Amon Düül II

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SOON
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Amon Düül II

Beitrag von SOON »

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Die Ur-Formation von Amon Düül traf schon ca. 1968 als Musik/Polit-Kommune zusammen, schnell lebten sich die Interessen der Mitglieder auseinander und so wurden 1969 zwei Debutalben veröffentlicht, Psychedelic Underground von Amon Düül und Phallus Dei von Amon Düül II.
Mit Paradieswärts Düül kam 1971 noch eine gute Psych-Folk Scheibe von Amon Düül, die großen Klassiker schufen allerdings AM II mit Phallus Die, Yeti und TdL.

Mit der Zeit wurden AM II versierter und professioneller was sich auf den Alben Carnival in Babylon und Wolf City niederschlug wo sie ihre innovativen, ungewöhnlichen Ideen in kompakte Rocksongs destillierten, die ich immer noch für überragend halte.
Spätestens mit Vive La Trance haben die Düüls ihren so legendären mystischen, hemmungslosen Improvisationsstil und Pioniergeist vollends eingebüßt.

Nichtsdestotrotz sind Hi Jack, Made in Germany und Almost Alive sehr gute Rockproduktionen mit internationalem Niveau die allerdings mit dem Frühwerk höchstens ein paar entfernte Echos gemein haben.

Die Alben Pyragony X und Only Human sind zielgruppenorientierter Mainstreamrock, quasi der Todesstoß jedes revolutionären Gedankens und die Musiker Marionetten einer Plattenfirma –das vorläufige Ende.

Inzwischen gab es zwei Comebackversuche, 1981 mit Vortex und 1995 mit Nada Moonshine #, beide Scheiben halte ich für sehr gelungen wobei sie eher an die 72er Sachen anschließen und durchaus auch zeittypische Stilmerkmale einfließen lassen.
Immer wieder hörte man seit 1997 von Studiosessions und Live Gigs die AD II in der Besetzung Karrer, Knaup, Weinzierl, Meid, Fichelscher, Rogner, Kahlert spielten, konkretes kam aber nicht zustande.
Es spricht aber einiges dafür, dass Aktivitäten unmittelbar bevorstehen, so werden z.B. auf der AD II Homepage Gigs angekündigt die allerdings auch schon wieder gecancelt wurden.
Die Düüls werden wohl immer ein verrückter, unzuverlässiger Haufen bleiben auch werden sie den AD II-Mythos meiner Meinung nach nicht wieder beleben können, trotzdem kann ich mir gute neue Musik und Liveaktivitäten von ihnen vorstellen.

Eigentlich ein Wunder, dass fasst alle Ur-Düüls noch am Leben sind nur Peter Leopold, der einzigste der in beiden Formationen spielte, hat es zu früh erwischt (2007). RIP!


Amon Düül II Movie
http://www.soundofcities.com/amonduulfi ... music.html
Hompage: http://www.amonduul.de

Albums

1969 - Phallus Dei
1970 - Yeti
1971 - Tanz Der Lemminge (Dance Of The Lemmings)
1972 - Carnival In Babylon
1972 - Wolf City
1973 - Live In London
1973 - Utopia
1973 - Vive La Trance
1974 - Ηijack
1975 - Made In Germany
1976 - Pyragony X
1977 - Almost Alive
1978 - Only Human
1981 - Vortex
1995 - Nada Moonshine
1996 - Live in Tokyo
1997 - Flawless
2010 - Bee As Such [Download]
2014 - Düülirium
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nixe
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Re: Amon Düül II

Beitrag von nixe »

Letzter Beitrag der vorhergehenden Seite:

1981 Vortex
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Besetzung:
Renate Aschauer-Knaup vocals, tambourine
Chris Karrer guitars, violin, saxes
Jörg Evers bass, guitars, synthesizer
Daniel Fichelscher drums, percussions, guitar
Falk U. Rogner synthesizers

Gastmusiker:
Lothar Meid bass on "We are machine"
John Weinzierl guitar on "Das Gestern ist das Heute von Morgen"
Stefan Zauner piano, synthesizer
Hans Peter Leopold e-drums on 9 & 10
Jan Kahlert drums, percussion, backing voc on 9 & 10

Tracklist:
1. Vortex 5:50
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
2. Holy West 5:09
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
3. Die 7 fetten Jahre 4:33
4. Wings of the Wind 4:50
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
5. Mona 5:01
6. We are Machine 5:16
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
7. Das Gestern ist das Heute von Morgen 4:30
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
8. Vibes in the Air 6:27
9. Whatever (Bonus 2005) 8:34
10. (Ras)Putin in der Badewanne (Bonus 2005) 9:19
Gesamtlaufzeit 59:29
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
von: Andreas Pläschke

Was schlug mein Herz höher, als drei Jahre nach dem Ableben der Band eine neue LP erschien, auf der viele der frühen Mitglieder wieder dabei waren und sei es als Gast.

Wie die späteren LPs der Band hatte VORTEX ein häßliches Cover, aber egal, als Fan der alten Zeiten wurde die Platte gekauft.

