Bob Dylan

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SOON
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Bob Dylan

Beitrag von SOON »

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Zitat: laut.de
Ich hatte eine Frau und Kinder, die ich mehr liebte als alles andere auf der Welt. Ich versuchte, für sie zu sorgen, keinen Ärger zu haben, aber die großen Nervensägen in der Presse nannten mich weiterhin die Stimme, den Sprecher oder gar das Bewusstsein einer neuen Generation. Das war verrückt. Ich hatte stets nur schnörkellose Lieder gesungen und kraftvolle neue Ereignisse dargestellt. Ich hatte kaum etwas gemeinsam mit dieser Generation, von der ich angeblich die Stimme war, geschweige denn, dass ich viel von ihr wusste", erklärt Bob Dylan in seiner 2004 erschienen Autobiographie "Chronicles Volume One". weiterlesen Deutliche Worte, die sein schwieriges Verhältnis zur Welt jenseits der Bühne charakterisieren. Von seinen Fans abgöttisch geliebt, von den Medien teilweise als Messias verklärt, hat Dylan den größten Teil seines Lebens damit verbracht, ihrer erdrückenden Umarmung zu entfliehen. Die soziale Bedeutung seiner Lieder kann aber auch er nicht wegreden. Welch einen großen Einfluss sie nach wie vor ausüben, zeigt sich daran, dass er seit Mitte der 90er Jahre zum engeren Kreis der Kandidaten für den Literaturnobelpreis zählt. Robert Allen Zimmermann kommt 1941 in Duluth, Minnesota auf die Welt, wächst aber im ländlichen Hibbing auf, dessen Umgebung von riesigen Eisenabbaugruben geprägt ist. Als Kind bringt er sich das Klavier- und Gitarrenspiel bei und klebt nach eigenen Angaben nachts am Radio, um Country-, Folk- und Rock'n'Roll-Klängen zu lauschen. Nach ersten Erfahrungen in High-School-Bands zieht er nach dem Abitur nach St. Paul und nimmt ein Musikstudium auf. Zum Unterricht geht er nie: Zu beschäftigt ist er damit, neue Stücke zu entdecken und nachzuspielen. 1961 fährt er per Anhalter nach New York, um sein Idol Woody Guthrie zu treffen, der vergessen und schwer krank in einem Hospiz liegt. Mittlerweile hat er sich den Künstlernamen Bob Dylan zugelegt, wohl eine Hommage an den walisischen Dichter Dylan Thomas. Um sich über Wasser zu halten, tingelt er durch die zahlreichen Cafés des Greenwich Village und trägt ein Repertoire vor, das hauptsächlich aus Guthrie-Stücken besteht. 1962 erhält er überraschenderweise einen Plattenvertrag bei Columbia. Er ist der erste Folksänger im Repertoire des großen Major-Labels. Doch Manager John Hammond ist vom hageren 21-Jährigen mit der schnarrenden Stimme, dem unorthodoxen und wenig eleganten Gitarrenstil sowie von der Tiefe seiner Aussagen angetan. 1962 kommt das Debüt "Bob Dylan" auf den Markt, das hauptsächlich Coverversionen beinhaltet – unter anderen auch "Man Of Constant Sorrow", der spätere Titeltrack zum Erfolgsfilm "O' Brother, Where Art Thou". "The Freewhelin' Bob Dylan" legt ein Jahr später den Grundstein zum Erfolg. "Blowin' In The Wind", "Masters Of War" und "A Hard Rain's A-Gonna Fall" werden begeistert von der noch jungen Protestbewegung aufgenommen. Eine Peter, Paul And Mary-Coverversion von "Blowin' In The Wind" erreicht die Spitze der US-Singlecharts, Dylan begibt sich auf eine erfolgreiche Tour mit der Folk-Sängerin Joan Baez, die ihn landesweit bekannt macht. Ihre Liebesbeziehung liefert über 40 Jahre später noch Grund zur Diskussion. 1964 erreicht er mit "The Times They Are A-Changin'" den ersten Höhepunkt seiner Karriere. Der Titeltrack, "With God On Our Side" und "Only A Pawn In Their Game" beschreiben eine Welt im Wandel und sind überall bei Protest-Märschen und –Veranstaltungen zu hören. Dylan fühlt sich jedoch verkannt und entfremdet sich zunehmend von der Presse, die ihn zur Ikone hochstilisiert, und den Fans, die in ihn als Propheten ansehen. 