Abba

[Fragile]

Wenn es hier schon Threads zu den Beatles, den Stones, Queen, Pink Floyd und LedZep gibt, darf diese Band, deren vier Buchstaben die wohl bekannteste schwedische 4-Buchstaben-Kombination neben IKEA sind, auch nicht fehlen.


Biographie (Quelle: abba.de):
Im Sommer 1966 treffen sich Björn Kristian Ulvaeus (*25. April 1945 in Göteborg) und Göran Bror Benny Andersson (*16. Dezember 1946 in Stockholm) auf einer Party im schwedischen Vastervik. Zwei Jahre später lernen die beiden ihre späteren Frauen kennen. Agnetha Fältskog (5. April 1950 in Jönköping) war kurz zuvor mit "Jag Va Sa Kär" ("Ich war so verliebt") der nationale Durchbruch gelungen. Anni-Frid "Frida" Lyngstad (*15. November 1945 in Narvik, Norwegen) hatte 1967 als Sängerin einen großen Erfolg in der Fernsehshow "Hylands Horna". 1968 bringt der Manager, Verleger und Texter Stig Anderson die Vier zusammen und gründete für sie die Schallplattenfirma "Polar Music".

1972 erscheint die erste ABBA-Single mit dem Titel "People Need Love". Zu diesem Zeitpunkt nennt sich das Quartett noch Björn, Benny, Anna & Frida. Ein Jahr später werden "She's My Kind Of Girl" und "Ring Ring" veröffentlicht. "Ring Ring" scheitert bei der schwedischen Vorausscheidung zum Grand Prix an der skeptischen Jury. Ein Fehler, der 1974 bereinigt wird, als das Quartett mit "Waterloo" einen neuen Anlauf startet. Der Titel gewinnt am 6. April 1974 den Grand Prix D'Eurovision im englischen Brighton und verkauft allein bis Ende 1976 rund sechs Millionen Singles weltweit. Nur in Ihrer Heimat Schweden wird ihre musikalische Leistung nicht entsprechend gewürdigt. Man hält ihre Songs für rein kommerziell und was Erfolg hat, kann nicht künstlerisch wertvoll sein.

Es folgt nun Hit auf Hit: "SOS" (1975), "Fernando" (1976), "Knowing Me Knowing You" (1977), "Take A Chance On Me" (1978), "Chiquitita" (1979), "The Winner Takes It All" (1980), "Super Trouper" (1980), "One Of Us" (1981) sind nur einige der unzähligen Hit-Singles in der Geschichte von ABBA.

Bis 1982 verkauft ABBA weltweit über 180 Millionen Schallplatten und ist damit nach den Beatles die erfolgreichste Gruppe in der Geschichte der Plattenindustrie.ABBAs Erfolgsrezept ist, Leichtigkeit mit Melancholie zu verknüpfen. ABBAs Songs sind balladesk mit nonchalantem Frohsinn, sie setzen mal rockige Akzente in einem luftigen Popsong oder geben einem verträumten Arrangement durch lateinamerikanische Klänge ein exotisches Flair. Titel, die nie schmalzig genug sind, um in das Schlagergenre zu fallen, aber auch nie zu grob, um den Rock'n'Roll-Stars eine ernsthafte Konkurrenz zu sein.

Nach dem Ende der Band 1982 (die Band hat sich übrigens nie offiziell aufgelöst, sondern nach dem Zerfall der Ehen von Lyngstad/Andersson und Fältskog/Ulvaeus nur aufgehört, zusammen Musik zu machen) komponieren Benny und Björn 1984 gemeinsam mit dem englischen Texter Tim Rice ("Jesus Christ Superstar") das Musical "Chess", aus dem sowohl der von Murray Head gesungene Hit "One Night in Bangkok", sowie das Duett "I Know Him So Well" (gesungen von Elaine Paige und Barbara Dickson) hervorging. Im selben Jahr erscheint Fridas Solowerk "Shine", produziert von Steve Lillywhite, nachdem zwei Jahre zuvor in Zusammenarbeit mit Phil Collins das Album "Something's Going On" entstanden war. Auch Agnetha feiert Solo-Erfolge. 1983 nimmt sie mit dem Produzenten Mike Chapman "Wrap Your Arms Around Me" auf, Eric Stewart (10cc) betreut die 85er Produktion "Eyes Of A Woman".
Beide Damen haben sich inzwischen aus dem Showgeschäft zurückgezogen, produzieren aber ab und zu CDs.