Beim ersten Titel stellte sich gleich Verwunderung ein - hatte das Presswerk etwa eine frühe HUMAN LEAGUE-LP falsch gelabelt? (Anekdote am Rande: Ist mir mit YES passiert in jungen Jahren, extra 50km per Bahn nach Göttingen gefahren, um groß LPs einzukaufen und zu Hause stellte sich die vermeindliche "Close to the edge". als "Status Quo live" heraus)

Dieser Track besteht aus langsamen elektronischen Sound in bester New-Wave-Tradition ohne Gesang, nett anzuhören, aber von der falschen Band. Nur die "AAHS" und die Geige/Saxophon im Hintergrund wären für die oben erwähnte Band untypisch, also doch AMON DÜÜL II

Anschließend kommt aber mit dem Gesang von Renate wieder Amon Düül-Flair auf, in Komposition und Sound moderner, eingängiger, nicht mehr so verrückt wie früher ist der zweite Titel eine hübsche Nummer mit straighten Akustikgitarren und leichten Psychedelicanklängen. Im folgenden "Die 7 fetten Jahre" greifen sie dann tief in die Vergangenheitskiste bis hin zum ersten Album. Der Song enthält deutsch gesungene Lyriks und erinnert im Aufbau arg an ", Dem Guten, Schönen, Wahren" - schon besser. Der abschließende Track der ersten Seite ist im Refrain sehr pathetisch, aber zum Glück kriegen sie immer die Kurve, im Mittelteil wird es auch mal leicht frickelig -auch ganz witzig.

"Mona" eröffnet Seite 2 im Reggea/Dub-Sound, "We are machines" ist ein Song mit gutem Bass und härteren Gitarren- und Synthieausflügen. Mein Lieblingssong ist "Das gestern.." - mit deutschen Texten, die herrlich nonsenhaft psychedelisch sind - stampfender Rhythmus an den Drums und Bass (fast marschähnlich), völlig überkandidelter Männerchor im Hintergrund - hier schimmern die alten Düül am ehesten durch, eine gelungene Anspielung an alte Tage.

"Vibes in the air" schließt die LP ab, manchmal orientalisch anbgehaucht, immer wieder unterbrochen von stampfend-deutschem Rhythmus oder gesprochenen Intermezzos und Akustikgitarre. Auch eines der besseren Stücke dieser LP.

Ich mag das Teil irgendwie, es ist in meinen Ohren besser als die letzten Studiowerke der Band, es lebt wieder in manchen Passagen der alte Irrsinn auf, daher mit Nostalgiefaktor 8 Pünktchen. Ist aber für die AMON DÜÜL -Sammlung nicht wirklich notwendig.
von: Udo Gerhards

Andreas' Verwunderung angesichts der eröffnenden Titelnummer kann ich verstehen: roboterhafte E-Drums, 80er Jahre Synthies, dramatischer Gestus, das hätte auch ich nicht auf einer Amon Düül II-Scheibe erwartet. Trotzdem, oder gerade deshalb, finde ich es nett und mit die stärkste Nummer auf "Vortex", da sich nach dem fast "Phantom der Oper"-artigen Anfang tatsächlich Atmosphäre und Spannung entwickeln. Die restlichen Stücke hat Andreas ebenfalls passend beschrieben, deshalb will ich mich gleich dem Bonusmaterial der aktuellen (Mai 2005) Neuauflage des Albums auf Insideouts Sublabel Revisited Records widmen, die hier zu ersten mal einen echten Kaufanreiz auch für diejenigen bieten, die eines der Originalalben schon besitzen.

OK, die Mehrzahl ist nicht ganz korrekt. "Whatever" ist zwar auch nett (ein anscheinend auch aus einem Jam gewachsenes Stück der aktuellen Amon Düül II-Besetzung mit surrealen, teils effektbearbeiteten Vocals von Renate Knaup). Aber der wahre Schatz auf der Wiederveröffentlichung ist "(Ras)Putin in der Badewanne". Hier weht eindeutig der Geist der frühen Amon Düül II über den Wassern, speziell der Deutsch Nepals: über einem schleppend-hymnischen, monotonen, repetiven, aber in den Details immer weiter ausgearbeiteten Fundament deklamiert, singt, jodelt Knaup in Nina Hagen-Manier seltsame, wortspielerisch-bizarre Vocals ("Dem Schnitter schlagen wir ein Schnäppchen / zeigen ihm die lange Nase / Igel und Hase haben Metastase / Ra - Ra - Rasputin"...???), bis schliesslich alles im ständig inbrünstig wiederholten zentralen metaphysisch-theologischen Aphorismus des Textes kulminiert: "In Schiffchenform in der Badewanne / In Schiffchenform in der Badewanne / In Schiffchenform in der Badewanne / In Schiffchenform in der Badewanne / In Schiffchenform in der Badewanne / In Schiffchenform in der Badewanne / In Schiffchenform in der Badewanne".

