Mostly Autumn

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nixe
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Mostly Autumn

Beitrag von nixe »

Mostly Autumn ist eine englische Band der Progressive-Rock-Szene, genauer im Bereich des progressiv-melodischen Retro-Folk-Rock. Als Kopf der Band gilt Bryan Josh (Gitarre und Gesang), der durch die Gitarrentechnik von David Gilmour beeinflusst wurde.

Aktuelle Besetzung:
Bryan Josh - Gitarre, Gesang, Keyboard, Piano
Ian Jennings - Keyboard (zumindest Live, wenn nicht Verpflichtungen für Breathing Space vorliegen)
Andy Smith - Bass
Anne Marie Helder - Querflöte, Backing Vocals
Olivia Sparnenn - Lead Vocals
Liam Davison - Gitarre
Henry Bourne - Schlagzeug

Ehemalige Mitglieder:
Ian Jennings - Keyboard
Angela Gordon - Querflöte, Low Whistles, Recorder (Blockflöte), Keyboard
Jonathan Blackmore - Schlagzeug
Andrew Jennings - Schlagzeug
Gavin Griffiths - Schlagzeug
Chris Johnson - Keyboard, Gitarre
Heather Findlay - Gesang, akustische Gitarre, Bodhran, Tamburin

Diskografie:
Alben:

1998: For all we shared
1999: The Spirit Of Autumn Past
2001: The Last Bright Light
2002: Music Inspired by The Lord of the Rings
2003: Passengers
2005: Storms Over Still Water
2006: The Spirit of Christmas Past (EP)
2007: Heart full of sky
2008: Glass Shadows
2010: Go Well Diamond Heart
2012: The Ghost Moon Orchestra
2014: Dressed In Voices

Kompilationen:
2004: Heroes Never Die

Live-Alben:
2001: The Story So Far
2003: The Fiddler's Shindig
2003: Live In The USA
2003: Live At The Canterbury Fayre
2004: At The Grand Opera House
2004: Pink Floyd Revisited
2005: The V Shows
2006: Storms Over London Town
2009: Live 2009 Part 1
2010: Live 2009 Part 2

Soloprojekte:
Odin Dragonfly (Heather Findlay & Angela Gordon): 2007: Offerings

Josh & Co. (Bryan Josh): 2008: Through These Eyes
Tschüß
nixe

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Aprilfrost
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Re: Mostly Autumn

Beitrag von Aprilfrost »

Letzter Beitrag der vorhergehenden Seite:

Ich habe die Diskographie in Nixes Eingangspost um das Album

DRESSED IN VOICES
Bild

aus dem Jahr 2014 ergänzt.
Wäre auch ein Anwärter aufs Album des Monats.
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nixe
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Re: Mostly Autumn

Beitrag von nixe »

THX Frosty, für Deine Hilfe :jc_doubleup: !!! Vieleicht hätt* ich es ja noch gemerkt, aber ändern hätte ich es eh nicht!!!
Tschüß
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nixe
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Re: Mostly Autumn

Beitrag von nixe »

Bryan Josh vocals, guitar, e-bow[thumbnail]http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... n_Josh.jpg[/thumbnail]
Heather Findlay vocals, acc. guitar, bodhran, tambourine[thumbnail]http://www.yorkmix.com/wp-content/uploa ... 50x270.jpg[/thumbnail]
Iain Jennings vocals, keys, hammond[thumbnail]http://www.mostlypink.net/pics/ma/iain.jpg[/thumbnail]
Bob Faulds violin[thumbnail]http://www.mostlypink.net/pics/ma/mo_bob.jpg[/thumbnail]
Liam Davidson vocals, guitar[thumbnail]http://farm8.static.flickr.com/7030/649 ... e20f2b.jpg[/thumbnail]
Stuart Carver bass[thumbnail]http://www.musicaldiscoveries.com/images/ma2.jpg[/thumbnail]
Angela Goldthorpe flute, whistles[thumbnail]http://www.mostly-autumn.com/old/ag001.jpg[/thumbnail]
Rob McNeil drums[thumbnail]http://www.progarchives.com/progressive ... nd/251.jpg[/thumbnail]
Andy Smith bass[thumbnail]http://www.mostly-autumn.com/LG14.jpg[/thumbnail]
Jonathan Blackmore drums[thumbnail]http://www.mostlypink.net/pics/ma/ma-fl ... andrew.jpg[/thumbnail]
Gastmusiker:
Troy Donockley ullieann pipes [thumbnail]http://www.backgroundmagazine.nl/images/TroyD.jpg[/thumbnail]
Tschüß
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Re: Mostly Autumn

Beitrag von nixe »

2001 The Story so far DVD/CD
BildBild
Besetzung:
Bryan Josh guitar, vocals
Heather Findley vocals, guitar, bodhran, tambourine
Iain Jennings keys
Liam Davison guitar
Angela Goldthorpe flute, vocals
Andy Smith bass
Jonathan Blackmore drums
Gastmusiker:
Rachel Jones, Mark Atkinson, Gina Dootson backing vocals

Tracklist:
1. Porcupine Rain 04:40
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
2. Nowhere To Hide 05:30
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
3. Evergreen 07:46
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
4. The Spirit Of Autumn Past 06:07
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
5. Heroes Never Die 10:21
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
6. The Night Sky 08:25
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
7. Dark Before The Dawn 04:22
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
8. Shrinking Violet 07:59
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
9. Never The Rainbow 05:31
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
10. Mother Nature 13:09
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
Gesamtlaufzeit 73:50
Von: Thomas Kohlruß

"The Story so far".... hier ist der Titel Programm. Auf der Live-CD (gemäss der Band-Homepage auf einem Gig am 30.06.2001 in London aufgenommen) werden die Highlights der ersten drei Studio-CDs live dargeboten.

