Aerosmith

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Fragile
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Aerosmith

Beitrag von Fragile »

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Biographie:
In punkto Unkaputtbarkeit trotz persönlicher Tragödien, wechselnder Trends und massivem Drogeneinsatz sind sie wohl nur mit den Stones zu vergleichen: Aerosmith, die "bad boys from Boston", die in den 1970er erst den Höhenflug probten, dann tief stürzten und inzwischen zu lebenden Rocklegenden mutiert sind. Die Gruppe formierte sich 1970 in Sunapee/New Hampshire in der Besetzung Steven Tyler (voc; *26. März 1948 als Steven Victor Tallarico in New York City), Joe Perry (voc, g; *10. September 1950 als Anthony Joseph Pereira in Lawrence/Massachusetts), Brad Whitford (voc, G; *23. Februar 1952 als Bradley Ernest Whitford in Winchester/Massachusetts), Tom Hamilton (voc, bg, g; *31. Dezember 1951 als Thomas William Hamilton in Colorado Springs/Colorado) und Joey Kramer (dr; *21. Juni 1950 als Joseph Michael Kramer in New York City). 1973 folgt das erste, selbstbetitelte Album, das mit "Dream On" und "Mama Kin" gleich zwei Bandklassiker enthält und den typischen Bandsound aus straightem, bluesigem Hardrock mit eingängigen Refrains prägt. Die nachfolgenden Alben "Get Your Wings", "Toys in the Attic" und "Rocks" zementieren Aerosmiths Status als erfolgreichste US-Hardrockband der Dekade, öffnen allerdings auch der zeitgemäßen hochprozentigen Mischung aus Sex, Drugs and Rock'n'Roll alle Türen. Die bittere Folge ist ein verschärftes Heroinproblem in der Gruppe, was 1979 schlussendlich dazu führt, dass die beiden Original-Gitarristen Perry und Whitford die Gruppe verlassen. Perry startet ein Soloprojekt, die Rest-Rumpfband versucht die entstandene Lücke mit Ersatzmusikern zu füllen, was jedoch sowohl künstlerisch wie kommerziell misslingt.

In den düsteren Jahren von 1979 bis 1984 führen Aerosmith ein Schattendasein, bis die Rettung in Gestalt von Guns N' Roses kommt. Diese zu dieser Zeit von Majorlabels heiß umworbenen Gossenrocker haben den Labelgrößen die Bedingung aufgestellt, nur dann zu unterzeichnen, wenn die von der Band innig verehrten Aerosmith ebenfalls wieder einen Vertrag kriegen würden. Geffen gibt schließlich grünes Licht und 1985 steht die Originalbesetzung der Gruppe mit dem Reunion-Album "Done With Mirrors" wieder am Start. Dieses bringt zwar noch nicht das ersehnte Comeback im großen Stil, doch dann kommt schon das Jahr 1986 und mit ihm der Song, mit dem die dadurch losgetretene Welle des Crossover aus Rap und Rock (später auch unter dem Begriff NuMetal bekannt) noch heute identifiziert wird: "Walk This Way", das ursprünglich 1975 auf dem Aerosmith-Album "Toys in the Attic" erschien und das die Hardrocker nun zusammen mit der Hip Hop-Crew Run-D.M.C. neu aufnehmen. Der Song wird ein weltweiter Hit und macht die zwischenzeitlich vergessene Gruppe einer neuen Generation, vor allem den meist jugendlichen MTV-Zuschauern, bekannt. Mit der im selben Jahr erfolgenden Entziehungskur wist die Band selbst auch wieder in der Verfassung, ihr nach ihrer Ansicht "wirkliches" Comeback-Album einzuspielen. 1987 kommt dieses dann unter dem Titel "Permanent Vacation" in die Läden und macht das Vorhaben wahr: Die Platte verkauft sich weltweit exzellent und die Singles "Dude (Looks Like a Lady)" und "Rag Doll" werden Video- und Charthits. 1989 folgte das noch erfolgreichere "Pump" mit u.a. "Janie's Got a Gun", "What It Takes" und "Love In An Elevator", und mit dem 1993 erschienenen "Get A Grip" beweisen Aerosmith, dass sie selbst den Todesstoß für den 80er-Hardrock – nämlich Grunge – überleben können, indem sie sich in Sound und Texten teilweise ernsthafter und moderner präsentieren, trotzdem aber genug Vertrautes bieten, um den klassischen Aerosmith-Fan nicht zu vergraulen.

