Hackett, Steve

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Aprilfrost
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Hackett, Steve

Beitrag von Aprilfrost »

Zu meinen ersten LPs gehörte das Album „Foxtrot“ von Genesis. Aufgeklappt zeigte es am unteren Rand Fotos der Musiker in Schwarz-weiß. Ich glaube links war dieser Mann mit dem schwarzen Bart und der ebenso schwarz gerahmten Brille. Sein Name:

Steve Hackett

Bereits damals fiel mir auf, dass dieser Gitarrist sowohl auf der elektrischen als auch auf der Akustik-Gitarre ein Virtuose ist. So kaufte ich mir ziemlich alles, was es Mitte der 1970er Jahre von Genesis zu kaufen gab. Nach Peter Gabriels Ausstieg war ich froh, dass wenigstens der andere von mir verehrte Musiker noch mit von der Partie war. Dass es nicht für lange sein sollte, konnte damals niemand ahnen.
Wie auch immer: Hackett machte sich selbständig und schon kurz nach dem Erscheinen hielt ich sein erstes Solo-Album mit dem mystisch-mysteriösen Titel „Voyage of the Acolyte“ in den Händen. Wie Gabriel zeigte auch S.H., dass er noch mehr als den (genialen) Genesis-Sound auf der Pfanne hat. Als nette Geste empfand ich die Mitwirkung ehemaliger Bandmitglieder auf dieser Scheibe.
Als ich dann noch sein legendäres Rockpalast-Konzert im Fernsehen gesehen hatte, war ich vollends von dem Gitarristen und Komponisten überzeugt. „Shadow of the Hierophant” (wieder so ein extravaganter Titel) ist bis heute eines meiner Lieblingsstücke von Steve.

Steve Hackett hat sich konsequenterweise weiter entwickelt. Nicht jedes Stück findet meine Zustimmung und ein begnadeter Sänger wird er wohl niemals werden. Aber ich liebe seine abwechselungsreiche Musik, die es schwer macht, seine Alben stilistisch einzuordnen. Man höre sich nur mal „Omega Metallicus“ und „In Memoriam“ auf „Darktown“ an. Kaum zu glauben, dass beide Stücke aus derselben Feder stammen.

Für mich steht nicht im Widerspruch zu dieser musikalischen Entwicklung, dass Steve auch heute noch „Firth of Fifth“ oder „Horizon“ spielt. Seine Musik beginnt zeitlos zu werden…

Die CDs/LPs, an denen er beteiligt war, sind inzwischen fast unüberschaubar. Ich schließe diese kleine Würdigung an den großen Gitarristen mit der Discographie seiner Solo-Studio-Alben:

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JJG
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Re: Steve Hackett

Beitrag von JJG »

Letzter Beitrag der vorhergehenden Seite:

Steve verwendet in einigen Passagen schon Blues-orientierte Patterns, die mich hin und wieder einen Joe Bonamassa erinnern.
Nicht der reine "schwarze" Blues eines B.B. King oder der "weiße" Blues eines Claptons, sondern jener der eine Brücke
zwischen Hard-Rock und Blues-Rock bildet. Meistens das Wechselspiel aus Riffs und kleinen Skalen.
Das Album macht mir durchgehend Spaß. Steve verliert sich nicht in selbstgefälligem Spiel und lässt sich von J. Page oder auch
L. Buckingham beeinflussen. Das Album ist nicht überladen. Nach Aprilfrosts Rezi und dem Stück von Todmobile bin ich auf
das Album gespannt, welches ich mir bestellen werde. Das Stück "Midnight Sun" erinnert mich an die Spock's Beard als
Nick D'Virgilio gesungen hat. Wenn meine musikalische Festplatte noch funktioniert, dann finde ich noch das Stück raus,
welches diesem sehr ähnlich ist.
"We are truth made in heaven, we are glorious" (Anderson/Stolt 2016)

Saaldorf

Fragile
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Re: Steve Hackett

Beitrag von Fragile »

Jetzt ist es offiziell: Nach dem Gig auf der Loreley kommt Hackett im Herbst auf ausgiebige Deutschland-Tour. Aus diesem Anlass führt der IT-Fanclub wie auch schon bei vergangenen Tourneen eine Ticketaktion durch. Der Vorverkauf startet an diesem Freitag.

