Kaipa

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JJG
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Kaipa

Beitrag von JJG »

Viele gute Prog-Bands kommen aus Schweden. Euch werden sicherlich etliche Combos einfallen.

Eine Band die in der Yes-Tradition steht ist zweifellos Kaipa. Das erste Album erschien bereits 1975.
Bis heute ist noch (wieder) der Keyboarder Hans Ludin von den Gründungsmitgliedern vertreten.
Ende der 1970er und Anfang der 2000er war der bekannte Gitarrist Roine Stolt in der Band.

Bombastischer Art-Rock der alten Scule mit folkloristischen und auf dem neuesten Output auch
Anklänge an Prog-Metal kann man hier vernehmen.

Das neue Album kann ich nur empfehlen:

Bild

Einen markanten Gesang gibt es von der Sängerin Aleena Gibson und natürlich von Patrik Lundström zu hören.
Patrik ist der Sänger von Ritual, für mich besitzt er eine große Ausdruckskraft. Mir ist sein Auftritt mit seiner
Combo in Würzburg noch in guter Erinnerung.

Auf der CD ist ein kleiner Sticker zu finden:" For Fans of Yes, Transatlantic, Flower Kings". Musikalisch geht das Album genau in diese Richtung ohne wirklich kopieren zu wollen. Auf den Fotos der Band trägt Lundström ein "Tales-T-Shirt".

Songs:

1. In The Wake Of Evolution 10:57
2. In The Heart Of Her Own Magic Field 5:12
3. Electric Power Water Notes 17:50
4. Folkia's First Decision 2:32
5. The Words Are Like Leaves 5:36
6. Arcs Of Sound 8:21
7. Smoke From A Secret Source 9:23
8. The Seven Oceans Of Our Mind

Besetzung:

Hans Ludin - Keyboards, Vocals
Per Nilsson - Guitars
Morgan Ägren - Drums
Jonas Reingold - Bass
Patrik Lundström - Vocals
Aleena Gibson - Vocals

Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/w/index.php?tit ... iskografie

Reinhören:


Kaipa-Info:
http://www.kaipa.info/
"We are truth made in heaven, we are glorious" (Anderson/Stolt 2016)

Saaldorf
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nixe
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Re: Kaipa

Beitrag von nixe »

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1976 Inget Nytt Under Solen
BildBild
Allgemeine Angaben:
Erscheinungsjahr: 1976 (CD-Reissue 1993, Musea)
Besonderheiten/Stil: Klassischer Prog
Label: Decca
Durchschnittswertung: 11.75/15 (4 Rezensionen)

Besetzung:
Ingemar Bergman drums,vocals
Tomas Eriksson bass,synthi-bass,vocals
Hans Lundin keyboards,lead vocals,electronic vibraphone,marimba
Roine Stolt guitars

Tracklist:
1. Skenet Bendrar 21:41
01. Uppvaknandet 2:43
02. Bitterheten 3:10
03. Hoppfullheten 4:44
04. Overheten 8:12
05. Vilseled 2:52

2. Ömson Sken 3:17
3. Korstäg 5:19
4. Stengrodornas Parad 0:53
5. Dagens Port 2:53
6. Inget Nytt Under Solen 6:10
7. Awakening/Bitterness (Ab Track 7: CD-Bonustracks) 6:08
8. How Might I Say Out Clearly 4:02
9. The Gate Of Day 2:25
10. Blow Hard All Tradewinds 6:17
11. Skenet Bendrar (Live version) 14:08
12. Från det ena till det andra 2:47
Gesamtlaufzeit 76:00
[BBvideo 360,250][/BBvideo]

http://babyblaue-seiten.de/index.php?al ... ws&alpha=f
von: Udo Gerhards (Rezension 1 von 4)

"Kaipa" sind eine schwedische Prog-Band aus den Siebziger Jahren, die auch Freunden moderneren Progs vom Namen her ein Begriff sein könnten, greift doch kein geringerer als der damals blutjunge Blumenkönig Roine Stolt höchstselbst hier in die Saiten. Aber auch davon abgesehen gilt "Inget Nytt Under Solen" (zu deutsch: "Nichts Neues unter der Sonne"), das zweite Album von "Kaipa", vielen Fans als eines der klassischen schwedischen Prog-Alben überhaupt. Stolt zur Seite stehen Ingemar Bergman (Drums), Tomas Eriksson (Bass) und Huns Lundin (Keyboards).

