Holst, Gustav

Forumsregeln
Die Threads werden automatisch nach Namen der Interpreten (alphabetisch) sortiert. Viel Spaß!

Topic author
Fragile
Alumni-Admin
Beiträge: 7661
Registriert: Sa 23. Sep 2006, 16:20
Been thanked: 1 time

Holst, Gustav

Beitrag von Fragile »

Bild

Biographie: (Quelle: radioswissclassic.ch)
Gustavus Theodore Holst (*21. September 1874 in Cheltenham/Gloucestershire, † 25. Mai 1934 in London) war ein englischer Komponist, der der Spätromantik zugerechnet wird. Holst stammte väterlicherseits aus einer deutschbaltischen sowie lettisch-schwedischen Familie. Mütterlicherseits war die Familie vorwiegend britischer weit entfernt auch spanischer Herkunft. Er strebte zunächst eine Karriere als Pianist an; im Alter von siebzehn Jahren musste er diese Pläne infolge einer Nervenentzündung des Armes aufgeben. Holst studierte Komposition (bei Charles Villiers Stanford) und Posaune am Royal College of Music in London. Danach arbeitete er zwischen 1898 und 1903 in verschiedenen Orchestern als Posaunist. Holst war an einigen Institutionen als Musiklehrer beschäftigt und wurde schließlich musikalischer Direktor an der St Paul's Mädchenschule in Hammersmith. Zwischen 1919 und 1923 lehrte Holst Komposition am Royal College of Music und der Universität in Reading. Seine Tochter Imogen Holst (1907-1984) war ebenfalls Komponistin und Dirigentin.

Bekannte Werke von Holst sind seine musikalische Adaption des Weihnachtsgedichtes "In The Bleak Midwinter" von Christina Rosetti, sowie vor allem seine siebensätzige Orchestersuite "The Planets" (Die Planeten, 1914-1916). Diese Musik wurde zur Fundgrube vieler Filmkomponisten wie Danny Elfman, Hans Zimmer oder John Williams, bei dessen Musik für die "Star Wars"-Filmreihe die Einflüsse unüberhörbar sind. Auch diverse Rockbands und -interpreten (Emerson, Lake & Palmer, Yes, King Crimson, Manfred Mann's Earth Band, Frank Zappa), sowie Komponisten für Musik für Videospiele zitierten die Planetensuite oft und gerne. Andere Orchesterwerke von Gustav Holst, wie beispielsweise die an der Musik des Barocks orientierte "St. Paul's Suite", hatten keine vergleichbare Bekanntheit erreicht, dennoch hatte Holsts Musik einen nachhaltigen Einfluss auf die jüngere Generation britischer Komponisten.
He's seen too much of life,
and there's no going back...
Benutzeravatar

olias1
Beiträge: 412
Registriert: Do 28. Mär 2013, 00:35

Re: Gustav Holst

Beitrag von olias1 »

Fragile hat geschrieben:Gustavus Theodore Holst (*21. September 1934 in Cheltenham/Gloucestershire, † 25. Mai 1934 in London) war ein englischer Komponist, ...
Bekannte Werke von Holst sind seine musikalische Adaption des Weihnachtsgedichtes "In The Bleak Midwinter" von Christina Rosetti, sowie vor allem seine siebensätzige Orchestersuite "The Planets" (Die Planeten, 1914-1916). Diese Musik wurde zur Fundgrube vieler Filmkomponisten wie Danny Elfman, Hans Zimmer oder John Williams, bei dessen Musik für die "Star Wars"-Filmreihe die Einflüsse unüberhörbar sind. Auch diverse Rockbands und -interpreten (Emerson, Lake & Palmer, Yes, King Crimson, Manfred Mann's Earth Band, Frank Zappa), sowie Komponisten für Musik für Videospiele zitierten die Planetensuite oft und gerne. Andere Orchesterwerke von Gustav Holst, wie beispielsweise die an der Musik des Barocks orientierte "St. Paul's Suite", hatten keine vergleichbare Bekanntheit erreicht, dennoch hatte Holsts Musik einen nachhaltigen Einfluss auf die jüngere Generation britischer Komponisten.
Interessant fand ich, dass Holst in späterer Zeit von der Popularität der Suite "The Planets" desillusioniert war und glaubte, dass sie zu viel Aufmerksamkeit von seinen anderen Werken wegnahm, die er selbst als bedeutender empfand.

Vielleicht ist der Grund darin zu finden, weil die Basis von "The Planets" eine nur kurze Periode des Interesses an Astrologie war.

