Electric Light Orchestra

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Fragile
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Electric Light Orchestra

Beitrag von Fragile »

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Electric_Light_Orchestra_(Logo 1976)


Biographie: (Quelle: Hit-Lexikon des Rock und Pop; Autor: Frank Laufenberg)
Auch wenn heute im Rückblick das Electric Light Orchestra (ELO) immer als Projekt von Jeff Lynne (voc, g, kb, p; *30. Dezember 1947 in Birmingham) dasteht, so war es doch Roy Wood (voc, g; *08. November 1946 als in Birmingham), der 1971 als treibende Kraft diese britische Formation aus der Taufe hob und auf der ersten LP auch mitspielte. Wood und Lynne wurden auch gemeinsam als die Produzenten genannt, wobei klar war, dass Jeff der Ansicht war, jetzt sei er mal am Zuge. In der Gruppe Move, die neben ELO noch bis 1972 bestand, hatte stets Roy Wood das Sagen gehabt. Noch vor Wood hatte Jeff Lynne in der Formation Idle Race gespielt. Nachdem sich Roy Wood ab August 1972 wiederum um ein neues Projekt, die Gruppe Wizzard, kümmerte, war Jeff alleiniger Chef bei ELO. Die Art und Weise, wie Jeff Lynne Platten produziert - mit viel Streichern und irgendwo im Hinterkopf immer den Rock'n'Roll -, ist aus all seinen Produktionen herauszuhören. Ob ELO, Dave Edmunds, Duane Eddy, Roy Orbison, Tom Petty, George Harrison oder wer auch immer, als Produzent erkennt jeder Jeff Lynne.
Die Besetzung von ELO wechselte seit Bandgründung immer mal wieder. Speziell was die Streicher anging, war die Fluktuation in der Band recht groß. Durch die Jahre hinweg waren es neben Jeff Lynne vor allem Bev Bevan (dr; *24. November 1944 als Roy Beverly Bevan in Birmingham), Kelly Groucutt (bg; *08. September 1945 als Michael William Groucutt in Coseley, West Midlands) und Richard Tandy (g, kb, bg; *26. März 1948 in Birmingham), die der Band treu blieben.
Speziell zwischen 1974 und 1983 waren die Langspielplatten in Europa und Nordamerika äußerst erfolgreich. Auf "Balance Of Power" spielten nur noch Lynne, Bevan und Tandy mit. Die klare, dynamische Handschrift von Jeff Lynne war die Konstante in der Band, führte aber auch dazu, dass sich viele Stücke sehr ähnlich waren. Die Alben "A New World Record", "Out Of The Blue" und "Discovery" dürften die Höhepunkte der Formation gewesen sein. Beim 1980er Hit "Xanadu" sang Olivia Newton-John mit.
Ab 1988 konzentrierte sich Lynne mehr und mehr auf andere Produktionen und nahm zusammen mit Roy Orbison, Bob Dylan, George Harrison und Tom Petty als Traveling Wilburys zwei Alben auf. 1990 erschien mit "Armchair Theatre" eine Solo-LP von Lynne.
1991 ging Bev Bevan ohne Lynne und mit einigen anderen ehemaligen ELO-Musikern als ELO 2 auf Welttournee. An diesem Projekt sollten zunächst der spätere Asia-Sänger John Payne und der Komponist Jim Steinman (Meat Loaf, Bonnie Tyler) mitwirken. Doch nach den ersten gerichtlichen Problemen durch die Interventionen Jeff Lynnes verließen die beiden die Band um Bevan. Eine der wenigen Singles jener Zeit war "Honest Man", mit der sie an frühere Zeiten anknüpfen wollten.
1995 arbeitete Jeff Lynne - erklärtermaßen Zeit seines Lebens großer Beatles-Fan - als Co-Produzent an den neuen Songs "Free As A Bird" und "Real Love" für die "Anthology"-Serie der Pilzköpfe mit.
15 Jahre dauerte es, bis im Juni 2001 mit "Zoom" ein neues Album von ELO erschien. Als erste Single wurde daraus "Alright" ausgekoppelt. Jeff spielte auf diesem Album Lead- und Rhythmusgitarre, Piano, Keyboards, Bass und Schlagzeug. Außerdem übernahm er die Lead- und die Background-Vocals - also war ELO jetzt nur noch Jeff Lynne. Bei einigen Titeln auf "Zoom" halfen Ringo Starr und George Harrison.
Jeff war auch maßgeblich an der Vervollständigung des Vermächtnis-Albums "Brainwashed" (2002) von George Harrison beteiligt - teilweise klingt es wie Traveling Wilburys. Kelly Groucutt erlitt am 18. Februar 2009 in Worcester einen Herzinfarkt und wurde in das örtliche Krankenhaus eingeliefert, wo er am 19. Februar 2009 im Alter von 63 Jahren verstarb.