Soundmässig sollte hier jedem Fan von Siebziger-Jahre-Klang das Herz schneller schlagen: analoge Synthies, Mellotron, Bass Pedale, Hammond, Piano, Rhodes, Clavinet, Rickenbacker Bass undundund. Die Musik selbst ist eher symphonisch und nicht besonders komplex und verfrickelt, aber durchaus abwechslungs- und einfallsreich.


Gleich das eröffnende "Skenet Bendrar" bietet ein spaciges Intro (Rauschen, Flanger, Keys-Arpeggio), symphonisches Midtempo, klassizistisches Zwischenspiel mit netter Percussion, einen "Genesis"-mässigen Marsch, flottes Synthie-Solo mit schönen Sounds von Lundin, Stolts melodisches Gitarren-Solo über an "Focus" erinnernden Orgel-Akkorden usw. Zwar sind die Arrangements nicht ganz so ausgeklügelt und vielschichtig wie z.B. bei "Yes", mit denen "Kaipa" damals in Schweden wohl auch verglichen wurden, aber die wahre Stärke der Band zeigt sich im geschickten und selbstverständlichen Zusammenfügen der verschiedenen Teile, von denen jeder eine eigene Stimmung und einen eigenen Charakter hat, aber dennoch alles eine Einheit bildet.

Dieses Geschick zeigt sich auch in der Zusammenstellung der folgenden kürzeren Stücke. Z.B. ist "Körstag" eine Nummer, die erst im klassisch angehauchten Anfang wieder an "Focus" erinnert und effektvoll das Mellotron einsetzt. "Stengrodornas Parad" ist ein kleines Instrumental von Stolt, das mit der englischen Übersetzung des Titels schon ganz gut beschrieben ist: "The Parade Of The Stone Frogs"... Auch die Titelnummer stammt aus der Feder des Gitarristen und endet nach abwechslungsreichem Ablauf mit einem wirklichen schönen Bombastschluss mit nettem Solo von Stolt.

Ein paar Worte noch zum Gesang: dieser ist i.a. nicht besonders bemerkenswert, weder in guter noch in schlechter Hinsicht, ausser vielleicht im Kernteil von "Skenet Bendrar", bei dem Drummer Bergman ihn übernimmt und dabei für meinen Geschmack etwas zu sehr auf die kratzig gekreischte Seite der Dinge gerät. Vielleicht passt dies zu den wohl recht offensiv politischen Lyrics, aber da diese auf Schwedisch sind, kann ich das nicht ganz beurteilen. Und da ich gerade bei Kritikpunkten bin: auch Erikssons Bass-Sound hat manchmal mehr Scharren als eigentlichen Ton, was mir nicht so toll gefällt, aber das fällt nicht sooo arg auf, das es wirklich störend würde.

Positiv wäre noch die recht liebevolle Gestaltung der CD-Wiederveröffentlichung durch Musea zu erwähnen: im Booklet finden sich eine Geschichte der Band, Band-Photos, Anmerkungen zu den einzelnen Stücken und ausführliche Credits. Und natürlich die Bonussongs: bei den ersten vier handelt es sich um englisch-sprachige Neuaufnahmen von "Uppvaknandet/Bitterheten", "Ömson Sken", "Dagens Port" und "Inget Nytt Under Solen". Dazu eine - zusammengeschnittene - Live-Version von "Skenet Bendrar" und ein Ausschnitt aus einem Überbleibsel der Sessions für das erste "Kaipa"-Album.

Insgesamt ist "Inget Nytt under Solen" ein sehr schönes, wenn auch nicht spektakuläres Album mit gutem Siebziger-Jahre-Prog; wohl kein Muss, aber sicher interessant.
Anspieltipp(s): Inget Nytt Under Solen
Tschüß
nixe

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nixe
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Re: Kaipa

Beitrag von nixe »

1978 Solo
BildBild
Allgemeine Angaben:
Erscheinungsjahr: 1978 (CD-Reissue 1994, Musea)
Besonderheiten/Stil: Klassischer Prog
Label: Decca
Durchschnittswertung: 8.5/15 (2 Rezensionen)

Besetzung:
Ingemar Bergman Drums, percussion, vocals, laughing
Mats Lindberg Bass, Moog Taurus pedals, percussion
Hans Lundin Keyboards, vocals
Mats Löfgren Lead vocals, percussion
Roine Stolt Guitars, percussion, vocals

Tracklist:
1. Den Skrattande Grevinnan (The Laughing Countess) 4:50
2. Sen Repris (Late Repetition) 3:20
3. Flytet (The Float) 2:40
4. Anar Dig (Premonition Of You) 4:02
5. Frog Funk (Frog Funk) 3:25
6. Visan I Sommaren (Summer´s Ballad) 3:30
7. Taijgan (The Taiga) 3:16
8. Respektera Min Värld (Show Respect To My World) 6:05
9. En Igelkotts Död (The Death Of A Hedgehog) 3:38
10. Total Förvirring (Total Confusion) 7:22
11. Sist Pa Plan (The Last One On The Court) 7:35