1965 tritt er beim Newport Folk Festival auf und erntet bittere Buh-Rufe, als er sein kurzes Set mit Band und dem elektrifizierten "Like A Rolling Stone" beginnt. Zu einem noch deutlicheren Eklat kommt es ein Jahr später in London. "Judas", ruft ein Zuschauer, als Dylan auf die Bühne tritt. "Liar", erwidert dieser, und wendet sich seiner Band zu. "Play fucking loud" fordert er sie auf, bevor er eine verzerrte Version von "Like a Rolling Stone" anstimmt. Gellende Pfiffe und erboste Fans charakterisieren seine Auftritte in jener Zeit – und treiben Dylan immer mehr in die Defensive. Mittlerweile verheiratet und Vater geworden, sehnt er sich nach Abstand. Er nutzt einen Motorradunfall, um von 1966 bis 1968 unterzutauchen, in der Hoffnung, in Vergessenheit zu geraten. Ein Vorhaben, das ihm nicht gelingt. Obwohl er sich mit "Nashville Skyline" erst dem Country, anschließend mit "Self Portrait" (beide 1969) Kurzgeschichten Anton Chekhovs widmet, bleibt die öffentliche Aufmerksamkeit erhalten, die von "Middle Period" und "Comeback-Album" spricht. "Eines von vielen", erklärt Dylan süffisant in seiner Autobiografie.Nach dem Abschwellen des jugendlichen Protestes beginnt mit "Pat Garrett & Billy The Kid" (1973) eine neue Phase. Dylan ist nicht nur einer der Darsteller des gleichnamigen Westernstreifens unter der Regie Sam Peckinpahs, sondern auch der Autor des Soundtracks, der mit "Knockin' On Heaven's Door" eines seiner bekanntesten Stücke enthält. "Planet Waves", "Blood On The Tracks" (beide 1974) und "Desire" (1976) katapultieren ihn wieder an die Spitze der Charts – und mit ihm seine langjährige Begleitung The Band, die auch ohne ihn große Erfolge feiert. 1978 lassen sich der Musiker und seine Ehefrau Sarah scheiden, was Dylan in eine schwere Schaffenskrise stürzt. Auf der Bühne hat er ein religiöses Erleuchtungserlebnis und wandelt sich zum strenggläubigen Christen. Bis 1981 nimmt er drei wenig wahrgenommene Alben mit religiösen Liedern auf. Immerhin erhält er für das Stück "Gotta Serve Somebody" seinen ersten von mehreren Grammies. Anschließend zeigt er sich zunehmend uninspiriert. Zwar tourt er erfolgreich mit Tom Petty & The Heartbreakers und erreicht die hohen Etagen der Charts mit einem Livealbum in Begleitung von Grateful Dead, doch hat er auch nach eigenen Angaben den Zugang zu seiner Musik verloren. 1988 rappelt er sich schließlich wieder auf – erst als Mitglied der Supergroup Travelling Wilburys (der auch Petty, Jeff Lynne, George Harrison und Roy Orbison angehören), dann mit dem Beginn einer weltweiten Konzertreise, die bis ins neue Jahrtausend andauert und den Stempel "Neverending Tour" erhält. Neue musikalische Impulse entstehen bei den Aufnahmen zu "Oh Mercy" (1989) unter der Führung von U2-Produzent Daniel Lanois. Weiteren Aufwind erzeugt Dylans Auftritt bei einem Jubiläumskonzert in Woodstock (1994) und ein MTV Unplugged-Mitschnitt im selben Jahr, der seine bekannten Stücke aus den 60er Jahren auch einem jüngeren Publikum zugänglich macht. Mit zunehmendem Alter scheint Dylan mit seinem öffentlichen Image weitgehend Frieden geschlossen zu haben. So legt er im neuen Jahrtausend überzeugende, mit autobiographischen Zügen gespickte Studioalben vor. In ihnen huldigt Dylan überlieferten Stilen wie Country, Blues, Rockabilly oder Western Swing und verleiht damit seiner auch an anderer Stelle formulierten Überzeugung Ausdruck, dass eine Erneuerung der populären Musik nur aus einer Besinnung auf ihre Ursprünge erwachsen kann. Zwar beweisen seine seltenen Interviews und das Verbot, ihn zu fotografieren, nach wie vor seinen Missmut gegenüber der Presse, dennoch zeigt er sich Mitte des neuen Jahrtausends offen wie niemals zuvor. Ein Jahr nach dem ersten Band seiner Autobiografie erscheint 2005 mit "No Direction Home" ein höchst sehenswerter Dokumentarfilm von Martin Scorsese, in dem sich Dylan ausführlich zu seiner Karriere von den Anfängen bis 1966 äußert. Zu einer weiteren cinematographischen Ehre kommt es 2007, als unter anderen Cate Blanchett, Christian Bale, Heath Ledger und Richard Gere in Todd Hayne's "I'm Not There" in die Rolle des Bardens schlüpfen. 2007 erscheint mit der Compilation "Dylan" auf drei CDs die wohl definitive Sammlung von Hits aus 46 Jahren Musikgeschichte. Außerdem gibt es ein 2-CD-Set, das den ersten Remix enthält, dem der Großmeister bisher zustimmte. In "Most likely You'll Go Your Way (And I'll Go Mine)" ersetzt der britische Produzent Mark Ronson Gitarre und Mundharmonika durch Hip Hop-Beats und Saxophonklänge, was sich erstaunlich gut anhört. Nachdem seine Fans bereits jahrelang einen Literaturpreis für Dylan forderten, geht dieser Wunsch 2008 endlich in Erfüllung: Für "lyrische Kompositionen von außerordentlicher poetischer Ausdruckskraft" erhält der Altmeister des Rock den amerikanischen Pulitzer-Preis in einer Sonderkategorie. Die Juroren der Columbia University ehren damit Dylans "weitreichenden Einfluss" auf die Popmusik.