Und wer dachte, dass Knaups Vortrag nicht steigerbar hysterisch sei, sieht sich eines besseren belehrt, wenn im tiefsten sächsischen Akzent ein Honecker-Double den kompletten Text sich zunehmend überschlagend bis hin zur rechtschaffenen Ekstase herausspuckt. "Gemein, gemein!! Schaumstoffpolizei!" Ein bisschen Humor sollte man mitbringen, wenn das, dann: Gross. Um nicht zu sagen: In Schiffchenform in der Badewanne / In Schiffchenform in der Badewanne / In Schiffchenform in der Badewanne / In Schiffchenform in der Badewanne...
von: Andreas Pläschke

NACHTRAG: Nun bin ich ebenfalls im Besitz der neuen CD-Ausgabe und siehe da, mir gefällt das Album immer besser. Nicht, dass dies hier ein Spitzenwerk der Band wäre, aber das leichte Augenzwinkern, welches die DÜÜL an den Tag legen, tut der Band gut, wie in der Reminiszenz an die alten Tage "Das Gestern ist das Heute von Morgen". Die Soundqualität ist gut. Gespannt war ich auf die Bonustracks, die gut zu den alten Aufnahmen passen. Ich habe beim ersten Hören nicht mal gemerkt, das das mit "Whatever" schon ein neuer Song lief, so nahtlos paßt er ins Gefüge der alten Aufnahme.

Und "(Ras)Putin in der Badewanne" ist, wie Udo so treffend bemerkte, ein Schatz, den ich der Band nicht mehr zugetraut hätte. Der alte Geist ist wieder da, surealer Nonsenstext, bedeutungsschwanger dargebracht, Renate meets Nina und ein Kosakenchor grummelt im Hintergrund. Und Jodeln können die auch noch ;->> MERCI AMON DÜÜL!!
Tschüß
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Re: Amon Düül II

Beitrag von nixe »

1995 - Nada Moonshine #
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Besetzung
Renate Knaup Lead Vocals, Backing Vocals, Screams
Chris Karrer Lead Vocals, Lead Guitar, Accoustic Guitar, Violin, Saxophone, Oud, Tambourine

Lothar Meid Bass, Synthies, Drummachine, Vocals
Peter Leopold Drums (1, 4, 8, 10)

Gastmusiker
Hans Peter Drums (2, 5, 6, 7)
P.P. Kuen Synthies (1, 4, 7, 8, 10)

Felix Occhionero Rhythm Guitar (1), Guitar (2, 3, 5, 6, 9)

Tracklist
Disc 1
1. Castaneda da Dream 7:49
2. Nada Moonshine # 8:42
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
3. Speed inside my Shoes 4:22
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
4. Sirens in Germanistan 5:56
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
5. Ca Va 4:59
6. Kiss ma eee 8:18
7. Carpetride in velvet Night 5:18
8. Black Pearl of Wisdom 5:05
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
9. Lilac Lillies 5:39
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
10. Guadalquivir 4:58
Gesamtlaufzeit 61:06

[BBvideo 360,250][/BBvideo]
von: Christian Rode

Amon Düül II anno 1995, mithin fast 15 Jahre nach ihrer letzten gemeinsamen Produktion, klingen nicht mehr wie Amon Düül II in den frühen oder auch späten 70-er Jahren. Für alte Amon Düül-Fans mag das betrüblich sein, aber alte Düül-Fans wissen auch, dass es musikalischen Stillstand für die Band nie gegeben hat und dass so ziemlich jedes Album anders als das vorhergehende klang - im guten wie im schlechten...

Amon Düül II Mitte der 90-er Jahre treten in kleiner Besetzung und mal wieder mit altbekannten Namen an: Renate Knaup sorgt für einzigartigen, schrägen Gesang, der sicherlich nicht jedermanns Fall ist; Chris Karrer, der ungefähr zur gleichen Zeit sein Album SUFISTICATED herausbrachte, steuert viel arabisch-orientalisches Flair bei; und mit Lothar Meid (Bass, aber auch Synthies) und z.T. Peter Leopold (Drums) ist auch die Rhythmussektion mit hohem Nostalgiefaktor besetzt.

Der Düülsche Krautrock wird geschickt mit weltmusikalischem Flair, insbesondere starkem orientalischem Einschlag, verquickt und mit allerlei musikalischem Ekklektizismus überzogen. Das Ergebnis wirkt gleichwohl über weite Strecken rund, erzeugt eine esoterisch-anarchische Atmosphäre. Der Sound entspricht dabei dem Stand der Mitt-90-er-Jahre, wirkt aber auch nach fast 10 Jahren noch nicht angestaubt. Die Umsetzung dieser seltsamen Melange gelingt besonders überzeugend in der ersten Albumhälfte, wobei die Soundspielereien des Titelsongs schon ein wenig überzogen wirken. Insgesamt aber entsteht ein durchaus faszinierender, unverwechselbarer und sympathisch verrückter Soundkosmos. Wenn überhaupt fallen mir hier als Vergleich nur die Kastrierten Philosophen ein. Bei den letzten beiden Stücken ist dann nach zwei sehr arabischen Nummern die Inspiration raus.

