Amon Düül II

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SOON
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Amon Düül II

Beitrag von SOON »

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Die Ur-Formation von Amon Düül traf schon ca. 1968 als Musik/Polit-Kommune zusammen, schnell lebten sich die Interessen der Mitglieder auseinander und so wurden 1969 zwei Debutalben veröffentlicht, Psychedelic Underground von Amon Düül und Phallus Dei von Amon Düül II.
Mit Paradieswärts Düül kam 1971 noch eine gute Psych-Folk Scheibe von Amon Düül, die großen Klassiker schufen allerdings AM II mit Phallus Die, Yeti und TdL.

Mit der Zeit wurden AM II versierter und professioneller was sich auf den Alben Carnival in Babylon und Wolf City niederschlug wo sie ihre innovativen, ungewöhnlichen Ideen in kompakte Rocksongs destillierten, die ich immer noch für überragend halte.
Spätestens mit Vive La Trance haben die Düüls ihren so legendären mystischen, hemmungslosen Improvisationsstil und Pioniergeist vollends eingebüßt.

Nichtsdestotrotz sind Hi Jack, Made in Germany und Almost Alive sehr gute Rockproduktionen mit internationalem Niveau die allerdings mit dem Frühwerk höchstens ein paar entfernte Echos gemein haben.

Die Alben Pyragony X und Only Human sind zielgruppenorientierter Mainstreamrock, quasi der Todesstoß jedes revolutionären Gedankens und die Musiker Marionetten einer Plattenfirma –das vorläufige Ende.

Inzwischen gab es zwei Comebackversuche, 1981 mit Vortex und 1995 mit Nada Moonshine #, beide Scheiben halte ich für sehr gelungen wobei sie eher an die 72er Sachen anschließen und durchaus auch zeittypische Stilmerkmale einfließen lassen.
Immer wieder hörte man seit 1997 von Studiosessions und Live Gigs die AD II in der Besetzung Karrer, Knaup, Weinzierl, Meid, Fichelscher, Rogner, Kahlert spielten, konkretes kam aber nicht zustande.
Es spricht aber einiges dafür, dass Aktivitäten unmittelbar bevorstehen, so werden z.B. auf der AD II Homepage Gigs angekündigt die allerdings auch schon wieder gecancelt wurden.
Die Düüls werden wohl immer ein verrückter, unzuverlässiger Haufen bleiben auch werden sie den AD II-Mythos meiner Meinung nach nicht wieder beleben können, trotzdem kann ich mir gute neue Musik und Liveaktivitäten von ihnen vorstellen.

Eigentlich ein Wunder, dass fasst alle Ur-Düüls noch am Leben sind nur Peter Leopold, der einzigste der in beiden Formationen spielte, hat es zu früh erwischt (2007). RIP!


Amon Düül II Movie
http://www.soundofcities.com/amonduulfi ... music.html
Hompage: http://www.amonduul.de

Albums

1969 - Phallus Dei
1970 - Yeti
1971 - Tanz Der Lemminge (Dance Of The Lemmings)
1972 - Carnival In Babylon
1972 - Wolf City
1973 - Live In London
1973 - Utopia
1973 - Vive La Trance
1974 - Ηijack
1975 - Made In Germany
1976 - Pyragony X
1977 - Almost Alive
1978 - Only Human
1981 - Vortex
1995 - Nada Moonshine
1996 - Live in Tokyo
1997 - Flawless
2010 - Bee As Such [Download]
2014 - Düülirium
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MAKE PROG NOT WAR ! ---> ---> My 2024 Album Faves
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nixe
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Re: Amon Düül II

Beitrag von nixe »

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1974 Hi-Jack
Bild
Besetzung:
Renate Knaup Vocals
Chris Karrer Guitars, Violin, Vocals, Tenor Sax
John Weinzierl Guitars
Peter Leopold Drums, Percussion, Accoustic Guitar
Falk-U. Rogner Synthesizer

Guest musicians:
- Chris Balder / strings
- Thor Baldursson / keyboards
- Bob Chatwin / trumpet
- Lee Harper / trumpet
- Hermann Jalowitzki / snare drum
- Bobby Jones / sax
- Olaf Kübler / flute, Soprano sax
- Rudy Nagora / sax
- Ludwig Popp / Waldhorn
- Wild Willy / accordion, percussion, vocals

Tracklist:
1. I can't wait (Part 1 & 2)/Mirror 11:02
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2. Traveller 4:23
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3. You're not alone 6:53
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4. Explode like a Star 4:00
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5. Da Guadeloop/Lonely Woman 11:47
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6. Liquid Whisper 3:30
7. Archy the Robot 3:00
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Gesamtlaufzeit 44:35
von: Christian Rode

Nach einem halbwegs ansprechenden Anfang, leicht spacig-schleppend mit pulsierendem Bass und düsteren Streichern, der noch gut an VIVE LA TRANCE anschließt, wird mit dem zweiten Teil von "I can't wait/Mirror" die Problematik dieses durchwachsenen Albums deutlich. Der düülsche Song verwandelt sich unvermittelt in einen relaxten Bluesrocker, der auch von einer anglo-amerikanischen Band stammen könnte, wenn man von einem witzigen Solo und dem schrägen knaupschen Harmoniegesang einmal absieht. So stehen auf HI JACK Licht und Schatten eng beieinander. "Schatten" steht hierbei für die Übernahme von Mainstreamrockinhalten.

Dass das Album dennoch ganz passabel klingt, ist einerseits vorzüglichen Kompositionen wie "Traveller" und auch dem folkig-leichten "Liquid Whisper" zu verdanken, die beide von Renate Knaup gesungen werden. Der immer wieder irritierende Gesang der Düül-Sängerin, orientalisierte Arrangements und eine verträumte Flöte lassen "Traveller" zu einem der eindringlichsten Stücke der Band werden. Etwas deplatziert wirkt allein ein zu glattes Saxofon-Solo. "Liquid Whisper" ist eher ein Leichtgewicht, aber einfach von ätherischer Schönheit.