Damit sollte dieses Album eigentlich der ideale Einstieg in die Welt von Mostly Autumn sein, wenn man sich als Neuling einen Überblick verschaffen will. Dies gilt allerdings nur bedingt, was hauptsächlich an der ziemlich drucklosen Produktion liegt. Oder an den schlechten Live-Qualitäten der Band? Ich weiss es nicht, da ich noch kein Konzert von Mostly Autumn erlebt habe. In jedem Fall kommen die Songs (in teilweise leicht veränderten Versionen) nicht immer gut 'rüber und wirken teilweise etwas "gebremst". In fast allen Fällen würde ich daher die Studio-Versionen bevorzugen.

Das soll jetzt aber auch nicht alles zu negativ klingen. In jedem Fall erhalten die Fans ein gutes Live-Dokument "ihrer" Band und damit dürfte der Hauptzweck dieser CD erfüllt sein. Auf die einzelnen Songs will ich hier nicht eingehen, sondern würde dafür auf die mittlerweile vollständig auf diesen Seiten erfasste Diskographie verweisen. Ein echter Pluspunkt der CD ist, dass durch die Aufnahme bei einem Gig, dieser Eindruck auch weitertransportiert wird und man tatsächlich das Gefühl hat, einem Konzert beizuwohnen.

Einsteiger sind trotzdem vielleicht besser mit einer der aktuell erschienenen Best Of-Compilations bedient, von denen vor allem die Doppel-CD-Version "Catch the Spirit" wirklich alles bietet, was Mostly Autumn an Highlights im Programm hat.
Nix gegen Catch the Spirit, eine wirklich gute Compilation, aber ich habe mit dieser DVD Mostly Autumn kennengelernt & war hin & weg, wie gut doch progressiver FolkRock klingen kann, wenn man dazu eine Gilmour-maßige Gitarre spielt & dann das ganze live; Wahnsinn!!!
Extras do DVD The Story so far, Wie bitte, diese Extras habe ich garnicht mit drauf!!!
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
Mostly Autumn blends the progressive rock sounds of 70s progressive rock bands like Pink Floyd with modern interpretations of otherwise traditionally oriented Celtic numbers. This songs, are one of the best , and is between my favorites. Enjoy it.
Tschüß
nixe

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Re: Mostly Autumn

Beitrag von nixe »

2002: Music inspired by The Lord of the Rings
Bild
Allgemeine Angaben:
Erscheinungsjahr: 2001
Besonderheiten/Stil: Folk; sonstiges
Label: Legend Records
Durchschnittswertung: 10/15 (1 Rezension)

Besetzung:
Bryan Josh guitar, vocals
Heather Findlay vocals, guitar, bodhran, tambourine
Iain Jennings keys
Liam Davison guitar
Angela Goldthorpe flute, vocals
Andy Smith bass
Jonathan Blackmore drums

Gastmusiker:
Duncan Rayson keys, programming
Marcus Bousefield violin
Marissa Claughan cello
Che djembe

Tracklist:
1. Overture - Forge Of Sauron 04:09
2. Greenwood The Great 05:27
3. Goodbye Alone 06:53
4. Out Of The Inn 05:22
5. On The Wings Of Gwaihir 05:06
6. At Last To Rivendell 03:39
7. Journey's Thought 04:34
8. Caradhras The Cruel 02:32
9. The Riders Of Rohan 03:35
10. Lothlorien 03:44
11. The Return Of The King 03:21
12. To The Grey Havens 03:32
13. Helm's Deep (enhanced video track for PC) (6:30)
Total Time: 60:28
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
von: Thomas Kohlruß

Dies ist nicht das vierte offizielle Studio-Album von Mostly Autumn. Dies ist nämlich "the unexpected album"... nun, Ende 2001 kam der erste Teil der "Herr der Ringe"-Verfilmung in die europäischen Kinos, die Werbeschlacht war in vollem Gange und da wäre es vielleicht eine gute Idee, ein thematisch passendes Album ins Weihnachtsgeschäft zu werfen? Ein gewisser Verdacht auf kommerzielle Abzocke bleibt, auch wenn die Band sowohl auf der Homepage wie auch im Booklet daraufhinweist, dass sie zwar durch den bevorstehenden Film motiviert wurden (und durch sanften "Druck" der Plattenfirma), aber eigentlich schon immer vor hatten, ein derartiges Album aufzunehmen. Schon wegen der gemeinsamen Begeisterung für das literarische Werk "Herr der Ringe". Nun gut, wir glauben das mal und als Fan kauft man das Album ohnehin.

Nach weiterer glaubhafter Darstellung entstand dieses Album von der ersten Idee bis hin zu den endgültigen Aufnahmen in 14 Tagen im November 2001 in einer Pause zwischen Filmaufnahmen zur DVD "The Story So Far" und der nächsten Tour. Wenn dem so ist, dann Respekt! Man hört dem Album davon nichts an. Alle Songs wirken durchaus komponiert und ausgereift. Die Produktion ist sehr gut.

Die einzelnen Tracks sind nun weniger ein Soundtrack zum "Herr der Ringe" (obwohl man sich einige Titel durchaus als Filmmusik vorstellen könnte, z.B. das atmospärische "On The Wings Of Gwaihir") als vielmehr die musikalische Umsetzung einzelner Szenen und Stimmungen aus den drei Büchern. In der Kürze der Zeit (auch der CD-Laufzeit) ist eine vollständige Vertonung des monumentalen Werkes auch irgendwie nicht machbar. Die Musik unterscheidet sich schon ein Stück weit vom gewohnten Mostly Autumn-Sound: Zum einen gibt es viel mehr instrumentale Parts, zum anderen ist der Prog- und Psychedelic-(will sagen: Pink Floyd)-Faktor deutlich im Hintergrund. Dafür gibt es mehr von der folkigen Seite. Der Opener zeigt dazu noch eine ungewöhnlich rockig-heftige Seite der Band, die so bislang noch im Hintergrund geblieben war. Daneben gibt es aber auch die Mostly Autumn-Trademarks wie sehr guten Gesang sowohl männlich wie weiblich, balladeske wie bombastische Sounds gut gemischt und gilmoureske Gitarren-Parts (man beachte vor allem das hammermässige Gitarrensolo zum Ausklang von "Greenwood The Great"!) in ausreichender Anzahl.

