Far East Family Band

Forumsregeln
Die Threads werden automatisch nach Namen der Interpreten (alphabetisch) sortiert. Viel Spaß!
Antworten
Benutzeravatar

Topic author
nixe
Keymaster
Beiträge: 14548
Registriert: Sa 7. Dez 2013, 19:35
Wohnort: komplett im Prog versumpft
Has thanked: 907 times
Been thanked: 1428 times

Far East Family Band

Beitrag von nixe »

Bild
Japan

Will man zur Far East Family Band, muß man über:
Far Out
Far Out war hauptsächlich das Projekt des Keyboarders und Gitarristen Fumio Miyashita. Die Band entstand als Quartett in den frühen 70er Jahren und veröffentlichte 1973 ihr einziges titelloses Album (in Diskografien taucht die Scheibe allerdings auch oft unter dem Titel "Nihonjin" auf). Mitte des Jahrzehnts löste Miyashita die Gruppe auf und wurde Gründungsmitglied der Far East Family Band, mit der er vier Alben einspielte.

Miyashita hat seit den frühen 80er Jahren eine ganze Reihe von Soloalben veröffentlicht, die stilistisch den Wohlfühl-Elektronikalben seines ehemaligen Far-East-Family-Kollegen Masanori "Kitaro" Takahashi ähneln. (Achim Breiling)
1973 Far Out
Bild
Besetzung:
Fumio Miyashita Guitar, Harmonica, Moog, Percussion, Vocals
Eiichi Sayu Lead Guitar, Hammond Organ, Vocals
Kei Ishikawa Bass, Electric Sitar, Vocals
Manami Arai Drums, Percussion, Vocals

Tracklist:
1. Too Many People 18:00
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
2. Nihonjin 19:55
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
Gesamtlaufzeit 37:55
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
Songs / Tracks Listing:
1. Too Many People (0:00)
2. Nihonjin (18:00)
Bonus Tracks:
3. Birds Flying To The Cave (37:54)
4. Saying To The Land (42:31)
5. Moving, Looking, Trying, Jumping (51:00)
6. Wa Wa (52:35)
7. The Cave Down To The Earth (55:30)
8. Four Minds (1:01:54)
9. Transmigration (1:07:52)

von: Achim Breiling

Far Out wird meist mit der Far East Family Band in einen Topf geworfen. Beide Formationen waren durch den Gitarristen und Keyboarder Fumio Miyashita miteinander verbunden, der Far Out in den frühen 70er Jahren gegründet hat. Nach dem Erscheinen des einzigen, hier zu rezensierenden Albums, löste Miyashita Far Out auf, um die Far East Family Band mitzugründen. Dabei hat er nicht nur das "Far" mit in die neue Gruppe mitgebracht. Das zweite Stück des Far-Out-Debüts, das ausladende "Nihonjin", taucht nämlich relativ unverändert, wenn auch elektronisch und hinsichtlich des Tasteneinsatzes deutlich aufgerüstet, auf dem zweiten Album der Far East Family Band (siehe "Nipponjin") wieder auf.

Zwei lange Stücke gibt es auf "Far Out" zu hören, beide komponiert von Miyashita. In instrumentaler Hinsicht hält er sich aber zurück und überlässt das Feld seinen Musikerkollegen, insbesondere Eiichi Sayu an der E-Gitarre. Dazu klampft Miyashita akustisch und sorgt für verhaltenes, elektronisches Zischen und Wabern, wummert Bassist Ishikawa und trommelt Manami Arai abwechslungsreich dazwischen. Spacig-psychedelische Gejamme bildet den Kern beider Nummern, dominiert von den ausschweifenden Gitarreneskapaden Sayus. Doch im Vergleich zu dem üblichen, nach einiger Zeit langweiligen Gesäge einer durchschnittlichen Psych-Garagencombo der frühen 70er Jahre, bieten die vier Japaner noch einiges mehr (und sind auch deutlich weniger heftig zu Gange). Kei Ishikawa bedient z.B. oft eine elektrisch verstärkte Sitar, eine Art von E-Gitarre, die aber sitarähnliche Klänge von sich gibt. Zusammen mit dem getragenen Gesang bekommt die Musik so ein ganz eigenes, asiatisches Flair.