Studioalben

Bob Dylan (1962) The Freewheelin’ Bob Dylan (1963) The Times They Are a-Changin’ (1964) Another Side of Bob Dylan (1964) Bringing it All Back Home (1965) Highway 61 Revisited (1965) Blonde on Blonde (1966) John Wesley Harding (1967) Nashville Skyline (1969) Self Portrait (1970) New Morning (1970) Pat Garrett & Billy the Kid (1973) Dylan - A Fool Such as I (1973) Planet Waves (1974, mit The Band) Blood on the Tracks (1975) The Basement Tapes (1975, mit The Band) Desire (1976) Street Legal (1978) Slow Train Coming (1979) Saved (1980) Shot of Love (1981) Infidels (1983) Empire Burlesque (1985) Knocked Out Loaded (1986) Down in the Groove (1988) Oh Mercy (1989) Under the Red Sky (1990) Good as I Been to You (1992) World Gone Wrong (1993) Time Out of Mind (1997) “Love and Theft” (2001) Modern Times (2006) Together Through Life (2009) Christmas in the Heart (2009) Tempest (2012) Shadows in the Night (2015)

Livealben

Before the Flood (1974, mit The Band) Hard Rain (Album) (1976) At Budokan (1978) Real Live (1984) Dylan & The Dead (1989, mit Grateful Dead) The 30th Anniversary Concert Celebration (1993) MTV Unplugged (1995) Bob Dylan Live 1961–2000 (2001, nur in Japan) Live at the Gaslight 1962 (2005) Live at Carnegie Hall 1963 (2005) Bob Dylan in Concert - Brandeis University 1963 (2011)

The Bootleg Series

Offizielle Veröffentlichungen von Archivmaterial, das lange Zeit nur als Bootleg erhältlich war The Bootleg Series Vol. 1–3 (1991), „Rare And Unreleased, 1961-1991“ The Bootleg Series Vol. 4: Live 1966 (1998), „The Royal Albert Hall Concert“ The Bootleg Series Vol. 5: Live 1975 (2002), „Rolling Thunder Revue“, siehe auch „Renaldo und Clara“ The Bootleg Series Vol. 6: Live 1964 (2004), „Concert at Philharmonic Hall“, inkl. Duetteinlagen mit Joan Baez The Bootleg Series Vol. 7 (2005), „No Direction Home“, Soundtrack zu Martin Scorseses gleichnamigen Film The Bootleg Series Vol. 8 (2008), „Tell Tale Signs. Rare And Unreleased“ aus den Jahren 1989 bis 2006 The Bootleg Series Vol. 9 (2010), „The Witmark Demos: 1962 - 1964“