Studioalben:
The Electric Light Orchestra/No Answer (1971)
ELO 2/Electric Light Orchestra II (1972)
Split Ends (1973)
On The Third Day (1973)
Eldorado (1974)
Face The Music (1975)
A New World Record (1976)
Out Of The Blue (1977)
Discovery (1979)
Xanadu (1980)
Time (1981)
Secret Messages (1983)
Balance Of Power (1986)
Electric Light Orchestra Part Two (als ELO 2, 1990)
Moment Of Truth (als ELO 2, 1994)
Zoom (2001)

Livealben:
The Night The Light Went On (1974)
Performing ELO’s Greatest Hits Live (1992, als ELO 2 mit dem The Moscow Symphony Orchestra)
One Night (1996, als ELO 2)
Live At Wembley '78 (1998)
Live At Winterland '76 (1998)
Live At The BBC (1999)
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ingo
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Re: Electric Light Orchestra

Beitrag von ingo »

ELO eröffnet demnächst bei uns die Schwarzbiernacht

http://www.schwarzbiernacht.de/index.ph ... ils&did=69

In Gera wurde die Schwarzbiernacht vor vielen Jahren etabliert. Köstritz liegt ja unmittelbar an der Stadtgrenze von Gera.
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Beside
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Re: Electric Light Orchestra

Beitrag von Beside »

Fragile, vielen Dank für diese Würdigung. ELO und Lynne haben es wahrhaftig verdient.

Ich würde noch "Time" als Conceptalbum zu den Höhepunkten hinzunehmen. "Is this the way life's meant to be" ist in etlichem eine recht genaue (oder gruselige?) Vorhersage unserer heutigen Zeit.

Muss mal nachsehen, ob die reisenden Wilburys hier auch schon einen eigenen Vorstellungs-Thread haben ;-)
[Edit: Jetzt gibts ihn ... 8-) ]

Aprilforst
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Re: Electric Light Orchestra

Beitrag von Aprilforst »

ELO stehen bei mir zwar nicht ganz vorne in der Beliebtheitsliste, aber "El Dorado" war für mich immer ein fantastisches Album, das ich immer wieder mal höre.
Ein Renner auf Klassenfeten war damals "See My Baby Jive" von Roy Woods "Wizzard".




Wizzard
Die Musik beruht auf der Harmonie zwischen Himmel und Erde, auf der Übereinstimmung des Trüben und des Lichten. Hermann Hesse.

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Fragile
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Re: Electric Light Orchestra

Beitrag von Fragile »

Beside hat geschrieben:Ich würde noch "Time" als Conceptalbum zu den Höhepunkten hinzunehmen. "Is this the way life's meant to be" ist in etlichem eine recht genaue (oder gruselige?) Vorhersage unserer heutigen Zeit.
Kann sein, dass Herr Laufenberg nur vergessen hatte, es zu erwähnen. Mir gefällt "Time" nämlich auch sehr gut. Auch wenn ich "Hold On Tight" inzwischen ebenso skippe wie "Don't Bring Me Down". :mrgreen:
ingo hat geschrieben:ELO eröffnet demnächst bei uns die Schwarzbiernacht

http://www.schwarzbiernacht.de/index.ph ... ils&did=69
Dabei handelt es sich allerdings lediglich um Phil Bates (ehemals Sänger bei ELO, Part 2), unterstützt von einem Sinfonie-Orchester. Bates hatte übrigens vor ein paar Jahren mit Mik Kaminski, einem ehemaligen ELO-Geiger ein wohl ziemlich gutes Projekt namens "Blue Violin" am Start. Weiß nicht, ob Kaminski auch bei diesen Phil Bates-Konzerten anwesend ist.
Rechtlich und musikalisch sind Electric Light Orchestra nach wie vor Jeff Lynne und Bev Bevan. Da Bevan allerdings die Rechte an diesem Bandnamen nur zu 50% inne hat, darf er ihn ohne die Erlaubnis von Lynne nicht benutzen. Eine ganz komplizierte Geschichte, damit kennen sich wahrscheinlich nur die Hardcore-Fans am besten aus.
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olandreas
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Re: Electric Light Orchestra

Beitrag von olandreas »

Fragile hat geschrieben: Rechtlich und musikalisch sind Electric Light Orchestra nach wie vor Jeff Lynne und Bev Bevan. Da Bevan allerdings die Rechte an diesem Bandnamen nur zu 50% inne hat, darf er ihn ohne die Erlaubnis von Lynne nicht benutzen. Eine ganz komplizierte Geschichte, damit kennen sich wahrscheinlich nur die Hardcore-Fans am besten aus.
Ich weiss nicht, ob ich Hardcore-Fan bin, aber "Time" war damals meine erste Platte (grosse schwarze Scheibe) und somit meine erste Berührung mit einem Album, das mehr als eine blosse Aneinanderreihung von Popsongs ist.