02.09.2015 Bochum (Zeltfestival)
11.09.2015 Hamburg (Laeiszhalle)
12.09.2015 Leipzig (Haus Auensee)
13.09.2015 Berlin (Universität der Künste)
15.09.2015 Köln (E-Werk)
26.09.2015 München (Circus Krone)
27.09.2015 Ludwigsburg (Forum am Schlosspark)
29.09.2015 Hannover (Theater am Aegi)
30.09.2015 Wiesbaden (Kurhaus)

http://www.genesis-fanclub.de/news-Stev ... -n778.html
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and there's no going back...
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SOON
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Re: Steve Hackett

Beitrag von SOON »

Ludwigsburg und Wiesbaden wären zwar möglich, ist aber nicht so mein Revier.
Mal sehen, die Tour würde ich schon gerne sehen.
Schade, dass er nicht wieder im Mannheimer Capitol spielt.
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nixe
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Re: Steve Hackett

Beitrag von nixe »

Ende September nach Hannover in*s Theater am Aegi wird doch hoffentlich machbar sein.
Tschüß
nixe

Musik hat die Fähigkeit uns geistig, körperlich & emotional zu beeinflussen!

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!!!Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten!!!
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biggenerator
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Re: Steve Hackett

Beitrag von biggenerator »

Fragile hat geschrieben:Jetzt ist es offiziell: Nach dem Gig auf der Loreley kommt Hackett im Herbst auf ausgiebige Deutschland-Tour. Aus diesem Anlass führt der IT-Fanclub wie auch schon bei vergangenen Tourneen eine Ticketaktion durch. Der Vorverkauf startet an diesem Freitag.

11.09.2015 Hamburg (Laeiszhalle)
12.09.2015 Leipzig (Haus Auensee)
13.09.2015 Berlin (Universität der Künste)
15.09.2015 Köln (E-Werk)
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Leipzig wäre eine Option, zumal es ein Samstag ist.
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JJG
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Re: Steve Hackett

Beitrag von JJG »

biggenerator hat geschrieben: 12.09.2015 Leipzig (Haus Auensee)
Leipzig wäre eine Option, zumal es ein Samstag ist.[/quote]

Yes das passt gut ...
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Aprilfrost
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Re: Steve Hackett

Beitrag von Aprilfrost »

An das Haus Auensee habe ich nun nicht gerade so prickelnde Erinnerungen. :dr:
(Kann das Haus aber nichts für.)
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biggenerator
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Re: Steve Hackett

Beitrag von biggenerator »

Aprilfrost hat geschrieben:An das Haus Auensee habe ich nun nicht gerade so prickelnde Erinnerungen. :dr:
(Kann das Haus aber nichts für.)
Ja, ist schon klar.
(Aber da das Thema nun auch angeprochen wurde, sollte das Konzert also stattfinden...(nach einem Aberglauben :88n: ))
:boysaxophon:
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Royale
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Re: Steve Hackett

Beitrag von Royale »

Hamburg ist gebucht :dh:
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Fragile
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Re: Steve Hackett

Beitrag von Fragile »

Einen weiteren Auftritt wird es von Steve in diesem Jahr beim alljährlichen Zeltfestival in Bochum geben.

http://www.zeltfestivalruhr.de/detailan ... ckett.html

Wegen Haus Auensee: Dort spielte Steve bereits auch schon 2013 und da ist, soweit ich weiß, alles perfekt gelaufen. Von daher keine Sorge, dat wird schon! :D
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nixe
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Re: Steve Hackett

Beitrag von nixe »

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Bild
Bild
2015 Wolflight
Bild
Wenn ich dieses Bild ansehe, frage ich mich, was er mit Wolflight meint?
Sofort kommt mit Pink Floyd's Animals in den Sinn: Wer sind hier die Wölfe & wer das Licht???
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
Um das Album zu Übersetzen, bedarf es einen, der es auch kann! Somit scheide ich schonmal aus!!!
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
Besetzung:
Steve Hackett Gitarre (1-10), Banjo (8), Oud (5,9), Tiple (7), Mundharmonika (4,8), Percussion (1,4,7), Gesang (2,3,4,5,7,8,10)
Gastmusiker:
Nick Beggs Bass, Chapman Stick (8)
Hugo Degenhardt Schlagzeug (9,10)
Jo Hackett Gesang (4)
Roger King Keyboards, Programming (1-10)
Sara Kovács Didgeridoo(2)
Amanda Lehmann Gesang (2,3,4,8)
Malik Mansurov Tar (2)
Chris Squire Bass (3)
Gary O'Toole Schlagzeug (1,5,8)
Christine Townsend Violine, Viola (1,2,3,4,8)
Rob Townsend Saxophon (4,8), Duduk (5)

