[REVIEW] Yesyears (1991)

Informationen, Threads zu den offiziellen Veröffentlichungen der Band (Sampler-Audio) von "Yesterdays" bis zu aktuellen Veröffentlichungen

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Fragile
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[REVIEW] Yesyears (1991)

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Disc 1:
1.) Something's Coming
2.) Survival
3.) Every Little Thing
4.) Then (BBC recording, 19 January 1970)
5.) Everydays (BBC recording, 4 August 1969)
6.) Sweet Dreams
7.) No Opportunity Necessary, No Experience Needed
8.) Time And A Word
9.) Starship Trooper
10.) Yours Is No Disgrace
11.) I've Seen All Good People
12.) Long Distance Runaround
13.) The Fish


Disc 2:
1.) Roundabout
2.) Heart Of The Sunrise
3.) America (single edit)
4.) Close To The Edge
5.) Ritual (Nous Sommes Du Soleil)
6.) Sound Chaser


Disc 3:
1.) Soon (single edit)
2.) Amazing Grace
3.) Vevey (Part 1)
4.) Wonderous Stories
5.) Awaken
6.) Montreux's Theme
7.) Vevey (Part 2)
8.) Going For The One
9.) Money
10.) Abilene
11.) Don't Kill The Whale
12.) On The Silent Wings Of Freedom
13.) Does It Really Happen
14.) Tempus Fugit
15.) Run With The Fox (a single release in December 1981 credited to Chris Squire and Alan White)
16.) I'm Down (live, 1976)


Disc 4:
1.) Make It Easy
2.) It Can Happen (Cinema Version)
3.) Owner Of A Lonely Heart
4.) Hold On
5.) Shoot High Aim Low
6.) Rhythm Of Love
7.) Love Will Find A Way
8.) Changes (live, 1988)
9.) And You And I (live, 1988)
10.) Heart Of The Sunrise (live, 1988)
11.) Love Conquers All (outtake from "Union")


Besetzung:
Jon Anderson (vocals); Peter Banks (guitars, vocals); Bill Bruford (drums, percussion); Geoff Downes (keyboards); Trevor Horn (vocals); Steve Howe (guitar, vocals); Tony Kaye (keyboards); Patrick Moraz (keyboards); Trevor Rabin (guitar, keyboards, vocals); Chris Squire (bass, vocals); Rick Wakeman (keyboards); Alan White (drums, percussion)