Die Platte ist mehr eine Ansammlung von Songs als dass sie einheitlichen Charakter hätte. "You're not alone" im Stil von Lou Reed mit einer Melodie, die "The Ballad of Lucy Jordan" vorwegnimmt, wirkt leider etwas langatmig. "Explode like a Star" kommt als kleiner Psychedelic-Rocker daher und weist einen musicalmäßigen Gesangsteil auf, der das folgende Album MADE IN GERMANY schon erahnen lässt. Interessant zumindest die Verquickung traditionellen Krautrocks mit (damals) modernen funkigen Disco-Rhythmen und fernöstlichen Anklängen ("Da Guadeloop"). Zwischendrin ein Stück typisch düülschen "Humors", d.h. des Spiels mit ihrer Identität als Krautrockband: Kommandobefehle, Marsch im Stechschritt und eine schräg verfremdete Nationalhymne. Die im Tanzschul-Latin-Rhythmus eingespielte Ornette-Coleman-Komposition "Lonely Woman" klingt wie braver Jazz, dito wiederum das Saxofon. Und die abschließende musikalische Farce "Archy the Robot" verbindet ein SF-Thema mit leichtem Velvet-Underground-Feeling, Marschmusikgehumpse und Easy Listening. Das ist zumindest recht eigenwillig. Den Düüls ist auch auf HI JACK immer noch ein gutes Maß an Widerborstigkeit erhalten geblieben!

Die alten Zeiten aber sind für Amon Düül II unwiderruflich vorbei. Dies Lamento allein reicht jedoch nicht aus, um den Zwiespalt zu beschreiben, in dem mich HI JACK zurücklässt, denn auch diese Band hat das Recht auf musikalische Veränderung. Was sich hier allerdings - noch widerstrebend - einschleicht, ist die Assimilation durch den Rock-Mainstream der 70-er Jahre, die zunächst noch als Spiel mit Stilen daherkommt. Die stärkere Songorientierung der Alben seit CARNIVAL IN BABYLON hatte gegenüber dieser Veränderung mehr strukturierenden Charakter, was bei einer Musik wie der der Düüls, die in Egotrips zu zerfallen drohte, ja vielleicht auch nicht ganz falsch war.
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Re: Amon Düül II

Beitrag von nixe »

Ich muß nochmal auf die Box DREI JAHRZEHNTE zurückkommen:
Sie ist ja auch nur eine best of & ich bin nur sauer, das eben die komplette Wolf City als best of gehandelt wird, währenddessen Phallus Dei auf 9.00 min zusammengeschraubt wird, von den anderen longtracks ganz zu schweigen!
So & nun nochmal zu Hi-Jack: So schlecht finde ich dieses Album nämlich auch nicht! OK, es leitet eine neue Epoche ein, wo sie noch umgänglicher wurden, sie mußten jetzt melodiös singen, wo eigentlich ihre Schwächen liegen, was aber einen ganz eigenen Reiz hat! Wesentlich besser funktionierte das Ganze beim nächten Album Made in Germany!!!
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Re: Amon Düül II

Beitrag von nixe »

1975 Made in Germany
Bild
Dieses cover ist keine Verwechslung, es war meine erste, die gekürtzte AmyVersion:
Tracklist:
01. Dreams 4:08
02. Ludwig 2:33
03. The King's Chocolate-Waltz 2:29
04. Blue Grotto 3:33
05. 5.5.55 1:39
06. Emigrant Song 3:21
07. La Krautoma 6:08
08. Metropolis 3:37
09. Loosey Girls 5:13
10. Gala Gnome 3:52
11. Top of the Mud 3:45
12. Mr. Kraut's Jinx 8:44
Gesamtlaufzeit 49:38
Das ganze Konzept ist bis zur Unkenntlichkeit zerrissen worden!
12 von 20 songs!
Overture 5:11
Wir wollen 1:33
Wilhelm Wilhelm 3:10
Three-eyed Overdrive 1:17
SM II Peng 2:17
Elevators meet Whispering 1:26
Wide-Angle 4:06
Excessive Spray 1:41
von: Andreas Pläschke

Die letzte LP/CD der klassischen Amon Düül II. Was danach kam war nicht mehr vergleichbar und biedere uninteressante Mucke. Die Platte gibt es in 2 verschiedenen Ausgaben, was die Situation um die Band gut wiederspiegelt. Ursprünglich als Doppel-LP herausgebracht, wurde sie für den amerikanischen Markt lieblos auf eine Einzel-LP zusammengeschnitten, inzwischen gibt es sie aber auch in der kompletten Version auf CD, aber bitte aufpassen, auch die US-LP ist als CD erhältlich!

Auf dieser Platte spielen sie mit ihrem Image als Krautrockband, in dem sie eine Reise durch die deutsche Geschichte mit berühmten Deutschen wie König Ludwig etc. spielen. Ursprünglich sollte das Ganze als frühes Multimediatheaterprogramm laufen, aber aus Geldmangel etc. scheiterte das Projekt. Das wäre die Liveshow geworden ;-). Allein das Cover ist genial, jeder der Mitglieder zeigt einen anderen Teutonen und Renate Knaupp als Germania ist köstlich. Musikalisch sind die Songs deutlich kürzer und durchstrukturierter als die frühen Klangimprovisationen. Hervorragend ist ihr ironischer Umgang mit den typischen Klischees, denen deutsche Musiker damals ausgesetzt waren, indem sie absichtlich mit starkem Akzent singen oder die klassischen Bilder des Auslandes zu Deutschland als Themen nutzen (Ludwig, Sissi, Kaiser Wilhelm, Wagner und auch ?itler, der sich hier als Drummer der Band einem Interview stellt). Dazu immer die passende Musik, mal verspielt, mal elektronisch, mal bombastisch-wagnerisch, oder auch kitschig-süss, wie bei "LUDWIG", aber immer auf hohem Niveau - "Psychedelic meets German Electronic" könnte man auch dazu sagen, eine der besten Platten deutscher Musiker, eben weil Amon Düül niemanden kopierten, sondern munter drauflosspielen. Alles, was danach von der Band kam, war einfallslos, oder wie die neueren Revivalscheiben ein netter Abklatsch.
Tschüß
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Re: Amon Düül II

Beitrag von nixe »

1975 Made in Germany
Bild
Besetzung:
Renate Knaup Gesang
Chris Karrer Gitarre, Gesang, Banjo, Geige
John Weinzierl Gitarre
Falk U. Rogner Tasten
Peter Leopold Schlagzeug
Robby Heibl Bass, Gesang, Gitarre, Geige
Nando Tischer Gesang, Gitarre