"Too Many People" beginnt mit langem kosmischen Zischen, ehe sich langsam ein entspannt-gteragenes Gitarren-Liedchen daraus erhebt, welches sich über 10 Minuten hinweg und unter hinzutreten von Bass, Schlagzeug, E-Gitarre und E-Sitar zu einem munteren Asia-Gerocke entwickelt. "Nihonjin" ist ähnlich konzipiert, wartet aber mit deutlich mehr Abwechslung und Japan-Atmosphäre auf. Sitarklänge und hypnotisch dahinschreitende Perkussion eröffnen die Nummer die sich, nach einem melodisch-liedhaften Abschnitt mit getragenem Gesang, für mehrere Minuten in verhaltenem, aber komplexem und durchaus abwechslungsreichem Gejamme festfährt, welches dann, nach einer weiteren melodischen Insel, unter Einbeziehung von monoton-sonoren Gesängen ausgesprochen eigen und intensiv rockt. Die letzten drei Minuten des Stückes bestimmen dann traditionelle japanische Klänge. Perkussion, quietschendes Gezupfe und schwebende Flötentöne, unterlegt mit leisen Orgelteppichen, mäandern stimmungsvoll dahin. Diese Version der Nummer gefällt mir fast besser als die gekürzte und elektronisch-symphonisch aufgepeppte Version auf "Nipponjin".

"Far Out", mit dem seltsamen Handschuhcover, ist eine sehr gelungene Scheibe mit eigenständigem, japanischem Psycho-Space-Prog, der alles in allem recht melodisch und rund aus den Boxen kommt, dabei aber den bei vielen japanischen Bands zumindest unterschwellig vorhandenen Kitsch und poppigen Schmalz vermeidet. Kurz: Ein Japan-Klassiker!
Tschüß
nixe

Musik hat die Fähigkeit uns geistig, körperlich & emotional zu beeinflussen!

!!!I like Prog!!!

!!!Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten!!!
Benutzeravatar

Topic author
nixe
Keymaster
Beiträge: 14548
Registriert: Sa 7. Dez 2013, 19:35
Wohnort: komplett im Prog versumpft
Has thanked: 907 times
Been thanked: 1428 times

Re: Far East Family Band

Beitrag von nixe »

Die Far East Family Band gehörten zu den legendären, frühen Vertreter des Psychedelic / Space Rocks Made in Japan. So spielte im ersten Line Up u.a. Kitaro, der später mit seinen mehr New Age inspirierten Alben weltweite Erfolge feierte.

Waren die früheren Alben noch sehr vom Psychedelic Rock der frühen Pink Floyd inspierert, verpasste man ihnen auch gerne mal das Label "die japanische Pink Floyd Version", so flossen auf den späteren Alben, in ihren Stil ebenfalls sinfonische Progressive Rock Elemente ein. Ihr 1976 erschienenes Album "Parallel world" wurde übrigens vom deutschen Elektronik Pionieer Klaus Schulze produziert. (Kristian Selm)
http://de.wikipedia.org/wiki/Far_East_Family_Band
Far East Family Band
Bild
Allgemeine Informationen
Herkunft Japan
Genre(s) Psychedelic Rock; Space Rock; Progressive Rock
Gründung um 1975; Auflösung um 1977
Gründungsmitglieder:
Gesang, Gitarre, Keyboard Fumio Miyashita (宮下 文夫)
Gitarre, Gesang Hirohito Fukushima (福島 博人)
Keyboard Akira Itō (伊藤 明)
Keyboard, Percussion Masanori Takahashi (高橋 正明)
Bass Akira Fukakusa (深草 彰)
Schlagzeug Shizuo Takasaki (高崎 静夫)

Far East Family Band (jap. ファー・イースト・ファミリー・バンド, Fā Īsuto Famirī Bando) war eine japanische Psychedelic-Progressive-Rock-Band, die Mitte der 1970er Jahre gegründet wurde.

Bandgeschichte:
Far East Family Band ging aus Fumio Miyashitas Projekt Far Out hervor, das 1973 ein selbstbetiteltes Album veröffentlicht hatte. Das Debütalbum der Far East Family Band erschien 1975 und bot Keyboard-lastigen, psychedelischen Progressive Rock mit Einflüssen von Pink Floyd. The Cave Down to Earth brachte der Band den Ruf ein, der erste japanische Vertreter des Progressive Rock gewesen zu sein.