[BBvideo 360,250][/BBvideo]
12. Visan I Sommaren (Bonustitel (live)) 3:31
13. En Igelkotts Död/Ömsom Sken (medley) (Bonustitel (live)) 4:40
14. Live In An Elevator (Bonustitel (live)) 10:34
Gesamtlaufzeit 68:28

http://babyblaue-seiten.de/index.php?al ... ws&alpha=f
von: Horst Straske (Rezension 1 von 2)

Nach der Veröffentlichung des hervorragenden Albums "Inget Nytt Under Solen" verliess der Bassist Tomas Eriksson die Band und wurde durch den gerade mal 18-jährigen Mats Lindberg, einem Schulfreund von Roine Stolt, ersetzt. Da sich Keyboarder Hans Lundin mehr auf seine Instrumente konzentrieren wollte, war man auch auf der Suche nach einem Sänger. Die Band entschied sich für Mats Löfgren, der Sänger in einer Jazz-Rock-Gruppe war. In dieser neuen Besetzung nahmen Kaipa im Dezember 1977 ihr drittes Album "Solo" auf, das im Mai 1978 veröffentlicht wurde.

Um es jetzt schon einmal vorwegzunehmen: "Solo" kann den beiden Vorgängern in keinster Weise das Wasser reichen. Die unvergleichliche Atmosphäre der beiden ersten Kaipa-Veröffentlichungen blitzt auf "Solo" nur stellenweise hervor. Die damalige LP enthielt insgesamt 11 Titel. Natürlich war bei dieser Anzahl kein Raum für einen richtigen Longtrack vorhanden. Die Länge eines Songs bürgt zwar nicht automatisch für Qualität, dennoch können die beiden längsten Titel "Total Förvirring" und "Sista Pa Plan" am ehsten überzeugen. Auch der Opener "Den Skrattande Grevinnan" versprüht noch den Zauber der früheren Kaipa und weckt Hoffnung auf ein schönes Album.

Danach folgen aber 6 sehr kompakte Titel, die kaum überzeugen können. Dieses Songmaterial lässt die für Kaipa charakteristische musikalische Eleganz vermissen und bietet lediglich biedere Hausmannskost. Das Ganze ist für meinen Geschmack zu sehr auf den Sänger Mats Löfgren zugeschnitten. Doch genau darin liegt das Dilemma. Löfgrens tiefer Gesang passt im meinen Augen einfach nicht zum klassischen Kaipa-Stil. Er besitz zwar eine variable Stimme, die aber mit der Musik von Kaipa nur wenig harmoniert.

Natürlich muss man aber auch berücksichtigen, dass es eine Prog-Band in den späten 70er Jahren sehr schwer hatte. Zugeständnisse an den damals aktuellen Zeitgeist waren beinahe unvermeidbar. Sicherlich wollte sich die Band bzw. Plattenfirma mit einem stimmgewaltigen Sänger und kürzeren Titeln etwas an den damaligen Geschmack der breiten Masse anpassen. Den Begriff "anbiedern" vermeide ich jetzt bewusst, da Kaipa nicht so weit wie Genesis gingen und reinen Mainstream produzierten. Stattdessen versuchte man den meist ruhigen und getragenen Kaipa-Stil beizubehalten. Wegen der Kürze der Titel wirkt das alles auf mich mehr oder weniger zusammengestutzt.

Nach dem schwachen Mittelteil leitet das majestätische Instrumental "En Igelkotts Död" den stärkeren Schlussteil Teil der regulären LP ein. Jedoch auch hier wirkt der Gesang von Löfgren auf mich wie ein Fremdkörper und auch die Gesangsharmonien können mich nicht überzeugen. Auch der neue Bassist Mats Lindberg konnte seinem Vorgänger Tomas Eriksson in keinster Weise das Wasser reichen. Hans Lundin spielt wie gewohnt gruppendienlich, hält sich aber doch etwas zu sehr im Hintergrund. Roine Stolt setzt aber in den Instrumentalteilen mit seinem Gitarrenspiel einige gekonnte Akzente.

Als Bonustracks haben Musea drei Livetitel ausgegraben, die 1978 im dänischen Kopenhagen aufgenommen wurden. Der Titel "Live In An Elevator" ist eine Jam Session. Das kam live sicherlich relativ gut rüber, besitzt aber heutzutage eigentlich nur noch einen dokumentarischen Wert.