Die späten 80er/frühen 90er waren eine turbulente Zeit für Yes. Nach dem 87er Album "Big Generator", welches unter schwierigen Bedingungen in zwei Jahren Arbeit fertiggestellt wurde und den Überraschungserfolg mit dem Hit-Album "90125" und dem No.1-Hit "Owner Of A Lonely Heart" nicht ganz wiederholen konnte, hatte Jon Anderson ein weiteres Mal (nicht zuletzt aufgrund der zunehmenden Dominanz Trevor Rabins in der 80er-Jahre-Version von Yes) die Nase voll, verließ die Band zum zweiten Mal und gründete mit den ex-Yes-Members Bill Bruford, Steve Howe und Rick Wakeman einen weiteren Yes-Ableger, um an einem neuen Album zu arbeiten, das wieder mehr zu den Yes-Wurzeln zurückkehren sollte. Dies zog zunächst einmal gerichtliche Verhandlungen (vor allem durch Chris Squire) nach sich, vor allem bezüglich der Yessongs und der Verwendung des Bandnamens "Yes". Hinsichtlich des Bandnamens gewann Squire als Rechteinhaber den Prozess, worauf sich die Anderson-Fraktion den Bandwurm-Namen "Anderson, Bruford, Wakeman, Howe" (abgekürzt ABWH), gab. Die alten Songs aus den 70ern (zumindest bis 1972) durften sie allerdings weiterhin live spielen, da sowohl Jon, als auch seine drei Mitstreiter zum größten Teil als Autoren an den Songs beteiligt waren. Somit brachten ABWH 1989 ein gleichnamiges, recht erfolgreiches Studioalbum heraus und gingen noch im gleichen Jahr auf eine halbjährige Welttournee namens "ABWH - An Evening Of Yes-Music plus...". Gleichzeitig arbeitete auch die sogenannte Yes-West-Fraktion (Kaye, Rabin, Squire, White) an einem neuen Album. Das Songschreiben ging ihnen auch leicht von der Hand, das Problem war nur: Sie hatten keinen Sänger und Rabin hatte keine Lust, die Leadsänger-Rolle vollständig zu übernehmen. Letztendlich fanden sie auch keinen geeigneten Leadsänger, obwohl sie es mit vielen versucht hatten (im Gespräch waren u.a. das spätere Yes-Mitglied Billy Sherwood sowie ex-Supertramp-Sänger Roger Hodgson). So konnten sie das Album also nicht fertigstellen und alle bis dato entstandenen Ideen mündeten 1991 gemeinsam mit Songs des ebenfalls unvollendeten zweiten ABWH-Albums "Dialogue" in das Album "Union", zu dem Anderson die beiden Yes-Fraktionen zu einer großen 8-köpfigen Band zusammenschloss, die allerdings niemals zusammen auf dem Album gespielt hat. Sämtliche Parts von Howe, Wakeman und Squire wurden darüberhinaus auch von Trevor Rabin und zusätzlichen Studiomusikern wie Jimmy Haun (später CIRCA), Tony Levin (Peter Gabriel, King Crimson, er spielte auch auf dem ABWH-Album und der ABWH-Tour mit) und dem erwähnten Billy Sherwood neu eingespielt. So erschien im Frühjahr also "Union", mit dem keiner der Yes-Mitglieder im Nachhinein 100%ig zufrieden war. Bruford bezeichnet es immer noch als ein "völlig überproduziertes, zusammenhangloses Werk ohne Seele", Wakeman entwickelte den etwas boshaften Spitznamen "Onion" (dt. Zwiebel), da ihm beim Anhören des Albums sofort die Tränen kommen.
Gut einen Monat vor Veröffentlichung des Albums ging man in erwähnter Achter-Mannschaft auf eine Welttournee namens "Around The World In 80 Dates" und man gab umjubelte Konzerte in Nordamerika, Europa und Japan, teilweise sogar wieder "in the round" auf einer rotierenden Centerstage wie schon bei der 1978/79er Tournee. Und trotz der Querelen mit dem Album und auch auf der Tour (bei der nicht das größte Problem war, wer welche Songparts spielte, sondern wer wo auf der Bühne stand), legten Yes eine Spielfreude an den Tag, die sich auch im Publikum jeden Abend übertrug.

Yes waren also anno 1991 wieder in aller Munde und ihre alte Plattenfirma "Atlantic" wollte wohl auch ein bisschen was vom Yes-Hype-Kuchen abhaben. So veröffentlichte besagte Plattenfirma passend zum Weihnachtsgeschäft 1991 eine 4-CD-Box namens "Yesyears", die mit vier CDs (wahlweise auch LPs und Kassetten) und einem liebevoll gestalteten Booklet daher kam. Der Inhalt der Tonträger setzte sich zusammen aus dem Zeitraum 1969 - 1991, also von der frühen Anfangszeit bis kurz vor der Yes-8er-Reunion, darunter viele beliebte Yes-Klassiker in Studio- und Liveversionen, sowie seltenes und unveröffentliches Studiomaterial, das es aber größtenteils auch auf die 2003er Rhino-Expanded-Remaster-Serie der Yes-Studioalben bis "90125" geschafft hat. Kurz darauf erschien auch ein Kaufvideo namens "Yesyears" mit einer hochinteressanten Dokumentation über Yes von 1969 - 1991, inkl. Interviews, Konzertausschnitte, Videoclips, etc.
Mittlerweile ist die Box "Yesyears" nur noch schwierig zu bekommen, für Raritäten-Sucher lohnt sie sich aber genauso wie "In A Word: Yes (1969 - )".

Auf die bekannten Studiotracks der gängigen Yes-Alben werde ich nicht näher eingehen, da sie dem geneigten Yes-Fan bekannt sein dürften. Daher gleich zu den Non-Album-Tracks:

Los geht es gleich mit "Something's Coming", ursprünglich ein Song aus dem Leonard Bernstein/Stephen Sondheim-Musical "West Side Story". Man würde hier also im weitesten Sinne von einer Coverversion sprechen, ich persönlich würde es eher eine "Interpretation" nennen, da es Yes ausgezeichnet verstanden, Fremdkompositionen nicht einfach nur nachzuspielen, sondern ihnen ihren eigenen Stempel aufzudrücken. Gerade "Something's Coming" macht dies deutlich. Ur-Gitarrist Peter Banks bekommt hier eine seiner größtenteils eher geringen Chancen, sich richtig auszurocken, er wird immer gern unterschätzt. Während des Songs wird von Squire auch aus zwei anderen "West Side Story"-Songs zitiert: zu Beginn mit dem Bass aus "America", zum Ende hin gesanglich aus "Tonight". Insgesamt lässt "Something's Coming" in der Yes-Version schon erahnen, zu welch waghalsigen musikalischen Abenteuern Yes gerade im darauffolgenden Jahrzehnt noch fähig sein werden. "Something's Coming" erschien erstmalig 1969 als B-Seite der Single "Sweetness" und ist auch auf dem RHINO-Remaster des Yes-Debütalbums zu finden.
Für die Banks-Fans sind ansonsten auf CD1 die Songs "Then" und "Everydays" noch sehr interessant, da sie einigen BBC-Sessions von 1969/70 entstammen.

CD2 wartet, abgesehen vom Single-Edit der Yes-Version des Paul Simon-Songs "America" mit keinen großen Überraschungen auf. "America" gibt in seinen längeren Versionen deutlich mehr her, gerade live. Hier sei allem voran jene auf "The Word Is Live" genannt, die ca. 16 Minuten dauert und Jon sogar noch den kompletten Text singt. "America" wurde während der "Fragile"-Sessions in einer 10-min-Version aufgenommen und im Sommer 1972 im erwähnten 4-min-Edit als Single veröffentlicht (B-Seite war damals mit "Total Mass Retain" ein Appetithappen auf den Titelsong des neuen Albums "Close To The Edge", welches erst im September erschien). In der 10-min-Version erschien es dann erstmals offiziell 1975 auf dem Sampler "Yesterdays". Ich habe mich immer gefragt, ob "America" im Studio schon mit Wakeman oder noch mit Kaye aufgenommen wurde. Der "America"-Promofilm zeigt zumindest Rick, wie er selig lächelnd an den Tasten sitzt, obwohl auch einige Gerüchte besagen, dass wohl auch Bruford ein paar Keyboardpassagen beigesteuert haben soll. Bei den RHINO-Remasters erschien "America" als 10-min-Version auf "Fragile", als 4-min-Single-Edit auf "Close To The Edge".