Noch im selben Jahr folgte Nipponjin – Join Our Mental Phase Sound, das Stücke des Far-Out-Albums und des Debütalbums in englischer Sprache wiederaufgreift und von Klaus Schulze abgemischt wurde. Schulze mischte und produzierte auch das dritte Album, auf dem der Einfluss seiner Elektronischen Musik hörbar wird. Das letzte Album wurde ohne Akira Ito und Kitarō sowie mit Yūjin Harada statt Shizuo Takasaki aufgenommen und zeigt Anleihen an New-Age-Musik. Danach löste sich die Band auf.

Diskografie:
1975: The Cave Down to Earth (地球空洞説, Chikyū Kūdō Setsu)
1975: Nipponjin – Join Our Mental Phase Sound
1976: Parallel World (多元宇宙の旅, Tagen Uchū no Tabi)
1977: Tenkūjin (天空人)
BildBild
Tschüß
nixe

Musik hat die Fähigkeit uns geistig, körperlich & emotional zu beeinflussen!

!!!I like Prog!!!

!!!Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten!!!
Benutzeravatar

Topic author
nixe
Keymaster
Beiträge: 14548
Registriert: Sa 7. Dez 2013, 19:35
Wohnort: komplett im Prog versumpft
Has thanked: 907 times
Been thanked: 1428 times

Re: Far East Family Band

Beitrag von nixe »

1975 The Cave down to the Earth
[thumbnail]http://www.theraremusicshop.com/ekmps/s ... -474-p.jpg[/thumbnail][thumbnail]http://www.yudemenrecords.com/wp-conten ... 4x1024.jpg[/thumbnail][thumbnail]http://www.recordsbymail.com/uploads/10 ... 404642.JPG[/thumbnail]BildBild
Besetzung:
Akira Fukakusa Bass
Akira Ito Keyboards
Fumio Miyashita Guitar, Keyboards
Hirohito Fukushima Guitar, Vocals
Masanori Takahashi Keyboards, Percussion
Shizuo Takasaki Drums

Tracklist:
1. Undiscovered Northern Land 2:53
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
2. Birds Flying To The Cave 4:33
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
3. The God Of Water 1:53
4. Saying To The Land 8:22
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
5. The God Of Wind 2:21
6. Moving, Looking, Trying, Jumping 1:40
7. Wa Wa 0:48
8. Mystery Of Northern Space 5:56
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
9. The Cave, Down To The Earth 8:17
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
10. Four Minds 5:55
11. Transmigration 11:03
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
Gesamtlaufzeit 53:41
von: Achim Breiling

Nach Erscheinen des ersten Far-Out-Albums löste Fumio Miyashita die Band auf und gründete die Far East Family Band. 1975 erschien mit "The Cave Down To The Earth" das erste Album der Formation. Wurden Tastenklänge bei Far Out noch sehr sparsam eingesetzt, gab es bei der Far East Family Band neben Miyashita (der aber auch häufig eine Gitarre bediente) mit Akira Ito und Masanori Takahashi noch zwei weitere Tastenmänner. Takahasji sollte einige Jahre später unter dem Künstlernamen Kitaro eine erfolgreiche Solokarriere starten. Im Vergleich zu Miyashitas Vorgängerband ist die Musik der Far East Family Band daher sehr viel symphonischer und klangvoller, stellenweise aber leider auch seichter und kitschiger ausgefallen.

Die meisten Stücke von "The Cave Down To The Earth" tauchen auf dem zweiten, in England eingespielten und veröffentlichten Album der Gruppe ("Nipponjin") wieder auf. Das Titelstück heißt dort "The Cave", aus "Birds Flying To The Cave" wurde "Timeless", aus "Saying Of The Land" "River Of Soul", aus "Moving, Looking, Trying, Jumping" "Movin´ Lookin´" und das kurze "Wa Wa" firmiert dort als "Yamato". "Undiscovered Northern Land", "The God Of Water", "The God Of Wind" und "Mystery Of The Northern Space" durften ihren Titel behalten. "Four Minds" und "Transmigration" gibt es dagegen nur hier zu hören. Für "Nipponjin" wurden die Nummern (und das Far-Out-Stück "Nihonjin") neu eingespielt (produziert von Klaus Schulze) und meist mit englischem Gesang versehen. Auf "The Cave Down To The Earth" wird dagegen meist in Japanisch gesungen. Schulze sorgte auf "Nipponjin" für noch mehr Tasten- und Elektroniksounds, so dass die Versionen von "The Cave Down To The Earth" etwas schlichter wirken.