Wie nicht anders zu erwarten, konnten Kaipa auch kommerziell nicht an den Vorgänger "Inget Nytt Under Solen" heranreichen. Roine Stolt verliess die Band und widmete sich seinem Projekt "Fantasia". Kaipa nahmen Anfang der 80er Jahre noch zwei Alben auf, die aber sehr in die Mainstream-Richtung gehen sollen. Daher wird wahrscheinlich auch von einer Wiederveröffentlichung dieser Alben abgesehen.
Anspieltipp(s): Den Skrattande Grevinnan, En Igelkotts Död, Total Förvirring
Tschüß
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Aprilfrost
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Re: Kaipa

Beitrag von Aprilfrost »

Nun wird es wohl doch mal Zeit für mich, mich mit den Kaipa-Alben auseinander zur setzen. Das was ich bisher von "Solo" hörte, schmeichelte sich ganz gut in meine Ohren. Dann bin ich aber erst einmal zum Vorgänger "Inget Nytt under Solen" gewechselt, die von den Babyblauen so hoch gelobt wird. Vielleicht werden wir doch noch Freunde, die Schweden und ich.
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nixe
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Re: Kaipa

Beitrag von nixe »

Na dann berichte & lasse uns wissen, wie*s mit Euch weitergeht!
Tschüß
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nixe
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Re: Kaipa

Beitrag von nixe »

1980 Händer
BildBild
Allgemeine Angaben:
Erscheinungsjahr: 1980 (CD-Remaster 2015)
Besonderheiten/Stil: Klassischer Prog; Rock / Pop / Mainstream
Label: Tempus Fugit
Durchschnittswertung: 8/15 (1 Rezension)

Besetzung:
Ingemar Bergman drums, vocals
Mats Lindberg bass
Hans Lundin synthesizer, piano, vocals
Max Åhman guitar
Mats Löfgren lead vocals

Tracklist:
1. Äntligen (Finally) 5:25
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
2. Händer (Hands) 6:13
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
3. Regn 5:43
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
4. Standen Lever (The Town Is Alive) 4:15
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
5. Elgrandi (Elgrandi) 2:37
6. Krig (War) 5:03
7. Älska Med Mig Igen (Make Love To Me Again) 6:44
8. Med Trasiga Segel (With Broken Sails) 4:55
Gesamtlaufzeit 40:55

http://babyblaue-seiten.de/index.php?al ... ws&alpha=f
von: Jörg Schumann

Nach den Arbeiten an Solo und einer ausgedehnten Tournee fühlten die Bandmitglieder, dass es Zeit für eine Pause war. Anfang 1979 traf man sich dann wieder, um neue Songs zu schreiben und an einem neuen Album zu arbeiten. Offenbar fehlte es jedoch an Energie, Kreativität und zudem stimmte die Chemie in der Band nicht mehr. Roine Stolt und Mats Lindberg verliessen KAIPA nach dem allerletzten Konzert des Solo-Line-Ups, welches am 13.Mai 1979 in Katrineholm stattfand.

Es begann die Suche nach einem neuen Gitarristen. Bald wurde mit Max Åhman ein virtuoser und technisch beschlagener Ersatz gefunden, als Bassist wurde Mats Lindberg zurückgeholt, offiziell als Gastmusiker. Neben der Veränderung auf der Position des Gitarristen wechselte man zudem noch das Label und kam nach Dekka bei Polar Music unter, welches ABBA gehörte, und das bestmögliche Management und die bestmögliche Promotion versprach. Im Herbst 1979 wurden in den Polar Studios, wo unter anderem schon Led Zeppelin und Genesis ("Duke") zu Gast waren, schliesslich acht neue Stücke aufgenommen.

Hans Lundin verschlankte seinen Keyboardpark und spielte sämtliche Stücke mit nur zwei polyphonen Synthesizern (Yamaha CS-60 und Prophet 5) sowie einem Flügel ein. Die Hammond-Orgel fiel ganz weg. Insgesamt wurde nicht nur der Tastensound moderner und stilistisch etwas einheitlicher und schlanker, auch die Kompositionen wurden eingängiger und kommerzieller, was wohl auch ein konkretes Ziel der Band war. Im Frühling 1980 erschien schliesslich Händer, anschliessend ging man auf eine ausgedehnte Tournee, auf der Torkel Thyrell, den Lundin schon seit den 60ern von der gemeinsamen Band "St. Michael Sect" kannte, in die Bass-Saiten griff.