Sicherlich eine schöne CD, für die Fans als interessanter Happen zwischendurch, für "Herr der Ringe"-Junkies als weitere Kult-Devotionale. Alle anderen brauchen diese CD vielleicht nicht wirklich ;).
Anspieltipp(s): On The Wings Of Gwaihir
Tschüß
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Re: Mostly Autumn

Beitrag von nixe »

2003: The Fiddler's Shindig
Bild
Songs / Tracks Listing:
1. Overture - Forge of Sauron (4:03)
2. Greenwood The Great (5:13)
3. Dark Before the Dawn (4:28)
4. Spirit of Autumn Past (6:47)
5. Evergreen (7:59)
6. The Last Climb (8:40)
7. Shindig (6:13)
8. Never the Rainbow (4:42)
9. Noise From My Head (3:17)
10. Shrinking Violet (8:26)
11. Heroes Never Die (11:04)

Total Time: 70:52

Line-up / Musicians:
- Bryan Josh 8 lead electric guitars, acoustic 6 + 12 strings, e bow, vocals
- Heather Findlay 8 vocals, Bodhran, tambourine, 6 + 12 string acoustic guitars
- Iain Jennings 8 keyboards, synthesisers, Hammond organ and vocals
- Liam Davison / electric guitars, 6 + 12 string acoustic guitars and vocals
- Angela Goldthorpe / flute, Low & high whistles, recorders and vocals
- Jonathan Blackmore / drums
- Andy Smith / bass
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Re: Mostly Autumn

Beitrag von nixe »

2001 The story so far (DVD)
Bild
Allgemeine Angaben:
Erscheinungsjahr: 2001
Besonderheiten/Stil: live; DVD; Folk; Neoprog; Rock / Pop / Mainstream
Label: Classic Rock Legends
Durchschnittswertung: 9/15 (1 Rezension)

Besetzung:
Bryan Josh lead guitar, vocals
Heather Findlay vocals, guitar, bodhran, tambourine, recorder
Iain Jennings keyboards
Liam Davison guitar
Angela Goldthorpe flute, recorders, vocals
Andy Smith bass guitar
Jonathan Blackmore drums

Tracklist:
1. Porcupine rain
2. Nowhere to hide
3. Evergreen
4. Winter mountain
5. The spirit of autumn past
6. Heroes never die
7. Helm's deep
8. The night sky
9. Dark before the dawn
10. Shrinking violet
11. Never the rainbow
12. Mother Nature
13. Which wood (Bonus-Track)
14. Out of the inn (Bonus-Track)
15. Bonus-Bereich (Rehearsals, Mini-Gallery, Rock-Vault)
von: Henning Mangold

Über nichts könnte ich mich so sehr freuen wie darüber, wenn ich mal mit irgendwas Recht habe. Als ich meine Rezension zu Mostly Autumn's "Passengers" schrieb, äußerte ich die Vermutung, dass das CRL-Label garantiert demnächst einen Haufen DVDs der Band auf den Markt schmeißen werde, und – ich hatte Recht! Es ist ja auch irgendwie logisch: in Zeiten, in denen kein Progfan mehr Radio hören würde, müssen sich die Labels halt was Neues einfallen lassen, damit sich die Hooklines der Progbands in die Trommelfelle fräsen, bevor die nächste Neuerscheinung rauskommt – sonst hören die Fans womöglich noch zwischendurch was von der Konkurrenz! Was läge da näher als regelmäßiges Bildmaterial mit Aufführungen der "Hits" – und das auch noch dargeboten von Leuten, die optisch was hermachen! Und in Zeiten, in denen selbst Musiksender im TV wenig mit Musik zu tun haben, macht sich eben jeder Kunde mit den goldigen Scheibchen sein eigenes Programm.

Wenn jetzt jemand findet, das klingt ja schon im Voraus spöttisch, dann muss er mich irgendwie falsch verstanden haben: Nein, es ist ganz anders, denn wir reden hier immerhin über die allererste DVD von Mostly Autumn, und die war sozusagen deren Einstand bei "Classic Rock Legends", und daran ist nun wirklich nichts auszusetzen; aber sehen wir mal, was es so zu sehen gibt:

Vorweg: diese DVD enthält ein mehr oder weniger vollständiges (davon später) Live-Konzert der Gruppe (aus dem "Mean Fiddler" in London), das einen recht ordentlichen Sound bietet (besser als auf der gleichnamigen CD), und dazu eine Bildregie, die tatsächlich die ganze Band ausgewogen berücksichtigt und einen Filmeindruck vermitteln soll. Das heißt, wer einen abend- und wohnzimmerfüllenden 16:9-Bildschirm sein eigen nennt, kann sich bei dieser DVD fühlen, als wäre er live dabei (und ich kann das in etwa beurteilen, denn ich habe Mostly Autumn kurz vor dieser Veröffentlichung in Aschaffenburg gesehen, und da weiß ich ja, wie die während eines Gigs so aussehen). Auch die Lightshow im "Fiddler" ist interessant: neuerdings setzt die Band ja auch Laser ein; hier zwar noch nicht, aber das gefächerte Licht deutet schon den Weg dorthin an.

So weit das Konzert als solches; hatte ich schon erwähnt, dass da was fehlt? Nun, ich sag mal so: die Tracklist auf der Cover-Rückseite ist einfach nur ein Witz vom Label, der zwar nicht witzig ist, aber trotzdem erzählt werden muss: der angeblich letzte Song ("Shindig") hat es gar nicht auf diese DVD geschafft, aber was soll's – er kam auf die nächste, da sind die bei CRL großzügig, und der Rest der Tracklist stimmt zwar einigermaßen, aber dafür kann man die angegebene Reihenfolge vergessen; wer die richtige wissen will: ich habe es mir erlaubt, oben die Songs so anzugeben, wie man sie wirklich hört, und mich über die Cover-Druckversion schlichtweg hinweggesetzt – man gönnt sich ja sonst keine Frechheiten...