Filme

Bob Dylan: The other side of the mirror. Drei Konzerte vom Newport Festival 1963 bis 1965. 1967 Dont Look Back. Dokumentarfilm über Dylans Großbritannien-Tournee im Jahr 1965. Regie: Donn Alan Pennebaker 1972 Eat the Document. Dokumentation von Dylans 1966er England-Tournee. Regie: Bob Dylan und Howard Alk, Kamera: Bob Dylan und Donn Alan Pennebaker 1973 Pat Garrett jagt Billy the Kid (Pat Garrett and Billy the Kid) 1978 Renaldo und Clara (Renaldo and Clara) [1] 1987 Hearts of Fire, mit Rupert Everett und Fiona, Regie: Richard Marquand 1990 Catchfire. Dylan spielt in einer kleinen Rolle einen Künstler. Zur Besetzung gehören u.a. Dennis Hopper, Jodie Foster, Joe Pesci. Dean Stockwell, John Turturro und Vincent Price. 2003 Masked and Anonymous. Dylan agiert neben Penélope Cruz, Jeff Bridges, Jessica Lange, Angela Bassett, John Goodman, Val Kilmer, Michael Paul Chan, Ed Harris und Fred Ward. Dylan spielt einen aus dem Gefängnis entlassenen Musiker. Zum Soundtrack zählen viele Dylan-Songs. 2005 produzierte Martin Scorsese das filmische Bob-Dylan-Porträt No Direction Home – Bob Dylan 2007: Todd Haynes drehte im Juli 2006 in Montreal den Film I’m Not There, der seine Weltpremiere am 4. September 2007 auf den Internationalen Filmfestspielen von Venedig 2007 hatte. Bob Dylan spielt selbst nicht mit, sondern wird von verschiedenen Schauspielern wie Richard Gere oder Cate Blanchett verkörpert.

Literatur

Bob Dylan: Eleven outlined epitaphs (1963) / Elf Entwürfe für meinen Grabspruch, Englisch/Deutsch mit Übersetzungen von Wolf Biermann, Kiepenheuer und Witsch, Köln 2003 ISBN 3-462-03306-9 Bob Dylan: Tarantula (1971), Hannibal, Verlagsgruppe Koch, St. Andrä/Wördern 1995 ISBN 3-85445-100-8 Bob Dylan: Texte und Zeichnungen (Englisch und Deutsch), Deutsch von Carl Weissner. Zweitausendeins, Frankfurt am Main 1975. Bob Dylan: Chronicles, Volume One. Autobiographisches Werk. Simon & Schuster, New York 2004. (englisch) Bob Dylan: The Drawn Blank Series. Prestel Verlag, München 2007. ISBN 978-3-7913-3944-3 (Aquarelle und Gouachen von Bob Dylan) Bob Dylan: The Brazil Series, mit Beiträgen von John Elderfield und Kasper Monrad; Prestel Verlag, München 2010 ISBN 978-3-7913-5098-1
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Der Teemeister
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Re: Bob Dylan

Beitrag von Der Teemeister »

Well done, SOON. Wurde Zeit für diesen Thread für den
(neben John Lennon) für mich wohl großartigsten
intellektuellen Musiker/Dichter aller Zeiten .... [smilie=thumbsup.gif]


Blood On The Tracks, Desire und Street Legal haben mir damals ungeheuer
gefallen. Der mit Saved und Slow Train Coming eingeschlagene
Weg hat mich jedoch maßlos enttäuscht, sodass ich Dylan irgendwie
aufgegeben hatte. Ich habe seinen CD's dann später noch gekauft,
aber nie richtig gehört. Und ich muß sagen, es ist eine ganze Welt,
die ich da zur Zeit entdecke.

Oh Merci ist durchaus hörenswert. Der letzte Titel "Shooting Star"
erinnert sogar ein wenig an "Sarah" oder "Sad Eyed Lady ..."

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DocFederfeld
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Re: Bob Dylan

Beitrag von DocFederfeld »

Vielen Dank :P

Immerhin hat ja der wichtigste Yesgitarrist aller Zeiten ein Album mit Dylansongs aufgenommen, schon alleine aus diesem Grund brauchen wir einen Thread.
Bild
Meine eigene Dylansammlung ist auch ziemlich umfangreich:

Bringing it All Back Home (1965)
Highway 61 Revisited (1965)
Blonde on Blonde (1966)
Blood on the Tracks (1975)
The Basement Tapes (1975, mit The Band)
Desire (1976)
Street Legal (1978)
Slow Train Coming (1979)
Saved (1980)
Shot of Love (1981)
Infidels (1983)
Oh Mercy (1989)
Under the Red Sky (1990)
Good as I Been to You (1992)
World Gone Wrong (1993)
Time Out of Mind (1997)
“Love and Theft” (2001)
Modern Times (2006)
Together Through Life (2009)
Christmas in the Heart (2009)

