982; produziert von Chris Stein von Blondie). Aufgrund des Hits "China Girl" von David Bowie, den er bereits 1976 mit Bowie zusammen für "The Idiot" geschrieben hatte, kam Iggy Pop wieder zu beträchtlichen Tantiemen.
Mitte der 1980er-Jahre erlebte Iggy Pop ein bemerkenswertes Comeback. Zuerst mit dem poppigen, keyboardlastigen Album "Blah-Blah-Blah", das wiederum von Bowie produziert wurde. Für das hardrockige Album "Instinct" arbeitete er mit Ex-Sex-Pistols-Gitarrist Steve Jones und Produzent Bill Laswell zusammen. Iggy Pop veröffentlichte in regelmäßigen Abständen weitere Alben und ging mit wechselnden Begleitmusikern regelmäßig auf Tournee.
2002 kam es zu einer Reunion der Stooges in der Dreier-Version (Bassist Dave Alexander starb bereits 1975 an übermäßigem Alkoholmissbrauch). Gemeinsam spielten sie einige Stücke auf Iggy's Album "Skull Ring" ein. Desweiteren nahm Pop für diese Platte Songs mit Green Day, Sum 41 und Peaches auf. 2007 erschien dann nach knapp 35 Jahren schließlich ein neues Stooges-Album namens "The Weirdness", das von Steve Albini produziert wurde. Aber auch die dritte Neuauflage der Stooges währte nicht lange, denn im Januar 2009 wurde Ron Asheton tot in seiner Wohnung aufgefunden. Nach Polizeiangaben erlag er vermutlich einem Herzinfarkt, sein Leichnam wurde erst nach mehreren Tagen entdeckt.

Iggy ist seitdem wieder aktiv solo unterwegs und unternahm auf seinen letzten Alben auch für seine Verhältnisse musikalisch sehr exotische Ausflüge in die Bereiche Jazz und französische Chansons. Im März 2010 wurde er in die Rock'n'Roll Hall of Fame aufgenommen.


Soloalben:
The Idiot (1977)
Lust For Life (1977)
New Values (1979)
Soldier (1980)
Party (1981)
Zombie Birdhouse (1982)
Blah-Blah-Blah (1986)
Instinct (1988)
Brick By Brick (1990)
American Caesar (1993)
Naughty Little Doggie (1996)
Avenue B (1999)
Beat 'Em Up (2001)
Skull Ring (2003)
Préliminaires (2009)
Aprés (2012)

mit den Stooges:
The Stooges (1969)
Funhouse (1970)
Raw Power (1973)
The Weirdness (2007)
Ready To Die (2013)

mit James Williamson:
Kill City (1977)
He's seen too much of life,
and there's no going back...
Benutzeravatar

Aprilfrost
Keymaster
Beiträge: 9265
Registriert: Mo 7. Apr 2008, 16:20
Has thanked: 164 times
Been thanked: 112 times

Re: Iggy Pop

Beitrag von Aprilfrost »

Ich könnte jetzt auf Anhieb keinen einzigen Titel von Iggy Pop nennen. Hat er mal mit irgendwas auch kommerziellen Erfolg gehabt?

Member Y
Keymember
Beiträge: 2628
Registriert: Do 1. Sep 2011, 09:28

Re: Iggy Pop

Beitrag von Member Y »

Der wohl bekannteste Song von einem hochinteressanten Künstler.
[youtube]S0nlygb1Qfw[/youtube]
Benutzeravatar

Eric
Beiträge: 865
Registriert: Di 20. Nov 2007, 15:20

Re: Iggy Pop

Beitrag von Eric »

Ich hätte jetzt eher an Lust for Life gedacht.

[youtube]Zj2KV2ETO3g[/youtube]
Dio mio! Da hatte geklingelt die Telefon!

Wilson
Keymember
Beiträge: 2180
Registriert: Mo 7. Mai 2012, 14:34

Re: Iggy Pop

Beitrag von Wilson »

Aprilfrost hat geschrieben:Ich könnte jetzt auf Anhieb keinen einzigen Titel von Iggy Pop nennen. Hat er mal mit irgendwas auch kommerziellen Erfolg gehabt?
Ein Song, der gelegentlich mal im Radio lief war "Wild One" Mitte der 80er (ein fürchterlicher Song :lol: ). Und - noch bekannter ist natürlich "China Girl", aber in der Version von Bowie.