Einen sehr klangvollen, symphonisch-exotischen Prog machte die Far East Family Band, dominiert von allerlei Tastenklängen (Orgel, Mellotron, Moog) und der spacigen E-Gitarre Hirohito Fukushimas, versehen aber auch mit übermäßig melodieseligen Gesangseinlagen und mit leichtem Hang zu süßlich-bombastischem Kitsch. Dazu kommt ein deutlicher Einfluss seitens Pink Floyd, der gelegentlich (in der Mitte des Titelstücks z.B.) die Grenzen zum Plagiat überschreitet.

Trotzdem gelingt es der Band eine relativ eigene und atmosphärische Musik zu kreieren. "Birds Flying To The Cave" ist dabei ein schöner Japan-Prog-Ohrwurm, mit ins Ohr gehender Melodie, voller Mellotronklänge, Moogsounds, Orgel und sattem Gitarreneinsatz. Die anderen Nummern bieten spacig-elektronischen Japanrock und exotische Klangbilder, unterlegt mit Tastenwolken, Flötenklängen, elektronischem Windrauschen, Zwitschern und Zischen, dezenten Mellotronteppichen und waberndem Orgelschwellen. Dazu wird - wie schon angedeutet - viel gesungen, recht schmalzig und glatt, und auf Dauer ziemlich nervig. So richtig progressiv geht es dabei nicht immer zu. "Four Minds" ist z.B. eine ziemlich simple und seichte Popnummer, wenn auch mit Mellotron unterlegt. Auch das abschließende "Transmigration" gibt nicht allzu viel her. Fast 11 Minuten plätschert und treibt das Stück träge und langatmig dahin, versehen mit recht grausligem Chorgesang. Kein Wunder, dass beide Stücke nicht auf "Nipponjin" wieder auftauchten.

"The Cave Down To The Earth" ist eine ziemlich durchwachsene Angelegenheit. Das ist alles sehr gut gemacht und in den instrumentalen Abschnitten sehr stimmungsvoll. Die vielen Gesangsabschnitte sind für meinen Geschmack aber zu melodisch, glatt und stellenweise richtig kitschig ausgefallen. Mit zunehmender Reduktion des Gesangs sollte sich die Band auf den nächsten Platten aber steigern. Man sollte sich daher bei der Far East Family Band an "Nipponjin" (das sowieso größtenteils dasselbe Material bietet) und "Parallel World" halten!
Tschüß
nixe

Musik hat die Fähigkeit uns geistig, körperlich & emotional zu beeinflussen!

!!!I like Prog!!!

!!!Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten!!!
Benutzeravatar

SOON
Website-Betreiber
Beiträge: 11877
Registriert: So 9. Mär 2008, 16:20
Has thanked: 665 times
Been thanked: 764 times

Re: Far East Family Band

Beitrag von SOON »

coole Idee mal ein Japprog-Band vorzustellen.
Nippon kenne ich, soll wohl die beste sein. :dh:
MAKE PROG NOT WAR ! ---> ---> My 2024 Album Faves
Benutzeravatar

Topic author
nixe
Keymaster
Beiträge: 14548
Registriert: Sa 7. Dez 2013, 19:35
Wohnort: komplett im Prog versumpft
Has thanked: 907 times
Been thanked: 1428 times

Re: Far East Family Band

Beitrag von nixe »

Die Far Out habe ich schon eine geraume Zeit, erst die normale & später die mit den Far East Family Band bonus tracks.
Ich wußte auch nix weiter von dieser Band, bis ich bei radio-frei mitmoderierte & Silvio kennenlernte, der mir diese CDs mitgab & jetzt habe ich sie im Original.
Tschüß
nixe

Musik hat die Fähigkeit uns geistig, körperlich & emotional zu beeinflussen!

!!!I like Prog!!!