Die Musik auf Händer wurde hauptsächlich von Hans Lundin geschrieben, Bergmann steuerte einige musikalische Ideen bei und Löfgren war für die meisten Texte verantwortlich. Die aktuelle 2015-Remaster ist die erste Veröffentlichung des Albums auf CD. Ich höre das Material zum ersten Mal, weshalb mir ein klanglicher Vergleich mit alten Aufnahmen nicht möglich ist. Das Album klingt aber sehr gut, wurde es doch ebenfalls von Martin Igelström, der schon die anderen Alben der Band unter seine Fittiche genommen hatte, klanglich entstaubt und nachbearbeitet.

Zur Musik. Bei den ersten Hördurchgängen muss man sich schon ein wenig ein- und umgewöhnen. Vom klassischen Prog der ersten beiden Alben ist kaum noch was übrig geblieben, auch Solo war noch sperriger, ohne wirklich sperrig zu sein. Hier findet sich nun im Wesentlichen Gesangs- und Keyboard-dominierte Rockmusik mit ein paar stumpfen Ecken und abgeschliffenen Kanten.

Die Stücke sind recht eingängig, basieren meist auf einem straighten 4/4-Rhythmus und einigen einfachen Riffs- und Stufen, die Stimme ist angenehm mit einem leicht kratzigen Timbre. Ergänzt wird das Ganze durch gelegentliche Soli der Gitarre und/oder der Keyboards (z.Bsp. in "Äntligen" oder "Älska Med Mig Igen"). Einige Stücke sind rockig, andere poppig, einige "lüpfig", andere ruhig. Das Album lässt sich angenehm hören und macht auch Spass, wirklich vom Hocker haut mich jedoch keines der Stücke, dafür sind diese über weite Strecken doch zu harmlos und zu sehr auf Mainstream getrimmt. Der Höhepunkt ist der Anfang des letzten Stückes der Platte, wo kurz die Hoffnung auf ein wenig mehr Prog geweckt wird, dann aber wieder in die Rock Road abgebogen wird. Ich bin aber froh, dass es Händer endlich auf CD gibt und die Diskographie somit komplett verfügbar ist. Für KAIPA Fans lohnt sich die Anschaffung auf jeden Fall.
Anspieltipp(s): Äntligen, Händer, Med Trasiga Segel
Tschüß
nixe

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Re: Kaipa

Beitrag von nixe »

1982 Nattdjurstid
Bild
Allgemeine Angaben:
Erscheinungsjahr: 1982 (2015 Remaster)
Besonderheiten/Stil: Rock / Pop / Mainstream
Label: Tempus Fugit
Durchschnittswertung: keine Wertung (1 Rezension)

Besetzung:
Mats Lindberg bass, backing vocals
Hans Lundin synthesizers, lead vocals
Max Åhman guitar, backing vocals
Pelle Andersson drums, backing vocals

Tracklist:
1. Galen (Crazy) 2:49
2. Nattdjurstid (Time Of Nocturnal Animals) 5:58
3. Timmar AV Glas (Hours Of Glass) 2:13
4. Zepapo (Zepapo) 3:26
5. Identitetskris (Identity Crisis) 5:07
6. Inom Oss (Within Us) 3:31
7. Speglarna (The Mirrors) 6:00
8. Närmare (Closer) 4:52
9. Väntar En Storm (Waiting For A Storm) 5:41
10. Cellskräck (Claustrophobia) 5:04
11. Bländad Ikväll (Blinded Tonight) 4:13
12. Armé Av Lust (Army Of Desire) 4:21
Gesamtlaufzeit 53:15
[BBvideo 360,250][/BBvideo]

http://babyblaue-seiten.de/index.php?al ... ws&alpha=f
von: Jörg Schumann

Ende 1981 verliess Schlagzeuger Ingemar Bergman die Band und wurde nach kurzer Zeit durch Olle Romö ersetzt. Man begann alsbald mit den Proben an neuem Material, doch ehe man sich`s versah, war der neue Mann schon weitergezogen, um mit Eurythmics (ja genau die), das Album "Sweet Dreams" aufzunehmen. Es übernahm Pelle Andersson und brachte neben seinen Sticks auch gleich neuen Wind mit in die Band. Über die stilistische Ausrichtung war man sich noch nicht ganz im Klaren, wollte aber eine etwas andere Art Musik machen als früher und sich vom klassischen Prog der 70er Jahre lösen. Inspiration bezog man dabei von Künstlern wie Peter Gabriel, Genesis der frühen 80er Jahre und den Talking Heads. Das neue, grösstenteils von Lundin geschriebene Material, wurde in dessen Übungsraum in Uppsala auf einem 8-track-Rekorder aufgenommen und im Herbst 1982 auf dem kleinen Label Piglet Records veröffentlicht. Vorgängig erschien bereits im Frühling gleichenjahrs die Single "Cellskräck".