Tracklist:
01. Overture 5:11
http://www.musicline.de/de/player_flash ... 50/product
02. Wir wollen 1:33
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03. Wilhelm Wilhelm 3:10
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04. SM II Peng 2:17
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05. Elevators meet Whispering 1:26
06. Metropolis 3:37
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
07. Ludwig 2:33
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08. The King's Chocolate-Waltz 2:29
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
09. Blue Grotto 3:33
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
10. Mr. Kraut's Jinx 8:44
11. Wide-Angle 4:06
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
12. Three-eyed Overdrive 1:17
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
13. Emigrant Song 3:21
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
14. Loosey Girls 5:13
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
15. Top of the Mud 3:45
16. Dreams 4:08
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
17. Gala Gnome 3:52
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
18. 5.5.55 1:39
19. La Krautoma 6:08
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
20. Excessive Spray 1:41
Gesamtlaufzeit 69:43
von: Christian Rode

Nach TANZ DER LEMMINGE nochmal eine Doppel-LP von den Ur-Krautrockern. Und dazu noch ein Konzeptalbum. Ein spätes Meisterwerk? Eher nicht. Mehr ein kurioses Unikat.

Das ganze Album ist eine Art Musical im Stil von Hair oder der Rocky Horror Show (und ein bisschen Muppet Show ist auch dabei...): meist kurze Nummern mit operettenhaftem, mehrstimmigem Gesang, der erstaunlich oft ungewohnt professionell klingt; rockmusicaltypische Flottheit (Wilhelm Wilhelm, Metropolis, Ludwig, Emigrant Song) und artpoppige Zuckrigkeit, mal niedlich anzuhören (Blue Grotto), mal schlagerhaft überzogen (Loosey Girls); hinzu kommen ohrwurmartig-einschmeichelnde Melodien und eine Aufwuchtung durch gelegentliche Streicher-, Bläser-, Orchestereinsätze. Wer die Rocky Horror Show kennt, kann sich ungefähr ein Bild von der Atmosphäre machen. Hinzu kommt noch eine Klischeeüberladung mit allem, was irgendwie deutsch ist, seien es Namen (Kaiser Wilhelm, König Ludwig) oder Klänge (Marschmusik, teutonisch-orchestrale Wuchtigkeit).

Musikalisch geht es querbeet durch alle möglichen Stile, was mit der thematischen Konzeption dazu führt, dass man das Album eigentlich nur als Parodie hören kann. Dazu trägt auch der Vortrag typisch deutscher Worte auf englisch bei ("Ma-Ma-Maria-Theresia meets Marie Louise, Kurfürstendamm relates to the peace of Schönbrunn..."). Mit starkem Dialekt haben die Düüls schon immer gesungen, aber so entsteht ein besonderer Verfremdungseffekt.

Musikalische Tiefe - wie gelegentlich noch auf dem Vorgänger zu hören - ist nirgends spürbar. Dafür ist die Scheibe über weite Strecken recht kurzweilig geraten, erst im letzten Drittel (ab "Loosey Girls") kommt es musikalisch zu Ermüdungserscheinungen. In den USA war die Doppel-LP vielleicht nicht zu Unrecht auf eine LP verkürzt worden. Nur die Auswahl soll schlecht gewesen sein.

Kurz vor Schluss wird es im Stil einer US-Fernseh-Show klamaukig mit einem ?dolf-?itler-Interview. ("You've picked a hering with ?erman ?öring, you've made a mess with Rudolf Hess..."). Das ist ungefähr so witzig wie der von Düül-Produzent Olaf Kübler einmal vorgesehene Bandname für sein Düül/Utopia-Projekt Olaf and his Electric ?azis... Der Umgang der Düüls mit deutscher Vergangenheit zeigte manchmal schon erstaunlich naive Züge. Schließlich folgt noch eine krautig verballhornte Version des Schunkelklassikers "La Paloma".

Das Album wirkt trotz aller Stilwechsel musikalisch relativ homogen, was sicher der Musical-Atmosphäre zu danken ist. Dabei wird der typisch düülsche Krautrock in angloamerikanischen Musikklischees aufgelöst und dieser Sud wiederum mit Klischees deutscher Tradition verrührt.

Kein Album, das zu den wirklich essentiellen Düül-Werken zählt, aber doch ein kurioses Stück deutscher Rockmusikgeschichte.
von: Achim Breiling

Kurios? Ja, kurios ist "Made In Germany" schon. Witzig ist das Ganze auch, zumindest bei den ersten 2-3 Hördurchläufen. Das ?itler-Interview ("5.5.55") kann man als unverkrampften Umgang mit der Vergangenheit werten, als zynische Satire, oder als naiv-geschmacklosen Kalauer (das ursprüngliche Cover für das Album sollte eigentlich die gesamte Band in N???S-Staffage zeigen, Renate Knaup dabei als ?va ?raun). Ich neige am ehesten zu Letzterem. Bei den US-Plattenbossen des Warnerkonzerns, zu dem Atlantic/Atco, das dortige Label der Düüls gehörte, kam das alles jedenfalls gar nicht an, weswegen die Scheibe dort stark zusammengekürzt und mit neuem Cover (Renate Knaup als Marlene-Dietrich-Verschnitt) veröffentlicht wurde.

Eine Rockoper soll das Album sein, die die Erlebnisse des Buchalters Hans Kraut schildert, der bei einer Ägyptenreise im Tal der Könige in eine eigenartige Trance fällt und von den Krautopiern auf deren Planet Krautopia entführt wird. Die Krautopier stecken ihn dort in einen Zoo, in dem sich schon diverse Gestalten aus der deutschen Geschichte befinden: Ludwig II., Bismarck, ?itler, Kaiser Wilhelm etc. Das Ziel der Krautopier ist es aus diesen "Helden" eine Krautrockband zusammenzustellen und mit ihr die Erde zu erobern. Die Band (mit ?itler am Schlagzeug) wird auch auf die Erde gesandt und erobert dort die Musikszene. Als die Band schließlich im Weißen Haus auftritt verwechselt ?itler beim bedienen der Lichtanlage einen Schalter und sprengt unabsichtlich die ganze Welt in die Luft. So richtig folgt die auf "Made in Germany" zu findenden Musik dieser Geschichte zwar nicht, doch war ein noch ausführlicherer, von Ingeborg Schober verfasster Text mit obigem Inhalt auf dem Einlegeblatt der Doppel-LP zu finden (und ist auch im Beiheft des CD-Reissues von Garden of Delights wieder abgedruckt).