Die Coverversionen-EP "Abba-esque" (1992) des britischen Elektro-Pop-Duos Erasure führt Anfang der 90ziger zu einem neuen ABBA-Hype. Die Compilations "ABBA Gold" und "More Gold" verkauften sich wie verrückt. Die Zahl der verkauften CDs steigt auf über 350 Millionen Exemplare. Björn und Benny arbeiten weiterhin zusammen. Gemeinsam haben sie das von Catherine Johnson geschriebene Drehbuch "Mamma Mia" als Musical umgesetzt, das 1999 in London uraufgeführt wird - ein Musical, von dem sie nicht wussten, dass sie es bereits geschrieben hatten. Mittlerweile wird weltweit in 17 Städten das Musical aufgeführt. Björn und Benny meinten dazu:"Wir verdienen jetzt mit Mamma Mia mehr, als in der gesamten ABBA-Zeit". Im März 2010 wird die Band in die "Rock 'n' Roll Hall of Fame" aufgenommen.


Diskographie:
Ring Ring (1973)
Waterloo (1974)
ABBA (1975)
Arrival (1976)
The Album (1977)
Voulez-Vous (1979)
Super Trouper (1980)
The Visitors (1981)


Soweit, so gut zum Werdegang der Herrschaften. Neben ihren unzähligen Hits gibt es aber auch noch andere vielleicht nicht ganz so bekannte, doch durchaus anspruchsvolle Songs, die sogar einen gewissen Prog-Touch aufweisen können.

[youtube]-Ty9cYKZ-p4[/youtube]

[youtube]xzkkrDYRGSU[/youtube]

[youtube]I4xDZU5anis[/youtube]

[SOON]

Für mich gehören Abba zwar nicht in eine Reihe mit den Beatles, Stones, Pink Floyd und LedZep aber gegen lockere Unterhaltung spricht eigentlich nichts.
Bei langen Autofahrten oder beim Wohnung putzen ist mir Dancing Queen und Take a chance on me alle mal lieber als Gates of Delirium .

Neben der Gold habe ich folgendes im Haushalt:
Arrival (1976)
The Album (1977)
Voulez-Vous (1979)
Super Trouper (1980)

Ins Musikzimmer kommt mir das allerdings nicht!

[Fragile]

Für mich gehören Abba zwar nicht in eine Reihe mit den Beatles, Stones, Pink Floyd und LedZep aber gegen lockere Unterhaltung spricht eigentlich nichts.

Musikalisch wollte ich sie ja auch nicht in einen Topf werfen, es ging mir da eher um den Bekanntheits- und Beliebtheitsgrad. Und ich denke, zusammen mit den Beatles (Queen könnte man da vielleicht auch noch nennen) waren Abba wohl die Band, die so nachhaltig gute Popmusik gemacht hat, die heute noch häufig gespielt und geliebt wird, man schaue sich nur einmal die ganzen Cover- und Tributebands an (über die Musicals will ich lieber mal schweigen, das ist eh ein anderes Territorium).

Was ich auch noch vergessen hatte zu erwähnen: Abba machten übrigens auch Gebrauch typischer Instrumente, die auch Progrocker gerne einsetzten, so zum Beispiel das berühmte Mellotron ("Ring Ring", "Waterloo") oder Mini-Moog ("S.O.S."). Auch das ungerade Intro und diverse andere Keyboard-Passagen von "S.O.S." könnten auf einem Prog-Album gut untergebracht sein.

[Aprilfrost]

Frida hat vor einigen Jahren auf der ziemlich klassisch angehauchten Jon-Lord-Scheibe "Beyond the Notes" mitgesungen. Hier eine Live-Version von "The Sun will shine again". Ich mag Fridas Altstimme sehr gerne.
[youtube]IkDEUKMXnIo[/youtube]

[BBQ.Master]

Abba? Ohne mich.

[hans]

ABBA... *seufz* ... lange Geschichte. Erstmal waren sie es, die zum ersten Mal in meinem Leben den Wunsch weckten, einen Tonträger einer bestimmten Band zu besitzen. Ich glaube, ich war damals 8 oder 9 Jahre alt und bekam dann "ABBA" (mit Mamma Mia und SOS), etwas später dann auch noch "Arrival" geschenkt und so etwas wie ein Musikgeschmack war geboren.

Bis zu ihrem letzten Studio-Album "The Visitors" blieb ich ihnen treu, danach war lange lange Sendepause, bis ich sie erst im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends wieder entdeckte. Alben wie "The Album" oder "The Visitors" sind hochmusikalisch, in der letzten Phase der aktiven Karriere floss eine gewisse Nachdenklichkeit und Melancholie in die Songs ein, die ich sehr mag. "Should I laugh or cry", "When all is said and done" oder "Like an angel passing through my room" zB. Auch die Entwicklung Richtung Musical brachte schöne Songs hervor. "I Let The Music Speak" etwa, oder natürlich auch das Mini-Musical am Ende von "The Album".