CD3 bietet da schon deutlich mehr. Bei "Soon" (erhältlich auf der RHINO-Ausgabe von "Relayer") handelt es sich um den Schlussteil des "Relayer"-Longtracks "The Gates Of Delirium", der ebenfalls als Single (B-Seite war ein Edit von "Sound Chaser") ausgekoppelt wurde und angeblich Platz 1 der spanischen Charts erreichte. "Soon" ist noch einmal ein wunderschönes Beispiel, dass Jon einer der besten Sänger der Rockgeschichte sein dürfte. Trotzdem bleibt die Frage, warum es "Gates Of Delirium" analog zu den anderen großen Yes-Longtracks "Close To The Edge", "Ritual" und "Awaken" nicht vollständig auf "Yesyears" geschafft hat.
Als nächstes folgen einige Tracks, die 1976/77 in den Mountain-Studios in Montreux während der Sessions zum "Going For The One"-Album entstanden und aufgenommen wurden. Da wäre zunächst mal das weltbekannte Kirchenlied "Amazing Grace", dass Chris allein auf seinem Rickenbacker zum Besten gibt. Bei Yes-Livekonzerten war dies neben "Whitefish" sein Solo-Beitrag zwischen 1980 und 1991.
"Vevey" (so heißt ein Vorort von Montreux, in dem auch die St. Martins-Kirche steht, in der Wakey seine Kirchenorgelparts für die GFTO-Songs einspielte und die dann per Telefonleitung zurück in die Mountain-Studios übertragen wurden) wurde in besagter Kirche als Orgel-/Harfen-Duett von Rick und Jon eingespielt. Auf "Yesyears" noch in zwei Teile aufgeteilt, wurde es für das GFTO-Rhino-Remaster 2003 wieder zusammen zu einem Track zusammengeführt. Die Versionen hier auf "Yesyears" unterscheiden sich auch von der späteren 2003er Version, obwohl es im Booklet des GFTO-Rhino-Remasters heißt, es seien die gleichen Aufnahmen, nur länger. Dem ist aber nicht so.
Auch das "Montreux’s Theme" enstammt jenen Sessions, es handelt sich dabei um eine Instrumentalimprovisation, bei der vor allem Alan und Steve dominieren, während sich die anderen drei eher vornehm zurückhalten (Jon spielt hier Rhythmusgitarre).
"Money" und "Abilene" entstammen den 1978er „Tormato Sessions“ und sind auch auf der RHINO-Edition von "Tormato" erhältlich. "Money" ist ein rockiges Stück, über das ein von Rick Wakeman gesprochener satirischer Text gemischt wurde. Wakeman imitiert Dennis Healey, Chancellor of the Exchequer der Labour-Partei 1974-79, der viele englische Rockmusiker in den 70er Jahren durch eine massive Steuererhöhung für Besserverdienende verärgert hatte. "Abilene" ist eine Steve Howe-Komposition, bei der allerdings Jon, obwohl er nicht in den Writer-Credits auftaucht, Steve beim Text etwas nachgeholfen hat. Auffällig ist hier auch, dass erstmals seit dem "Fragile"-Album wieder Verwendung von Alltagsgeräuschen gemacht wird. Zu Beginn ist nämlich das Wiehern und Galoppieren eines Pferdes zu hören. Der Song erschien ursprünglich als B-Seite der Single "Don’t Kill The Whale".
Ein Song, der bei Yes-Fans gerade in der besinnlicheren Zeit, wenn es draußen kälter wird und die Tage kürzer werden, etc.pp., sehr beliebt ist, ist "Run With The Fox", ein Chris Squire-Solo-Song mit trommelnder und gesanglicher Unterstützung von Alan White und textlicher Unterstützung von ex-King Crimson-Texter Pete Sinfield. Als Single kam die Nummer im Advent 1981, kurz nach dem vorläufigen Ende von Yes, auf den Markt. Textlich scheint es wohl um den Stress in der Vorweihnachtszeit zu gehen, seit einiger Zeit kursiert im Netz auch eine Parodie auf diesen Song mit dem Titel "A New Pair Of Socks" (siehe youtube). Der Song wurde auch noch mal 2007 auf Chris’ Rock-Weihnachtschoral-Album "Swiss Choir" veröffentlicht, allerdings nicht als Neuaufnahme, nur mit zusätzlich integrierten Chorpassagen.
Den Abschluss auf CD3 bildet nun die erste Liveaufnahme auf diesem Box-Set. "I’m Down" ist die Coverversion eines Beatles-Songs und wurde am 17. Juni 1976 im Roosevelt Stadium in New Jersey im Rahmen von Yes' "Solo-Album-Tour" aufgenommen, auf der "I’m Down" öfters als Abschlusssong gespielt wurde. Vielleicht hätte man sich eher die 1984er Liveversion gewünscht, die Yes auf der 9012live-Tour mit Unterstützung von ex-Led-Zeppelin-Gitarrero Jimmy Page einmalig in Dortmund spielten. Aber somit ist's also noch mal ein Leckerbissen für die Patrick Moraz-Fanatiker. Das komplette Konzert vom 17. Juni 1976 wurde übrigens damals im US-Radio übertragen und ist daher unter dem Titel "Open The Gates" als gutklingendes Bootleg im Umlauf. (http://yes.siteboard.eu/f99t1279-open-t ... -1976.html)