In musikalischer Hinsicht ist das Album aber um einiges weniger abenteuerlich als es das eben geschilderte Konzept vermuten lassen würde. Eine rockig-poppige Rockshow wird geboten, die man in der Tat, wie Christian es weiter oben getan hat, mit der Rocky Horror Picture Show vergleichen kann, zumindest in grob stilistischer Hinsicht. Teutonischer Rock mit holzigem Pathos, Westcoastverschnitte, Countryeinlagen, ein Schuss The Who, ein paar wenige Elektronikspielereien, etwas Jazzrock, Schmalzstreichereinlagen, kitschige Popsongs, Kalaueriges und ein Ausflug ins krautig-psychedelische Jammen (die zweite Hälfte von "La Krautoma") werden hier geboten, durchaus druckvoll produziert und professionell eingespielt. So sicher, dass das teutonische Element, insbesondere der akzentbelastet Gesang eine absichtliche, ironische Übertreibung waren bin ich mir allerdings nicht. Die Vokaldarbietungen der Münchner waren auf den älteren Scheiben auch nicht anders. Wenn man das Ganze denn nun als Krautparodie ansieht, dann nimmt sich die Band hier eben kräftig selbst auf den Arm. Warum auch nicht.

"Made in Germany" ist eine einigermaßen witzige Angelegenheit, die aber was die Musik anbelangt ziemlich seicht und unspannend ausgefallen ist. Kompositorischer Tiefgang oder klangliche Experimente gibt es hier nirgends, auch das rohe Drauflosrocken der ersten Düül-II-Alben sucht man vergebens. Kurzum, das Ganze ist eine ziemlich langweilige Sache, vor allem dann, wenn sich nach ein paar Durchläufen die Scherze abgenutzt haben.
Tschüß
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Re: Amon Düül II

Beitrag von nixe »

Soweit frei nach dem Motto: Mach aus einem guten Album Schund!!!
Soll das jetzt heißen, wenn man ein KonzepAlbum verstümmelt, bleibt nix mehr übrig? In einigen Fällen könnte das durchaus so sein! Im Falle The Wall oder The Lamb lies down on Broadway, wo man sich soetwas nie trauen würde, könnte das auch in die Hose gehen! & wie reagiert die betroffene Band auf solch eine Verunglimpfung? Zumindestens ist Henriette Krötenschwanz sprich Renate Knaup gegangen, Falk U. Rogner auch. & der sound war einfach nur noch platt!!!
Tschüß
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Re: Amon Düül II

Beitrag von nixe »

1976 Pyragony X
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Produktinfo:

Im Frühjahr 1976 wurden in verschiedenen Münchener Studios unter Leitung von Jürgen S. Korduletsch acht Stücke aufgenommen und erschienen im Oktober als LP „Pyragony 10th“. Der Name war nicht ganz einheitlich gehalten. Auf dem Label steht einfach nur „Pyragony“, vorne auf der Hülle „Pyragony 10th“ und hinten „Pyragony X“, wobei „X“ bekanntlich das altrömische Zahlzeichen für die Zehn ist. Gemeinsam ausgedacht hatten ihn sich Peter Leopold und Wolfgang Dorsch, ein Freund der Gruppe, der auch das Geschäftliche für sie erledigte und heute für den Lollipop-Musikverlag zuständig ist.
Das Wort „Pyragony“ gibt es im Englischen nicht. Es ist ein Kunstgebilde, zusammengesetzt aus den griechischen Wurzeln für „Feuer“ und für „Todeskampf“. Die Bedeutung sollte sich jeder nach seinem Geschmack selbst zusammenreimen, so war es beabsichtigt. Wenn man an ein erlöschendes Feuer bei ihrer zehnten LP-Veröffentlichung denkt, liegt man sicher nicht ganz falsch.

In den USA erschien die Platte offenbar deshalb nicht, weil die Gruppe es sich mit der dortigen Warner-Spitze gründlich verdorben hatte. Einzelheiten und Gründe nachzulesen im Heftchen der CD „Made in Germany“.
Die bekannten Stimmen von Amon Düül II traten diesmal etwas in den Hintergrund, den Neulingen wurde viel Raum gelassen. Von John Weinzierl wurde nur „Merlin“ gesungen, von Chris Karrer nur „The only thing“. Auf den Stücken fünf, sechs und acht hört man Klaus Ebert, und auf „Lost in space“ gehört Stefan Zauner die hohe Stimme, Klaus Ebert die tiefe. Insgesamt gesehen waren die acht Stücke sehr abwechslungsreich. Das großartige „Flower of the orient“ ragt heraus und wird als einziges auch heute noch auf der Bühne gespielt. „Crystal hexagram“, „Merlin“ und „The only thing“ haben ihren Reiz, und man hört dabei eindeutig Amon Düül II heraus.

Besetzung:
Klaus Ebert Vocals, Bass, Guitars
Stefan Zauner Vocals, Keyboards, Guitars
Chris Karrer Vocals, Guitars, Violin, Sopran Sax
Peter Leopold Drums
John Weinzierl Guitars, Vocals

Tracklist:
1. Flower of the Orient 6:04
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
2. Merlin 4:27
3. Crystal Hexagram 5:39
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
4. Lost in Space 4:14
5. Sally the Seducer 3:04
6. Telly Vision 4:06
7. The only Thing 7:30
8. Capuccino 3:08
Gesamtlaufzeit 38:12
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
von: Christian Rode

Ähnlich wie Hi Jack ist Pyragony X ein stark songorientiertes Album geworden, das sich noch deutlicher durch Transparenz und Leichtigkeit der Arrangements auszeichnet. Bestimmend für den Sound sind surrende bis quietschende Synthies und helle, singende Gitarren. Hierdurch entsteht ein relativ einheitliches Klangbild.

