Little Feat
Verfasst: Mo 2. Jul 2012, 21:46
Biografie:
Little Feat , 1968 in Los Angeles von dem am 13. April 1945 in Los Angeles geborenen Lowell George (g, harm, voc) aktiviert, ließen auf ihren von der internationalen Kritik hochgelobten LPs die uramerikanische Legende vom ungebärdigen Freisein "on the road" in einer Symbiose aus anarchistischer Primitivfolklore und rocktechnologischer Finesse aufklingen. Lieder von Motels, Männern und Motoren fügten sich in brutaler Schönheit und raubeiniger Sentimentalität zum Songszenario eines Déjà-vu-Amerika, "mit dem spontanen Überraschungseffekt von beleuchteten Werbetafeln, die am geöffneten Autofenster vorbeirasen" ("Rolling Stone").
Die Saga der Band war bestimmt von der Diskrepanz zwischen Kritikerbegeisterung und Publikumsdesinteresse. Lowell, gepriesen wegen seines handfest heulenden Slide-Gitarrenspiels, hatte seine Mythen-Mitmacher aus zwei Bands seiner Westcoast-Vergangenheit geholt: Bill Payne (p, org), Richard Hayward (dr) von der Fraternity of Man, Roy Estrada (bg) von Frank Zappas Mothers of Invention. Die in dieser Besetzung eingespielte LP Little Feat (1971) enthielt den exemplarischen Fernfahrersong Willin’ und wurde von zahlreichen Rezensenten als "Meisterwerk" apostrophiert. Ähnliches Lob erfuhren weitere LPs, auf denen Estrada durch Kenny Gradney ersetzt wurde und Sam Clayton (perc), Paul Barrère (g) hinzukamen.
Der mangelnde kommerzielle Erfolg zehrte am Selbstbewusstsein des Sextetts und bedrohte mehrfach den Zusammenhalt der Lowell-Gang. Es gelang Little Feat jedoch trotzdem, ihren charakteristischen Tripelklang aus instrumentalem Sarkasmus à la Mothers, schwarzem Bluesfeeling und weißem Countrysentiment vom hohen Startniveau aus zu verfeinern. Mit dem Last Record Album (1975) schwächte die Band unter verstärktem Einsatz von Payne und Barrère den schrägen Hollywood-Glamour eines "Easy Rider"-Lebensgefühls in ihren Songs ab und wandte sich verstärkt jazz- und funkorientierten Instrumentalimprovisationen zu. 1979 löste sich George von der Gruppe, die seine Cartoon-Vision eines liebenswert flippigen Amerika nicht mehr teilte, und ging mit Material aus seiner Solo-LP Thanks I’ll Eat It Here auf Tournee.
Nach einem Konzert in Washington, D. C., starb der an den Folgen einer schweren Hepatitis leidende, zu 270 Pfund aufgedunsene Musiker am 29. Juni 1979 in Arlington, Virginia, an einer Herzattacke. Seine ehemaligen Partner stellten die mit ihm begonnene LP Down On The Farm fertig und gingen dann eigene Wege. Das 1981 veröffentlichte Doppelalbum Hoy-Hoy!, eine Kollektion von Live-Aufnahmen, Studio-Outtakes und Hommagen von George-Freunden wie Linda Ronstadt, "erhellte auf nostalgische Weise, dass die siebziger Jahre keineswegs bloß ein schwarzes Loch waren" ("Village Voice"). Die Erinnerung an jene Zeit festigten Payne, Barrère, Hayward, Gradney, Clayton mit den Neuzugängen Fred Tackett (g), Craig Fuller (voc), als sie 1987 Little Feat wieder antreten ließen. Die "unerwartete, aber willkommene Rückkehr" ("New Musical Express") belebte allerdings auch die Erinnerung an ihren verstorbenen Leader: "Die Lorbeeren, auf denen sich Little Feat ausruhen, gehören Lowell George" ("New York Times").
Fullers Timbre kam dem von George nahe, und die Band brillierte instrumental in gewohnter Weise, Songs im Stile eines Willin’ oder Long Distance Love blieben jedoch aus. Dem erfolgreichen Album Let It Roll (1988) folgte 1990 Representing The Mambo, beide immer noch im übermächtigen Schatten Georges. Als 1995 Fuller für Ain’t Had Enough Fun gegen die Sängerin Shaun Murphy ausgetauscht wurde, riss eingefleischten Fans der Geduldsfaden: "Melissa Etheridge für Arme plus Band", giftete Jörg Gülden im deutschen "Rolling Stone".