Nichts für Düül-Puristen, die ihre Lieblinge noch mal so hören wollen wie einst im Mai. Dafür ist den Düüls noch einmal ein ganz eigenständiges Album gelungen.
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Re: Amon Düül II

Beitrag von SOON »

Nada Moonshine # ist, für mich, eine der besten Comebackalben überhaupt.
Die Musik passt zwar nicht in die 90er aber es wurden nicht nur alte Ideen aufgekocht.
Was mir besonders gefällt ist, dass sie es geschafft haben mit modernen Mitteln die alte mystische Atmosphäre zu schaffen.
Castaneda da Dream ist mit ihrer filmreifen Dramaturgie ein Klassiker.
Chris Karrer ist ein famoser Gitarrentechniker und auch sonst unfehlbar.
Alle 10 Stücke haben ihren Reiz und die Produktion ist sehr gut.
Bei Lilac Lillies wird mächtig Staub von den Bassboxen geblasen.
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Re: Amon Düül II

Beitrag von nixe »

Nun, habt Ihr gelesen, was da Soony schreibt? Dem kann ich voll & ganz beipflichten!!!
Vieleicht wäre es ein Probier-mal-Album für unsere anti-Amon Düül II-Heronen Frosty & Dreamy???
Auch Vortex fand ich nicht schlecht. Nachdem Henriett*chen wieder da war, konnte es nur besser werden!!!
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Re: Amon Düül II

Beitrag von nixe »

1996 Kobe (Reconstructions)
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Allgemeine Angaben
Erscheinungsjahr: 1996 (die zugrunde liegende Musik stammt vom Beginn der 70er Jahre)
Besonderheiten/Stil: Psychedelic

Label: Captain Trip Records
Durchschnittswertung: 11.5/15 (2 Rezensionen)

Tracklist:
1. Kobe Reconstructions 65.41

1. Hallimasch 11.29
2. Kupplungen 13.25
3. Kronwinkel 13 - Der große Herd 11.03
4. Verwandschaft 0.24
5. Trabbi Town 14.47
6. Tramin BF 309 14.33

Gesamtlaufzeit 65:41
von: Jürgen Gallitz-Duckar

In nur 20 Sekunden wurde 1995 die japanische Stadt Kobe annähernd zerstört. 5000 Menschen kamen um, 150 000 Gebäude fielen in Schutt und Asche. Nur das große Beben von Tokio 1923 war schlimmer in der japanischen Geschichte.

Amon Düül II waren während ihrer gesamten Karriere immer auch in Japan ganz besondere Superstars. Nicht zuletzt die von dort kommende permanente Nachfrage nach Düül CDs und Auftritten brachte die Münchner in den 90er Jahren wieder zusammen.

„Kobe (Reconstructions)“ wurde deshalb von der Band veröffentlicht, um als eine Art Hilfe Geld für den Wiederaufbau der Stadt einzuspielen. Deswegen erschien die CD auch nur auf dem japanischen „Captain Trip Records“ Label.

Das Album enthält einen einzigen knapp 66 minütigen Track. Trip, sollte man wohl eher sagen. Die Düüls nahmen hier Stücke ihrer ersten Alben, teilweise auch nicht veröffentlichtes Material, und vermischten sie mit Hilfe des Plunderphonics-Verfahren bis zur Unkenntlichkeit zusammen. Teilweise wurden die Drumspuren geloopt, um einen durchgängigen Flow zu erzielen. Stimme findet auf dem Album nicht statt. Was wir aber hier haben, ist für mich das absolut ULTIMATIVE Amon Düül II Album, denn das alles klingt in bester Soundqualität nach einem riesigen einzigartigen neverending Hippie-Dope-Smoking-Fucking-Good-JAM.

Meditativ wahrlich – im besten Sinn. So meditativ kann Rockmusik wirken und trotzdem dabei immer spannend bleiben. Wer mit der Düül Musik prinzipiell etwas anfangen kann und nicht unbedingt Songs braucht, um glücklich zu werden, sollte es mal mit diesem Sound hier versuchen. Für mich eindeutig die Höchstnote, denn ich hab nicht viel spannendere Alben mit Rockmusik dieser Sorte. Progressiv waren die Düüls zu ihrer Zeit allemal, und progressiv finde ich es absolut, seine eigenen Sachen auf diese Art zu zerlegen und wieder zu etwas Gutem zusammenzubauen.

Anmerkung: Die angegebenen Songzeiten und Titel sollen wohl so ne ungefähre Zeiteinteilung sein, aber der Player zeigt nur einen Track an, und das Stück läuft durch.
von: Andreas Pläschke

"Ein musikalisches Puzzle vom Allerbesten" - so nennt mein werter Kollege diese Benefiz-CD. So ehrenwert ich den Einsatz der Düüls für die Erdbebenopfer halte, aber ganz so überschwänglich sehe ich die Scheibe nicht.

Allein beim Sound merkt man den Zahn der Zeit, es knistert und knackt stellenweise so sehr, dass es eine Lagerfeuerfreude ist.

Das wäre nicht so schlimm, entspräche die Musik höheren Ansprüchen. Ich mag gerade die frühen Düüls, aber das hier klingt wirklich wie eine Zweitverwertung alter Bänder. Mit kurzen Breaks kehren Amon Düül II auf diesem langen Track immer wieder zum gleichen Grundrhythmus zurück, den sie eindeutig von Faust "geliehen" haben. Die Gitarrenausflüge, aus denen die Musik zum größten Teil besteht, sind nett und erinnern mich stellenweise an die Dead. Aber es fehlt das Verrückte, das z.B. Yeti auszeichnete. Auch den teutonischen Gesang vermisse ich schmerzlich. So bleibt es bei langen, etwas einfallslosen Gitarrenimprovisationen.