"Nattdjurstid" enthält eine Mischung aus New Wave, typischem Pop der frühen 80er Jahre und einiger weniger progressiver Farbtupfer, wie man sie noch auf Solo fand. Dem Album war jedoch kein grösserer kommerzieller Erfolg beschieden, so dass man sich nach dem letzten Konzert der Tournee im Dezember 1982 entschloss, eine Pause einzulegen. Diese dauerte bis 2001…

Vorliegende Ausgabe, die erste auf CD, wurde von den Original Tapes der damaligen Aufnahme zuerst digitalisiert und von Hans Lundin neu remixed. Offenbar wurden damals einige Stücke einfach ausgeblendet und enthielten zudem im Endmix nicht alle Instrumente, die ursprünglich eingespielt wurden, da man dem Ganzen einen schlankeren, moderneren Anstrich geben wollte. Dies wurde nun korrigiert und man erhält die Stücke erstmals in voller Länge und mit allen Spuren und Instrumenten. Als Zugabe wurden noch die B-Seite der "Cellskräck"-Single und mit "Armé av Lust" ein unveröffentlichtes Stück mit auf die Scheibe gepackt. Schliesslich wurde das Ganze von Martin Igelström gewohnt sauber remastert.

Kaipa haben sich auf Nattdjurstid" praktisch vollständig vom Prog abgewendet. Die Stücke sind kurz, poppig-rockig, eingängig und wenn nicht auf schwedisch gesungen würde, würden einige problemlos in den Charts der frühen 80er Jahre Platz finden, ohne dass man merken würde, dass hier Kaipa spielen. Manche erinnern beinahe an die NDW. Selten schleicht sich ein Hauch des alten Stils ein, meist aber nur für einige Takte, für ein angedeutetes Solo, ein paar wenige Rhythmuswechsel, am stärksten noch im abschliessenden "Arme av Lust". Als konsequent auf zeitgemässen Pop getrimmtes Album gefällt mir "Nattdjurstid" ganz gut. Besser als sein Vorgänger, der irgendwie bemüht und uninspiriert wirkte. Für Fans ist die Discographie nun komplett erhältlich und lässt sich somit die Entwicklung von einer Band des klassischen Prog der 70 Jahre über den Pop der frühen 80er zum Retroprog der 00er Jahre schön verfolgen. Wofür Tempus Fugit ein grosses Dankeschön gebührt.
Tschüß
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Re: Kaipa

Beitrag von nixe »

Nach diesem Album beschlossen Kaipa aufzugeben, devor der Name zusehr litt. Man wollte dieses JahrZent hintersich lassen, es wurden zwanzig Jahre! Mit neuen Ideen & neuem Sound, der etwas Phanthasy-voller daherkam, ging es 2002 weiter.
Tschüß
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Re: Kaipa

Beitrag von nixe »

2002 Notes from the Past
Bild
Allgemeine Angaben:
Erscheinungsjahr: 2002
Besonderheiten/Stil: RetroProg
Label: Inside Out Music
Durchschnittswertung: 7.6/15 (5 Rezensionen)

Besetzung:
Hans Lundin Keyboards
Roine Stolt Guitars
Patrik Lundström Lead & Backing Vocals
Jonas Reingold Bass
Morgan Ågren Drums
Tage Rolander Trumpet
Gastmusiker:
Aleena Lundin Vocals (track 9)
Tove Thörn Lundin add. Vocals
Lennart Lind Trombone
Lars Lindsjö Saxophone

Tracklist:
1. Notes from the Past - Part I 3:09
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
2. Night-bike-ride (on Lilac Street) 3:28
3. Mirrors of Yesterday 6:17
4. Leaving the Horizon 14:10
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
5. In the Space of a Twinkle 3:27
6. Folke's final Decision 4:03
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
7. The Name belongs to You 13:46
8. Second Journey inside the green glass 5:55
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
9. A Road in my Mind 7:17
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
10. Morganism 10:33
11. Notes from the Past - Part II 6:58
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
Gesamtlaufzeit 79:03

http://babyblaue-seiten.de/index.php?al ... ws&alpha=f
von: Kristian Selm (Rezension 3 von 5)

Ist es nur ein komischer Zufall, da jetzt, wo Roine Stolt mit den Flower Kings langsam den erhofften Erfolg hat, es auch auf einmal eine Wiederauferstehung von Kaipa, der Band mit der Mitte der 70er alles begann, gibt' Ein S(ch)elm, der böses dabei denkt. Vielmehr kursierten die Gerüchte einer Reunion mit den Originalmitgliedern schon Mitte der 90er, doch schien bis auf Keyboarder Hans Lundin und Roine Stolt, bei den anderen das Interesse und der Respekt gegenüber den anderen aus den verschiedensten Gründen, doch nicht mehr vorhanden zu sein.