Etwas eingeschränkt wird – meiner unmaßgeblichen Meinung nach – der "richtige" Konzertgenuss dadurch, dass zwischendurch immer wieder Bildmaterial eingefügt wird, das gar nicht zum Konzert gehört; das fängt an mit kurzen Interview-Ausschnitten einzelner Musiker zwischen den Titeln. Hinzu kommt noch, dass mitten in den Performances plötzlich Schnitte in die Probenarbeiten gemacht werden; diese Schnitte sind zwar technisch geschickt gemacht (die Mundbewegungen der jeweiligen Sänger passen perfekt zusammen), aber ich finde, so etwas hätte eher ins Bonus-Material gehört: ich möchte mich bei den technischen Möglichkeiten der DVD schon selbst entscheiden können, was ich wann sehen will – zumal der Sound zu den Probenbildern immer noch der Live-Sound ist (anders wäre es natürlich auch akustisch wohl kaum zu ertragen).

Zudem muss man sich außer den erwähnten Schnitten auch noch plötzliche Übergänge in Videos anschauen (bei "Evergreen" z.B. sieht man die Leute plötzlich an Baumstämmen stehen und singen, und da passen die Instrumente dann auch nicht recht zu dem, was man hört).

Sehr positiv zu bewerten ist allerdings die ausgewogene Songauswahl: Ruhe und Rock wechseln sich sinnvoll und abgerundet ab, bevor spätere Darbietungen dieser Band auf späteren DVDs für meinen Geschmack ein wenig zu langatmig geraten sind.

Als Bonus-Material bietet diese Scheibe dann noch mehr Rehearsals (zu "Winter mountain") und eine Mini-Gallerie, die ich verzichtbar finde, weil man erstens genügend Bilder der Band in Bewegung gesehen hat, und weil diese Standbilder dann auch nur im kleinen Format mitten im Hauptmenü gezeigt werden. Der Rest des anwählbaren Materials ist Werbung vom Label, die ja bei CRL allgemein schwer zu vermeiden ist...

Live-Aufnahmen dieses Konzerts sind zugleich mit der DVD auch auf CD unter demselben Titel erschienen; die CD enthält natürlich weniger Songs, weil nicht mehr draufgepasst hätten; die Gesamtspieldauer der DVD beträgt ungefähr 90 Minuten.
Tschüß
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Re: Mostly Autumn

Beitrag von nixe »

2003 The next chapter (DVD)
Bild
Allgemeine Angaben:
Erscheinungsjahr: 2003
Besonderheiten/Stil: DVD; Folk; Neoprog; Rock / Pop / Mainstream
Label: Classic Rock Legends
Durchschnittswertung: 5/15 (1 Rezension)

Besetzung:
Bryan Josh guitar, vocals
Heather Findlay vocals, guitar, recorder, bohdran
Iain Jennings keyboards, vocals
Liam Davison guitar,vocals
Andy Smith bass
Angela Goldthorpe flute, vocals, recorder
Jonathan Blackmore drums
Gastmusiker:
Troy Donockley pipes, whistles

Tracklist:
1. Forge of Sauron (Live (Mean Fiddler))
2. Greenwood the great (Live (Mean Fiddler))
3. The gap is too wide (Filmed in Borrowdale Valley)
4. Never the rainbow (Live at Trenton/New Jersey)
5. Noise from my head (Live at Trenton/New Jersey)
6. Please (Live at Canterbury)
7. The last climb (Filmed in Borrowdale Valley; Sound Live at Canterbury)
8. Shindig (Live (Mean Fiddler))
9. Spirit of autumn past (Live at Trenton/New Jersey)
10. Prints in the stone (Filmed in Borrowdale Valley)
11. Mother Nature (Filmed in Borrowdale Valley; Sound from Canterbury)
12. Something in between (Promotional film)
13. Goodbye alone (Filmed in Borrowdale Valley)
14. Pure white light (Bonus-Track)
von: Henning Mangold

Dieses sollte – zumindest auf DVD – also das "nächste Kapitel" von Mostly Autumn werden: gerade waren sie beim neuen Label gelandet, schon waren sie auch wieder zu sehen – und ich falle auch noch drauf rein und kaufe mir das Teil (weil die ja optisch so viel hermachen: ich weiß, was ihr jetzt denkt, an wen ich dabei denke, und ihr habt ja Recht...:-)).

Aber es ist doch witzig: da surfe ich durch's Web, weil ich ja oben einen Coverscan einsetzen will, der eben wie das Cover zur DVD aussehen soll und nicht wie das fast gleiche Cover der "Passengers"-CD. Und was finde ich? Fast nichts! Wenn ich diese Leere im Netz richtig gedeutet habe, dann bedeutet das, diese DVD ist nur noch als Ladenhüter in manchen Web-Versandhäusern zu haben (übrigens findet sie auch in der Diskographie der offiziellen Band-Website keinerlei Erwähnung mehr).

Keine Ahnung, wer nun gedacht hat, diese Scheibe braucht eigentlich keiner mehr – ich bin jedenfalls seiner Meinung.

Das Ganze beginnt mit einer Live-Darbietung von "Forge of Sauron" aus dem "Mean Fiddler" in London – tolles Stück eigentlich, hat was von "Spiel mir das Lied vom Tod", wären da nur nicht diese Nachteile, die mich fast ganz von der Musik ablenken: da werden zwischendurch die Musiker eingeführt wie beim Starring einer TV-Serie, dann sieht man sie vor Stadt-Impressionen aus New York – wahrscheinlich, damit keiner mehr denkt, die machen nur Bauernmusik. Und der Sound? Nun, wir sind von der "Story so far"-DVD Besseres gewöhnt. Hier ist er breiig, ungeschickt abgemischt, dumpf produziert, wirklich kein Futter für die Ohren. Die Leute müssen jetzt schon optisch total gut rüberkommen, damit man sich das länger antut (und – welch Zufall: der beste Sound, den man hier Live zu hören bekommt, ist der zu "Shindig" – wir erinnern uns: der sollte eigentlich auf die "Story"-DVD, er gehört auch dorthin, war dort aber aus irgendwelchen Gründen weggelassen worden).