Nach dem Ausstieg von Wood gehörte den verbliebenen Gründungsmitgliedern Lynne und Bevan jeweils 50%. Um 1990 wollte Bevan ELO wiederbeleben aber Jeff Lynne hatte kein Interesse. Nach den bereits beschriebenen Querelen durfte Bev eine Band namens "Electric Light Orchestra Part II" gründen, zu der auch Stehgeiger Mik Kaminski und kurz nach dem ersten Album Kelly Groucutt stiessen.
Rund 10 Jahre später hat Bevan seinen 50%-Anteil an Jeff Lynne verscheuert und ist aus der Band ausgestiegen. Lynne wiederum hat die Gelegenheit ergriffen und "Zoom" gemacht (mit seinen Kumpanen George Harrison und Ringo Starr als Gastmusiker) und der anderen Band den Namen ELO verboten. Die nennt sich seitdem "The Orchestra with former members of Electric Light Orchestra and Electric Light Orchestra Part II" und tourt als ELO-Coverband um den Globus.

Interessante Alben aus Prog-Sicht sind vor allem die ersten beiden. Das erste (aka "No Answer") ist noch mit Roy Wood sehr experimentell gehalten, auf dem zweiten gibt es fast schon echte Longtracks.
Höhepunkte der Bandgeschichte dürften "A New World Record" und "Out Of The Blue" sein, Tiefpunkt der "Xanadu"-Soundtrack, obwohl sich die gleichnamige Single mit Olivia Newton-John damals wie geschnitten Brot verkauft hat.
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Beside
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Re: Electric Light Orchestra

Beitrag von Beside »

Aus der guten alten Zeit:
Meine erste ELO-Schallplatte war Discovery. In London gekauft, in den Koffer gepackt.
Zuhause Seite A aufgelegt (Shine a Little Love), erste Sekunden gehört: Mist, Platte voll verbogen, wütend in den Mülleimer gepfeffert.
Zwei Tage später dieses Lied im Radio gehört und Platte schnell wieder aus dem Mülleimer gewühlt. ;-)
Das Cover sieht jetzt halt so aus, wie ich das Essen in Londen in Erinnerung hatte ...

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Fragile
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Re: Electric Light Orchestra

Beitrag von Fragile »

Dem eigenen Backkatalog neues Leben einzuhauchen scheint ja momentan ein ziemlicher Trend zu sein:
Nach Steve Hackett bringt jetzt auch Jeff Lynne mit "Mr. Blue Sky - The Very Best Of Electric Light Orchestra" ein Album raus, auf dem er sämtliche ELO-Gassenhauer neu eingespielt hat:

Bild

Tracklist:
1. Mr. Blue Sky
2. Evil Woman
3. Strange Magic
4. Don't Bring Me Down
5. Turn To Stone
6. Showdown
7. Telephone Line
8. Livin' Thing
9. Do Ya
10. Can't Get It Out Of My Head
11. 10538 Overture
12. Point Of No Return


Vielleicht kommt da ja wie bei Hackett auch noch eine Vol.2 raus mit "Xanadu", "Hold On Tight", "Confusion". etc. :mrgreen:

Zeitgleich gibt es von Lynne zwar auch ein neues Solo-Album mit den Titel "Long Wave". Bestehen tut dies allerdings auch nur aus Coverversionen und ist wahrscheinlich nur was für den beinharten Fan.

Bild

Tracklist:
1. She
2. If I Loved You
3. So Sad
4. Mercy, Mercy
5. Running Scared
6. Bewitched, Bothered And Bewildered
7. Smile
8. At Last
9. Love Is A Many Splendored Thing
10. Let It Rock
11. Beyond The Sea (bonus track)



Inzwischen ist Mr. Lynne anscheinend Labelkollege von Yes, denn die beiden Alben erscheinen ebenfalls bei Frontiers Records.
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Fragile
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Re: Electric Light Orchestra

Beitrag von Fragile »

Auch wenn es Wiederverwertung war, Lynne hatte Erfolg damit und stand im vergangenen Monat dreimal in den Uk-Album-Top10! Einmal mit den ELO-Neuaufnahmen (Platz 7), seinem Coveralbum "Long Wave" (Platz 8) und ersteres Album scheint wohl nochmal die Originale angezogen zu haben. Die 2005er ELO-Compilation "All Over The World" schaffte nochmal Platz 10.

Damit dürfte einem neuen Soloalbum, von dem er im folgenden Billboard-Interview erzählt, im kommenden Jahr nichts mehr im Wege stehen.

http://www.billboard.com/news/jeff-lynn ... 9532.story
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Wilson
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Re: Electric Light Orchestra

Beitrag von Wilson »

Mein allererstes Konzert überhaupt 8-)

Ich höre E.L.O. kaum noch, aber sie haben eigentlich recht schöne Popmusik gemacht und Jeff Lynne ist auch ein sehr guter Produzent, z.B. von Tom Petty und George Harrison.
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