Before the Flood (1974, mit The Band)
Hard Rain (Album) (1976)
Dylan & The Dead (1989, mit Grateful Dead)
The 30th Anniversary Concert Celebration (1993)
MTV Unplugged (1995)
Live at the Gaslight 1962 (2005)

The Bootleg Series Vol. 1–3 (1991), „Rare And Unreleased, 1961-1991“
The Bootleg Series Vol. 4: Live 1966 (1998), „The Royal Albert Hall Concert“
The Bootleg Series Vol. 5: Live 1975 (2002), „Rolling Thunder Revue“
The Bootleg Series Vol. 6: Live 1964 (2004), „Concert at Philharmonic Hall“
The Bootleg Series Vol. 8 (2008), „Tell Tale Signs. Rare And Unreleased“

DVDs
The other side of the mirror.
Dont Look Back.
No Direction Home


Dazu kommen Dutzende von Konzertmitschnitten, die man bei der riesigen Fanseite Expecting Rain runterladen kann (für die besorgten Moderatoren: Dylan hat nichts dagegen. Gelegentlich werden dort sogar Soundboardaufnahmen aktueller Konzerte eingestellt, die eindeutig, wenn nicht von ihm selbst, dann doch aus seinem Umfeld kommen).

Außerdem besitze ich noch die guten Zusammenstellungen Biograph (3CD Box - 1962 bis 1981) und Dylan (ebenfalls 3 CDs).

Über Dylan gibt es wahrscheinlich mehr Literatur als über jeden anderen Musiker des 20. Jahrhunderts. Ich mag insbesondere die drei Bücher von Paul Williams - "Performing Artist" und die Bücher von Clinton Heylin, der eine Biographie und zwei Bände über alle Songs von Dylan verfasst hat.

BildBildBildBildBildBild

Zwei Links:

Das deutsche Bob Dylan Forum - unglaublich, dort ist noch weniger los als hier :mrgreen: , aber es ist ganz nett
Expecting Rain - dafür umso größer, das englischsprachige Forum mit weit über 1000 Konzerten zum download

DocFederfeld
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Re: Bob Dylan

Beitrag von DocFederfeld »

Zur Ergänzung nur ein Link zu einem sehr witzigen Beitrag: Das Magazin "Brisant" widmet sich Bob Dylan: Blöd On Blöd.

Schön geschrieben und wieder einmal ein Beispiel dafür, daß die Medien heute wohl glauben, daß Recherche wurscht ist, weil eh keiner mehr nachdenkt :lol:


Der Teemeister hat geschrieben:Bild
Passend zu Deinem letzten Post höre ich gerade auch Bob Dylan ;) :

Bild

Auf seinem Album The Bootleg Series Vol. 8 sind unveröffentlichte Songs und Filmsongs von 1989 (Oh Mercy-Sessions) bis 2008 versammelt - ganz herausragend gute Sachen. Andere Künstler würden wohl ihre Seele verkaufen, wenn sie in ihrer Karriere nur 2 oder 3 dieser Songs schreiben könnten - Dylan hat das meiste nicht einmal für gut genug gehalten, um es auf seine regulären Alben zu packen. Die Anschaffung lohnt unbedingt; die 2CD kostet inzwischen unter 10€ bei Amazon. Merkwürdigerweise findet man derzeit kaum noch Dylan-Songs bei YouTube - ich hätte "Cross The Green Mountain" gerne hier eingestellt :?
Der Teemeister hat geschrieben:Der mit Saved und Slow Train Coming eingeschlagene
Weg hat mich jedoch maßlos enttäuscht, sodass ich Dylan irgendwie
aufgegeben hatte.
Ich liebe die drei "christlichen" Alben von Dylan (Slow Train Coming, Saved und Shot Of Love). Die Texte sagen mir persönlich nichts und seine Predigten auf den ersten Konzerten 1980 waren merkwürdig bis peinlich (immerhin hat er mal den Mund aufgemacht :lol: ), aber trotzdem finde ich Songs wie "Gotta Serve Somebody", "In The Garden" und ganz besonders natürlich "Every Grain Of Sand" bewegend. Dylan hat meiner Meinung anch nie besser gesungen als in diesen Jahren und es gibt ganz tolle Mitschnitte von den Konzerten.