Nachdem man mit den Videos zu "Cryin", "Amazing" und "Crazy" quasi im Vorbeigehen noch die Karrieren von Alicia Silverstone und Steven Tylers Tochter Liv Tyler angeschoben hat, kann man sich mit dem nächsten Album wieder etwas mehr Zeit lassen. Nachdem mit dem 1994er Best Of-Album "Big Ones" der Plattenvertrag bei Geffen erfüllt ist, erscheint nach der Rückkehr der Band zu Columbia das nächste Album "Nine Lives" dementsprechend erst 1997. Es erzeugt nicht mehr ganz den Wirbel wie die vorigen Releases, und erst die unentrinnbare Ballade "I Don't Want To Miss A Thing" zum Film "Armageddon" (in dem übrigens besagte Liv Tyler ebenfalls mitspielt) beschert Aerosmith 1998 wieder weltweite Aufmerksamkeit, wenn auch eher im Kontext balladenhaften Rockschaffens (und adäquaten Publikums). 2001 erscheint - neben der lang erwarteten Einführung der Band in die Rock and Roll Hall of Fame – "Just Push Play" und zeigte die scheinbar alterslose Band wieder im Top-Ten-Bereich grasend, unterstützt von der Single "Jaded". Mit "Honkin' on Bobo" von 2004 zollt die Gruppe ihrer alten Liebe, dem Blues, Tribut. Das nächste, insgesamt fünfzehnte Studioalbum von Aerosmith, "Music From Another Dimension" war zunächst für 2008 angekündigt, erscheint aber erst 2012. Zwischendurch gehen Steven Tyler und Joe Perry jeweils auf Solotour und verkrachen sich zusehends in der Öffentlichkeit über u.a. Tylers Drohungen, die Band für einen Posten als Jurymtiglied bei "American Idol" (der US-amerikanischen Ausgabe von "Deutschland sucht den Superstar") zu verlassen; zudem fordern auch die Jahrzehnte des Bühnenturnens – mit und ohne Drogenunterstützung – ihren Tribut von den inzwischen reichlich sechzigjährigen Rockern, da insbesondere Tyler öfters in ärztliche Behandlung gehen muss. Wahrscheinlich spielt letzteres auch eine Rolle für die Entscheidung der Band, im kommenden Jahr auf weltweite Abschiedstour zu gehen.


Studioalben:
Aerosmith (1973)
Get Your Wings (1974)
Toys In The Attic (1975)
Rocks (1976)
Draw The Line (1977)
Night In The Ruts (1979)
Rock In A Hard Place (1982)
Done With Mirrors (1985)
Permanent Vacation (1987)
Pump (1989)
Get A Grip (1993)
Nine Lives (1997)
Just Push Play (2001)
Honkin' On Bobo (2004)
Music From Another Dimension (2012)


Livealben:
Live! Bootleg (1978)
Classics Live! (1986)
Classics Live! 2 (1987)
A Little South Of Sanity (1998)
Rockin' The Joint (2005)
He's seen too much of life,
and there's no going back...

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Fragile
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Re: Aerosmith

Beitrag von Fragile »

Der VVK für die Farewell-Tour ist heute gestartet. Man muss sich allerdings im Klaren sein, dass die Jungs uns teilweise für sehr viel Geld "Aero-vederci, Baby!" sagen werden.

26.05.2017 München (Königsplatz)
30.05.2017 Berlin (Waldbühne)
20.06.2017 Köln (Lanxess Arena)
He's seen too much of life,
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Wilson
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Registriert: Mo 7. Mai 2012, 14:34

Re: Aerosmith

Beitrag von Wilson »

Ich mag nur Liv Tyler :biggrinn:

Member Y
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Registriert: Do 1. Sep 2011, 09:28

Re: Aerosmith

Beitrag von Member Y »

Aerosmith ist auf Abschiedstour. Das letzte Album begeistert mich wieder fast ebenso wie die 80er und 90er-Scheiben.
Die Luftschmiede werden ja oft als die amerikanischen Stones bezeichnet. Zu Recht. Sie sind den rollenden Steinen ebenbürtig.
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