Ein knappes Jahrzehnt später und um die Hörerlebnisse Live From Neon Park (1996), Under The Radar (1998), Chinese Work Songs (2000) reicher, war die Diagnose immer noch richtig. Zu High Wire Act. Live In St. Louis 2003 formulierte sie Peter Felkel im "Musikexpress" so: "Wenn Bill Payne der Kopf von Little Feat ist, Paul Barrère Hand und Fuß und das kompetente Rhythmusgespann Richie Hayward, Sam Clayton, Kenny Gradney – äh – der Rest, dann war Lowell George das Herz der Gruppe. Leider hörte dieses Herz schon 1979 zu schlagen auf, doch der Körper bewegte sich nach dem ersten Schock einfach weiter – mehr schlecht als recht indes und auch seltsam ungelenk."
Für Raw Tomatoes (2002) gründeten Little Feat ihr eigenes Label Hot Tomato und brachten fleißig weiter CDs und Doppel-CDs wie Ripe Tomatoes, Live At The Rams Head (beide 2002), Kickin’ It At The Barn (2003), Barnstormin’ Live (2005), dazu oft auch DVDs, unter die Leute, denen der eine oder andere Song mit Sicherheit auch gefiel. The Essentials erschienen 2005. Paul Barrère in "Good Times" an die Fans: "Hier sind wir und spielen verschiedene Arten von Musik. Nennt sie Rock, Blues, Jazz oder sonst wie. Hauptsache, ihr kommt zu unseren Shows." 2009 kehrte auch Shaun Murphy der Band den Rücken.
Quelle: http://www.musicline.de/de/artist_bio/Little+Feat
Studio albums:
Little Feat (1971)
Sailin' Shoes (1972)
Dixie Chicken (1973)
Feats Don't Fail Me Now (1974)
The Last Record Album (1975)
Time Loves A Hero (1977)
Down on the Farm (1979) [completed after George's death]
Let It Roll (1988)
Representing the Mambo (1990)
Shake Me Up (1991)
Ain't Had Enough Fun (1995)
Under the Radar (1998)
Chinese Work Songs (2000)
Kickin' It at the Barn (2003)
Join the Band (2008)
Rooster Rag (2012)
Live albums:
Waiting for Columbus (1978)
Live From Neon Park (1996)
Extended Versions (2000)
Late Night Truck Stop (2001)
Live at the Rams Head (2002)
Down Upon the Suwannee River (2003) [a two-disc set]
Highwire Act Live in St. Louis 2003 (2004)
Barnstormin' Live Volume One (2005)
Barnstormin' Live Volume Two (2005)
Rocky Mountain Jam (2007)
Rams Head Revisited (2010)
Little Feat personnel:
Little Feat (1969–72)
Lowell George - vocals, guitar, harmonica
Bill Payne - vocals, keyboards
Roy Estrada - bass, backing vocals
Richie Hayward - drums, backing vocals
Little Feat (1972–79)
Lowell George - vocals, guitar, harmonica
Bill Payne - vocals, keyboards
Paul Barrere - vocals, guitar
Kenny Gradney - bass
Richie Hayward - drums, backing vocals
Sam Clayton - congas, vocals, percussion
Little Feat (1987–93)
Bill Payne - vocals, keyboards
Paul Barrere - vocals, guitar, slide guitar
Craig Fuller - vocals, additional guitar
Fred Tackett - guitar, mandolin, trumpet
Kenny Gradney - bass
Richie Hayward - drums, backing vocals
Sam Clayton - congas, vocals, percussion
Little Feat (1993-Jan. 2009)
Bill Payne - vocals, keyboards
Paul Barrere - vocals, guitar, slide guitar
Shaun Murphy - vocals, tambourine
Fred Tackett - guitar, mandolin, trumpet, vocals
Kenny Gradney - bass
Richie Hayward - drums, vocals
Sam Clayton - congas, vocals, percussion
Little Feat (Jan. 2009-Aug. 2009)
Bill Payne - vocals, keyboards
Paul Barrere - vocals, guitar, slide guitar
Fred Tackett - guitar, mandolin, trumpet, vocals
Kenny Gradney - bass
Richie Hayward - drums, backing vocals
Sam Clayton - congas, vocals, percussion
Little Feat (Aug. 2009–present)
Bill Payne - vocals, keyboards
Paul Barrere - vocals, guitar, slide guitar
Fred Tackett - guitar, mandolin, trumpet, vocals
Kenny Gradney - bass
Gabe Ford - drums
Sam Clayton - congas, vocals, percussion
Official Website: http://www.littlefeat.net
[wik]http://de.wikipedia.org/wiki/Little_Feat[/wik]
Little Feat , 1968 in Los Angeles von dem am 13. April 1945 in Los Angeles geborenen Lowell George (g, harm, voc) aktiviert, ließen auf ihren von der internationalen Kritik hochgelobten LPs die uramerikanische Legende vom ungebärdigen Freisein "on the road" in einer Symbiose aus anarchistischer Primitivfolklore und rocktechnologischer Finesse aufklingen. Lieder von Motels, Männern und Motoren fügten sich in brutaler Schönheit und raubeiniger Sentimentalität zum Songszenario eines Déjà-vu-Amerika, "mit dem spontanen Überraschungseffekt von beleuchteten Werbetafeln, die am geöffneten Autofenster vorbeirasen" ("Rolling Stone").