!!!Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten!!!
Benutzeravatar

Topic author
nixe
Keymaster
Beiträge: 14548
Registriert: Sa 7. Dez 2013, 19:35
Wohnort: komplett im Prog versumpft
Has thanked: 907 times
Been thanked: 1428 times

Re: Far East Family Band

Beitrag von nixe »

1975 Nipponjin
BildBild
Bild
Besetzung:
Fumio Miyashita Guitar, Keyboards, Vocals
Akira Ito Keyboards
Masanori Takahashi Keyboards, Percussion
Hirohito Fukushima Guitar, Vocals
Akira Fukakusa Bass
Shizuo Takasaki Drums

Tracklist:
1. Nipponjin 16:51
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
2. The Cave 8:37
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
3. Undiscovered Northern Land 2:54
4. Timeless 4:26
5. The God of Water 2:06
6. River of Soul 8:28
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
7. The God of Wind 2:33
8. Movin´ Lookin´ 1:39
9. Yamato 0:48
10. Mystery of Northern Space 5:57
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
Gesamtlaufzeit 54:19
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
von: Achim Breiling

Das zweite Album der Far East Family Band ist zu großen Teilen ein Recyclingalbum. Der lange Titeltrack erschien erstmals auf dem einzigen Album von Far Out, einer Art Vorgängerformation zur Far East Family Band, der aber nur Fumio Miyashita angehört hatte. Die restlichen Nummern von "Nipponjin" sind dagegen Neuaufnahmen von Stücken des wenige Monate vorher erschienen Debütalbums der Gruppe "The Cave Down To The Earth". Der Hauptunterschied zu den älteren Versionen scheint mir ein verstärkter Tasteneinsatz zu sein, und dass hier meist in Englisch gesungen wird. Produziert von Klaus Schulze, den die Gruppe auf einer Tournee kennengelernt hatte, und aufgenommen in England, war das Werk wohl auf den angloamerikanischen Markt zugeschnitten worden, wozu die Band ihre bis dato besten Nummern nocheinmal einspielte. Erschienen ist das Album dann auf dem Vertigo-Label von Philips.

Zu hören gibt es auf "Nipponjin" einen exotisch-meditativen Spacerock, der gelegentlich sehr an Pink Floyd, seltener auch an die Musik des Produzenten erinnert, und hauptsächlich aus diversen Tastenklängen (Synthesizer, Orgel, Mellotron) und anderen elektronischen Sounds aufgebaut ist. Dazu kommen eine floydig-bluesige E-Gitarre und die eher dezent dahintreibende Rhythmusgruppe. Die drei Keyborder, darunter Masanori "Kitaro" Takahashi, erzeugen sehr dichte und verschlungene Klanglandschaften, in die der ständig präsente Gesang und die E-Gitarrenlinien eingebettet sind. Ab und zu gibt es milde Ausbrüche oder freiere, von der Perkussion dominierte Abschnitte. Sehr melodisch ist das Ganze - vermeidet es aber meist zu nah an die Kitschgrenze zu geraten -, und die Musik kommt eher getragen und entspannt aus den Boxen.

Im Vergleich zum ein Jahr später eingespielten, fast rein instrumentalen "Parallel World", kann sich die Gruppe auf "Nipponjin" nicht so recht zwischen floydigem, leicht poppigem Artrock und meditativ-elektronischem Spacerock entscheiden. Viele der Songs wirken durch den etwas einfallslosen, hymnisch-choralen Tralala-Gesang recht banal. Die instrumentalen Abschnitte haben da ganz anderes Kaliber und bieten eine spannende und entspannende Mischung aus Elektronik und Tastensymphonik mit asiatischem Flair.
Tschüß
nixe

Musik hat die Fähigkeit uns geistig, körperlich & emotional zu beeinflussen!

!!!I like Prog!!!

!!!Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten!!!
Benutzeravatar

Topic author
nixe
Keymaster
Beiträge: 14548
Registriert: Sa 7. Dez 2013, 19:35
Wohnort: komplett im Prog versumpft
Has thanked: 907 times
Been thanked: 1428 times

Re: Far East Family Band

Beitrag von nixe »

1976 Parallel World
Bild
Bild
Besetzung:
Fumio Miyashita Guitars, Keyboards, Vocals
Akira Ito Keyboards
Masanori Takahashi (Kitaro) Keyboards, Percussion
Hirohito Fukushima Guitar, Vocals
Akira Fukakusa Bass
Shizuo Takasaki Drums

Tracklist:
1. Metempsychosis 4:47
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
2. Entering 15:54
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
3. Kokoro 9:11
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
4. Parallel World 30:08
01. Amanezcan
02. Origin
03. Zen
04. Reality
05. New Lights
06. In the year 2000
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
Gesamtlaufzeit 60:00
von: Achim Breiling

Das dritte Album der Far East Family Band wurde, wie auch der Vorgänger "Nipponjin", von Klaus Schulze produziert. Als "Recording Assistant" war übrigens zudem Günter Schickert dabei. Aufgenommen wurde das Album in England im bekannten Manor Studio von Virgin-Gründer Richard Branson. Seltsamerweise hat Virgin die Scheibe aber nicht veröffentlichen wollen, so dass "Parallel World" nur in Japan bei Columbia erschienen ist.