Fazit: Dem Ende mit dem "Schlaflied" via hallendem Frauenchor kann ich nur zustimmen - ermüdende CD. Nur was für Düül-Komplettisten.
Tschüß
nixe

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Re: Amon Düül II

Beitrag von nixe »

1996 - live in Tokyo
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Songs / Tracks Listing:

1. Nada Moonshine (5:23)
2. Black Pearl of Wisdom (3:43)
3. Dry Your Ears (2:14)
4. Castaneda da Dream (5:27)
5. Deutsch Nepal (2:54)
6. Kiss Ma Eee (8:05)
7. Speed Inside My Shoes (4:35)
8. Lilac Lilies (4:54)
9. Wolf City (5:30)
10. La Paloma (1:49)
11. Flowers of the Orient (5:46)
12. Surrounded by the Stars (8:26)
13. Archangel Thunderbird (4:35)
14. Jam Hai (5:24)
Total Time: 68:45
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
Line-up / Musicians:
- Renate Knaup / vocals
- Lothar Meid / bass, vocals
- Chris Karrer / guitars, vocals, violin, sax
- Falk U. Rogner / lights & vision
- Jan Kahlert / percussion, vocals
- Felice Occhionero / guitar, vocals
- Michael Ruff / keyboards
- Wolf Wolff / drums
From Aural Innovations #2 (April 1998)

Vocalist Renate Knaup shouts 'Wake Up!' as legendary German 'kosmische' artists Amon Düül II start into the title track from their 1995 reunion CD, Nada Moonshine #. I assume that statement is autobiographical as the band has just woken up' from a twenty-year hiatus, if you ignore the various other permutations of Amon Dhhl (with and without the numerical designation) that persisted through the late 70's and 80's. While those groups featured (at most) one member of the original band, this newest reincarnation consists of core members Chris Karrer (guitar, sax, violin, vocals), Lothar Meid (bass, vocals, keyboards), and Knaup. Drummer Peter Leopold, while part of the band on the new studio recordings, was apparently unable to make the trip to Japan, replaced by the appropriately-named Wolf Wolff. Artist and part-time keyboardist Falk U. Rogner was responsible for the light show and cover art (oddly, an inverted image of the Eiffel Tower).

The 70-minute live set presented here is a fine one, although they left off several classic tracks ('What You Gonna Do?' from Utopia, and Yeti's 'Eye Shaking King') from the performance, presumably because of to time limitations. The recording quality and especially the mix are suspect in places, with the vocals often being too prominent; usually the reverse is true. The band's performance is also very hit-and-miss, with some of the more intricate tracks sounding quite uneven. You might expect that with a group whose music is so innovative, and you have to remember how long it has been since they've performed together. They're a little rusty.

Highlights include the killer riff of the classic 'Deutsch Nepal,' complete with Meid's sinister vocals, and 'Wolf City,' which features a keyboard solo from guest Michael Ruff and some freaky sax 'honking' from Karrer in the spirit of Nik Turner. New track 'Casteneda da Dream' is a real winner, but the rapidly-paced duel vocalization of Knaup and Karrer is hard to pull off live. The hip-hoppish 'Kiss Ma Eee' is also hastily done, but concludes with a nice falsetto-style aria from the fearless Knaup. A seemingly ad-hoc rendition of the traditional 'La Paloma' (complete with German lyrics) leads into Pyragony's 'Flower of the Orient,' which never seems to get going until the final part. The show winds up with encores 'Archangel Thunderbird,' another krautrock anthem, and a bit of free-form jazzy funk entitled 'Jam Hai.'

This recording has a 'rehearsal' quality, which I will forgive them for now. As such, this is something that is interesting mainly to the most loyal fans of AD2 (like myself), and can bide me over until more new recordings appear on the horizon. New fans should go back and find 1972's Wolf City and then Nada Moonshine # to get a 'then and now' perspective.

Reviewed by Keith Henderson
Tschüß
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Re: Amon Düül II

Beitrag von nixe »

1997 - Flawless
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Songs / Tracks Listing:
01. Nada Cairo (6:47)
02. Surrounded By The Stars (7:26)
03. Castaneda Da Dream (In Another World) (3:44)
04. Wie Der Wind Am Ende Einer Strasse (5:42)
05. Kiss Ma Eee (5:16)
06. Cerberus (4:17)
07. Speed Inside My Shoes (2:52)
08. La Paloma (2:34)
09. Nada Moonshine Union (6:55)
10. Dancing On Fire (5:20)
11. Jam 71 (9:16)
12. What You Gonna Do? (5:00)
13. Jim Hai Jam Uk 96 (6:21)
Flawless i bought from a rare cd company about 5 years ago and i bought this as i knew it was rare and was gklad i got it,i wouldnt say its the best amon duul 11 album but some songs are worth having,the songs which i still enjoy now are reworkings of ,surrounded by the stars from [wolf city] which is excellent i think as its got a guitar solo with part of the german national anthem in it which goes in the song very well which i still enjoy everytime i listen to it,castaneda da dream[in another world] is a good song to which is of nada moonshine which i enjoy everytime i listen to it,wie der wind am ende einer strasse is a good reworking of this from wolf city and is enjoyable to,and la poloma from made in germany another reworking which is good as the guitar sounds good,i wouldnt say this is a excellent cd but the songs ive said about are worth having as there good and enjoyable,surrounded by the stars on this cd i play twice as its a good version and sometimes like it better than the original version of the song same goes with the other songs ive mentioned,i give it 3 stars just for the songs ive mentioned as there really worth having,i bought this cd for £12.99 and still listen to it 5 years after buying it when i want to listen to amon duul 11 but thats only the songs ive mentioned,give it a go just for the versions of the songs i mentioned.
Geplaatst door Jotavich op 11:01
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Re: Amon Düül II

