Amon Düül II

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SOON
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Amon Düül II

Beitrag von SOON »

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Die Ur-Formation von Amon Düül traf schon ca. 1968 als Musik/Polit-Kommune zusammen, schnell lebten sich die Interessen der Mitglieder auseinander und so wurden 1969 zwei Debutalben veröffentlicht, Psychedelic Underground von Amon Düül und Phallus Dei von Amon Düül II.
Mit Paradieswärts Düül kam 1971 noch eine gute Psych-Folk Scheibe von Amon Düül, die großen Klassiker schufen allerdings AM II mit Phallus Die, Yeti und TdL.

Mit der Zeit wurden AM II versierter und professioneller was sich auf den Alben Carnival in Babylon und Wolf City niederschlug wo sie ihre innovativen, ungewöhnlichen Ideen in kompakte Rocksongs destillierten, die ich immer noch für überragend halte.
Spätestens mit Vive La Trance haben die Düüls ihren so legendären mystischen, hemmungslosen Improvisationsstil und Pioniergeist vollends eingebüßt.

Nichtsdestotrotz sind Hi Jack, Made in Germany und Almost Alive sehr gute Rockproduktionen mit internationalem Niveau die allerdings mit dem Frühwerk höchstens ein paar entfernte Echos gemein haben.

Die Alben Pyragony X und Only Human sind zielgruppenorientierter Mainstreamrock, quasi der Todesstoß jedes revolutionären Gedankens und die Musiker Marionetten einer Plattenfirma –das vorläufige Ende.

Inzwischen gab es zwei Comebackversuche, 1981 mit Vortex und 1995 mit Nada Moonshine #, beide Scheiben halte ich für sehr gelungen wobei sie eher an die 72er Sachen anschließen und durchaus auch zeittypische Stilmerkmale einfließen lassen.
Immer wieder hörte man seit 1997 von Studiosessions und Live Gigs die AD II in der Besetzung Karrer, Knaup, Weinzierl, Meid, Fichelscher, Rogner, Kahlert spielten, konkretes kam aber nicht zustande.
Es spricht aber einiges dafür, dass Aktivitäten unmittelbar bevorstehen, so werden z.B. auf der AD II Homepage Gigs angekündigt die allerdings auch schon wieder gecancelt wurden.
Die Düüls werden wohl immer ein verrückter, unzuverlässiger Haufen bleiben auch werden sie den AD II-Mythos meiner Meinung nach nicht wieder beleben können, trotzdem kann ich mir gute neue Musik und Liveaktivitäten von ihnen vorstellen.

Eigentlich ein Wunder, dass fasst alle Ur-Düüls noch am Leben sind nur Peter Leopold, der einzigste der in beiden Formationen spielte, hat es zu früh erwischt (2007). RIP!


Amon Düül II Movie
http://www.soundofcities.com/amonduulfi ... music.html
Hompage: http://www.amonduul.de

Albums

1969 - Phallus Dei
1970 - Yeti
1971 - Tanz Der Lemminge (Dance Of The Lemmings)
1972 - Carnival In Babylon
1972 - Wolf City
1973 - Live In London
1973 - Utopia
1973 - Vive La Trance
1974 - Ηijack
1975 - Made In Germany
1976 - Pyragony X
1977 - Almost Alive
1978 - Only Human
1981 - Vortex
1995 - Nada Moonshine
1996 - Live in Tokyo
1997 - Flawless
2010 - Bee As Such [Download]
2014 - Düülirium
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nixe
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Re: Amon Düül II

Beitrag von nixe »

Letzter Beitrag der vorhergehenden Seite:

2014 Düülirium (bereits 2010 als Download unter dem Titel "Bee As Such" erschienen)
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Besetzung:
Chris Karrer guitar, violin
John Weinzierl guitar
Lothar Meid bass
Daniel Fichelscher drums
Jan Kahlert drums, percussions, sounds
Renate Knaup vocals

Tracklist:
1. On the Highway (Mambo la Liberta) 8:36
2. Du kommst ins Heim 9:23
3. Standing in the Shadow 8:15
4. Back to the Rules / Walking to the Park 26:02
Gesamtlaufzeit 52:16
http://www.musicline.de/de/player_flash ... 50/product
von: Christian Rode