[youtube]fJGE4XwnFw0[/youtube]

Mir gefällt seine Stimme nicht, daher habe ich auch nie so richtig Zugang zu ihm gefunden, obwohl ich als riesengroßer Bowiefan sonst alle möglichen Künstler höre, mit denen der irgendwann mal zusammengearbeitet hat.

Topic author
Fragile
Alumni-Admin
Beiträge: 7661
Registriert: Sa 23. Sep 2006, 16:20
Been thanked: 1 time

Re: Iggy Pop

Beitrag von Fragile »

"Wild One" bzw. "Real Wild Child" hat bei Iggy wahrscheinlich den selben Status wie "Owner Of A Lonely Heart" bei Yes: Der bekannteste Song, aber nicht unbedingt repräsentativ für das Gesamtwerk. Zudem ist es ja auch eine Coverversion.
Hier noch ein paar Anspieltipps von den Stooges:


[youtube]k0mRfECsHrc[/youtube]

[youtube]BJIqnXTqg8I[/youtube]

[youtube]emrCwvQ3aw0[/youtube]
He's seen too much of life,
and there's no going back...
Benutzeravatar

SOON
Website-Betreiber
Beiträge: 11877
Registriert: So 9. Mär 2008, 16:20
Has thanked: 665 times
Been thanked: 764 times

Re: Iggy Pop

Beitrag von SOON »

Iggy kann auch anders.
Auf seinem aktuellen Album singt er Chansons und Schmachtfetzen.

[youtube]Z1W_GD3FTTw[/youtube]

Was man nicht alles tut um nicht in eine Schublade gesteckt zu werden.

Ich mag den Spinner, von den Stooges habe ich alles.
MAKE PROG NOT WAR ! ---> ---> My 2024 Album Faves
Benutzeravatar

Aprilfrost
Keymaster
Beiträge: 9265
Registriert: Mo 7. Apr 2008, 16:20
Has thanked: 164 times
Been thanked: 112 times

Re: Iggy Pop

Beitrag von Aprilfrost »

Danke für die Hörbeispiele. Dann kenne ich also doch etwas von Old Iggy, nämlich "The Passenger". Den Titel habe ich schon oft im Radio gehört und wollte ihn immer mal googeln, bin aber irgendwie nie dazu gekommen. Finde ich übrigens gut, den "Passenger". Echt.
"Lust for Life" habe ich sogar auf dem Album "Reload" von Tom Jones, wo er mit den Pretenders, insbesondere Chrissie Hynde, singt. Dass das ein Pop-Titel (blödes Wort) ist, habe ich bis gestern nicht mal geahnt.
Wurde Iggy Pop noch öfter gecovert?
Benutzeravatar

SOON
Website-Betreiber
Beiträge: 11877
Registriert: So 9. Mär 2008, 16:20
Has thanked: 665 times
Been thanked: 764 times

Re: Iggy Pop

Beitrag von SOON »

Aprilfrost hat geschrieben: Dass das ein Pop-Titel (blödes Wort) ist, habe ich bis gestern nicht mal geahnt.
Wurde Iggy Pop noch öfter gecovert?
Nightclubbing von Grace Jones ist mir noch bekannt, da mischte aber auch David Bowie mit.
Funtime wurde, unter anderen, von Blondie, Boy George, R.E.M. und The Cars gecovert.
Da gibts einiges.
MAKE PROG NOT WAR ! ---> ---> My 2024 Album Faves

Topic author
Fragile
Alumni-Admin
Beiträge: 7661
Registriert: Sa 23. Sep 2006, 16:20
Been thanked: 1 time

Re: Iggy Pop

Beitrag von Fragile »

"Nightclubbing" ist wohl mein Lieblings-Iggy-Cover, da Grace's Version den Song mal von einer ganz anderen Seite beleuchtet: Während Iggy dort eher als "Nachtleben-Zombie" die Reste seiner Junkie-Kollegen von der Straße aufsammelt, macht Grace mit erhobenem Haupt eine Pirsch aus dem Song, so nach dem Motto: "Hier bin ich! Wer seid ihr? Was wollt ihr? Dies ist meine Nacht!" Vergleichbares habe ich bisher nur bei "Respect" (Otis Redding vs. Aretha Franklin) gehört.

Hier noch "The Passenger" gecovert von Siouxsie and the Banshees:

[youtube]vI1Di_O_R-g[/youtube]
He's seen too much of life,
and there's no going back...
Antworten

Zurück zu „Bands/Musiker P“