Wie oben den Besetzungsangaben zu entnehmen ist (die übrigens die des Vorgängers "Nipponjin" sind, da mein japanisches CD-Reissue von "Parallel World" keine Musikerinformationen aufweist, zumindest keine von mir lesbaren - ich hoffe, die Angaben sind korrekt), sind auf "Parallel World" gleich drei Keyboarder zu hören. Einer davon, Masanori Takahashi, sollte später unter dem Künstlernamen Kitaro Karriere machen. Viele Tastenklänge gibt es daher auf diesem Album zu hören, darunter viele von Synthesizer und Mellotron, dazu kommt klar an zweiter Stelle die E-Gitarre und schließlich die Rhythmusabteilung. Das Ergebnis ist eine asiatisch angehauchte Mischung aus sphärischen Elektronikklängen und Spacerock, die oft so klingt, als würden Tangerine Dream (zu Virgin-Zeiten) mit Gong (während der Tour zu "You") träge dahinjammen (allerdings wurde Daevid Allen vorher durch David Gilmour ersetzt).

Die Far East Family Band lässt es dabei nämlich eher gemächlich angehen. Die Stücke bauen sich langsam auf und die Musik plätschert dezent und unaufdringlich aus den Boxen, entwickelt dabei aber eine gewisse hypnotische Eindringlichkeit. Gelegentliche milde Ausbrüche lockern die Nummern auf, genauso wie einige wenige Gesangsabschnitte, die für japanische Verhältnisse sehr zurückhaltend ausgefallen sind. Erfreulich ist der klangliche Abwechslungsreichtum der Musik, insbesondere der der eingesetzten Synthesizertimbres, die fiepend, gluckernd, zwitschernd, gurgelnd, wabernd, dröhnend, piepsend, wispernd und zischend das Soundspektrum bereichern. Ein wenig langatmig und zäh ist das Ganze ausgefallen, doch macht diese träge Langsamkeit, diese entspannte Gelassenheit einen guten Teil des besonderen Charakters dieser Musik aus. Wer schon einmal eine japanische Teezeremonie beobachtet hat, versteht vielleicht, was ich damit meine.

"Parallel World" bietet somit eine sehr eigene Abart des Spacerock, eine meditative, aber intensive Verschmelzung von elektronischen Klängen und verhaltenen dahintreibenden, floydig-spacigen Rockmotiven, welche aber, trotz der Länge, Stillstand oder Eintönigkeit vermeidet. Das Ergebnis ist ein stimmiges Ganzes, welches allerdings etwas Zeit und ruhiges Zuhören benötigt, um auf den Hörer einzuwirken. Kurzum: Ein schönes und ruhiges, gleichzeitig aber auch sehr farbiges Album!
Tschüß
nixe

Musik hat die Fähigkeit uns geistig, körperlich & emotional zu beeinflussen!

!!!I like Prog!!!

!!!Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten!!!
Benutzeravatar

Topic author
nixe
Keymaster
Beiträge: 14548
Registriert: Sa 7. Dez 2013, 19:35
Wohnort: komplett im Prog versumpft
Has thanked: 907 times
Been thanked: 1428 times

Re: Far East Family Band

Beitrag von nixe »

1977 Tenkujin
Bild
Besetzung:
Fumio Miyashta Vocals, Electric Guitar, Acoustic Guitar, Bamboo Flute, Synthesizers, Mellotron
Hirohito Fukushima Electric Guitar, Koto, Vocals
Yujin Harada Drums, Percussiom
Akira Fukakusa Bass

Tracklist:
1. Descension 2:05
2. Tenkujin 5:10
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
3. Timeless phase 6:51
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
4. Nagare 7:28
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
5. From far east 8:42
6. Ascension 4:11
Gesamtlaufzeit 34:27
von: Kristian Selm

Auf ihrem fünften Studioalbum setzt die Far East Family wieder vermehrt auf ihren schwebenden, psychedelischen Rock mit leichtem Balladentouch. Mit dem in den 80er Jahren folgenden Nippon Bombast hat das Quartett wenig gemein, vielmehr bestimmen verträumte, leicht sphärische Klänge den Sound der Band aus dem fernen Osten.