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Aprilfrost
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Re: Bob Dylan

Beitrag von Aprilfrost »

Der Teemeister hat geschrieben:Blood On The Tracks, Desire und Street Legal haben mir damals ungeheuer
gefallen. Der mit Saved und Slow Train Coming eingeschlagene
Weg hat mich jedoch maßlos enttäuscht, sodass ich Dylan irgendwie
aufgegeben hatte. Ich habe seinen CD's dann später noch gekauft,
aber nie richtig gehört. Und ich muß sagen, es ist eine ganze Welt,
die ich da zur Zeit entdecke.
Mir ging es ganz genau so. Insbesondere die drei von Dir oben genannten Alben waren schon damals für mich absolute Glanzlichter. Ich würde dann noch Before the Flood dazu rechnen.
Auch ich habe Dylan nach dem neu eingeschlagenen Weg weitgehend ignoriert - und schon gar nicht gekauft - und bekomme erst jetzt allmählich einen Zugang zu seinem Spätwerk. Modern Times war da ein guter Appetizer.

DocFederfeld hat geschrieben:Zur Ergänzung nur ein Link zu einem sehr witzigen Beitrag: Das Magazin "Brisant" widmet sich Bob Dylan: Blöd On Blöd.

Schön geschrieben und wieder einmal ein Beispiel dafür, daß die Medien heute wohl glauben, daß Recherche wurscht ist, weil eh keiner mehr nachdenkt :lol:
Sehr unterhaltsam, wenn auch unhaltbar in den Aussagen und unglaublich, dass so was überhaupt gesendet wurde. Danke für den Link, die Lektüre hat meinen Tag bereichert.

DocFederfeld hat geschrieben:Ich liebe die drei "christlichen" Alben von Dylan (Slow Train Coming, Saved und Shot Of Love). Die Texte sagen mir persönlich nichts und seine Predigten auf den ersten Konzerten 1980 waren merkwürdig bis peinlich (immerhin hat er mal den Mund aufgemacht :lol: ), aber trotzdem finde ich Songs wie "Gotta Serve Somebody", "In The Garden" und ganz besonders natürlich "Every Grain Of Sand" bewegend. Dylan hat meiner Meinung anch nie besser gesungen als in diesen Jahren und es gibt ganz tolle Mitschnitte von den Konzerten.
Letztes Jahr habe ich mir Shot of Love und Slow Train Coming wieder gekauft, diesmal auf CD natürlich. Ich höre sie heute gerne und "mit anderen Ohren". Wahrscheinlich war ich damals noch zu klein für die Musik. (Heute bin ich auch nicht größer... :mrgreen: )
Heart of Mine, Every Grain of Sand, Precious Angel und einige andere Songs sind einfach klasse.



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Der Teemeister
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Re: Bob Dylan

Beitrag von Der Teemeister »

Doc:
Andere Künstler würden wohl ihre Seele verkaufen, wenn sie in ihrer Karriere nur 2 oder 3 dieser Songs schreiben könnten - Dylan hat das meiste nicht einmal für gut genug gehalten, um es auf seine regulären Alben zu packen.
So ist es, siehe zum Beispiel die "Basement Tapes" und vieles andere mehr. Aber es könnte
auch locker 3-4 Peter Gabriel-CD's mehr geben, wenn jener es gewollt hätte, bei all dem
verstreuten Material, dass ich gerade mit Begeisterung teils endlich erstmals höre(n darf).

Ach ja, Sony Music - die gebärden sich besonders blöd und albern mit den tubes,
lassen alles radikal entfernen, anstatt es als Werbung zu interpretieren.
Dylan (überwiegend Sony) ist da natürlich besonders betroffen. Aber in unserem
Thread "Der März" (oder April?) hat ja jemand einen Schlüssel (patch) eingestellt,
der solche gesperrten Clips wieder sichtbar macht, ich finde ihn nur nicht mehr ...


"Shot Of Love" liebe ich, besonders natürlich "Every Grain Of Sand". Es war die erste
Dylan-LP, die ich mir selbst in einem Laden kaufen konnte - die Ungarn hatten sie
1983 als Lizenz-Platte übernommen. Meine damalige ablehnende Sicht auf die damals
aktuellen Werke nach "Street Legal" verstehe ich heute selbst kaum noch.
Es war die Enttäuschung, dass es keinen ähnlichen Nachfolger für "Street Legal" gab.