Tracklist:
1. Out of the Body 2:29
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
Am Anfang dieses Albums hört man, wie es sich gehört, WolfsGeheul & -Gebäll & eine klagende Mundie. Hier hätte ich mit gewünscht, daß das intro noch eine Minute länger gehen würde & das die Mundie klagender & lauter werden würde, so auch das WolfsGeheul & -Gebäll!!! & dann cut! & weiter geht*s, dann wäre der Druck durch die drums gleich am Anfang besser verbunden. Nachdem der RhythmusBand-sound komplett ist, kommen Streicher & sologuitar dazu.
2. Wolflight 8:00 ...no-one can steal my freedom
http://www.muzu.tv/steve-hackett/wolfli ... o/2378915/
...dieser video-clip zeigt es dann, in dem Falle der Indianer...
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
Haben uns die babyblauen noch im ersten song die Mundie vorenthalten, ist es im zweiten die Oud. Zusammen mit Didgeridoo beginnt der titletrack. Nach knapp 35 Sekunden, acoustic guitar & Steve's Gesang, später die ganze Band. Das Ganze bricht ab, bevor es zur Explosion kommt. In der Mitte unterbrochen von nochmaliger acoustic guitar, also der zweite Teil des songs.
3. Love Song to a Vampire 9:18
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
Das intro erinnert zwar an diese KitschSerie, aber diese songs zeigen mir mal wieder, wie gut acoustic mit electric & Classic mit Rock fusionieren können! Auch Steve's Stimme macht hier eine gute Figur!!!
4. The Wheel's Turning 7:24
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
Streicher mit mystisch geprochenem Text von Steve, danch kurzes KirmesGedudel, oder was auch immer, mit Sirene & geht es im sound des Anfangs wieder mit Gesang weiter, guitar-solo vom besten, die Mundie kommt auch wieder kurz zum Einsatz & danch kurzes KirmesGedudel, oder was auch immer, mit Sirene
5. Corycian Fire 5:47
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
Die Duduk bringt arabisches Flair, aber auch nur kurz, Streicher-sounds mit Steve's Gesang, der dann über Vocoder oder ähnliches geht, zurück zur Duduk, diesmal mit arabisches percussions & ganz zum Schluß ein großer Chor.
6. Earthshine 3:20
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
Die Erde erscheint in einem acoustic guitar solo
7. Loving Sea 3:22
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
acoustic guitar & Steve*s Gesang, dezente keyboards im background
8. Black Thunder 7:32
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
Intro mit Banjo, zusammen mit kurzer MundieEinlage, zwischen ruhigem Gesang Rock, dann guitar-solo, nach der nächsten Strophe nochmal MundieEinlage zum guitar-solo & zum Abschluß eine Brise Klassik mit Sax-solo
9. Dust and Dreams 5:33
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
sorry für dieses video, es ist mit Lücken gefüllt, neue Art des KopierSchutzes?
Oud zum Klassik-intro, Bass & drums im Vordergrund, orchestrales mischt sich bei, guitar-solo, RhythmusWechsel zu einer fast bedrohlichen Stimmung, schleppend, mit guitar-solo, mit Übergang zum letzten song
10. Heart Song 2:51
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
Bei dieser songLänge kann man nix instrumentales mehr erwarten. Die Profis haben geschrieben, das es Steve*s LiebesErklährung an seine Frau ist. Das ist doch auch schon was. Zum Nachmachen geeignet!!!
Gesamtlaufzeit 55:36

die bonusse:
acoustic guitar solo
Steve & Todmobile
band-der-woche-f148/album-des-monats-april-todmobile-ulfur-2014-t3484.html#wrapheader
Die music & das cover können nicht gegensätzlicher sein, oder? Trotzdem; das Album ist toll!!!
Hier noch die, die wissen, was sie schreiben:
Steve Hackett - Wolflight
Vielfältige Inspiration - Bedrohung und Kampf um Freiheit
Keiner konnte ahnen, dass es satte vier Jahre dauern würde, bis Steve Hackett der Welt den Nachfolger seines gefeierten letzten Soloalbums Beyond The Shrouded Horizon präsentiert. Der Grund dafür ist aber sehr einfach. Ursprünglich sollte Hacketts Genesis Revisited II-Projekt ein gutes Jahr dauern. Dieses Album hatte er relativ schnell eingespielt (und sich anders als beim Erstling relativ nah an den Originalen bewegt) und eine Tour wurde für Anfang und Mitte 2013 angekündigt. Der Erfolg dürfte nicht nur Hackett überrascht haben und so setzte er seine Genesis Revisited Tour mit dem Titel Genesis Extended bis ins Jahr 2015 fort. Kürzlich war er in Südamerika, die letzte Show im Rahmen dieser Tour findet in diesem Sommer auf der Loreley beim Night of The Prog Festival statt. Und dann wird sein neues Album schon lange auf dem Markt sein.

Wolflight entstand also als Konsequenz aus seinen Genesis Revisited-Aktivitäten während der Tourpausen. Steve wollte das Album ursprünglich früher fertigstellen, letztlich zeichnete sich im letzten Jahr aber ab, dass eine Veröffentlichung erst Anfang 2015 möglich sein wird.

Immer wieder ließ Hackett bei Facebook oder in seinem Blog durchblicken, was er gerade trieb bzw. mit wem er gerade an seinem Album arbeitete. Eine feste Größe ist Roger King, der Hackett schon seit langem begleitet und für den typischen Hackett-Sound verantwortlich ist. Auf seinen Reisen und auf Basis von Begegnungen holte sich Steve die Inspiration für viele neue Elemente, die er in seine Musik einwebte. Man kann zwar grob sagen "wem Beyond The Shrouded Horizon gefiel, dem wird auch Wolflight gefallen" - das wird dem neuen Album aber nur teilweise gerecht.