Man kann ja mal zwischendurch in die Credits schauen: in den Liner-Notes wird betont, dass der Live-Mitschnitt von "Evergreen" keinerlei Overdubs enthält. Hm, denke ich: heißt das nun, alle anderen Aufnahmen sind also nachgebessert? Oder bin ich da nur durch Plakate der Bundesregierung vorbelastet, auf denen es mal hieß: "Jugend ohne Drogen!", was man ja deuten kann im Sinne von "Alter mit Drogen!?" Ach, ich weiß es nicht – und ich muss ja auch nicht alles wissen.

Jedenfalls sieht man in den letzten Bildern der "Forge"-Darbietung, wie die Band mit ihren Trophäen dasteht (irgendwelchen goldenen, blechernen, bronzenen, was weiß ich wie legierten Schallplatten), und dann kommt der von mir befürchtete Schnitt hin zum Borrowdale Valley, sie spielen dort am Wasser "The gap is too wide", das heißt, es handelt sich um ein Musikvideo im Freien, und ich mag Musikvideos nicht besonders; das Borrowdale Valley im Lake District ist zwar echte und dazu schöne Landschaft, aber mit Musik hat das für mich nichts zu tun, zumal die ihr Equipment fast im Wasser stehen haben (während "Mother nature" stehen sie auch noch im Regen).

Das wird alles auch noch schlimmer: Es kommen noch Livemitschnitte aus Canterbury im August – in glühender Sommerhitze: die Kamera fängt jedes umher fliegende Insekt ein, und davon sind hier ganze Schwärme im Umlauf. Die Heather steht die meiste Zeit offenbar erschöpft auf der Bühne, den anderen geht's anscheinend auch entsprechend, sie spielen auch ganz behutsam die eher getragenen Songs, aber immerhin gefällt's dem Publikum.

Viel mehr muss man über die Grundstimmung dieser DVD kaum noch sagen: sie plätschert eben so vor sich hin wie der Bach im Borrowdale Valley. Ab und zu kommen wieder New York bzw. Trenton, New Jersey ins Bild, dann geht's wieder ins Valley, wo Josh in einem Video erneut Trauerarbeit wegen seines verstorbenen Vaters leistet, und ich gebe zu: die Gefühle, die dort ins Bild gesetzt werden, sind ganz sicher ehrlich gemeint, aber wie der alte Mann mit Pfeife den Berg hinaufsteigt, Josh ihm folgt, ihm die Hand reicht, während der alte Mann im optisch-farblich verfremdeten Bild verschwindet, das ist filmisch gesehen ein tiefer Griff in die Mottenkiste des Kintopp.

Noch schlimmer sind für meinen Geschmack die Aufnahmen zu "Prints in the stone": Liam Davison hängt an einem niedrigen Felsen, kaum passend zu den Lyrics "...and I start to climb" – das halte ich schon fast für eine filmische Katastrophe (und an der Kleidung sieht man auch noch deutlich, dass das Video aus verschiedenen Film-Sessions besteht).

Nun erwartet ja niemand, dass Musiker geniale Filmregisseure sind. Aber wie Mostly Autumn hier versuchen, sich vielseitig und abwechslungsreich zu präsentieren, wobei sie immer die gleichen Bilder verwenden, das kann mich schon ganz schön anöden.

Was es sonst noch gibt? Nun, da wäre ein echter Bonustrack (auf Studio-CD nicht erhältlich!), und zwar "Noise from my head" – der war zu den "Last Bright Light"-Sessions entstanden, wurde aber nur Live gespielt. Das ist wohl auch gut so: so eine flotte und zugleich eintönige Langeweile ist mir lange nicht vor die Ohren gekommen, die muss ja geradezu mit NYC-Bildern aufgepeppt werden.

Nun war ja – wie es das Cover schon zeigt – die "Passengers" das nächste neu anstehende Album der Band, und zu diesem Anlass gibt es noch zwei neue Titel daraus, dargeboten in einem Promo-Film (die "Zugabe" ist erweitert mit Proben-Bildern aus dem Gehöft der Band; die sehen so aus, wie Rehearsals eben so aussehen), und im Film sieht man gleich darauf in verfremdeten Lichteffekten die Musiker nebeneinander stehend und dazu eine Weltall-Landschaft; früher hätte man das "futuristisch" genannt, aber im Falle von Mostly Autumn wirkt das wieder wie ein weiterer Versuch, ihr ländlich orientiertes Image zu erweitern (wahrscheinlich, damit sie umso selbstbewusster die langweilige Lagerfeuer-Romantik zu "Goodbye alone" zum Schluss des DVD-Hauptprogramms inszenieren konnten).

Nun, ich denke, da habe ich mal wieder mehr als genügend Worte über eine Scheibe verloren, die ich als verzichtbar ansehe; jede Studio-CD der Band ist ergiebiger als diese wenig stimmige Sammlung. Vielleicht hätte man sie lieber "Rarities" nennen sollen, anstatt sie als "nächstes Kapitel" anzukündigen: so viel Kapitel-Entwicklung gibt's bei denen nun auch wieder nicht – Mostly Autumn sind und bleiben Mostly Autumn, und das reicht mir auch völlig.
Tschüß
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2003 At the Grand Opera House (DVD)
Bild
Allgemeine Angaben:
Erscheinungsjahr: 2003
Besonderheiten/Stil: live; DVD; Folk; Neoprog; Rock / Pop / Mainstream
Label: Classic Rock Legends
Durchschnittswertung: 10/15 (1 Rezension)