Die Songs sind von recht unterschiedlicher Güte. Während der Einstieg mit Flower of the Orient hervorragend ist und der leichte, orientalische Einschlag des Stückes altes Düül-Feeling aufkommen lässt, holt einen Merlin mit einer Art spacigem Westernhagen-Rock wieder auf den Teppich zurück. Von gleicher Dürftigkeit ist sonst nur Sally the Seducer, ein steriler Synthie-Rocker. Lost in Space und Telly Vision sind zwei halbwegs witzige Art-Pop-Stücke, die vielleicht mit den späten 10cc zu vergleichen sind. Einfach nett gemacht in seiner Relaxedheit ist das Instrumental Crystal Hexagram, während es bei The only Thing in den Instrumentalteilen ähnlich wie bei Lost in Space was Rhythmus, Synthies und Gefrickel angeht schon halbwegs nett proggt. Cappucino bietet schließlich mit schöner Melodie und melancholischer Stimmung noch einen gelungenen Abschluss.

Beim Hören des Albums schwankt man zwischen dem Eindruck der Fadheit, der Leere des Sounds und dem Gefühl, dass es sich um ein einigermaßen passables Album handelt, wenn man sich als Freund transparenten, melodischen Progs mit AOR-Anleihen versteht. Mit den alten Düüls hat die Scheibe musikalisch allerdings nicht mehr viel zu tun.
Tschüß
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Re: Amon Düül II

Beitrag von nixe »

1977 Almost Alive
Bild

Produktinfo:

Amon Düül II gelang es mit den fünf Stücken auf „Almost Alive“, selbst wenn die angesehene „Encyclopedia of Rock“ bemängelt, dies sei „Amon Düüls kultivierteste Platte“, was im Falle dieser Band nicht als Kompliment zu verstehen ist, ihre ausgeflippten Ideen konsequent weiter zu führen.

Aus „Almost Alive“ hört man durchaus die Amon Düül II der Gründerjahre heraus, allerdings in einer abgespeckten, kompakteren, vermutlich sogar mainstreamigeren Version.

Album-Highlights sind das düstere Endzeitstück „Ain’t Today Tomorrow’s Yesterday“, versehen mit einem apokalyptisch-surrealen Text aus der Feder Chris Karrers, der diesen auch selbst intoniert „Halleluja“ natürlich, eines der originellsten Amon Düül II-Instrumentals überhaupt und in jener Ära konstant Eröffnungsstück jedes Auftritts und schließlich „Live In Jericho“, die an eine irrwitzige Jamsession erinnert, bei der Gitarrist John Weinzierl mit fulminanter Saitenschmeichelei eines seiner schönsten Soli überhaupt zum Besten gibt. Auch Peter Leopolds Drum-Solo fährt einem schon beim ersten Hören wohlig tief in die Eingeweide.


Auf dem cover-text ist zu lesen, das dieses Album so klingen sollte, wie die Band auch live klang, nicht mehr & nicht weniger!!!


Besetzung:
Peter Leopold Drums
John Weinzierl Guitars
Klaus Ebert Vocals on 1 & 2, bass, guitars
Chris Karrer Vocals on 3, guitars, saxophone
Stefan Zauner Vocals on 5, keyboards, synthesizer
Renate Knaup-Aschauer Vocals on 7, 8 & 9
Lothar Meid Bass on 7, 8 & 9
Jan Kahlert Drums & Percussion on 7, 8 & 9

Tracklist:
1. One blue morning 7:24
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
2. Good bye my love 8:10
3. Ain´t today tomorrows yesterday 7:16
4. Hallelujah 4:15
5. Feeling uneasy 6:08
6. Live in Jericho 12:06
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
7. Cosmic Insects (Bonustrack Revisited Records Ausgabe) 6:11
8. Live In Obergurgl (Bonustrack Revisited Records Ausgabe) 1:38
9. Kitchen Jam (Bonustrack Revisited Records Ausgabe) 6:57
Gesamtlaufzeit 60:05
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
von: Udo Gerhards

Wie bei so vielen Bands änderte sich auch der Sound Amon Düül IIs in der zweiten Hälfte der Siebziger Jahre. Dies lag zum einen sicherlich am gewandelten Zeitgeist, zum anderen aber auch an personellen Entwicklungen. Mit dem Beitritt von Tastenmann und Sänger Stefan Zauner (der Anfang der 80er nach einigen Soloalben und dem vorerst letzten Amon Düül-Werk "Vortex" bezeichnenderweise die "Münchner Freiheit" gründete) wurden die Songs glatter und die Arrangements deutlich keyboardlastiger.

"Almost Alive" beginnt mit "One Blue Morning" mit einem entspannten Groove und lockerem Rockfeeling und verströmt durchaus eine gewisse Lässigkeit. Leider schlägt diese Entspanntheit im Verlauf der nächsten beiden Stücke immer weiter in Spannungslosigkeit um, auch und vor allem weil spannungsbildende Momente nur angedeutet, aber nicht konsequent durchgezogen werden. Da ist man fast dankbar für den klassizistischen Bombastversuch am Ende von "Ain't today tomorrow's yesterday", der aber in einem anderen Umfeld hauptsächlich als bemüht und kitschig empfunden würde. Die Songs drumherum sind gar nicht mal schlechte poprockige Musik, die aber leider kaum Höhepunkte kennt und daher angenehm, aber eben auch wenig reizend am Hörer vorbeidümpelt. Allerdings: in manchen Stellen sind Amon Düül II gar nicht weit weg von dem, was die (Ex-)Helden der Progszene im gleichen Zeitraum abgeliefert haben. Die dudeligen Keyboard-Arpeggios im zweiten Teil von "One Blue Morning" und gegen Ende von "Live in Jericho" könnte ohne Weiteres auch von einer Spätsiebziger Genesis-Scheibe stammen.

Bezeichnend ist, dass der erste Titel mit einer Andeutung von Feuer auf einem typischen Discorhythmus basiert: das flotte "Hallelujah", dessen titelgebende, bizarre, kurze Vokaleinwürfe obendrein ein Echo des ehemals so charmanten Amon Düül-Anarchismus der frühen Scheiben bieten, das aber hauptsächlich Wehmut anstatt von Erleichterung aufkommen läßt. Das energetisch beginnende Longtrack-Instrumental "Live in Jericho" versöhnt wenigsten ansatzweise, nicht durch kompositorische Rafinesse, aber da es immerhin den Instrumentalisten Raum zur solistischen Entfaltung gewährt und die Balance zwischen lockerem Jam und treibenden Passsagen zu wahren weiß.