Die "Tell Tale Signs" fehlt mir noch, da muß ich mal sehen ...



Ich habe (beinah) alle Alben und alle Boxen von Bob Dylan,
es geht schneller, aufzuzählen, was mir fehlt:

Dylan & The Dead (1989, mit Grateful Dead) Ich habe das Album, aber es spielt nicht mehr! :twisted:
The 30th Anniversary Concert Celebration (1993)
Bob Dylan Live 1961–2000 (2001, nur in Japan)
Live at the Gaslight 1962 (2005)
Live at Carnegie Hall 1963 (2005)

The Bootleg Series Vol. 1–3 (1991), „Rare And Unreleased, 1961-1991“
The Bootleg Series Vol. 6: Live 1964 (2004), „Concert at Philharmonic Hall“, inkl. Duetteinlagen mit Joan Baez
The Bootleg Series Vol. 8 (2008), „Tell Tale Signs. Rare And Unreleased“ aus den Jahren 1989 bis 2006
The Bootleg Series Vol. 9 (2010), „The Witmark Demos: 1962 - 1964“


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Fragile
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Re: Bob Dylan

Beitrag von Fragile »

DocFederfeld hat geschrieben:Vielen Dank :P

Immerhin hat ja der wichtigste Yesgitarrist aller Zeiten ein Album mit Dylansongs aufgenommen, schon alleine aus diesem Grund brauchen wir einen Thread.
Bild
Chris (mit Steve) hat aber auch seinen Spaß mit "doing some Dylan". Man achte hier übrigens auf Steve's "Mama, take this 12-string off of me...". :mrgreen:

[youtube]qSvSOCoxztU[/youtube]
He's seen too much of life,
and there's no going back...

Der Teemeister
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Re: Bob Dylan

Beitrag von Der Teemeister »

"Mama, take this 12-string off of me...". :mrgreen:
Hoffentlich hat Anthony Phillips das nie gehört ... :mrgreen:

Gar nicht 'mal so schlecht, der Zusammenklang derer beiden Stimmen,
wenn sie nicht versuchen, wie Jon zu singen. Die hätten 'mal ein Album
zusammen machen/singen sollen.

Der 1. Song ist "Positively 4th Street", einem Song, von dem manche
Wissen wollen, dass er über Phil Ochs ist, einem Protest-Sänger, der
an Dylans Erfolg (und seinem, in Beziehung dazu, relativem Misserfolg)
verzweifelte, Dylan wohl wirklich hasste, und sich schließlich im Delirium
dass Leben nahm, als Dylan ihn nicht mit auf die "Rolling Thunder Revue"
nahm. Danach natürlich "Knockin' On Heavems's Door" (welches Dylan
auch schon mal dem Papst in Privataudienz vorspielte), und schließlich der
große Hit der Everly Brothers, "Bye Bye Love" (später auch Simon & Garfunkel).

BBQ.Master
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Re: Bob Dylan

Beitrag von BBQ.Master »

Ich finde es ja sehr drollig, als erstes Bild Dylan mit einem E-Bass zu zeigen. :roll:
"It's better to burn out than to fade away ...because rust never sleeps." - Neil Young

Bild

DocFederfeld
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Re: Bob Dylan Tour 2011

Beitrag von DocFederfeld »

SOON hat geschrieben:auch mit 70 Jahren noch gut unterwegs!

10/23/11 Oberhausen, - König-Pilsener-Arena
10/25/11 Mannheim, - SAP Arena
10/26/11 Munich, - Olympiahalle
10/27/11 Leipzig, - Leipzig Arena
10/29/11 Berlin, - O2 World
10/31/11 Hamburg, - O2 World
11/6/11 Hannover, - TUI Arena
11/7/11 Nürnberg, - Nürnberg Arena

habe ihn schon mal Live gesehen und war nicht so begeistert.
Vielleicht probier ich's nochmal.
Erstens warst Du etwas schneller als ich und zweitens hast Du das wichtigste unterschlagen :!: :P

Es handelt sich nämlich um eine Doppeltour:

Bob Dylan & Band featuring Mark Knopfler & Band live 2011

Außerdem möchte ich noch den Termin in Luxemburg ergänzen (denn der ist mein ;) )

21.10. Esch-Alzette, Rockhal
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