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2000 Manana (Aufnahmen von 1971 und 1973)
Bild
Besetzung:
Renate Knaup Vocals
Chris Karrer Guitars, Violin, Sax, Vocals
John Weinzierl Guitars, Bass
Danny Fischelscher Drums, Guitar, Bass, Vocals
Peter Leopold Drums
Falk Rogner Keyboards

Tracklist:
1. Ladies Mimikry 4:51
2. Kanaan 4:52
3. Dem Guten, Schönen, Wahren 5:39
4. Green Bubble Raincoated Man 4:59
5. Manana 4:42
6. Trap 4:20
7. Marilyn Monroe Memorial Drums 11:19
8. Chewing Gum Telegram (alternative mix) 3:51
9. Green Bubble Raincoated Man 4:56
10. Manana 3:41
11. Dem Guten, Schönen, Wahren 5:38
12. Trap 3:18
Gesamtlaufzeit 62:06
von: Achim Breiling

Im Mai 1973, kurz nach Erscheinen von "Vive la Trance", begaben sich Amon Düül II wieder einmal nach England, zu ihrem dritten Gastspiel auf der Insel. Dort spielte die Band auch zweimal für die BBC. Am 10.05. waren sie eine halbe Stunde lang im Hippodrome in London vor Publikum im Rahmen eines BBC-In-Concert-Auftritts zu sehen und zu hören. Schon 2 Tage früher hatte die Band eine Studiosession für John Peel absolviert, bei der vier Stücke mitgeschnitten wurden.

Im Jahre 2000 veröffentlichten Strange Fruit das gesamte BBC-Material der Düüls (welches wohl schon vorher teilweise auf Tonträger zu haben war) auf einer CD, die den Titel "Manana" bekam. Als Bonus wurden noch zwei Überbleibsel aus den "Tanz -der-Lemminge"-Sessions beigefügt.

"Manana" beginnt mit dem Auftritt im Hippodrome (Tracks 1-6). Der Ansager (der übrigens "Hippidrome" sagt) kündigt Amon Düül II als eine der einflussreichsten und wichtigsten Bands aus Westdeutschland an und die Gruppe legt mit "Ladies Mimikry" von "Vive la Trance" recht schwungvoll los. Zwei weitere Nummern von jenem Album werden geboten ("Manana" und "Trap"), dann die zwei Klassiker "Kanaan" und "Dem Guten, Schönen und Wahren" vom Debüt und schließlich "Green Bubble Raincoated Man" von "Wolf City". Die Band liefert hier einen soliden, stellenweise sehr fetzigen Auftritt ab, bestimmt von Gitarren, Bass und Schlagzeug. Die Tasten bleiben eher im Hintergrund, sorgen aber ab und zu für klangfüllendes Orgeln und einige elektronische Schwebetöne. Gegen Ende von "Ladies Mimikry" soliert Karrer auch mal schwungvoll am Sax. Trotz einiger recht wüster Momente, insbesondere in den beiden Nummern von "Phallus Dei", trägt diese Musik weitestgehend die Charakterzüge von eher geradlinigen, etwas härteren Rocknummern, versehen allerdings mit der sehr "eigenen" Stimme der Knaup und akzentbelastetem Gesang im Allgemeinen, der aber wohl mittlerweile so eine Art Markenzeichen der Gruppe war. Die Stücke der Studiosession (die Tracks 9-12) unterscheiden sich nicht sehr von den Liveversionen, wirken aber eine Spur normaler und braver. Etwas seltsam und schepp (insbesondere der Gesang) ist die Musik aber immer noch ausgefallen.

Das lange "Marilyn Monroe Memorial Drums" stammt dann aus den Session zu "Tanz der Lemminge". Das Stück ist im Grunde ein langes, hallendes und schallendes, ziemlich dynamisches und abwechslungsreiches, teilweise elektronisch bearbeitetes Schlagzeugsolo (welches vermutlich weitestgehend von Peter Leopold bestritten wurde). Das ist eine ziemlich interessante und abgefahrene Angelegenheit, die zudem ausgesprochen druckvoll und mächtig aus den Boxen kommt! Schließlich gibt es noch eine Alternativversion des kurzen "Chewing Gum Telegram" zu hören. Gerade diese kantige Nummer von 1971 verdeutlicht, wenn man sie mit dem BBC-Material vergleicht, was Amon Düül II zwei Jahre später schon an Originalität eingebüsst hatten.