Das gewohnt aufwändig aufgemachte 2005er Remaster von InsideOut/Revisited Records spendiert drei Bonusnummern, zu denen leider im Booklet keinerlei Informationen zu finden sind, bis auf die Besetzung: diese - nämlich die momentane Amon Düül II-Formation -, und die Soundcharakteristik legen nahe, dass es sich um aktuelle Aufnahmen, jedenfalls kein Archivmaterial handelt (übrigens ebenso bei den Bonusnummern der anderen beiden CDs der ersten Ladung Amon Düül II-Reissues, "Only Human" und "Vortex"). Aus dem Amon Düül II-Umfeld hieß es letztes Jahr, dass die Band an einem neuen Album arbeite. Daher hege ich den Verdacht, dass die neuen Nummern von eben diesen Sessions stammen und habe die Befürchtung, dass wenn das Material hier verbraten wird, das Album ersteinmal abgeschrieben ist oder zumindest später kommt. Das wäre schade. Denn zwar handelt es sich großteils nicht um "richtige" Kompositionen, sondern um Jam-Basiertes, das teils - etwa mit Chris Karrers in liebenswertem deutschen Akzent deklamierten surrealen Vocals auf "Cosmic Insects" - mit Nachbearbeitungen versehen wurde, aber diese großteils improvisierten Nummern mit immer wieder bizarren Momenten fangen den anarchisch-experimentellen Geist der frühen Amon Düül II eher ein als das eigentlich Album "Almost Alive" selber, auch wenn der beste der neuen Bonus-Tracks, "(Ras)Putin in der Badewanne", auf "Vortex" zu finden ist. Aber mehr dazu in der kommenden Rezension der Vortex-Wiederauflage.
von: Andreas Pläschke

Eigentlich wollte ich nie die Platten von AMON DÜÜL II nach Made In Germany kaufen, zu viel Schlechtes hatte ich darüber gelesen. Aber mein Secondhandladen und InsideOut machten mir einen Strich durch die Rechnung. Die Verlockung, neue Töne der aktuellen Band zu hören, ließen mich zumindest bei dieser CD zugreifen.

Die Aufmachung ist wirklich schön, das Booklet halbwegs ausführlich, ein paar nette Anmerkungen zur CD gibt es auch noch und die Klangqualiät war bei den DÜÜLS nie besser (jetzt bin ich auf die wirklich guten, alten Werke gespannt).

Wenn auf dem Cover nicht explizit der Bandname stehen würde, so hätte ich gedacht, eine mir unbekannte hannöversche Band der späten 70er spielen auf. Obwohl nicht so schwermütig wie JANE, ELOY oder RAMSES gibt es doch die vertrauten Keyboards und der leichte Bombast, den die ursprünglichen DÜÜL so nie hatten (deren Bombast war immer irgendwie "genial daneben", wie es so schön im Booklet heißt). Daneben aber ist die Musik flotter, leichtfüßiger als frühere Werke der Band. So gefallen mir gerade die ersten drei Tracks ganz gut. Bei "Ain´t today tomorrows yesterday" schimmert etwas vom alten Stil durch, aber die folgenden Titel werden immer schwächer. Besonders die Jam finde ich recht langweilig, so sehr die Instrumentalisten dort auch glänzen, wirkt es auf mich einfach wie lieblos aneinandergereihte Solos zur Egobefriedigung der Musiker.

Gespannt war ich auf die Bonustitel, die wieder etwas vom alten Geist der Band zeigen, auch wenn ich mich frage, wo dort Renate zu hören ist. Die Titel wirken dem Charakter nach sehr improvisiert/jamartig, haben aber wieder diesen chaotisch-anrührenden Charme der frühen Jahre. Allein deswegen lohnte sich für mich die Anschaffung, zumindest Secondhand. Wer eher gradlinigen, leicht bombastischen Rock mag, dem könnte die CD auch gefallen. Krautrockfreaks werden sich eher schütteln.
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Re: Amon Düül II

Beitrag von SOON »

Irgendwie gefällt mir die Almost Alive auch.
Wie bei vielen anderen Bands hat die Musik aber leider nichts mehr mit der klassischen Formation zu tun.
Das beste wäre gewesen wenn sie sich nach Made in Germany umbenannt hätten.
Gekürzt wurde übrigens nur die US-Version von Made in Germany.
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Re: Amon Düül II

Beitrag von nixe »

Ich meinte auch nur die AmyVersion von Made in Germany, die ich bei einer CD-Börse nix-ahnend gekauft hatte! Erst später kläppte es mit der Originalen. Allerding stehen bei der AmyVersion immerhin die verwendeten Texte mit drin.
Die Almost Alive hatte ich mir auch zugelegt. Klar sie klingt genauso harmlos wie Hi-Jack & ich dachte, es wären gute EinsteigerAlben für Frosty & Dreamy! Aber das wird eben auch nix! So harmlos sind sie doch nicht, denn das Düül*sche Flair würde immernoch abschrecken! Ich weiß nur nicht, warum Pläschke die Jam so runterzieht???
An Pyragony X habe mich immernoch nicht rangetraut. Aber der Vollständigkeit halber wird das auch noch!
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Re: Amon Düül II

Beitrag von nixe »

Nach dem '76-er Album Pyragony X nun die zweite von Amon Düül II, die ich nicht habe!
1978 Only Human
Bild
Besetzung:
Klaus Ebert guitar, bass, vocals
Chris Karrer guitar, violin, sax, mouth harp, vocals
Peter Leopold drums, percussion
Stefan Zauner keyboards, synthesizer, bass, percussion, vocals
Gastmusiker:
Peter Paul Kuen keyboards, samples, sounddesign (8, 9)

Tracklist:
1. Another Morning 3:34
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
2. Don´t Turn Too Stone 4:04
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
3. Kirk Morgan 3:01
4. Spaniards & Spacemen 5:45
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
5. Kismet 7:52
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
6. Pharao 4:09
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
7. Ruby Lane 3:54
8. Eistanz in Timbuktu (Bonustrack Revisited Records Ausgabe) 5:54
9. No Sushi For Camels (Bonustrack Revisited Records Ausgabe) 7:32
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
Gesamtlaufzeit 45:45
von: Udo Gerhards

Für die letzten drei Amon Düül II-Alben vor Nada Moonshine # gilt: ein - im Kontext des jeweiligen Albums - herausragendes Stück steht neben ziemlich viel Mittelprächtigem oder Unterdurchschnittlichem. Bei Almost Alive ist es "Live in Jericho", bei Vortex das Titelstück und im Fall von "Only Human" Chris Karrers "Kismet", das auch in den Liner Notes des Revisited Remasters von Michael Fuchs-Gamböck zurecht hervorgehoben wird. Dieses ist nicht nur - wie der Titel vermuten lassen könnte - in den leicht dramatischen langsameren Passagen arabisch angehaucht, sondern auch in den schnelleren, treibend-flamencoartigen Teilen mit starken spanischen Einflüssen versehen (wobei gerade der Flamenco auch dem Einfluss der Mauren in Spanien viel verdankt, so dass über Umwege auch hier das Kismet zum Tragen kommt...).