Wolflight beschreibt die Zeit vor der Morgendämmerung, die so genannte blaue Stunde, in der die Umgebung in ein seltsames Licht getaucht wird - und die Wölfe auf ihre Jagd gehen.

Das Artwork
Seit einigen Jahren sind Jo und Steve Hackett mit Angela und Maurizio Vicedomini befreundet. Die beiden Fotokünstler haben nicht nur den Bildband über Genesis: In Our Flight Of Fancy kreiert, sondern zeichnen sich auch für die Bilder und das Artwork der Alben Genesis Revisited II, Genesis Revisited: Live At Hammersmith sowie Genesis Revisited: Live At The Royal Albert Hall verantwortlich. Dieses Mal haben sie mit ihrem grafischen Gesamtkonzept auch Steve selbst eingeschlossen. Er wurde tatsächlich mit den Wölfen zusammen fotografiert. Die einzige Überarbeitung bestand darin, dass aus einer Tageslichtaufnahme eine Nachtaufnahme gemacht wurde - der Mond ist also nachträglich eingefügt worden. Auf der Bonus-Blu-ray des Wolflight Media-Books erzählt Steve ausführlich über diese Begegnung. Eine Zusammenfassung dazu ist auch auf seiner Website zu lesen. Neben der Wolfserfahrung sind alle Songs mit eigenen Fotomotiven in Szene gesetzt worden. Dies war bereits bei Genesis Revisited II so. Für die Motive sind die beiden quasi auf der halben Welt unterwegs gewesen.

Die Formate
Neben der digitalen Variante gibt es drei physische Formate, wobei das Vinyl nochmals eine gesonderte Betrachtung wert ist: Die 2LP erscheint in einer schwarzen und in einer klaren Variante. Letztere ist streng limitiert. Die 2LP enthält außerdem das Album als CD. Zusätzlich gibt es aber auch ein Clear-Blue Vinyl-Variante - diese gab es ausschließlich im Rahmen der beiden Launch Events, die InsideOut zusammen mit dem Deutschen Genesis Fanclub it ausgerichtet hat.

Ansonsten gibt es die Standard-CD im Jewel-Case, aber auch noch ein Mediabook mit einer Bonus-Blu-ray. Mediabooks sind bei InsideOut nicht ungewöhnlich, schon To Watch The Storms, Genesis Revisited II und auch Beyond The Shrouded Horizon erschienen, teilweise als Special Editions, in diesem Format. Auch bei Wolflight ist es eine Special Edition und es gibt darauf zwei Bonus-Tracks (dazu später mehr). Das Booklet ist in das Mediabook eingeheftet und - sehr zur Freude vieler Sammler - die Seiten haben noch genug Platz am Rande der Heftklammern, so dass man problemlos den Text lesen kann. Die Discs selbst sind in klaren Trays vorn und hinten im Mediabook untergebracht. Da die Bonus-Disc eine Blu-ray ist, kommt das Album in der Variante nicht ohne FSK-Label aus. Aber wie wir es schon von InsideOut gewohnt sind, ist dieses nicht auf dem eigentlichen Cover aufgeklebt oder gar aufgedruckt, sondern nur auf dem Front-Einlegeblättchen, das man nach Entfernen der Schutzfolie auch entsorgen kann. So bleibt das Cover wie es ist. Daumen hoch dafür!

Auf der Blu-ray gibt es neben einem 5.1 Surround Mix des Albums auch eine Track-By-Track Dokumentation von Steve sowie einen Bericht zur Entstehung des Albums und die angesprochene Kurzdarstellung der Cover-Motiv-Aufnahmesessions.


Die Musik
Out Of The Tunnel's Mouth war seinerzeit eine Art Trennungsplatte, quasi sein Face Value oder sein US. Das Album hatte beachtliches Songmaterial, aber auch eine große Schwäche - es konnte seinerzeit nicht in seinem Aufnahmestudio eingespielt werden (so gab es beispielsweise keine echten Drums). Der Nachfolger, Beyond The Shrouded Horizon, behielt zwar viele nachdenkliche Töne, war aber der eigentliche Schritt aus dem dunklen Tunnel für Steve. Und nun legt er mit Wolflight ein Album zu einer Zeit vor, in der Steve völlig mit sich im Reinen ist. Genau das hört man der Platte auch an.