Und so machten die beiden aus der Not eine Tugend, reformierten Kaipa als Duo und holten sich namhafte Gastmusiker der schwedischen Progressive Rock Szene mit ins Studio. Morgan Ågren (Mats / Morgan) sitzt am Schlagzeug, Patrick Lundström (Ritual) steuert den dieses mal ausschließlich in englisch gehaltenen Gesang bei, Jonas Reingold (The Flower Kings) zupft den Bass, im Hintergrund singen Aleena & Tove Thörn Lundin. Tolle Besetzung also und wie fast schon zu erwarten, halten die Namen auch, was sie versprechen, auch wenn es hier nicht um das Ego der einzelnen Musiker, sondern vielmehr der wohldurchdachten Auferstehung einer schwedischen Legende geht.

Und so nehmen sich logischerweise bis auf Lundin und Stolt gruppendienlich zurück und dies tut "Notes from the past", welches ganz entgegen dem Titel keine alten, sondern völlig neue Titel enthält, hörbar gut. Zu Beginn scheint besonders durch Stolts markantes Gitarrenspiel, der übrigens hauptsächlich Lundström und Aleena & Tove Lundin komplett den Gesang überlässt, einiges den Flower Kings angelehnt zu sein. Doch kennt man die früheren Alben von Kapia, allen voran natürlich die beiden Klassealben "Ingett nytt under solen" (1976) und "Solo" (1978), so merkt man im weiteren Verlauf immer wieder die sorgsame Rückkehr zur Vergangenheit, auch wenn vor allem Lundins Keyboardsounds, ein härterer Gesamtklang und die jazzigen Schlenker heute etwas anders klingen. Doch sind es vor allem die Gesangslinien, sehr gut von Lundström herausgearbeitet und die folkloristischen, sinfonischen Momente, die einfach typisch nach Kaipa klingen.

Weniger komplex als die Flower Kings, sind Kaipa zwar immer noch weit davon entfernt, austauschbar oder einfach zu klingen, denn dafür sorgen alleine schon mehrere vielschichtige Longsongs jenseits der 10 Minuten Marke, die ausufernden Instrumentalparts, doch die vielen wunderbaren Harmonien, der Rückgriff auf schwedische Folklore und die über weiten Strecken majestätischen Melodien werden mit jedem Durchlauf immer besser, wobei "Notes from the past" zweifelsohne schon beim ersten mal zündet. Auch wenn das Album deutlich Retro ausgerichtet ist, der Einsatz von Hammond, Mellotron und Les Paul ein gelungener Rückgriff auf die Vergangenheit darstellt, so ist dem Duo Lundin Stolt doch ein zeitgemäßer Sound gelungen, der die 70er mit heutiger Technik sehr harmonisch verbindet.
Tschüß
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Re: Kaipa

Beitrag von nixe »

2003 Keyholder
Bild
Allgemeine Angaben:
Erscheinungsjahr: 2003
Besonderheiten/Stil: RetroProg
Label: Inside/Out
Durchschnittswertung: 7.11/15 (9 Rezensionen)

Besetzung:
Hans Lundin Hammon Organ, Synths, Mellotron, Piano, Vocals
Roine Stolt Guitars, Percussion, Vocals
Morgan Ågren Drums
Jonas Reingold Basses
Patrik Lundström Lead And Backing Vocals
Aleena Lead And Backing Vocals

Tracklist:
1. Lifetime Of A Journey 8.14
2. A Complex Work Of Art 11.57
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
3. The Weed Of All Mankind 9.29
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
4. Sonic Pearls 6.06
5. End Of The Rope 13.59
6. Across The Big Uncertain 8.30
7. Distant Voices 13.00
8. Otherworldly Brights 7.08
Gesamtlaufzeit 78:23

http://babyblaue-seiten.de/index.php?al ... ws&alpha=f
von: Henning Mangold (Rezension 4 von 9)

Wenn hier jetzt alle über Kaipa schreiben, möchte ich auch noch mitspielen: alle, die sich bisher geäußert haben, haben auf ihre Art Recht, und trotzdem sehe ich es etwas anders:

Zunächst das umstrittene Cover: wir schreiben Ende August 2003, die westliche Welt neigt sich unaufhörlich wieder dem Herr-der-Ringe-Fieber entgegen (Teil 3 kommt bald ins Kino, Teil 2 ist schon auf DVD, Teil 1 im Premiere-TV) - ein Schelm, der da einen Zusammenhang sieht?