Chris Karrers Interesse an Weltmusik (zumindest vermute ich, dass er dabei die treibende Kraft war, siehe auch seine späteren Soloalben wie "Dervish Kiss" und "Sufisticated") schlägt auch in anderen Stücken durch, etwa dem ebenfalls via Samples (und das 1978!) arabisch geprägten, aber ansonsten eher elegisch-melodischen "Phararo" oder dem seltsamen, leicht albernen ElektroDiscoFlamenco-Bastard "Spaniards & Spacemen". Diese, damals durchaus noch nicht gewöhnlichen, Weltmusik-Einflüsse dürften auch einer der Gründe sein, warum "Only Human" auch für heutige Ohren recht modern klingt. Dazu kommen die oben schon erwähnten Samples (auch in "Don't turn to stone") und der fast an moderne Elektronik gemahnende echte, aber bearbeitete Drumsound von "Kirk Morgan". Allerdings wurde das Album laut Booklet nicht nur remastered, sondern auch remixed; da ich die Original-LP nicht kenne, kann ich leider nicht vergleichen, wie weit dieser Remix den Sound möglicherweise modernisiert hat.

Leider wird diese Soundmoderne großteils nicht von ansprechenden Kompositionen unterstützt. Zwar wirkt "Only Human" auf mich etwas lebendiger als das Vorgängeralbum, trotzdem gibt es auch hier viele entgangene Gelegenheiten. Ein schönes Beispiel dafür ist gleich die Eröffnungsnummer "Another Morning", die poppig beginnt, nach gut einer Minute dann aber mit schöner Clavinet-Begleitung den Eindruck macht, als ob gleich eine nette jazzrockige Passage ausbrechen könnte... ... und dann kommen mehr gegrölte als gesungene "Chor"-Vocals irgendwo aus der Westkurve oder Bahnhofskneipe. WTF? Die letzte Nummer des eigentlichen Albums, "Ruby Lane", hingegen könnte ein US-amerikanischer Soulfunk sein, wenn nur der Gesang "schwärzer" wäre.

Die Bonustracks scheinen diesesmal - wieder hält sich das Booklet mit Hintergrundinformation dazu komplett bedeckt - keine Bandkompositionen wie bei "Almost Alive" oder "Vortex" zu sein, sondern eine alleinige Zusammenarbeit von Chris Karrer mit Peter Paul Kuen, in dessen Studio Amon Düül II in den letzten Jahren aufgenommen haben. Diese zwei eher elektropoppig angehauchten Stücke greifen wieder arabische Einflüsse auf, stammen allerdings hauptsächlich aus dem Sequencer, ergänzt durch etwas Gesang und Gitarren-/Geigenarbeit von Karrer: nett, aber meines Erachtens nicht essentiell.

Warum Revisited / InsideOut ihre Amon Düül II-Veröffentlichungen ausgerechnet mit drei schwachen Alben begonnen haben, darüber kann ich nur spekulieren. Vielleicht weil die entsprechenden Rechte schon frei waren? Weil diese Alben nicht wie andere aus dem Katalog der Band schon mehrere CD-Ausgaben gesehen haben? Jedenfalls sollten Amon Düül II-Neueinsteiger lieber warten, bis mit der nächsten Ladung die frühen Klassiker der Band neu verfügbar sind. Bereits-Fans oder diejenigen, die im Allgemeinen stark am Krautrock interessiert sind und ihre Sammlungen komplettieren möchten, greifen trotz der durchwachsenen Musik sowieso zu und brauchen keine gesonderte Empfehlung. Die wieder gelungene Aufmachung der "Deluxe Editions" im DigiPak mit neuen, exklusiven Liner Notes gibt dazu jedenfalls einen Anreiz, wo es die Musik alleine nicht ohne Weiteres tut.
Tschüß
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Re: Amon Düül II

Beitrag von nixe »

1981 Vortex
Bild
Besetzung:
Renate Aschauer-Knaup vocals, tambourine
Chris Karrer guitars, violin, saxes
Jörg Evers bass, guitars, synthesizer
Daniel Fichelscher drums, percussions, guitar
Falk U. Rogner synthesizers

Gastmusiker:
Lothar Meid bass on "We are machine"
John Weinzierl guitar on "Das Gestern ist das Heute von Morgen"
Stefan Zauner piano, synthesizer
Hans Peter Leopold e-drums on 9 & 10
Jan Kahlert drums, percussion, backing voc on 9 & 10

Tracklist:
1. Vortex 5:50
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
2. Holy West 5:09
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
3. Die 7 fetten Jahre 4:33
4. Wings of the Wind 4:50
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
5. Mona 5:01
6. We are Machine 5:16
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
7. Das Gestern ist das Heute von Morgen 4:30
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
8. Vibes in the Air 6:27
9. Whatever (Bonus 2005) 8:34
10. (Ras)Putin in der Badewanne (Bonus 2005) 9:19
Gesamtlaufzeit 59:29
[BBvideo 360,250][/BBvideo]
von: Andreas Pläschke

Was schlug mein Herz höher, als drei Jahre nach dem Ableben der Band eine neue LP erschien, auf der viele der frühen Mitglieder wieder dabei waren und sei es als Gast.

Wie die späteren LPs der Band hatte VORTEX ein häßliches Cover, aber egal, als Fan der alten Zeiten wurde die Platte gekauft.