Auch CD4 des Boxsets ist noch einmal eine reichhaltige Fundgrube. Da wären zunächst einmal zwei Songs aus den "Cinema"-Sessions 1982 (erhältlich auf dem RHINO-Remaster von "90125") mit Rabin, Squire, Kaye und White, kurz bevor Jon dazustieß und man wieder den alten Bandnamen "Yes" annahm. "Make It Easy" ist eigentlich eine AOR-Power-Nummer, die auch von Foreigner oder Boston stammen könnte, allerdings versehen mit Yes-typischen Breaks und Einsprengseln, vergleichbar mit "Changes", gerade im Intro, welches bei den Yes-Konzerten unter Teilnahme von Trevor Rabin stets als Intro für "Owner Of A Lonely Heart" diente.
"It Can Happen" in der Cinema-Version unterscheidet sich relativ deutlich von der späteren Yes-Version mit Jon. Hier singt noch Chris den Leadgesang, die Strophen haben einen komplett anderen Text und Gesangsmelodie und auch das Intro (noch mit Rabin-Gitarre statt mit Sitar-Sounds) ist etwas länger. An sich keine schlechte Version, allerdings auch nicht ganz so spektakulär wie die spätere Yes-Version.
Auch hier erwarten uns wieder drei Livetracks. In diesem Falle sind es "Changes", "And You And I" und "Heart Of The Sunrise", die am 19. Februar 1988 während der Big Generator-Tour (1987/88) im Houston Summit in Houston, Texas aufgenommen wurden. Von selbigem Konzert stammen übrigens auch die Tracks "Rhythm Of Love", "Hold On", "Shoot High Aim Low" und "Make It Easy/Owner Of A Lonely Heart" auf "The Word Is Live". Zu den Tracks sind die Meinungen der Fans (auch bei mir) etwas zwiespältig. "Changes" geht ganz gut nach vorne, es hat auch im Gegensatz zur 1984er Tour ein etwas ausgedehnteres Intro und ist relativ sauber gespielt. AYAI und HOTS funktionieren in der Yes-West-Besetzung leider nicht wirklich zufrieden stellend. Man hat ständig das Gefühl, Kaye und Rabin haben die Songs nicht wirklich verstanden und wurschteln sich da etwas hilflos durch, wobei es auch gute Versionen der 70er Klassiker mit Kaye und Rabin gibt: "I've Seen All Good People" und "Starship Trooper" von der 1984er Tour zum Beispiel. In diesem Falle ziehen sie gegenüber Howe und Wakey allerdings deutlich den Kürzeren.
Zum krönenden Abschluss des Boxsets noch mal ein relativ seltener Song: "Love Conquers All", eine Squire/Sherwood-Komposition, auf der Letzterer auch den Lead-Gesang übernimmt. Offiziell war er für "Union" vorgesehen, landete dann aber nicht auf diesem Album. Wahrscheinlich war er auch schon für das unvollendete Yes-West-Album gedacht, bei dem Sherwood als Sänger fungieren sollte. Es handelt sich hier um eine AOR-Ballade, vergleichbar mit "Shoot High…" oder "The More We Live – Let Go". Eine überarbeitete Version erschien 2000 auf dem Debütalbum des Squire/Sherwood-Nebenprojekjtes Conspiracy.


FAZIT:
Anno 1991 war es für viele Yes-Fans, die noch nicht so gut bestückt waren, sicherlich eine große und reichhaltige Fundgrube, dadurch, dass ja viele der Tracks, wie schon erwähnt, schon in der RHINO-Serie wiederveröffentlicht worden sind, ist diese Box allerdings wohl nur noch wegen der BBC-Sessions, den Livetracks und einigen Songs, die es eben nicht auf die RHINO-Remasters geschafft haben, relevant. Aber diejenigen, die vielleicht noch alle 94er Atlantic-CD-Remasters bei sich zu Hause haben und keine Lust haben, sich die 2003er Versionen zuzulegen, wäre diese Box vielleicht noch mal eine Alternative. Auch wegen des wirklich interessanten Booklets (inkl. Yes-Stammbaum) wäre eine Anschaffung der Box (auch wenn sie, wie gesagt, nur noch schwer zu bekommen ist) eiune Überlegung wert. Traurig kann einen da nur der Gedanke stimmen, was denn wohl mit all dem Non-Album-Material passieren wird, das es bisher nicht auf "Yesyears" oder die RHINOS schaffte. Wenn man sich bei Wikipedia mal unter den Begriffen "Paris Sessions", "XYZ Sessions", "Rabin Demos" oder "Cinema Sessions" umschaut, muss es zumindest dort noch massenweise Material geben (ebenso beim Live-Material). Aufnahmen, die wir möglicherweise niemals zu hören bekommen.
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JJG
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Re: Yes-Album der Woche: Yesyears (Box mit 4 CDs)

Beitrag von JJG »

Wow, tolle Rezi Fragile. Vielen Dank.

Den Kauf hab ich auch nie bereut. Manche Stücke/Liveversionen gibt es nur auf diesem Set.
"We are truth made in heaven, we are glorious" (Anderson/Stolt 2016)

Saaldorf

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Re: Yes-Album der Woche: Yesyears (Box mit 4 CDs)

Beitrag von Member X »

Na hör mal! Aus Langeweile eben mal so aus dem Ärmel ein Rezi ...