"Manana" bietet interessantes und klanglich einwandfreies Zusatzmaterial für den Krautrockliebhaber. Bei dem Mitschnitt aus dem Hipp(i)odrome handelt es sich zudem um den letzten Live-Mitschnitt einer klassisch zu nennenden Besetzung von Amon Düül II (die klassisch zu nennendes Musikmaterial spielt). Zudem kommt das Ganze um einiges krautiger herüber als auf dem eher faden "Vive la Trance". Kurzum: Eine schöne Sammlungsergänzung!
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Re: Amon Düül II

Beitrag von nixe »

1986 - Experimente
Bild
Songs / Tracks Listing:
01. Special Track Experience No. 1 (4.30)
02. Special Track Experience No. 2 (0.32)
03. Special Track Experience No. 3 (5.17)
04. Special Track Experience No. 4 (2.28)
05. Special Track Experience No. 5 (2.41)
06. Special Track Experience No. 6 (1.11)
07. Special Track Experience No. 7 (5.47)
08. Special Track Experience No. 8 (2.11)
09. Special Track Experience No. 9 (3.45)
10. Special Track Experience No. 10 (1.42)
11. Special Track Experience No. 11 (1.54)
12. Special Track Experience No. 12 (1.24)
13. Special Track Experience No. 13 (3.49)
14. Special Track Experience No. 14 (2.48)
15. Special Track Experience No. 15 (1.29)
16. Special Track Experience No. 16 (5.10)
17. Special Track Experience No. 17 (0.50)
18. Special Track Experience No. 18 (2.06)
19. Special Track Experience No. 19 (6.29)
20. Special Track Experience No. 20 (1.07)
21. Special Track Experience No. 21 (2.46)
22. Special Track Experience No. 22 (3.08)
23. Special Track Experience No. 23 (2.33)
24. Special Track Experience No. 24 (1.08)

Line-up / Musicians:
Angelica Filanda- Vocals, Percussion
Helge Filanda- Congas, Anvil
Ella Bauer- Vocals, Percussion
Rainer Bauer- Guitar, Vocals
Ullrich Leopold- Bass
Peter Leopold - Drums
Uschi Obermaier- Percussion
Wolfgang Krischke - Piano, Percussion
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
Experimente is an other obscure live material taken from late 60's Amon Duul delirious-spontaneous percussive jam sessions. The musical quality and the sound production are honest compared to the difficult Collapsing and Disaster. However this new chapter doesn't have the soul and the highly emotional folk vibe of Paradieswarts duul. These live improvisations are essentialy instrumental sometimes accompanied by druggy-stoned vocals. The sound is dominated by repetitive, tribal, savage acoustic percussive pulses, fuzzy psych guitar rythms & leads. In the tradition of Amon Duul first incarnation, this album is an infernal musical trip that can freaks your mind. Some sections are only made of wild, damaged percussive tones (16, 17, 18, 19, 20, 21, 22). The most complex improv epics are the spaced out fuzzing / screaming number 16, the lysergic dance of number 5 and the supreme heavy psych-hippie-like number 9. The album delivers more consistent / catchy moments at the beginning. The rest is going nowhere, lost in a crazy bad trip. An important collection of primitive acid rock pieces for fans and those who are familiar with krautrock.
Geplaatst door Jotavich op 07:37
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Re: Amon Düül II

Beitrag von nixe »

2010 Bee as such
Bild
Besetzung:
Renate Knaup-Krötenschwanz Gesang
Lothar Meid Bass, Gesang
John Weinzierl Akustische & Elektrische Gitarren, Gesang
Chris Karrer Akustische & Elektrische Gitarren, Geige, Sopran Saxophon, Gesang
Danny Fichelscher Schlagzeug
Jan Kahlert Perkussion
Gerard Carbonell Bass

Tracklist:
1. Mambo La Liberdad 8:36
2. Du kommst ins Heim 9:23
3. Still Standing 8:15
4. Psychedelic Suite 26:02
Gesamtlaufzeit 52:16
von: Udo Gerhards

Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit haben Amon Düül II Anfang 2010 ein neues Album veröffentlicht. Dass es so unbemerkt geblieben ist, mag unter anderem daran liegen, dass "Bee As Such" trotz anders lautender Ankündigungen nach wie vor (Stand März 2012) nicht auf physikalischem Tonträger, sondern nur als Download auf der Website der Band erhältlich ist; immerhin gibt es diesen für 15$ als unkomprimierte Wav-Dateien.

Laut Gitarrist John Weinzierl feiern Amon Düül II auf "Bee As Such" "die Rückkehr zu den Wurzeln, nicht in der Vergangenheit von 'Kraut' und den '70ern', sondern unverändert auf der Suche zu sein nach den Klängen und Inhalten der Musik eines neuen Jahrtausends." Große Worte. "Vergangenheit" ist jedenfalls das richtige Stichwort. Mit Renate Knaup-Krötenschwanz, Lothar Meid, John Weinzierl, Chris Karrer und Danny Fichelscher sind ein Haufen ältest- und altgedienter Düüls beteiligt, ergänzt durch die Neuzugänge Jan Kahlert und Gerard Carbonell. Und wenn der gute, wenn auch sterile Sound die Aufnahmen nicht als aktuelles Werk verraten würde, könnte der musikalische Inhalt auch 40 Jahre auf dem Buckel haben.