Viel wurde im Vorfeld berichtet. Zuweilen hatte man den Eindruck, man müsse sich auf eine Weltmusikplatte einstellen. Das gab es im Genesis-Umfeld abseits von Weltmusik-Guru Peter Gabriel schon einmal. 1996 machte Collins im Vorfeld seines Albums Dance Into The Light Andeutungen, es sei eine stark von der Weltmusik inspirierte Platte. Am Ende gestand er aber, dass er kalte Füße bekam und viele dieser Ideen offenbar nicht mehr anging. Ganz so ist es bei Steve nicht - seine Musik hat von Grund auf eine ganz andere Dynamik und ist verspielter. Und so muss auch keiner Sorge haben, dass hier etwas völlig abgefahrenes herausgekommen wäre - im Gegenteil. Die Einflüsse und Inspirationen, die teilweise aus dem Genre Weltmusik stammen, sind eher unauffällig mit Hacketts Musik verwoben. So gibt es hier und da Aha-Momente, aber insgesamt keine musikalische Revolution. Steve hatte genau dieses Element auch ausführlich bei den Launch Events erklärt: Die Einflüsse und Inspirationen sollten die Platte durchaus prägen, aber nicht dominieren.

Was allerdings deutlicher auf Wolflight zu hören ist - vor allem im Vergleich mit früheren Alben - sind orchestrale Momente. Steve erläuterte diesen Prozess auch während der Launch Events: "Es ging mir - im Vergleich zu Beyond The Shrouded Horizon oder Out Of The Tunnel's Mouth - vor allem um die Weiterentwicklung von Produktionsideen. Ich wollte ein Orchester haben, das wie eine 5-Mann-Band klingen kann - und umgekehrt. Ich habe früher die Rock / progressive-Rock Alben immer recht strikt von akustischen Alben oder klassischen Werken getrennt, das wollte ich dieses Mal miteinander verbinden".

So ist es auch kein Zufall, dass Wolflight wuchtiger und größer klingt als seine direkten Vorgänger. Außerdem hat Steve einigen Songs auch eine Genesis-typische Long-Song-Länge eingeräumt.

Out Of The Body ist der Startschuss für eine Art Klangreise, aber auch eine hochinteressante thematische Reise. Das instrumentale Stück ist nach dem Wolfsgeheul zu Beginn ein treibender Opener, der in dieser Form sicher auch live gut funktioniert. Einen rein instrumentalen Opener hatte Steve zuletzt nicht sehr oft. Aber wenn, dann saß dieser: Transylvanian Express auf der Special Edition von Wild Orchids etwa - oder das bassige Omega Metallicus auf dem chronisch unterschätzten Album Darktown. Und von wegen Wild Orchids: Auf jenem Album ist neben dem Track Wolfwork auch noch das Stück Howl vertreten, das sich auch gut als Opener von Wolflight gemacht hätte ...

Der Titelsong, Wolflight, dauert etwa 8 Minuten und darf sich außerdem über ein professionell produziertes Musikvideo freuen. Wolflight ist unüberhörbar progressiv geprägt und somit natürlich für Genesis-Fans der frühen Jahre hochinteressant. Schon das Intro lässt aufhorchen, da man das alte Instrument Tar zu hören bekommt. Der Song selbst handelt von den Wurzeln der Zivilisation in Europa und Teilen Afrikas. Hackett bewegt sich textlich in Metaphern und der Titel, Wolflight, reflektiert eben die Blaue Stunde vor Sonnenaufgang, wenn alles in einem mystischen blauen Licht erscheint. Das passt wiederum zum Thema der Wurzeln unserer Zivilisation. Musikalisch wechseln akustische, melodische Elemente ab (hervorzuheben ist auch, dass Steve hier sehr gut singt) mit kraftvollen, treibenden Rocksounds, die von Steves unnachahmlicher Gitarrenarbeit getragen werden und durch Orchesterklänge unterstützt werden. Das ganze wird im Musikvideo noch mal sehr intensiv eingefangen.


Kaum hat man den Eindruck des bärenstarken Titelsongs verdaut, wird man mit Love Song To A Vampire gleich auf die nächste Reise genommen. Dieser Song ist mit gut 9 Minuten nochmals länger als Wolflight und auch für diesen Song wurde ein Musikvideo produziert. Dieses Mal allerdings nicht durch InsideOut, sondern als eine Art Freundschaftsdienst von einem Freund von Steve und Jo. Love Song To A Vampire ist insgesamt ruhiger als der Titelsong, beginnt aber auch mit einem typischen Hackett-Akustikgitarren-Intro (wie auf früheren Alben zum Beispiel das Stück Brand New von To Watch The Storms), das zunächst erwarten lässt, dass auch dieser Song irgendwann explodiert. Doch der Gesang bleibt balladesk und baut sich immer wieder in Fire On The Moon-artige Harmoniegesänge auf, die quasi den wortlosen Refrain bilden. Interessanterweise erfolgen erst bei etwa Minute vier die ersten Klänge der E-Gitarre und ganz am Ende gibt es sie dann doch noch, die rockige Explosion. Der Song dürfte sich zum Favoriten der Fans entwickeln.