Beim ersten Titel stellte sich gleich Verwunderung ein - hatte das Presswerk etwa eine frühe HUMAN LEAGUE-LP falsch gelabelt? (Anekdote am Rande: Ist mir mit YES passiert in jungen Jahren, extra 50km per Bahn nach Göttingen gefahren, um groß LPs einzukaufen und zu Hause stellte sich die vermeindliche "Close to the edge". als "Status Quo live" heraus)

Dieser Track besteht aus langsamen elektronischen Sound in bester New-Wave-Tradition ohne Gesang, nett anzuhören, aber von der falschen Band. Nur die "AAHS" und die Geige/Saxophon im Hintergrund wären für die oben erwähnte Band untypisch, also doch AMON DÜÜL II

Anschließend kommt aber mit dem Gesang von Renate wieder Amon Düül-Flair auf, in Komposition und Sound moderner, eingängiger, nicht mehr so verrückt wie früher ist der zweite Titel eine hübsche Nummer mit straighten Akustikgitarren und leichten Psychedelicanklängen. Im folgenden "Die 7 fetten Jahre" greifen sie dann tief in die Vergangenheitskiste bis hin zum ersten Album. Der Song enthält deutsch gesungene Lyriks und erinnert im Aufbau arg an ", Dem Guten, Schönen, Wahren" - schon besser. Der abschließende Track der ersten Seite ist im Refrain sehr pathetisch, aber zum Glück kriegen sie immer die Kurve, im Mittelteil wird es auch mal leicht frickelig -auch ganz witzig.

"Mona" eröffnet Seite 2 im Reggea/Dub-Sound, "We are machines" ist ein Song mit gutem Bass und härteren Gitarren- und Synthieausflügen. Mein Lieblingssong ist "Das gestern.." - mit deutschen Texten, die herrlich nonsenhaft psychedelisch sind - stampfender Rhythmus an den Drums und Bass (fast marschähnlich), völlig überkandidelter Männerchor im Hintergrund - hier schimmern die alten Düül am ehesten durch, eine gelungene Anspielung an alte Tage.

"Vibes in the air" schließt die LP ab, manchmal orientalisch anbgehaucht, immer wieder unterbrochen von stampfend-deutschem Rhythmus oder gesprochenen Intermezzos und Akustikgitarre. Auch eines der besseren Stücke dieser LP.

Ich mag das Teil irgendwie, es ist in meinen Ohren besser als die letzten Studiowerke der Band, es lebt wieder in manchen Passagen der alte Irrsinn auf, daher mit Nostalgiefaktor 8 Pünktchen. Ist aber für die AMON DÜÜL -Sammlung nicht wirklich notwendig.
von: Udo Gerhards

Andreas' Verwunderung angesichts der eröffnenden Titelnummer kann ich verstehen: roboterhafte E-Drums, 80er Jahre Synthies, dramatischer Gestus, das hätte auch ich nicht auf einer Amon Düül II-Scheibe erwartet. Trotzdem, oder gerade deshalb, finde ich es nett und mit die stärkste Nummer auf "Vortex", da sich nach dem fast "Phantom der Oper"-artigen Anfang tatsächlich Atmosphäre und Spannung entwickeln. Die restlichen Stücke hat Andreas ebenfalls passend beschrieben, deshalb will ich mich gleich dem Bonusmaterial der aktuellen (Mai 2005) Neuauflage des Albums auf Insideouts Sublabel Revisited Records widmen, die hier zu ersten mal einen echten Kaufanreiz auch für diejenigen bieten, die eines der Originalalben schon besitzen.

OK, die Mehrzahl ist nicht ganz korrekt. "Whatever" ist zwar auch nett (ein anscheinend auch aus einem Jam gewachsenes Stück der aktuellen Amon Düül II-Besetzung mit surrealen, teils effektbearbeiteten Vocals von Renate Knaup). Aber der wahre Schatz auf der Wiederveröffentlichung ist "(Ras)Putin in der Badewanne". Hier weht eindeutig der Geist der frühen Amon Düül II über den Wassern, speziell der Deutsch Nepals: über einem schleppend-hymnischen, monotonen, repetiven, aber in den Details immer weiter ausgearbeiteten Fundament deklamiert, singt, jodelt Knaup in Nina Hagen-Manier seltsame, wortspielerisch-bizarre Vocals ("Dem Schnitter schlagen wir ein Schnäppchen / zeigen ihm die lange Nase / Igel und Hase haben Metastase / Ra - Ra - Rasputin"...???), bis schliesslich alles im ständig inbrünstig wiederholten zentralen metaphysisch-theologischen Aphorismus des Textes kulminiert: "In Schiffchenform in der Badewanne / In Schiffchenform in der Badewanne / In Schiffchenform in der Badewanne / In Schiffchenform in der Badewanne / In Schiffchenform in der Badewanne / In Schiffchenform in der Badewanne / In Schiffchenform in der Badewanne".

Und wer dachte, dass Knaups Vortrag nicht steigerbar hysterisch sei, sieht sich eines besseren belehrt, wenn im tiefsten sächsischen Akzent ein Honecker-Double den kompletten Text sich zunehmend überschlagend bis hin zur rechtschaffenen Ekstase herausspuckt. "Gemein, gemein!! Schaumstoffpolizei!" Ein bisschen Humor sollte man mitbringen, wenn das, dann: Gross. Um nicht zu sagen: In Schiffchenform in der Badewanne / In Schiffchenform in der Badewanne / In Schiffchenform in der Badewanne / In Schiffchenform in der Badewanne...
von: Andreas Pläschke

NACHTRAG: Nun bin ich ebenfalls im Besitz der neuen CD-Ausgabe und siehe da, mir gefällt das Album immer besser. Nicht, dass dies hier ein Spitzenwerk der Band wäre, aber das leichte Augenzwinkern, welches die DÜÜL an den Tag legen, tut der Band gut, wie in der Reminiszenz an die alten Tage "Das Gestern ist das Heute von Morgen". Die Soundqualität ist gut. Gespannt war ich auf die Bonustracks, die gut zu den alten Aufnahmen passen. Ich habe beim ersten Hören nicht mal gemerkt, das das mit "Whatever" schon ein neuer Song lief, so nahtlos paßt er ins Gefüge der alten Aufnahme.

Und "(Ras)Putin in der Badewanne" ist, wie Udo so treffend bemerkte, ein Schatz, den ich der Band nicht mehr zugetraut hätte. Der alte Geist ist wieder da, surealer Nonsenstext, bedeutungsschwanger dargebracht, Renate meets Nina und ein Kosakenchor grummelt im Hintergrund. Und Jodeln können die auch noch ;->> MERCI AMON DÜÜL!!
Tschüß
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