Offensichtlich sind die 4 langen Nummern zumindest aus Jams entstanden, wenn nicht sogar direkt als solche aufgezeichnet worden. Über mehr oder weniger gleich bleibenden Grundharmonien jammen und improvisieren Amon Düül II in den ersten drei Nummern gemächlich dahin, ganz im Geist von Werken wie "Phallus Dei", "Yeti" oder "Tanz der Lemminge" - nur leider ohne deren Energie und Rauheit. "Dudeln" ist leider die Vokabel, die mir dabei am ehesten einfällt: Es fehlt der Musik an Spannungsbögen; die unterhaltsamsten Momente ergeben noch Renate Knaups irr-wirre Vokalisen, die aber noch nie jedermanns Sache waren und wohl auch nie sein werden. Immerhin wird die 26minütige "Psychedelic Suite" mit ihren Klangmalereien und Jams ihrem Namen einigermaßen gerecht; aber auch diese ist über weite Strecken sehr ruhig - zu ruhig - gehalten. Schade, denn dass die Band es nach wie vor besser kann, bewies der unterhaltsame und durchaus energetische Live-Auftritt von "Amon Düül II" kurz nach Erscheinen von "Bee As Such" im Münchner Metropolis.

Amüsant am Rande: Bassist Gerard Carbonell war Mitglied von Pack, einer der ersten Punk-Bands Münchens, deren Fans bei einem Auftritt im PN Club die gesamte Einrichtung zertrümmerten. Später arbeitete Carbonell folgerichtig u.A. als Studiomusiker für Ralph Siegel und David Hasselhoff.
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Re: Amon Düül II

Beitrag von nixe »

2014 Düülirium (bereits 2010 als Download unter dem Titel "Bee As Such" erschienen)
BildBild
Besetzung:
Chris Karrer guitar, violin
John Weinzierl guitar
Lothar Meid bass
Daniel Fichelscher drums
Jan Kahlert drums, percussions, sounds
Renate Knaup vocals

Tracklist:
1. On the Highway (Mambo la Liberta) 8:36
2. Du kommst ins Heim 9:23
3. Standing in the Shadow 8:15
4. Back to the Rules / Walking to the Park 26:02
Gesamtlaufzeit 52:16
http://www.musicline.de/de/player_flash ... 50/product
von: Christian Rode

Nichts Neues, aber eine kleine Kuriosität aus dem Hause Düül... Die Aufnahmen zu dieser CD fanden im April 2009 statt. Sie wurden als Download unter dem Titel „Life in Finnland“ bzw. „Bee As Such“ im Jahr 2010 der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht (siehe die Rezension von Udo Gerhards auf diesen Seiten). Die Stücke wurden damals z.T. noch anders bezeichnet. Außerdem wurde als zusätzlicher Bassist Gerard Carbonell genannt, der aus welchen Gründen auch immer, auf Düülirium nicht aufgeführt wird. An den Drums ersetzten Daniel Fichelscher (Ex-Popol Vuh) und Jan Kahlert den 2006 verstorbenen Peter Leopold.

Dies vorweg als nicht ganz unwichtiger Hinweis für die Hörerinnen und Hörer, die ein ganz neues Album erwarten. Auf der Homepage wird als Erscheinungsdatum auch das Jahr 2010 genannt (der Download) und nicht das Erscheinungsdatum der CD-Fassung. Wer den Download schon sein eigen nennt, der sollte wissen, dass es sich bei der CD um eine Veröffentlichung im schlichten Sleeve handelt, die neben dem Artwork lediglich die Besetzungsliste und die Titel nebst Spieldauer enthält. Es gibt kein Booklet.

Der Sound der Düüls ist über die ganze Länge des Albums sehr entspannt und gewohnt skurril, wenngleich nicht so abgefahren wie auf „Nada Moonshine#“. Apropos „Nada Moonshine“: seltsamerweise wird „Düülirium“ als das erste Amon Düül II – Album seit 28 Jahren beworben (also: 2009 – 1981). „Nada Moonshine“ ist aus Gründen, die mir gerade entfallen sind, nicht Teil der offiziellen Zählung der Band.

Charakteristisch ist ein relaxter Groove, irrlichterndes Gitarrenspiel, hier und da ergänzt durch die Geige von Chris Karrer. Und dann ist da natürlich der unnachahmlich schräge, mehrsprachige Gesang von Renate Knaup und das kratzige Räsonnieren eines männlichen Kollegen wie aus „Deutsch Nepal“ („Wer Visionen hat, der soll zum Arzt gehen, sagte unser Kanzler...“ Schmidt). Was für eine herrliche Chaostruppe...!

Auf die Dauer klingt die Sammlung längerer Stücke mit Jam-Charakter freilich nicht so arg abwechlungsreich, so dass die bereits über den Download geäußerte Meinung, dass es der Musik „an Spannungsbögen fehlt“, schon zutreffend ist. Gleichwohl empfinde ich die anarchisch-entspannte (!) Atmosphäre des Albums als sehr angenehm und denke, dass dies einigen alten Düül-Fans auch so gehen könnte, die zum modern-experimentellen Charakter des mMn allerdings zu Unrecht geschmähten „Nada Moonshine“ keinen Zugang finden konnten.
Bild
Tschüß
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