Besetzung:
Bryan Josh lead vocals, lead electric and acoustic guitars
Heather Findlay lead vocals, acoustic guitar, whistle, bodhran, tambourines
Iain Jennings keyboards, backing vocals, string arrangements
Jonathan Blackmore drums
Liam Davison slide, electric and acoustic guitars, backing vocals, E-bow
Andy Smith bass guitar
Angela Goldthorpe flute, recorders, backing vocals, keyboards, string arrangements
Gastmusiker:
Troy Donockley Uillean pipes, low whistles, Bouzouki, electric guitars
Members of The Micklegate Singers choir
'Synthesis' String Quartet violins, viola, cello

Tracklist:
1. Caught in a fold
2. The dark before the dawn
3. Answer the question
4. Goodbye alone
5. Passengers
6. Distant train
7. The gap is too wide
8. Bitterness burnt
9. Never the rainbow
10. Smoke on the water
11. Comfortably numb
12. Pass the clock
13. Behind the scenes (Dokumentation)
14. Concert Projection Films ("Starscapes; Tolkien; Metropolis")
von: Henning Mangold

Nach der von mir bemängelten Öde ihrer "Next chapter"-DVD präsentierten die Queens and Kings des "Pink Folk" endlich wieder einen richtig großen Wurf und ließen sich im "Großen Opernhaus" von York filmen. Gute Nachricht vorweg: das Konzert (ja, es ist ein solches, richtiges, kein zusammenhangsloses Stückwerk!) hat keineswegs eine steife Opern-Atmosphäre, nur der Saal ist eben ein Opernhaus, aber es herrscht lockere Stimmung und das Publikum begeistert sich ganz freiwillig und ohne Zwang: kein Wunder, hier wird was geboten!

Nun beginnt zwar erstmal alles wie üblich: Das Konzert-Intro zeigt im Zeitraffer, wie sich der Saal füllt (ich wünschte, in Wirklichkeit fingen Konzerte auch so zügig an), wieder kommen kurze Interview-Fetzen, aber schon gleich mit "Caught in a fold" geht's in medias res: da hat die Heather einen wirklich tollen Song für das "Passengers"-Album geschrieben, der auch Live gut rüberkommt (ich hatte das geahnt). Toll ist auch der Übergang zu "Answer the question" – jetzt scheint die Band verinnerlicht zu haben, was gute Konzerte ausmacht: nicht immer nur "Song by song"-Hausmannskost mit Pausenbrot, sondern möglichst nahtlose Übergänge.

Dann folgt mit "Goodbye alone" der erste Song, zu dem auf der Leinwand hinter der Bühne eine Story in Bildern erzählt wird – in diesem Fall natürlich zum Thema "Tolkien". In ähnlicher Bildbegleitung wird der Song "Passengers" vorgeführt (mit den Weltallbildern, die auch schon der dazugehörige Promo-Film auf der vorausgegangenen DVD gezeigt hatte), und das Instrumentalstück "Distant Train" wird mit Bildern aus dem Fritz-Lang-Klassiker "Metropolis" augen- und ohrgerecht serviert. Und wer die Bilder ungestört genießen will, kann sich im Bonusbereich der DVD die dazugehörenden Filme auch ohne Bühne anschauen; das nenne ich eine gelungene Nutzung der DVD-Vorteile.

Natürlich muss die Leinwand auch für Wolkenbilder herhalten, wie sie zu "The gap is too wide" bereits auf der "Next chapter"-DVD zu sehen waren. Dieser Song (von Jennings geschrieben) fällt in die Rubrik "Trauerarbeit" (er entstand zum Andenken an Jennings' verstorbene Mutter), und der ist m.E. schon irgendwie zu lang, zu atmosphärisch, zu gewollt transzendental – ich glaube, nur Keyboarder können solche Musik schreiben (und tun es manchmal etwas zu ausgiebig). Immerhin bietet sein Rahmen hier aber Gelegenheit, auch die zusätzlichen Musiker (Streicher und Chor) optisch angemessen in Szene zu setzen, und in diesem Sinne ist das schon okay. Auch gelegentlich wieder vorkommende Proben-Bilder will ich hier mal nicht als störend klassifizieren: in ihnen werden nämlich ebenfalls die Streicher gezeigt.

Irgendwann ist es dann so weit: "It's time to rock!" Mit dieser Ankündigung kann es von dieser Band nur "Never the rainbow" geben! Okay, das kommt gut; der Song besticht Live vor allem durch ein tolles Orgelsolo von Jennings, die Lightshow wirbelt nur so durch die Ecken, und die Heather hat sich inzwischen umgezogen, trägt jetzt ein rotes Corsagenkleid und einen Hut auf dem Kopf und sieht mal wieder umwerfend aus (vor allem natürlich wegen des Hutes... :-)). Ich glaube, ich muss ihr mal eine Mail schicken mit den Worten "I know what I like (in your wardrobe)".

Ja, und dann nähert sich die Show auch schon ihrem denkwürdigen Ende entgegen: es wird weitergerockt, und zwar mit dem unsterblichen Deep Purple-Klassiker "Smoke on the water". Nun gut, diesen Song spielt wirklich jede Schülerband, und jedes Mal kann man sich fragen, ob denen denn nichts Anderes einfällt, aber für Mostly Autumn ist das schon was Außergewöhnliches, und die Heather singt das total überzeugend; damit nicht genug, hat die Band in Gestalt des Multiinstrumentalisten Troy Donockley, der jetzt eine zusätzliche Gitarre spielt, die nötige Rockbasis für den Song geschaffen – gestützt durch zusätzliche Keyboards (gespielt von der Angela) und eine Suchscheinwerfer-Lightshow. Das ist so toll, dass an dieser Stelle das Konzert hätte enden dürfen, getreu nach dem Motto "Wenn's am schönsten ist, soll man aufhören".