Und überhaupt: wenn die Musik schon so retro ist, wieso nicht auch das Cover? Da weiß wenigstens jeder, was ihn erwartet. Ich seh's positiv: wenigstens habe ich noch kein Einhorn drauf entdeckt...

Trotzdem, etwas kalt und kalkuliert kommt das rüber, und zwar meiner Meinung nach außer in dieser Fantasy-Artwork besonders in dem Umstand, dass Kaipa versucht haben, ein Sequel zu "Notes from the past" zu kreieren, und da haben sie sich ohne Not einen der undankbarsten Jobs aufgehalst, den man sich freiwillig aufhalsen kann. Es ist wie bei den Film-Sequels: alles soll genauso sein wie zuvor und gleichzeitig voller Überraschungen stecken. Das kann gar nicht funktionieren.

Hans Lundin hatte ja schon nach dem Release von "Notes" geäußert, dass sein musikalisches Material für glatt noch ein Album gereicht hätte: reichen ist ja gut, aber müssen es gleich noch mal 78 Minuten sein? Ich werde den Verdacht nicht los, dass dieses Album krampfhaft auf Overkill-Länge gestreckt worden ist: ich finde z.B. den Longtrack "End of the rope" ziemlich langweilig, der hätte auch fehlen können, dann wären es nur 65 Minuten gewesen. Ich hätte auch noch mehr Ideen für den Rotstift: Wozu "Sonic pearls"? Mich erinnert das an "Peter und der Wolf", meine Lieblingsplatte, als ich fünf Jahre alt war, aber hier brauche ich das nicht. Und "Across the big uncertain"? Aleena ist eh schon schwer zu ertragen, aber dann auch noch in einem verschmalzten Duett? Brrrr...

Dabei sind nicht einmal diese Songs richtig schlecht: auf der zweiten CD von FloKis "Flower Power" hätten sie niemanden gestört, aber wenn so was eingesetzt wird, um mit aller Gewalt alle noch verfügbaren Bits auf die CD zu pressen, dann denke ich an die gute alte Vinylzeit - da hätt's so was auch nicht gegeben!

Und nochmal zu Aleena. Irgendwelche Vergleiche mit Tracy Hitchings (die mitunter gemacht werden) verbieten sich - schade, als berüchtigter La-Tracy-schwärm-Womanizer wünschte ich, es wäre so. Aber was Udo über das Kelly-Feeling schreibt, trifft leider ziemlich gut zu.

Aber ich bemühe mich, nicht unverschämt zu sein: die ersten drei Tracks sind für mich Spitzenklasse: ich muss nur auf Jonas Reingold achten, dann wird mir klar, dass derartige Bassisten mit sofortigem Wiedererkennungswert eben keine Selbstverständlichkeit sind. Allein dieser Mann ist mir das ganze Album wert - dito bei den aktuellen Veröffentlichungen der FloKis. Und ich kann ganz gut mit den zwei letzten Tracks klarkommen - obwohl, oder gerade weil sie so yessig aufgemacht sind: das bin ich von den FloKis auch längst gewöhnt - die scheinen alle irgendwie ihre eigene Yes-Nische gefunden zu haben. Nicht, dass das das höchste der Gefühle wäre, aber es ist besser als gar kein Retro-Prog.

Wie man sich denken kann: ich mag das Album, aber wegen der unbestreitbaren Kalkulation, die aus der Kälte kam, werde ich Christians Punktwertung doch noch etwas unterbieten...

Anmerkung: Der letzte Satz bezog sich auf Christians ursprüngliche Wertung - mittlerweile hat er selbst einen Punkt abgezogen...
Anspieltipp(s): Distant voices (wer diese Yes-Anklänge erträgt, ist auch fit für den Rest)
Tschüß
nixe

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Re: Kaipa

Beitrag von Aprilfrost »

... meine neuen Freunde ... :88n:
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nixe
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Re: Kaipa

Beitrag von nixe »

Hi Frosty,
schön das es Dir gefällt :jc_doubleup: Reden wir auch von beiden Kaipa*s? Die unterscheiden sich ja schon, die '70-er & das neue Millenium! Also mir gefallen sie beide, sonst würde ich es hier ja nicht machen, gelle :mocking:
Tschüß
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