Nichts Neues, aber eine kleine Kuriosität aus dem Hause Düül... Die Aufnahmen zu dieser CD fanden im April 2009 statt. Sie wurden als Download unter dem Titel „Life in Finnland“ bzw. „Bee As Such“ im Jahr 2010 der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht (siehe die Rezension von Udo Gerhards auf diesen Seiten). Die Stücke wurden damals z.T. noch anders bezeichnet. Außerdem wurde als zusätzlicher Bassist Gerard Carbonell genannt, der aus welchen Gründen auch immer, auf Düülirium nicht aufgeführt wird. An den Drums ersetzten Daniel Fichelscher (Ex-Popol Vuh) und Jan Kahlert den 2006 verstorbenen Peter Leopold.

Dies vorweg als nicht ganz unwichtiger Hinweis für die Hörerinnen und Hörer, die ein ganz neues Album erwarten. Auf der Homepage wird als Erscheinungsdatum auch das Jahr 2010 genannt (der Download) und nicht das Erscheinungsdatum der CD-Fassung. Wer den Download schon sein eigen nennt, der sollte wissen, dass es sich bei der CD um eine Veröffentlichung im schlichten Sleeve handelt, die neben dem Artwork lediglich die Besetzungsliste und die Titel nebst Spieldauer enthält. Es gibt kein Booklet.

Der Sound der Düüls ist über die ganze Länge des Albums sehr entspannt und gewohnt skurril, wenngleich nicht so abgefahren wie auf „Nada Moonshine#“. Apropos „Nada Moonshine“: seltsamerweise wird „Düülirium“ als das erste Amon Düül II – Album seit 28 Jahren beworben (also: 2009 – 1981). „Nada Moonshine“ ist aus Gründen, die mir gerade entfallen sind, nicht Teil der offiziellen Zählung der Band.

Charakteristisch ist ein relaxter Groove, irrlichterndes Gitarrenspiel, hier und da ergänzt durch die Geige von Chris Karrer. Und dann ist da natürlich der unnachahmlich schräge, mehrsprachige Gesang von Renate Knaup und das kratzige Räsonnieren eines männlichen Kollegen wie aus „Deutsch Nepal“ („Wer Visionen hat, der soll zum Arzt gehen, sagte unser Kanzler...“ Schmidt). Was für eine herrliche Chaostruppe...!

Auf die Dauer klingt die Sammlung längerer Stücke mit Jam-Charakter freilich nicht so arg abwechlungsreich, so dass die bereits über den Download geäußerte Meinung, dass es der Musik „an Spannungsbögen fehlt“, schon zutreffend ist. Gleichwohl empfinde ich die anarchisch-entspannte (!) Atmosphäre des Albums als sehr angenehm und denke, dass dies einigen alten Düül-Fans auch so gehen könnte, die zum modern-experimentellen Charakter des mMn allerdings zu Unrecht geschmähten „Nada Moonshine“ keinen Zugang finden konnten.
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Tschüß
nixe

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SOON
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Re: Amon Düül II

Beitrag von SOON »

Von der Musik her war Düülirium schon eine Überraschung da sie überhaupt keine Mainstream-Tendenzen hat.
Allerdings ist sie auch abgedrehter als sie wirklich Spaß, beim hören, macht.
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nixe
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Re: Amon Düül II

Beitrag von nixe »

Sie ist wahrlich kein "leichtes Futter"! Schon erkennbar an den TitelLängen, die OttoNormalVerbraucher abschrecken sollten. Klar, wenn man sich solche Alben bestellt, hat man eine gewisse Vorstellung, wie*s klingt. Aber das haut in den seltensten Fällen auch so hin. Leider gilt, das man es nicht mit den Alben der AnfangsPhase vergleichen sollte, sowas geht in der Regel schief. Aber immerhin, sie haben keinen Mainstream abgeliefert, das ist doch schonmal was! Vieleicht erschließt sie sich erst, wenn sie genug Runden gedreht hat? Vieleicht macht sie auch irgendwann mal Spaß, wer weiß???
Tschüß
nixe

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