Aber dann muss natürlich noch ein Pink Floyd-Cover her, und es gibt "Comfortably numb". Hm, könnte sich der Pink Folk-Fan nun denken – wieso eigentlich nicht? Die Gründe sind ganz einfach: in ihren eigenen Werken mögen sich Mostly Autumn an Pink Floyd anlehnen, so viel sie wollen – covern können sie sie nicht. Der Sound kommt dünn, Heathers Stimme passt gar nicht rein (sie sollte den Job komplett Bryan Josh überlassen), der Schrei nach dem Nadelstich ("just a little pin-prick") wird hier mit einer Art Instrumental-Tusch total verkitscht und verkleistert, und der Schlussteil ist so schleppend-bieder, als würde eine Armee von Schnecken über Gitarrensaiten kriechen. Das alles überzeugt mich so wenig, dass ich unbedingt die DVD sehen muss, auf der Mostly Autumn NUR Coverversionen von Floyd zeigen!

Den endgültigen Schluss bildet das mehrteilige "Pass the clock": nicht schlecht ist das, denn der Song wartet mit mehr Material auf, als man ihm am Anfang zutraut. Schade ist nur, dass besagter Multiinstrumentalist Donockley hier recht nette Pipes spielt, die wegen der Abmischung aber kaum zu hören sind.

Und wenn dann wirklich Schluss ist, kommt noch eine witzige filmische Idee: die Band geht in den Backstage-Bereich, die Kamera folgt ihr, es wird angestoßen, und der Zuschauer kommt sich vor, als hätte er einen Pass für das Allerheiligste. Dazu passt auch, dass die DVD so programmiert ist, dass man danach unmittelbar in das Menü geleitet wird, das einen in die Backstage-Dokumentation befördert...

Abschließend urteile ich, dass der Mostly-Autumn-Fan diese Scheibe haben sollte – vorausgesetzt, er steht mehr auf Konzertmitschnitte als auf Videos. In der Soundabmischung schätze ich das Album zumindest als befriedigend ein, in der Bildregie als vorbildlich.
Tschüß
nixe

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Re: Mostly Autumn

Beitrag von nixe »

2003 Passengers
Bild
Allgemeine Angaben:
Erscheinungsjahr: 2003
Besonderheiten/Stil: Folk; Melodic Rock / AOR; RetroProg
Label: Classic Rock Legends
Durchschnittswertung: 10/15 (2 Rezensionen)

Besetzung:
Bryan Josh vocals, guitars
Heather Findlay vocals, bodhran, tambourines
Iain Jennings keyboards, backing vocals
Angela Goldthorpe flute, recorders, backing vocals
Liam Davison guitars
Andy Smith basses
Jonathan Blackmore drums
Gastmusiker:
Troy Donockley whistles, pipes, bazouki
Chris Leslie violin
Marissa Claughan cello
Damian Wilson backing vocals
Mark Atkinson backing vocals

Tracklist:
1. Something in between 3:52
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
2. Pure white light 4:33
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
3. Another life 4:37
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
4. Bitterness burnt 4:57
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
5. Caught in a fold 3:52
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
6. Simple ways 6:14
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
7. First thought 4:47
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
8. Passengers 6:06
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
9. Distant train 4:50
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
10. Answer the question 5:02
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
11. Pass the clock (Part 1) 2:41
12. Pass the clock (Part II) 5:50
13. Pass the clock (Part III) 3:39
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
Gesamtlaufzeit 61:00
von: Henning Mangold

Wenn ich an diese Band denke, vergleiche ich gern das, was sie in letzter Zeit gemacht haben, mit dem, was ihre Prog-Pink-Folk-Fans so alles hätten erwarten können:

Da waren sie für drei lange und gehaltvolle Alben bei Cyclops, wurden in der Progpresse schon fast über Gebühr gelobt, dann wechselten sie angesichts zunehmenden Erfolgs zum Label "Classic Rock Legends", von wo aus sie nacheinander alles Mögliche auf den Markt schmissen – darunter eine "Anthologie" mit Neuaufnahmen bisheriger Songs, die wohl sehr lückenhaft gewesen sein muss, wurde sie doch sofort durch eine "komplette" Anthologie auf 2 CDs ersetzt. Dazu gab's mindestens drei Livealben, eine DVD dazu, dann ein Tolkien-Album passend zur Film-Hysterie. Und nun? Nun kommt einfach mal ganz nebenbei ein "richtiges" neues Album raus (Promos dazu gibt's schon seit Monaten, aber bis zum Veröffentlichungstermin musste es freilich erst Herbst werden – das ist man dem Bandnamen wohl schuldig).

Kein Wunder, dass ich mit sehr großer Skepsis an diese Scheibe rangegangen bin. Wenn ich bloß an dieses CRL-Label denke: andere Firmen stöbern ja auch gelegentlich in Rumpelkammern, aber dieser Verein schafft es obendrein, sich seine eigenen Rumpelkammern ganz bewusst erst anzulegen, wahrscheinlich um dann später darin zu stöbern – siehe deren Emissionsmenge von Uriah-Heep-Recycles sowie diese vielen DVDs diverser Bands mit Roger-Dean-Covern. Und ausgerechnet die sollen der passende Umgang für Mostly Autumn sein?

Also rein mit der Scheibe und Schluss mit pessimistischen Hochrechnungen. Was soll ich sagen: Der Opener enttäuscht mich schon gleich – Folk-Pop, locker, flockig, rhythmisch (obwohl die nicht-vokalen Teile schon wieder ganz gut rüberkommen). Aber das wird mühelos getoppt: Track 2 ist viel schlimmer – wichtigtuerischer Flüster-Grummel-Gesang mit U2-Gitarre, einfach nur schrecklich. Dann dachte ich: "Wetten, dass jetzt 'ne Schnulze kommt?" – Kommt auch, aber immerhin eine mit floydiger Orgel. Darauf folgt eine fast reinrassige Folk-Stilübung von Heather Findlay zum Gedenken an ihren früh verstorbenen Vater. Ja, und dann?