Die Saga der Band war bestimmt von der Diskrepanz zwischen Kritikerbegeisterung und Publikumsdesinteresse. Lowell, gepriesen wegen seines handfest heulenden Slide-Gitarrenspiels, hatte seine Mythen-Mitmacher aus zwei Bands seiner Westcoast-Vergangenheit geholt: Bill Payne (p, org), Richard Hayward (dr) von der Fraternity of Man, Roy Estrada (bg) von Frank Zappas Mothers of Invention. Die in dieser Besetzung eingespielte LP Little Feat (1971) enthielt den exemplarischen Fernfahrersong Willin’ und wurde von zahlreichen Rezensenten als "Meisterwerk" apostrophiert. Ähnliches Lob erfuhren weitere LPs, auf denen Estrada durch Kenny Gradney ersetzt wurde und Sam Clayton (perc), Paul Barrère (g) hinzukamen.
Der mangelnde kommerzielle Erfolg zehrte am Selbstbewusstsein des Sextetts und bedrohte mehrfach den Zusammenhalt der Lowell-Gang. Es gelang Little Feat jedoch trotzdem, ihren charakteristischen Tripelklang aus instrumentalem Sarkasmus à la Mothers, schwarzem Bluesfeeling und weißem Countrysentiment vom hohen Startniveau aus zu verfeinern. Mit dem Last Record Album (1975) schwächte die Band unter verstärktem Einsatz von Payne und Barrère den schrägen Hollywood-Glamour eines "Easy Rider"-Lebensgefühls in ihren Songs ab und wandte sich verstärkt jazz- und funkorientierten Instrumentalimprovisationen zu. 1979 löste sich George von der Gruppe, die seine Cartoon-Vision eines liebenswert flippigen Amerika nicht mehr teilte, und ging mit Material aus seiner Solo-LP Thanks I’ll Eat It Here auf Tournee.
Nach einem Konzert in Washington, D. C., starb der an den Folgen einer schweren Hepatitis leidende, zu 270 Pfund aufgedunsene Musiker am 29. Juni 1979 in Arlington, Virginia, an einer Herzattacke. Seine ehemaligen Partner stellten die mit ihm begonnene LP Down On The Farm fertig und gingen dann eigene Wege. Das 1981 veröffentlichte Doppelalbum Hoy-Hoy!, eine Kollektion von Live-Aufnahmen, Studio-Outtakes und Hommagen von George-Freunden wie Linda Ronstadt, "erhellte auf nostalgische Weise, dass die siebziger Jahre keineswegs bloß ein schwarzes Loch waren" ("Village Voice"). Die Erinnerung an jene Zeit festigten Payne, Barrère, Hayward, Gradney, Clayton mit den Neuzugängen Fred Tackett (g), Craig Fuller (voc), als sie 1987 Little Feat wieder antreten ließen. Die "unerwartete, aber willkommene Rückkehr" ("New Musical Express") belebte allerdings auch die Erinnerung an ihren verstorbenen Leader: "Die Lorbeeren, auf denen sich Little Feat ausruhen, gehören Lowell George" ("New York Times").
Fullers Timbre kam dem von George nahe, und die Band brillierte instrumental in gewohnter Weise, Songs im Stile eines Willin’ oder Long Distance Love blieben jedoch aus. Dem erfolgreichen Album Let It Roll (1988) folgte 1990 Representing The Mambo, beide immer noch im übermächtigen Schatten Georges. Als 1995 Fuller für Ain’t Had Enough Fun gegen die Sängerin Shaun Murphy ausgetauscht wurde, riss eingefleischten Fans der Geduldsfaden: "Melissa Etheridge für Arme plus Band", giftete Jörg Gülden im deutschen "Rolling Stone".