Topic author
Fragile
Alumni-Admin
Beiträge: 7661
Registriert: Sa 23. Sep 2006, 16:20
Been thanked: 1 time

Re: Gustav Holst

Beitrag von Fragile »

olias1 hat geschrieben:Interessant fand ich, dass Holst in späterer Zeit von der Popularität der Suite "The Planets" desillusioniert war und glaubte, dass sie zu viel Aufmerksamkeit von seinen anderen Werken wegnahm, die er selbst als bedeutender empfand.
Tja, man könnte heutzutage sagen, dass er im wahrsten Sinne des Wortes ein "klassisches One-Hit-Wonder" war. Dieses Schicksal teilt er sich allerdings auch mit Leuten wie Boccherini, Pachelbel, Orff, Dukas, Humperdinck und Widor.
olias1 hat geschrieben:Vielleicht ist der Grund darin zu finden, weil die Basis von "The Planets" eine nur kurze Periode des Interesses an Astrologie war.
Darüber kann man tatsächlich nur spekulieren. Allerdings ist es zumindest in England noch bis heute in den Konzertsälen zu hören und erfreut sich nach wie vor ungemeiner Beliebtheit. Und das, obwohl Holst musikalisch ja deutlich näher an den Kontinentaleuropäern (Wagner, Stravinsky) dran war als an den Komponisten seiner britischen Heimat.
He's seen too much of life,
and there's no going back...
Benutzeravatar

Aprilfrost
Keymaster
Beiträge: 9265
Registriert: Mo 7. Apr 2008, 16:20
Has thanked: 164 times
Been thanked: 112 times

Re: Gustav Holst

Beitrag von Aprilfrost »

Fragile hat geschrieben:Auch diverse Rockbands und -interpreten (Emerson, Lake & Palmer, Yes, King Crimson, Manfred Mann's Earth Band, Frank Zappa), sowie Komponisten für Musik für Videospiele zitierten die Planetensuite oft und gerne.
Kann jemand der Einfachheit halber Werke oder Werkauszüge (Excerpts) nennen, die von Rockbands adaptiert wurden?
Danke.

Topic author
Fragile
Alumni-Admin
Beiträge: 7661
Registriert: Sa 23. Sep 2006, 16:20
Been thanked: 1 time

Re: Gustav Holst

Beitrag von Fragile »

Hier mal ein paar wild ausgewählte Beispiele, teilweise auch außerhalb des Prog-Fahrwassers:


-Sarah Brightman - "Running" (2008): Zitat aus "Jupiter, the Bringer of Jollity" am Anfang und am Ende des Liedes.

-Frank Zappa - "Invocation and Ritual Dance of the Young Pumpkin" (1967): Zitate aus "Jupiter"

-Yes - "The Prophet" (1970): Intro zitiert den "Jupiter"-Satz

-King Crimson - "The Devil's Triangle" (1970): Der ganze Song ist ein vereinfachtes Arrangement des "Mars, the Bringer of War"-Satzes. Fripp und Co. spielten es bereits 1969 bei ihren ersten Liveauftritten noch vor Veröffentlichung ihres Debütalbums, da auch noch unter dem Titel "Mars". Die Titeländerung "Devil's Triangle" kam ein Jahr später deshalb zustande, weil die Holst-Nachkommen ihr Veto eingelegt hatten. Gustav Holst selbst wurde auch nicht in den Songwriter-Credits angegeben.

- Manfred Mann’s Earth Band haben die Suite auf dem "Solar Fire"-Album (1973) gleich mehrfach zitiert: Ausgangspunkt ist dabei die Vorabsingle "Joybringer", die auf dem Thema von "Jupiter" basiert. Auf dem Album "Masque" (1987) sind gleich mehrere Versionen des "Jupiter" zu hören. Auf dem Album "2006" (2004) ist eine bearbeitete Version des "Mars" zu hören.

- Symphony X - "The Divine Wings Of Tragedy" (1997): Einzelne Passagen aus "Mars" werden in dem 20 Minuten langen Titelstück zitiert.

- Emerson, Lake and Powell - "Mars, the Bringer of War" (1986): Adaption des "Mars"-Satzes, anders als die King Crimson-Version fast 1:1 am Original orientiert.

Wenn ich mich nicht irre, gab es auch mal ein gemeinsames Album von Rick Wakeman und Jeff Wayne, auf dem sie die gesamte Suite in ein Progrock-Arrangement adaptiert haben.


Übrigens, wer sich für ausgewählte Videospiel-Adaptionen interessiert:

[BBvideo 360,250][/BBvideo]

[BBvideo 360,250][/BBvideo]
He's seen too much of life,
and there's no going back...

