[REVIEW] Moody Blues - Live at the BBC 1967-1970

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Max
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[REVIEW] Moody Blues - Live at the BBC 1967-1970

Beitrag von Max »

Moody Blues - Live at the BBC 1967-1970


Als 1966/1967 aus der R&B-Band "Moody Blues" Sänger/Gitarrist Denny Laine und Bassist Clint Warwick ausstiegen, wurden sie durch Justin Hayward (Git/Voc) und John Lodge (Bass/Voc) ersetzt, während Mike Pinder (Key/Voc), Graeme Edge (Dr) und Ray Thomas (Perc/Fl/Voc) in der Band blieben.
Sie existierte in dieser Form bis 1978, dann brachen sie zusammen und haben sich bis heute immer wieder neu gegründet, wobei die Mitglieder fast immer unterschiedlich waren.
Die CD "Live At the BBC 1967-1970" deckt die Jahre 1967-1969 ab, die wohl die kreativste Phase dieser erstklassigen britischen Band darstellen. Dazu gibt es noch das 1970 aufgenommene "Question", weshalb die CD auch den Titel "1967-1970" trägt.
Gerade in dieser Zeit war Moody Blues nicht sehr weit vom Prog weg: 1967 kam die mit einem Orchester aufgenommene "Days of Future Passed" heraus, 1968 bis 1969 gab es eine Vielzahl an experimentellen Songs und Suiten auf insgesamt 3 Studioalben. Allerdings waren auch immer eine Vielzahl an kommerzielleren, häufig romantischen Liedern zu finden, wobei zu den bekanntesten "Nights in White Satin" und "Tuesday Afternoon" zählen.
Die Tracks sind im Großen und Granzen mit den Studioversionen identisch.
Hervorzuheben wäre jedoch "Don't Let Me Be Misunderstood", eine interessante, leicht anpsychedelisierte Version des Animals-Klassikers, "Peak Hour", das in verschiedenen leicht psychedelischen Fassungen dargeboten wird, der Ray-Thomas-Track "Twilight Time", der in dieser komplett anderen Abmischung deutlich besser wirkt, das in unterschiedlichen Versionen vorkommende "The Best Way To Travel" und "House of Four Doors", das man weniger häufig im Live-Repertoire von Moody Blues finden konnte.
Eine Track-by-Track-Rezension erspare ich mir jedoch; diese entnehme man den einzelnen Rezis zu den Studioalben.
Mit den BBC-Sessions ist ein historisches Dokument entstanden, welches mit der "Lost Perfomance" und dem 1969er Konzert "Caught Live" das einzige offizielle Album von den frühen Moody Blues mit Livestücken ist.
Der Klang ist zwar bei ziemlich jedem Auftritt anders (mal klingt die Musik kühler, mal wärmer); nie klingt jedoch die Musik nach im Keller verschimmelten Musikkassetten: man merkt lediglich der Musik das Alter an, dem Klang jedoch nicht (an ein paar Stellen hört man zwar das Tonband eiern, aber das macht nicht viel aus).

Mit der ebenfalls vorzüglichen "This is the Moody Blues" kann ich dieses Album Neulingen getrost als Einsteigeralbum empfehlen. Wenn man sich nicht intensiv mit Moody Blues beschäftigen mag, reichen diese beiden Alben eigentlich aus: die Lieder sind auf beiden Alben ausnahmslos sehr gut; zwar gibt es noch mehr wunderbare Sachen, aber man ist mit diesen Alben sehr gut bedient.

Einen Punkt Abzug gibt es jedoch dafür, dass einige Songs, z.B. "Dr. Livingstone, I Presume", gleich drei Mal auf der Doppel-CD vorkommen. Wenn man die CD ganz durchhört, habe ich nach dem ersten Mal schon genug des Guten. Bei den anderen beiden Versionen muss ich dann meistens die Skiptaste betätigen.
Da kann aber niemand etwas dafür: es sind halt mehrere Sessions, die auf möglichst geringem Platz abgespeichert werden sollten. Aber es ist eben keine CD zum Durchhören, daher gibt es "nur" 4 Punkte, d.h. die Schulnote "2" mit einem Plus dahinter.
Trotzdem ist diese CD ein gutes Beispiel für eine sehr gute BBC-Sessions-CD (das informative Booklet und die liebevolle Aufmachung tun ihr übriges).


D.h.: 4/5 Punkte = 8/10 Punkte = 12/15 Punkte = 80/100 Punkte = 80%
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