Ein knappes Jahrzehnt später und um die Hörerlebnisse Live From Neon Park (1996), Under The Radar (1998), Chinese Work Songs (2000) reicher, war die Diagnose immer noch richtig. Zu High Wire Act. Live In St. Louis 2003 formulierte sie Peter Felkel im "Musikexpress" so: "Wenn Bill Payne der Kopf von Little Feat ist, Paul Barrère Hand und Fuß und das kompetente Rhythmusgespann Richie Hayward, Sam Clayton, Kenny Gradney – äh – der Rest, dann war Lowell George das Herz der Gruppe. Leider hörte dieses Herz schon 1979 zu schlagen auf, doch der Körper bewegte sich nach dem ersten Schock einfach weiter – mehr schlecht als recht indes und auch seltsam ungelenk."
Für Raw Tomatoes (2002) gründeten Little Feat ihr eigenes Label Hot Tomato und brachten fleißig weiter CDs und Doppel-CDs wie Ripe Tomatoes, Live At The Rams Head (beide 2002), Kickin’ It At The Barn (2003), Barnstormin’ Live (2005), dazu oft auch DVDs, unter die Leute, denen der eine oder andere Song mit Sicherheit auch gefiel. The Essentials erschienen 2005. Paul Barrère in "Good Times" an die Fans: "Hier sind wir und spielen verschiedene Arten von Musik. Nennt sie Rock, Blues, Jazz oder sonst wie. Hauptsache, ihr kommt zu unseren Shows." 2009 kehrte auch Shaun Murphy der Band den Rücken.
Quelle: http://www.musicline.de/de/artist_bio/Little+Feat
Studio albums:
Little Feat (1971)
Sailin' Shoes (1972)
Dixie Chicken (1973)
Feats Don't Fail Me Now (1974)
The Last Record Album (1975)
Time Loves A Hero (1977)
Down on the Farm (1979) [completed after George's death]
Let It Roll (1988)
Representing the Mambo (1990)
Shake Me Up (1991)
Ain't Had Enough Fun (1995)
Under the Radar (1998)
Chinese Work Songs (2000)
Kickin' It at the Barn (2003)
Join the Band (2008)
Rooster Rag (2012)
Live albums:
Waiting for Columbus (1978)
Live From Neon Park (1996)
Extended Versions (2000)
Late Night Truck Stop (2001)
Live at the Rams Head (2002)
Down Upon the Suwannee River (2003) [a two-disc set]
Highwire Act Live in St. Louis 2003 (2004)
Barnstormin' Live Volume One (2005)
Barnstormin' Live Volume Two (2005)
Rocky Mountain Jam (2007)
Rams Head Revisited (2010)
Little Feat personnel:
Little Feat (1969–72)
Lowell George - vocals, guitar, harmonica
Bill Payne - vocals, keyboards
Roy Estrada - bass, backing vocals
Richie Hayward - drums, backing vocals
Little Feat (1972–79)
Lowell George - vocals, guitar, harmonica
Bill Payne - vocals, keyboards
Paul Barrere - vocals, guitar
Kenny Gradney - bass
Richie Hayward - drums, backing vocals
Sam Clayton - congas, vocals, percussion
Little Feat (1987–93)
Bill Payne - vocals, keyboards
Paul Barrere - vocals, guitar, slide guitar
Craig Fuller - vocals, additional guitar
Fred Tackett - guitar, mandolin, trumpet
Kenny Gradney - bass
Richie Hayward - drums, backing vocals
Sam Clayton - congas, vocals, percussion
Little Feat (1993-Jan. 2009)
Bill Payne - vocals, keyboards
Paul Barrere - vocals, guitar, slide guitar
Shaun Murphy - vocals, tambourine
Fred Tackett - guitar, mandolin, trumpet, vocals
Kenny Gradney - bass
Richie Hayward - drums, vocals
Sam Clayton - congas, vocals, percussion
Little Feat (Jan. 2009-Aug. 2009)
Bill Payne - vocals, keyboards
Paul Barrere - vocals, guitar, slide guitar
Fred Tackett - guitar, mandolin, trumpet, vocals
Kenny Gradney - bass
Richie Hayward - drums, backing vocals
Sam Clayton - congas, vocals, percussion
Little Feat (Aug. 2009–present)
Bill Payne - vocals, keyboards
Paul Barrere - vocals, guitar, slide guitar
Fred Tackett - guitar, mandolin, trumpet, vocals
Kenny Gradney - bass
Gabe Ford - drums
Sam Clayton - congas, vocals, percussion
Official Website: http://www.littlefeat.net
[wik]http://de.wikipedia.org/wiki/Little_Feat[/wik]