Produktionstechnisch setzten ABBA ebenfalls klare Duftmarken, ein Album wie "Arrival" zeigt, wie gut Musik 1976 schon klingen konnten, in den ABBA-eigenen Polar Studios waren und sind illustre Gäste am Werkeln, Wikipedia nennt u.a. The Ramones, Rammstein, Roxy Music und Genesis, ich glaube, Led Zeppelin waren auch mal dort.

Natürlich sind ABBA extrem uncool, werden aber auch von Künstlern wie U2 oder Steven Wilson geliebt und geschätzt.


Beispiele?

[youtube]1UZjXqbNWvQ[/youtube]

[youtube]yZIoV9YzzRo[/youtube]


Ich mag sie nach wie vor und höre regelmäßig ABBA:
hans

[Fragile]

Produktionstechnisch setzten ABBA ebenfalls klare Duftmarken, ein Album wie "Arrival" zeigt, wie gut Musik 1976 schon klingen konnten, in den ABBA-eigenen Polar Studios waren und sind illustre Gäste am Werkeln, Wikipedia nennt u.a. The Ramones, Rammstein, Roxy Music und Genesis, ich glaube, Led Zeppelin waren auch mal dort.

Ja, ich erinnere mich da gerade an die Genesis-Interviews auf den DVDs in der blauen SACD-Box (1976-82). In Stockholm nahmen sie ja damals "Duke" auf und in den Making Of-Interviews dazu äußern sich die Herrschaften positiv über den guten Live-Sound in den Polar Studios. Kurz vorher hatten Tony und Mike dort schon ihre Solo-Alben "A Curious Feeling" (Tony) und "Smallcreep's Day" (Mike) aufgenommen. Phil kehrte dann ein paar Jahre später nach Stockholm zurück, um mit Frida an ihrem ersten Solo-Album "Something's Going On" zu arbeiten. Ebenso wie Collins hatte auch sie gerade eine Scheidung durchmachen müssen und Phil's Solo-Debüt "Face Value" hatte bei ihr einen großen Eindruck hinterlassen. Viele Songs auf "Something's Going On" klingen auch extrem wie eine Mischung aus "Face Value" und "Hello, I Must Be Going" mit weiblichem Gesang.

[youtube]-OTPOzd16-4[/youtube]

[youtube]W1_9gTu2utY[/youtube]

Letzteres war auch als Single geplant, doch dies hatte Phil verhindert, da er sonst, so er selbst, "als Musiker im Boden versunken wäre."

Natürlich sind ABBA extrem uncool, werden aber auch von Künstlern wie U2 oder Steven Wilson geliebt und geschätzt.

Vor allem ist natürlich die Frage, ob gerade wir als Yes-Fans uns erlauben können zu sagen, dass Abba uncool sind. Schließlich galten Yes eigentlich auch immer als uncool. Wehe, man hat sich zur Punkära als Yes-Fan geoutet, oder "Going For The One", das genau in die Punkwelle reinrutschte, gemocht.
Wenn ich mich recht erinnere, outete sich sogar Steve Howe im Interview auf der "Classic Artists"-Doku-DVD als Abba-Fan.

[Aprilfrost]

Letzteres war auch als Single geplant, doch dies hatte Phil verhindert, da er sonst, so er selbst, "als Musiker im Boden versunken wäre."

Verstehe ich nicht. Klingt doch genauso wie vieles, was der Ex-Drummer sich nicht gescheut hat zu veröffentlichen.

[Fragile]

Verstehe ich nicht. Klingt doch genauso wie vieles, was der Ex-Drummer sich nicht gescheut hat zu veröffentlichen.

Ja, da kann ich ihn manchmal auch nicht verstehen. Lieber so ein beschwingtes Duett, das sich hervorragend in die Zeit zwischen "Abacab" und HIMBG einfügen kann, als lustlose Verwurstung zweitklassiger Songs mit möglichst wenig echten Instrumenten ("Testify" ).

Egal, back to topic. Hier auch noch mal einer unserer Helden, der Abba Tribut gezollt hat (wenn ich mich recht erinnere, wurde das dazugehörige Album auch in den Polar Studios produziert):

[youtube]UJHNOftDeWo[/youtube]

[ingo]

Sie wurden auch von ihrem bekannten Landsmann Nils Landgren gecovert; mit Erlaubnis von ABBA. Ich habe das Ergebnis vor ein paar Jahren bei der Kulturarena hören können. Zwei Stunden ABBA als Funk Jazz bzw. Rapp. Ganz anders aber auch großartig. War halt etwas für den ABBA- und Funk Jazz-Fan.

NilsLandgren-FunkyAbba.jpg