Und dann sowas :!:

Alle Achtung und THX - macht Laune und ist höchst informativ.
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SOON
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Re: Yes-Album der Woche: Yesyears (Box mit 4 CDs)

Beitrag von SOON »

Typisch Fragile! sehr detailliert und kenntnisreich! Bild
Kaum zu glauben, dass es nun schon 20 Jahre her ist dass ich mir die Box am Veröffentlichungstag im Laden holte.
Zu jener Zeit war es ja sehr schwer überhaupt Infos zu den älteren Bands zu bekommen.
Da war Yesyears eine wahre Fundgrube und dazu noch die VHS Doku -sehr Chic.

zu America: ich habe mal gelesen, dass es eines der ersten Stücke war welches mit Wackey geprobt wurde weil sie noch keine gemeinsamen Songs hatten.
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Re: Yes-Album der Woche: Yesyears (Box mit 4 CDs)

Beitrag von Member X »

SOON hat geschrieben:zu America: ich habe mal gelesen, dass es eines der ersten Stücke war welches mit Wackey geprobt wurde weil sie noch keine gemeinsamen Songs hatten.
Das kenne ich :mrgreen: Wir haben früher immer bei den ersten Meetings Smoke on the Water und Samba Pa Ti gespielt, weil das jeder brauchbare Musiker drauf hatte.

Äh, übrigens, ich fahr jetzt dann zum Carlos. Olé. Äh, wohl besser: UH! Und mal sehen, wie Smoke on the Water vom Rhythmusmeister klingt :D
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Aprilfrost
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Re: Yes-Album der Woche: Yesyears (Box mit 4 CDs)

Beitrag von Aprilfrost »

Danke, Fragile für die Mühe. Vielleicht sollte ich doch mal Ausschau nach der Box halten.
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Topographic
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Re: Yes-Album der Woche: Yesyears (Box mit 4 CDs)

Beitrag von Topographic »

Sehr schöne Rezi, thx!!

Die Box ist großartig, ein Muss - war beim Kauf wie Weihnachten. Da ich damals noch alle YESLPs sammelte, wollte ich im Plattenladen auch die Mehrfach-LP dazu. Der gute Mann an der Kasse wusste aber nicht, wie viel diese Vinyl-Ausgabe kostet und verkaufte sie mir nicht. Ich versprach wiederzukommen - was ich eine Woche später tat. Das Album war weg...
Nie mehr hab ich danach etwas von der Vinylausgabe gelesen... Die Lücke war lange im Plattenschrank reserviert - mittlerweile aber ist das nicht mehr so wichtig.

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Fragile
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Re: Yes-Album der Woche: Yesyears (Box mit 4 CDs)

Beitrag von Fragile »

Aprilfrost hat geschrieben:Danke, Fragile für die Mühe. Vielleicht sollte ich doch mal Ausschau nach der Box halten.
Bei Amazon bekommt man sie momentan ab 13 € (gebraucht natürlich):
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Roland
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Re: Yes-Album der Woche: Yesyears (Box mit 4 CDs)

Beitrag von Roland »

Fragile hat geschrieben:
Aprilfrost hat geschrieben:Danke, Fragile für die Mühe. Vielleicht sollte ich doch mal Ausschau nach der Box halten.
Bei Amazon bekommt man sie momentan ab 13 € (gebraucht natürlich):
Ich war heute schon nah dran genau diese zu ordern (wegen Fragiles Rezi ;) ). Aber mein Budget für diesen Monat ist schon ganz schön ausgereizt:

Yes - Keys To Ascession
Yes - Talk
Yes - Magnification
Yogi Lang (RPWL) - No Decoder
Bob Catley - Middle Earth

Also Frosti: greif zu, bevor ich es doch noch tue. ;)
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SOON
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Re: Yes-Album der Woche: Yesyears (Box mit 4 CDs)

Beitrag von SOON »

Roland hat geschrieben:
Fragile hat geschrieben:
Aprilfrost hat geschrieben:Danke, Fragile für die Mühe. Vielleicht sollte ich doch mal Ausschau nach der Box halten.
Bei Amazon bekommt man sie momentan ab 13 € (gebraucht natürlich):
Ich war heute schon nah dran genau diese zu ordern (wegen Fragiles Rezi ;) ). Aber mein Budget für diesen Monat ist schon ganz schön ausgereizt:

Yes - Keys To Ascession
Yes - Talk
Yes - Magnification
Yogi Lang (RPWL) - No Decoder
Bob Catley - Middle Earth

Also Frosti: greif zu, bevor ich es doch noch tue. ;)
obacht, es könnte sein, dass dieses Angebot nicht vollständig ist (Disc Three!) lieber voher mal den Verkäufer kontaktieren.
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