Topic author
Fragile
Alumni-Admin
Beiträge: 7661
Registriert: Sa 23. Sep 2006, 16:20
Been thanked: 1 time

Re: Gustav Holst

Beitrag von Fragile »

Noch ein bisschen "Planeten"-Trivia:

Eine Zeit lang (genauer gesagt sechs Jahre) bestand die Suite sogar variabel aus acht Sätzen, dieser zusätzliche Satz "Pluto, the Renewer (dt.: Pluto, der Erneuerer)" wurde aber nicht von Holst selbst komponiert, da der Pluto erst 1930, ca. vier Jahre vor Holsts Tod entdeckt worden ist, und Holsts Enthusiasmus für die Suite, wie bereits erwähnt, zu diesem Zeitpunkt bereits massiv nachgelassen hatte. Der "Pluto"-Satz wurde auch erst im Jahre 2000 komponiert, nachdem der britische Komponist und Dirigent Colin Matthews mit diesem Auftrag betraut wurde. Von da an bis zum Jahre 2006 (als dem Pluto der Planetenstatus offiziell wieder aberkannt wurde) wurde das Werk überwiegend mit allen acht Sätzen dargeboten. Seitdem entscheiden Dirigenten und Orchester freiwillig, ob sie es mit sieben oder acht Sätzen spielen wollen.

[BBvideo 360,250][/BBvideo]
He's seen too much of life,
and there's no going back...
Benutzeravatar

olias1
Beiträge: 412
Registriert: Do 28. Mär 2013, 00:35

Re: Gustav Holst

Beitrag von olias1 »

Hier noch ein Tipp von mir:

Jeff Wayne · Rick Wakeman · Kevin Peek – Beyond The Planets
  1. Waves/The Journey (Composed By – Jeff Wayne)
  2. Mars (The Bringer Of War) (Composed By – Gustav Holst)
  3. Venus (The Bringer Of Peace) (Composed By – Gustav Holst)
  4. Mercury (The Winged Messenger) (Composed By – Gustav Holst)
  5. Jupiter (The Bringer Of Jollity) (Composed By – Gustav Holst)
  6. Circles/Saturn (The Bringer Of Old Age) (Composed By – Gustav Holst)
  7. Uranus (The Magician) (Composed By – Gustav Holst)
  8. Neptune (The Mystic)/The Heavens Reply/Beyond (Composed By – Gustav Holst / The Finale written-By – Rick Wakeman)
https://www.discogs.com/de/Jeff-Wayne-R ... ase/943057

Ich hatte das Album früher einmal.
Benutzeravatar

SOON
Website-Betreiber
Beiträge: 11877
Registriert: So 9. Mär 2008, 16:20
Has thanked: 665 times
Been thanked: 764 times

Re: Gustav Holst

Beitrag von SOON »

Auch die Manfred Mann's Earth Band hat sich schon den Planeten von Holst angenommen.
Auf Solar Fire gibt es Zitate und Masque bietet sogar eine komplette Suite.

BildBild

[BBvideo 360,250][/BBvideo]

[BBvideo 360,250][/BBvideo]
MAKE PROG NOT WAR ! ---> ---> My 2024 Album Faves

Topic author
Fragile
Alumni-Admin
Beiträge: 7661
Registriert: Sa 23. Sep 2006, 16:20
Been thanked: 1 time

Re: Gustav Holst

Beitrag von Fragile »

olias1 hat geschrieben:Hier noch ein Tipp von mir:

Jeff Wayne · Rick Wakeman · Kevin Peek – Beyond The Planets
Hab ichs mir also doch nicht eingebildet, sehr schön. :biggrinn:
Fragile hat geschrieben:Wenn ich mich nicht irre, gab es auch mal ein gemeinsames Album von Rick Wakeman und Jeff Wayne, auf dem sie die gesamte Suite in ein Progrock-Arrangement adaptiert haben.
Übrigens ist mir gestern noch ein "Planeten"-Zitat im Rockgewand entgegen gesprungen, denn auch Supertramp haben in ihrer "Fool's Overture" die Suite zitiert, nämlich im Piano-Intro, wo diese Flageolett-artigen Töne zu hören sind. Damit sind Supertramp eine der ganz wenigen Bands, die es mal nicht auf Mars oder Jupiter, sondern auf die Venus abgesehen haben!
He's seen too much of life,
and there's no going back...
Benutzeravatar

olias1
Beiträge: 412
Registriert: Do 28. Mär 2013, 00:35

Re: Gustav Holst

Beitrag von olias1 »

Fragile hat geschrieben:
olias1 hat geschrieben:
Fragile hat geschrieben:Wenn ich mich nicht irre, gab es auch mal ein gemeinsames Album von Rick Wakeman und Jeff Wayne, auf dem sie die gesamte Suite in ein Progrock-Arrangement adaptiert haben.
Hier noch ein Tipp von mir:

Jeff Wayne · Rick Wakeman · Kevin Peek – Beyond The Planets
Hab ichs mir also doch nicht eingebildet, sehr schön. :biggrinn:
Ich habe ein wenig Zeit gebraucht bis mir der Titel wieder einfiel, sonst hätte ich schon früher geschrieben.
Antworten

Zurück zu „Bands/Musiker H“