Mit The Wheel's Turning wird das Album etwas direkter und weniger verschnörkelt fortgesetzt. Das Intro, mit Hackettschem Sprechgesang inklusive des deutschen Wortes "Schadenfreude", lässt noch einen weiteren opulenten, langen Track vermuten, doch der dann einsetzende Gesang gibt eine andere Richtung vor: schneller und direkter als die beiden Songs zuvor. Der einsetzende Streicherrhythmus erinnert ein wenig an A Dark Night In Toytown. Manch einer fühlt sich an ELO erinnert und tatsächlich hat das Stücke ein gewisses Flair, das diesen Vergleich rechtfertigt.

Corycian Fire beginnt auch zunächt mit akustischen Gitarren, bevor die exotischen Klänge des Duduk und einer Harfe zunächst einen sanften Gesang einleiten, später dann zu einem schlagzeuggetriebenen Strophengesang überleiten. In der zweiten Hälfte ist das Stück instrumental und es werden zu den immer "aufdringlicher" werdenden Klängen zusätzlich Orchester-Momente und Chorgesänge quasi beigemischt. Diese werden dann mit der Zeit immer dominanter.

Earthshine ist ein akustisches, instrumentales Stück, bei dem man etwas Luft holen kann. Es steht in der Tradition ähnlicher Titel wie Black Light oder Horizons und kann durchaus als eine Art Intro für das folgende Loving Sea angesehen werden. Auch das ist von der akustischen Gitarre geprägt, wesentlich dominanter ist aber der mehrstimmige Gesang und die gefällige Melodie.

Mit Black Thunder kehrt dann wieder eine gewisse Schwere zurück. Das liegt am Thema - es geht um die Sklaverei und die lange anhaltende Benachteiligung von Menschen mit dunkler Hautfarbe. Hackett inszeniert diesen Song ein wenig wie seinerzeit Vampyre With A Healthy Appetite (verzichtet aber dankenswerterweise auf eine allzu verzerrte Stimme). Es wechseln intrumentarme Gesangsteile mit rockigen Passagen ab. Diese sind jeweils relativ kurz, was eine deutliche Unruhe produziert. Schließlich hört der Gesang auf und das Stück entwickelt sich zu einer verspielten Rocknummer, in der wiederholt orchestrale Elemente mit E-Gitarren und Drums gekreuzt werden. Es baut sich ein tolles Spannungsfeld auf, das immer wieder überraschende Momente ausspuckt und zuweilen natürlich Hacketts brillantes Gitarrenspiel in Szene setzt. Der Song verliert sich am Ende sphärisch ohne Drums im Nirgendwo. Ein geniales Stück Musik! Einziges Manko: Die Musik passt nicht zwingend genug zum Thema des Songs.

Das vorletzte Stück des regulären 10-Track-Albums ist ein kleines Kuriosum. Dust And Dreams ist ein Instrumentalstück, das recht einfach und direkt wirkt. Es beginnt mit einem verhaltenen Rhythmus und breitet einen Klangteppich aus - ohne jedoch zunächst allzuviel Gitarren. Plötzlich wird aus dem leicht exotisch anmutenden Rhythmus in einer Art Bruch eine straighte Schlagzeugspur, der quasi von unten eingeblendet wird, dazu ein Harmonieteppich und Steve spielt sein Gitarrensolo. Es wirkt zunächst viel bedrohlicher und intensiver. Zum Ende Songs gibt es nochmals eine etwas aggressivere Grundstimmung, ehe der Song relativ unbemerkt in das letzte Stück Heart Song übergeht und urplötzlich freundliche und harmonische Klänge überwiegen. Dann singt Steve auch wieder und er singt über die Liebe. Er macht seiner Frau Jo eine Liebeserklärung und das in einer Weise, die auch ein Phil Collins nicht direkter hätte machen können ("let me find a way to love you every single day ... I want to stay"). Somit löst er quasi ein sehr dramatisches, schweres und tiefes Album mit einem Glücksgefühl auf. Das ist schon ziemlich genial.

Das Kernalbum umfasst zehn Songs, die sich nach Aussage von Steve und Jo um die Themen Freiheitskampf und Bedrohung drehen - insbesondere bei unseren Vorfahren, aber auch auf persönlicher Ebene. Das Mediabook enthält jedoch zwei Stücke mehr und ein weiterer Track ist auf den Vinyl-Versionen zu finden.