Der Gesang ist übrigens zumeist in Englisch, bei einem Lied auch mal Japanisch, wird aber weitgehend von der Musik überdröhnt - und das ist auch gut so. Zwar ist er nicht, wie schon so oft bei japanischen Produktionen vernommen, unerträglich hoch und geschlechtlich nicht differenzierbar, aber Fumio Miyashta greift wesentlich beherzter und differenzierter in sein sechssaitiges Instrument, als er seine Stimmbänder druckvoll unter Kontrolle hat. Und wenn wir gerade schon bei der Gitarre sind - sie klingt recht verzerrt und gibt der Musik der "fernöstlichen Familie" einen psychedelischen Touch.

Nebenbei bedient Miyashta unzählige Synthesizer, die passenderweise alle in seinem Heimatland hergestellt wurden. Die Musik der Viererbande aus Fernost ist sehr melodisch, von mittelmäßigem Tempo geprägt und wird von der Psychogitarre dominiert. Eine eindeutige Stilschublade zu finden fällt schwer, denn symphonische Elemente, wie auch zugängliche Rockrhythmen und ruhigere Space Rock Passagen finden ihren Platz.
von: Achim Breiling

Mit geschrumpfter Besetzung, ohne die beiden Keyboarder Akira Ito und Masanori "Kitaro" Takahashi und mit neuem Schlagzeuger, spielte die Far East Family Band ihr viertes (wenn man das Far-Out-Album mitzählt ihr fünftes) Album ein. In stilistischer Hinsicht hat sich auf "Tenkujin" eigentlich nicht viel verändert, trotzdem ist das Album deutlich schwächer ausgefallen als die beiden unmittelbaren Vorgänger.

Die spacige Elektronik, das Synthesizergeblubber, -gewaber und -gezische und die flächigen Tastensounds hat die Band um Fumio Miyashita beibehalten, auch die dazu passenden Gitarreneinlagen mit Floyd-Anleihen. Diese werden nun aber mit den melodieseligen, süßlichen Gesangseinlagen gepaart, die schon das Debütalbum der Japaner schwer verdaulich gemacht haben, die mitunter gar mit ebenso gelagerten Streichereinlagen ungenießbar gemacht werden. Das Ergebnis ist ein federleichter, sich gelegentlich hart am Rand zum Kitsch oder zu schwülstiger Hintergrundbeschallung bewegender Space-Elektronik-Pop, der schon die New-Age-Gefilde erahnen lässt, in denen sich Miyashita (und auch Ex-Kollege Kitaro) später bewegen sollte.

Ganz so schlimm ist die Musik allerdings dann doch nicht. Wenn nicht gesungen wird, gibt es durchaus noch einige nette Momente mit spacig-elektronischem Softprog (im langen "From Far East" z.B., das sich durch die farbigen elektronischen und natürlichen Klänge auszeichnet, die da durchs Klangbild wabern), der dazu noch einigermaßen eigenständig ausgefallen ist. Allzu exotisch oder japanisch klingt die Musik allerdings nicht mehr (Eloy ist z.B. nicht mehr allzu weit weg). Im Vergleich zum beeindruckenden "Parallel World" ist "Tenkujin" jedenfalls eine ziemliche Enttäuschung!
Tschüß
nixe

Musik hat die Fähigkeit uns geistig, körperlich & emotional zu beeinflussen!

!!!I like Prog!!!

!!!Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten!!!
Benutzeravatar

Topic author
nixe
Keymaster
Beiträge: 14548
Registriert: Sa 7. Dez 2013, 19:35
Wohnort: komplett im Prog versumpft
Has thanked: 907 times
Been thanked: 1428 times

Re: Far East Family Band

Beitrag von nixe »

Far east family band undiscoverd nothern land
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
Far East Family Band Live in Los Angeles 1978
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
Fumio Miyashta (1979) - Far East Famiily Band
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
宮下富実夫 FUMIO MIYASHITA 奉納演奏集
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
Tschüß
nixe

Musik hat die Fähigkeit uns geistig, körperlich & emotional zu beeinflussen!

!!!I like Prog!!!

!!!Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten!!!
Antworten

Zurück zu „Bands/Musiker F“