Und dann wird's richtig gut, ausgerechnet dann, wenn ich dem Teil schon nichts mehr zutraue: "Caught in a fold" ist auch von Findlay (!) und hätte einen guten Tull-Rocksong abgeben können, ist auch mit Flöte und ansprechender Bauernrock-Rhythmik (und Heathers Stimme ist hier kräftig wie selten). Dann "Simple ways": ein echter Knaller – ruhig, geheimnisvoll-hypnotisch und bombastisch zugleich, hätte glatt auf "Last bright light" gepasst, vor allem wegen der instrumentalen zweiten Hälfte ist es das wohl beste Stück der CD. Auch das folgende "First thought" mit einer Gitarre, die an Marillion in der frühen Hogarth-Phase erinnert, ist ein hörenswerter Song, wenn auch vielleicht nicht ganz so wie das darauf angestimmte Titelstück "Passengers", das Piano-getragen beginnt und zum Schluss die volle Gilmour-Gitarren-Breitseite gibt; dann kommt sogar noch ein Instrumentalstück, geschrieben vom Keyboarder Jennings, ein rasanter Übergang von dort zum wieder poppigeren "Answer the question", das aber spannend aufgebaut ist und mit einem guten Piano zuschlägt, und zu guter Letzt ein dreiteiliger Abschluss des Albums.

Ja, und? Ist das nun eine positive oder negative Rezi? Ich sag's mal so: wenn ich so was lese wie "Die Band hat jetzt endlich ihren eigenen Weg gefunden" oder ähnlichen Schmus, dann denke ich nur: ihr könnt mir alle viel erzählen, aber ich sehe (und höre) es anders: was Mostly Autumn gefunden haben, ist eine Position am Scheideweg: sie stehen jetzt genau an dem Punkt, an dem sie ihren bisherigen Prog-Anspruch festhalten oder Gefahr laufen können, dass der Schatten von Blackmore's Nacht über sie fällt (diese fahrenden Sänger werden übrigens im Booklet mit Danksagungen bedacht). Ich halte mich nun zwar für keinen Pessimisten, frage mich aber, wann je eine Band den womöglich weniger lukrativen Weg gewählt hat...

Daher meine Empfehlung: wir sollten genießen, was es an diesem Album noch zu genießen gibt, und uns ansonsten schon vor dem nächsten Album fürchten. Aber das dauert noch: wetten, dass es vorher mindestens noch eine DVD, eine Best-Of, ein Livealbum und vielleicht einen Sampler mit Folk-Coverversionen geben wird...?
Anspieltipp(s): Caught in a fold; Simple ways
von: Thomas Kohlruß

Da hat mir doch Kollege Henning die "Passengers"-Rezi vor der Nase weggeschnappt... na ja, es hat etwas gedauert, bis ich, die in Deutschland leider nicht so ganz einfach erhältliche, neue CD von Mostly Autumn in Händen hielt. Auch wenn es als "Fan-Boy" (kaum eine Band hat mich in den letzten Jahren so schnell und nachhaltig erobert wie Mostly Autumn, ausgenommen vielleicht Porcupine Tree...) immer gefährlich ist, sich zu äussern, ich will trotzdem eine kleine Gegenmeinung zu Henning's Rezension schreiben. Zitat: "...„Die Band hat jetzt endlich ihren eigenen Weg gefunden“ oder ähnlichen Schmus..." Ja, da fühle ich mich doch angesprochen...

...zuerst: Eigentlich teile ich (fast) alles, was Henning geschrieben hat, so werde ich das nicht wiederholen. Nur sehe ich es eben positiver. Auch die Tendenz zu überzogener Kommerzialisierung sehe ich sehr wohl und finde es schade. Aber da muss man ja nicht alles mitmachen.

Was ich anders sehe: Die CD wird schon ab dem dritten Track gut, ab da werden Fans und solche, die es werden wollen gut bedient. Ab Track 5 werden dann alle, die gute, atmosphärische Musik lieben gut bedient. Das Album beginnt mit einem fast schon Mostly Autumn-typischen Gimmick, in dem vor dem eigentlichen Beginn von "Something In Between" einige Sekunden das ausklingende "Mother Nature" von "The Last Bright Light" erklingt. Ein "Link" zwischen den Studioalben wurde schon zwischen den ersten beiden Alben benutzt. Überhaupt gibt es durchweg die typischen Mostly Autumn-Trademarks zu hören: floydige Gitarren, melodische bis neoproggige Keyboard-Passagen, "Engelsgesang" von Heather, folkige Parts usw...

Schwächen gibt's aber auch: Es stimmt schon, ein bisschen sind Mostly Autumn wieder von Pfad abgekommen. Insgesamt sind auch die starken Titel des Albums etwas schwächer, als die Songs auf den vorangegangen Alben. Es hat also leider keine Weiterentwicklung stattgefunden. Und mit "Something In Between" (zwar schon ein typischer Bombast-Rocker, aber ziemlich nah am AOR-Mainstream) und dem sehr eigenwilligen, vielleicht nicht ganz gelungenem Experiment "Pure White Light" sind zwei eher schwache Songs ausgerechnet die Opener. Aber andererseits hat es ja gute Tradition, dass sich Mostly Autumn-Alben von Beginn zum Ende steigern...


Ist das nun eine gute oder schlechte Rezi? fragt sich Henning, ich sage: Daumen hoch!
Anspieltipp(s): Caught In A Fold, Distant Train
Vergleichbar mit: den bisherigen Mostly Autumn-Studioalben ;-)
Tschüß
nixe

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Re: Mostly Autumn

Beitrag von nixe »

OK, ich würde auch sagen, das Passengers eine neue Ära bei Mostly Autumn eigeleitet hat, aber war sie schlechter: NEIN!!! Es war einfach nur eine WeiterEntwicklung, für die nächsten paar Alber mit Heather.
& VermarktungsStrategisch taten sie eigentlich einen Schritt in die richtige Richtung! Haben doch Cyclops sehr dafür gesorgt, sie als GeimTip zu handeln, denn erst durch Classic Rock Legends wurden sie preislich erschwinglich & vorallen, sie kamen in die Läden & fanden ein breiteres Publikum!!! Durch eben diese DVDs, ok, qualitativ nicht immer die beste Option, & die dann als DCD veröffentlichte best of bekam ich die Möglichkeit, mich für diese Band zu interessieren & ich habe es nicht bereut :laie_69:
Tschüß
nixe

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