Relativ unspektakulär ist Pneuma, das, ähnlich wie Earthshine, eine Hackettsche Akustiknummer ist. Diese Art Musik muss sich irgendwie immer an Horizons messen lassen. Weitaus interessanter ist das Stück Midnight Sun. Es wurde zusammen mit Todmobile eingespielt, jener Band, mit der Steve in Island zwei Konzerte gab. Auffällig ist der Gesang, der auf diesem Song nicht von Steve stammt, sondern von Eyþór Ingi Gunnlaugsson, dem Sänger der Band. Im Vergleich zu den anderen Songs des Albums ist der hier ziemlich geradeaus und vergleichsweise unprogressiv, was aber gerade zum Ende des Albums durchaus Sinn macht. Caress ist ein weiteres Akustik-Stück, das Steve extra für die Vinyl-Ausgabe geschrieben hat, da auf der vierten Seite noch genug Platz war. Es ist unter Umständen sogar besser zu bewerten als Earthshine, das es auf das "Kernalbum" geschafft hat. Ein schönes Stück Steve unplugged und weitaus mehr als ein schnell ergänzter Bonustrack.


Kurios: Hackett bedient sich bei sich selbst
Fans sind ja hinlänglich dafür bekannt, sowohl das Haar in der Suppe als auch die Nadel im Heuhaufen zu finden. Und so gibt es einige Beispiele, dass Hackett nicht nur in der Welt der World Music unterwegs war, sondern auch in der eigenen Vergangenheit, um Inspirationen zu finden.

Es war eine Frage beim Launch Event in Dortmund: Ob Steve bewusst eine Akkordsequenz aus Fire On The Moon beim Titeltrack Wolflight verwendet hat. Hackett hat dies nach seiner Aussage nicht bewusst gemacht und konnte die beiden Passagen spontan auch nicht zuordnen. Wir haben das mal gemacht und wer genau hinhört, wird die Übereinstimmung erkennen (SoundCloud Link).

Weitere Beispiele: Corycian Fire enthält Melodiezitate seiner Defector-Songs The Steppes und Two Vamps As A Guest. Bei Dust And Dreams wiederum erinnert die Melodie am Anfang sehr stark an The Pool Of Memory And The Pool Of Forgetfulness (letzteres ist auf dem Album Metamorpheus zu finden) und der bei 3:15 einsetzende Schlagzeugstil scheint ein Sample aus Valley Of The Kings zu sein (ca bei 1:40 zu hören). Im Finale, Heart Song, bediente er sich der gleichen (?) Akkordfolge wie auf dem Song The Summer Backwards des SQUACKETT-Albums.


Blu-ray und 5.1 Surround Mix
Auf der Bonus-Blu-ray findet man diverse Making Of Dokumentationen, darunter die recht unterhaltsame Erläuterung zur Entstehung des Albumcovers. Dazu gibt es aber auch eine Track-by-Track Erläuterung von Steve, die weitere Hintergründe zu den Songs liefert. Ein paar dieser Videos sind auch bei YouTube veröffentlicht und hier in die Rezi eingebunden.

Etwas hinter den Erwartungen zurück bleibt aber der 5.1-Surround Mix. Genesis-Fans sind natürlich durch die Genesis-Boxsets und auch durch Peter Gabriels UP verwöhnt. Besonders letzteres Album setzte Standards im 5.1-Segment, die schwer zu toppen sind. Wolflight ist aber eher ein Raum-Mix als eine echte 5.1 Abmischung. Es gibt keine Surround-Effekte, die sich auf einzelne Instrumente oder Gesang / Chor beziehen, sondern insgesamt ein räumlicheres Klanggefühl. Hier hätte man weitaus mehr herausholen können. Das macht das gute Album nicht schlechter, ist aber eine ausgelassene Chance.


Fazit
Steve Hackett hat in den vergangenen Jahren einen geradezu erstaunlichen Output produziert. Dazu war er quasi ohne Pause auf Tour. Seine Musik bleibt eine hochinteressante Symbiose verschiedener Stile und Einflüsse und gerade auf Wolflight hat er diesem Faktor nochmal eine neue Dimension verliehen.

Harmonische Melodien beherrscht er ebenso wie ausschweifende Instrumentalstücke. Wolflight ist das Album eines Reisenden, der nie ein festes Ziel hat und zur Zeit mit sich im Reinen ist. Allerdings wünscht man sich nach mittlerweile etlichen guten Alben einen frecheren, überraschenderen Hackett. Dabei geht es nicht darum, Kompositionen oder Arrangements zu ändern - denn diese sind nach wie vor auf einem sehr hohen Niveau - vielmehr muss Steve etwas aufpassen, dass sein Sound nicht zu statisch wird. Vieles auf Wolflight ist rein vom Klang her zu vertraut. Sein Gesang ist auf Wolflight gut produziert, hier wäre es allerdings auch immer wieder eine Überlegung wert gewesen, einen Gastsänger zu verpflichten. Steve braucht zudem einen Schub in Richtung Produktion - er sollte seine Fans beim nächsten Mal mit anderen Sounds und Produktionsideen überraschen und seinen Fokus weniger auf die Einbeziehung exotischer Instrumente legen, sondern vielmehr seinen Sound hörbar weiterentwickeln, insbesondere was das Schlagzeug angeht. Wenn ihm das gelingt, wird auf das solide bis starke Album Wolflight noch viel spannende Musik folgen. So oder so dürfte aber eines klar sein - Steve Hackett bleibt der Hüter des progressiven Vermächtnis der Genesis-Familie.


Autor: Christian Gerhardts

Im September kommt Steve Hackett für insgesamt neun Shows nach Deutschland, um seine neues Album Wolflight vorzustellen, das 40jährige Jubiläum seines Debütalbums Voyage Of The Acolyte zu feiern und weitere Genesis Klassiker zu spielen. Alle Termine findet ihr auf der Tourdatenseite Steve Hackett - Acolyte To Wolflight with Genesis Revisited: The Full Experience
von: Jochen Rindfrey

"Steve Hackett ist inzwischen sein eigenes Genre und er macht Steve-Hackett-Musik."

Diese Einleitung eines Kollegen zu Hacketts vorigem Studioalbum Out Of The Tunnel's Mouth passt auch auf sein neuestes Werk Beyond the Shrouded Horizon.
Fast vier Jahre hat es gedauert, bis ein neues Soloalbum von Steve Hackett herauskam, jedenfalls eines mit eigenem Material; zwischenzeitlich kam ja noch ein zweiter Teil von Genesis Revisited. Ach, und dann war ja noch die Zusammenarbeit mit Chris Squire als Squackett - aber die vergessen wir am besten ganz schnell wieder. Wie jedenfalls aus der einleitenden Bemerkung schon deutlich wird, bewegt sich Hackett auch auf Wolflight wieder in seinem ureigensten Klanguniversum, das er seit, nun ja, auch schon einigen Jahrzehnten bewohnt. Steve Hackett hat etwas geschafft, was nicht vielen Musikern gelingt: einen ganz persönlichen Stil zu finden, den man sofort als seinen eigenen identifizieren kann, ganz gleich, ob er nun sanft die akustische Gitarre zupft oder kraftvoll in die Saiten der elektrischen greift. Wer schafft das schon? Da ist es natürlich legitim, diesen persönlichen Stil konsequent zu verfolgen, zumal dieser so viel Abwechslung bietet, dass sich so schnell keine Abnutzungserscheinungen einstellen.

Jetzt also Wolflight. Aufgenommen mit im Wesentlichen den gleichen bewährten Mitstreitern, enthält es Songs, zu denen Hackett beim Reisen inspiriert wurde. Und so geht es von Rom, in dessen Umland er sich laut Covertext mit zutraulichen Wölfen herumtrieb (in der Gegend kam’s ja auch schon vor, das Wölfe Kinder säugten) über den Londoner Battersea Fun Fair u.a. nach Griechenland, Mexiko, Marokko und in den Süden der USA. Mit einem Wolfsschrei geht es los, und dann geht es hinein in Hacketts unnachahmliche Klangwelt, in der die Saitenkünste naturgemäß im Vordergrund stehen. Ob an der akustischen mit klassischem oder folkigem Einfluss, ob an der elektrischen mit dem typisch singenden, geradezu jubilierenden Klang, an Virtuosität und Ausdrucksstärke hat der Gute nichts verloren. Beim Hacketts Gesang dagegen sind Begriffe Virtuosität und Ausdrucksstärke nicht unbedingt erste Wahl, aber was soll’s, der etwas schwachbrüstige Gesang gehört halt auch irgendwie dazu.

Die Songs umfassen ein Spektrum von der akustischen Solonummer Earthshine bis zum Mini-Epos Love Song to a Vampire, das neben Passagen hymnischen Bombasts auch filigrane Parts enthält. Gelegentlich kommen dezente Ethno-Elemente hinzu, etwa in Corycian Fire durch die Verwendung des Duduk, eines armenischen Rohrblattinstruments. Auf einen Blues-Versuch hat Steve Hackett hier dagegen dankenswerterweise verzichtet, auch wenn das thematisch in den amerikanischen Südsstaaten angesiedelte Black Thunder den ein oder anderen bluesigen Einschlag verzeichnet.

Ansonsten kann für eine Beschreibung der Musik auf die Rezensionen zu seinen letzten paar Soloalben verweisen. Somit hat Steve Hackett aus seinen bewährten Zutaten wieder ein schmackhaftes musikalisches Menü angerichtet, das auch diesmal wieder frisch und unverbraucht klingt, auch wenn es gegenüber seinen letzten paar Alben nichts wirklich Neues bietet. Trotzdem klingt es etwas runder und homogener als Beyond the Shrouded Horizon, auf dem auch zwei weniger gelungene Songs waren. Daher gibt's für Wolflight einen Punkt mehr.
Tschüß
nixe

Musik hat die Fähigkeit uns geistig, körperlich & emotional zu beeinflussen!

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!!!Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten!!!
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